Tashkent verfügt über eine unglaubliche Fülle an kulturellen Attraktionen. Ein Urlaub in Usbekistans Hauptstadt verführt mit jeder Menge unvergesslichen Erlebnissen. Freut euch auf eine vielfältige kulinarische Szene, lebendige Wochenmärkte und historische Wahrzeichen von facettenreicher Identität.
Überblick
Tashkent ist eine Stadt mit einer bewegten Vergangenheit und einer vielversprechenden Zukunft, die sich durch eine harmonische Mischung aus Tradition und Moderne auszeichnet. Ihre Rolle als kulturelles, wirtschaftliches und historisches Zentrum prägt weiterhin ihre Identität und macht sie zu einem faszinierenden Reiseziel für Urlauber und zum ganzen Stolz ihrer Bewohner.
Zu den Highlights zählen die Madrasa, eine islamische Hochschule, der Fernsehturm und ein moderner Freizeitpark für Jung und Alt. Lasst euch bei eurem Besuch auch auf keinen Fall die aufwendig dekorierten U-Bahn-Stationen der Stadt entgehen. Sie haben sich mit Recht über die Jahre hinweg zu einer beliebten Touristenattraktion entwickelt.
Geschichte
Die Geschichte Tashkents reicht bis ins zweite Jahrhundert vor Christus zurück und zeugt vom Durchzug verschiedener Zivilisationen und Imperien. Die Region war früher als Chach, Shash und Binkat bekannt und ein wichtiger Handelspunkt entlang der Seidenstraße. Diese historische Bedeutung zeigt sich in der Bewahrung der modernistischen Architektur, die in jüngster Zeit erneute Aufmerksamkeit und Wertschätzung erfahren hat. Diese Schätze gelten als wichtige Ausdrucksformen kultureller Diplomatie und spiegeln eine Ära sowjetischen Einflusses wider, die heute wiederbelebt und gefeiert wird. Denn unter russischer Herrschaft erlebten viele der alten Bauten eine umfangreiche Modernisierung und Expansion. Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion im Jahr 1991 wurde Taschkent die Hauptstadt des unabhängigen Usbekistan. Heute erwartet Urlauber eine weltoffene Bevölkerung, die ihre Vergangenheit ehrt und sich auf eine vielversprechende Zukunft vorbereitet.
Sehenswürdigkeiten
Bei einer Stadt mit derart langer Geschichte kann man schnell den Überblick verlieren. Denn Sehenswürdigkeiten gibt es hier jede Menge. Wir bringen etwas Ordnung ins kulturelle Chaos und stellen euch die Highlights vor.
Minor Mosque
Die Minor-Moschee, eine der neuesten Sehenswürdigkeiten in Taschkent, ist ein beeindruckendes Bauwerk und derzeit eines der größten spirituellen Zentren in Usbekistan. Der Bau wurde 2014 eröffnet und ist nach dem Bezirk benannt, in dem er sich befindet. Die Außenwände des Gebäudes sind komplett Weiß gehalten, während die Innenausstattung mit Marmorböden und kunstvoll gefertigten Türen und Teppichen besticht, die von usbekischen Handwerkern hergestellt wurden.
Die Moschee wurde am Ufer des Flusses Ankhor errichtet und bietet Besuchern einen atemberaubenden Blick auf die umliegende Landschaft. Sie ist ein faszinierendes Beispiel für die Verschmelzung von Tradition und Moderne und ein leuchtendes Symbol für das pulsierende spirituelle Leben der Stadt. Denkt bei eurem Besuch unbedingt daran, respektvolle Kleidung zu tragen. Beine und Schultern müssen bedeckt sein und Frauen erhalten am Eingang Kopftücher.
Alischer Nawoï Oper
Das wunderschöne Opernhaus ist eine der wichtigsten kulturellen Einrichtungen Usbekistans. Es wurde 1947 eröffnet und nach dem berühmten usbekischen Dichter Alisher Navoï benannt, der für seine Beiträge zur persischen Literatur im 15. Jahrhundert bekannt ist. Das prächtige Gebäude hat sechs Säle, die alle unterschiedliche Stile der usbekischen Architektur repräsentieren. Das Programm bietet eine breite Palette von Aufführungen, darunter klassische Opern und Ballette, sowie traditionelle usbekische Musik und regionales Tanzbrauchtum. Informiert euch vor eurem Besuch in Taschkent also unbedingt, ob sich nicht das eine oder andere kulturelle Highlight im Eventkalender der Oper für euch findet.
Fernsehturm von Taschkent
Dieses markante Wahrzeichen der usbekischen Hauptstadt ist eine beeindruckende technische Errungenschaft. Mit einer Höhe von 375 Metern ist die Sehenswürdigkeit das höchste Gebäude in Zentralasien und gehört weltweit zu den imposantesten Fernsehtürmen. Der Bau begann 1979 und wurde von den Architekten U.L. Semashko und N.G. Terziev-Tzarukova geleitet. Seither ist der Turm ein unverzichtbarer Bestandteil der Skyline von Taschkent.
Um die Aussichtsplattform zu erreichen, nehmen Besucher einen Aufzug, der sie auf eine Höhe von 100 Metern bringt. Obwohl ihr hier noch nicht an der Spitze angelangt seid, bietet sich ein atemberaubender Blick auf die Stadt und die umliegende Landschaft. Hier findet ihr auch ein Informationszentrum, in dem ihr mehr über die Geschichte und Technik des Turms erfahren könnt. Darüber hinaus gibt es ein Restaurant, das eine Auswahl an lokalen und internationalen Gerichten serviert, während die Gäste die Aussicht genießen.
Kathedrale Mariä Himmelfahrt
Die Kathedrale der Himmelfahrt der Gottesmutter ist ein bemerkenswertes religiöses Gebäude in Taschkent. Das aktuelle Gotteshaus wurde 1878 erbaut und ist im klassizistischen Stil gehalten, verziert mit weißem Dekor. Eines der auffälligsten Merkmale ist der Glockenturm, der 2010 errichtet wurde. Im Inneren befindet sich ein ungewöhnlich großer Kronleuchter, der den Raum mit Licht erfüllt und zur feierlichen Atmosphäre beiträgt. Die Kathedrale ist ein beeindruckendes Beispiel für religiöse Architektur und ein Ort von großer historischer und spiritueller Bedeutung.
Koʻkaldosh-Madrasa
Eine Madrasa ist eine islamische Bildungseinrichtung, die oft im Laufe der Geschichte eine Schlüsselrolle bei der Verbreitung von Wissen und Alphabetisierung in der muslimischen Welt gespielt haben. Das beeindruckende architektonisches Denkmal wurde um 1570 während der Herrschaft der Shaybaniden-Dynastie errichtet und ist heute eine der bekanntesten und am besten erhaltenen Madrasas in ganz Zentralasien. Von außen fallen sofort das prächtige Eingangsportal, das mit aufwändigen Mosaiken verziert ist, und eine große zentrale Kuppel ins Auge.
Der Komplex der Koʻkaldosh-Madrasa besteht aus mehreren Gebäuden, darunter eine Moschee und eine Reihe von Unterrichts- und Wohnräumen für Studenten, die alle um einen zentralen Innenhof angeordnet sind. Mehr als nur ein beeindruckendes Gebäude, sondern ein Fenster in die Geschichte und Kultur von Usbekistan. Beachtet bei eurem Besuch in Taschkent unbedingt die Öffnungszeiten der Madrasa, da sie zu bestimmten Zeiten des Tages oder der Woche möglicherweise nicht für die Öffentlichkeit zugänglich ist.
Hazrati-Imam-Komplex
Dieses beeindruckende architektonische Ensemble ist eine wichtige spirituelle Stätte in Taschkent. Es befindet sich im alten Wohnviertel Sibzar und gilt als religiöses Herz der Stadt. Zum Komplex gehören mehrere gut erhaltene Gebetshäuser, Madrasas, Museen und andere Pilgerstätten. Eine davon ist die Hazrat-Imam-Moschee, die größte Gebetsstätte in Taschkent, die im Jahr 2007 erbaut wurde und von zwei 50 Meter hohen Minaretten flankiert wird. Weitere bemerkenswerte Strukturen sind das Mausoleum des Heiligen Abu Bakr Kaffal Shashi, die Barak-Khan-Madrasa und die Tilla-Sheikh-Moschee.
Eines der Highlights für Besucher ist sicherlich die Sammlung der Tilla-Sheikh-Moschee, die den ältesten Koran beherbergt. Es wird gesagt, dass dieser Blutspuren aufweist, was ihn zu einem besonders faszinierenden und heiligen Artefakt macht.
Aktivitäten
Nach so vielen Sehenswürdigkeiten und neuen Eindrücken schmerzen bestimmt die Füße und der Kopf brummt. Wir wäre es zur Abwechslung mit einem Besuch im einem Freizeitpark? Hier kommen Groß und Klein auf ihre Kosten.
Magic City Park besuchen
Wir wollen euch gar nicht zu lange auf die Folter spannen und beginnen gleich mit dem versprochenen Freizeitpark: Der Magic City Park ist eine der bekanntesten Touristenattraktionen der Stadt und ein Paradies für Familien. Eröffnet im Jahr 2021, erstreckt sich der Vergnügungspark über 21 Hektar und bietet eine Vielzahl von Attraktionen und Aktivitäten.
In märchenhafter Atmosphäre erwarten euch Kinderfahrgeschäfte, ein Laserkino und ein Amphitheater für Live-Shows. Der Park beherbergt auch das erste Aquarium in Zentralasien, was ihn zu einem besonderen Anziehungspunkt macht. Es gibt auch einen Innen-Spielplatz, der hauptsächlich für Kinder gedacht ist, und ein fiktives Schloss, das die Fantasie der jungen Besucher anregt. Tipps gegen Langeweile im Urlaub braucht ihr hier bestimmt nicht.
Museumsvielfalt erleben
Taschkent ist reich an Kultur und Geschichte, die in den zahlreichen Museen der Stadt lebendig wird. Allen voran ist dieses Gebäude zu nennen: Das 1876 gegründete Staatliche Museum der Geschichte Usbekistans bietet seinen Besuchern einen tiefen Einblick in die historischen, kulturellen und sozialen Entwicklungen der Region. Die Sammlungen umfassen eine Vielzahl von Objekten, darunter archäologische Funde, Münzen, Manuskripte und Kunstwerke. Ein bedeutender Anlaufpunkt für alle, die die faszinierende Geschichte dieses Landes erforschen wollen.
Euch steht der Sinn eher nach den schönen Dingen des Lebens? Dann ist das Staatliche Museum für Angewandte Kunst mit seinen mehr als 7.000 Beispielen für traditionelle Volkskunst aus dem ganzen Land das Richtige für euch. Es ist in einem prächtigen Herrenhaus untergebracht, das im traditionellen Stil dekoriert wurde, und bietet einen umfassenden Überblick über 1.500 Jahre Kunst in Usbekistan.
Abschließend möchten wir euch noch das 1996 eröffnete Temuridenmuseum ans Herz legen. Die Ausstellung mit ihren mehr als 3.000 Exponaten bietet eine faszinierende Reise durch die Geschichte, Kultur und auch Kunst aus der Zeit des berühmten Kriegsherrn Amir Timur am Ende des 14. Jahrhunderts. Definitiv einen Besuch wert!
Chorsu Bazaar
Dieser zentrale Markt von Taschkent ist einer der lebhaftesten Orte in ganz Usbekistan. Er liegt im Herzen der Altstadt und ist ein traditioneller Basar, der bereits seit dem Mittelalter bekannt ist. Hier treffen sich Einheimische und Touristen mit einem gemeinsamen Ziel: Sie alle wollen in der bunten Fülle exotischer Waren stöbern. Denn auf dem überdachten Chorsu Bazaar ist der faszinierende Charme des alten Asiens bewahrt. Es ist der perfekte Ort, um das Alltagsleben der Region zu erfahren und ein Gefühl für die Geschichte und Kultur des Landes zu bekommen. Perfekt für einen Shopping Trip der etwas anderen Art.
Ausflug nach Samarkand
Der lange Weg ist dank eines Hochgeschwindigkeitszuges in etwas mehr als zwei Stunden zurückgelegt. Somit könnt ihr Samarkand auch in Form eines Tagesausfluges erkunden. Eines der vielen Highlights ist die wunderschöne Bibi-Chanum-Moschee aus dem 14. und 15. Jahrhundert. Das islamische Gotteshaus mit seinen blauen Kuppeln erstrahlt nach einer Generalüberholung wieder im alten Glanz und hat sich seit seiner Renovierung zum absoluten Publikumsmagneten entwickelt. Ursprünglich hatte es Amir Timur der Legende nach zu Ehren seiner Lieblingsfrau mit gleichem Namen errichten lassen. Im Schahi-Sinda-Ensemble erwarten euch über 20 weitere Gebäude, darunter Mausoleen und Moscheen. Hier soll angeblich ein Cousin des Propheten Mohammed begraben sein. Wer voll und ganz in die Landeskultur Usbekistans eintauchen möchte, besucht abschließend den farbenfrohen Siab Basar.
Wandern in den Chimgan Bergen
Abschließend kommen jetzt die Aktivurlauber unter euch auf ihre Kosten. Denn inmitten atemberaubender Landschaften verspricht das Chimgan Gebirge unvergessliche Abenteuer. Wanderer erwartet hier nicht nur die majestätische Schönheit der Berge, sondern auch der malerische Charvak-Stausee, der eine Vielzahl von Wassersportaktivitäten bietet. Auf beliebten Routen wie dem Pulatkhan Plateau Trail oder dem Kumbel Pass genießt ihr die atemberaubende Aussicht von den Gipfeln der Berge. Mutige können sich beim Paragliding zurück ins Tal begeben. Alternativ steht auch eine Seilbahn für den Heimweg zur Verfügung.
Reise-Infos
Ihr seid jetzt schockverliebt und wollt am besten sofort euren Urlaub in Usbekistan buchen? Dann haben wir zum Schluss noch ein paar hilfreiche Reisetipps für Taschkent für euch parat. So geht es bestens vorbereitet in eure wohlverdiente Auszeit.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Für einen unvergesslichen Aufenthalt bei angenehmen Wetter bieten sich die Monate April bis Juni sowie von September bis November an. Zu dieser Zeit herrschen milde Temperaturen und es gibt lediglich geringe Niederschläge. Vorsicht bei den Sommermonaten Juli und August: Dann kann es in Taschkent zu extremer Hitze kommen, was für Stadterkundungen und Ausflüge weniger empfehlenswert ist.
In Bezug auf die Reisedauer empfiehlt sich ein Aufenthalt von etwa 7 bis 10 Tagen, um Taschkent und seine faszinierende Umgebung vollständig zu erkunden. Wer etwas mehr Urlaubstage übrig hat, füllt hier jedoch auch ganz ohne Probleme mehrere Wochen. Denn Taschkent und seine Umgebung haben jede Menge zu bieten!
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Die gute Nachricht gleich vorab: Die Anreise aus Deutschland nach Taschkent ist relativ unkompliziert. Es gibt nämlich Direktflüge ab beispielweise Frankfurt, die euch in ungefähr sechs Stunden ans Ziel bringen.
Einmal in Usbekistans Hauptstadt angekommen, gibt es verschiedene Möglichkeiten, sich vor Ort fortzubewegen. Der öffentliche Nahverkehr umfasst Busse, Taxis und eine U-Bahn, die einige der schönsten Metro-Stationen der Welt zu bieten hat. Beachtet bei eurer Reise bitte, dass der Verkehr in Taschkent ziemlich hektisch sein kann und die Straßenbedingungen variieren. Viele Hotels in der Stadt bieten einen Flughafentransfer an. So kommt ihr rundum entspannt an eurem Ziel an.
Reisevorbereitung
Für die Einreise nach Usbekistan genügt ein gültiger Reisepass. Wer weniger als 30 Tage bleibt, braucht kein Visum. Am Flughafen werden Reisegäste gebeten, zwei Zollerklärungen ausfüllen. Diese Formalität ist Standard und stellt für euch keinen Grund zur Sorge dar. Die Landeswährung nennt sich So’m. Es bietet sich an, immer ein wenig Bargeld in der Tasche zu haben, da die Zahlung mit Kreditkarten in Taschkent ausschließlich in größeren Hotels angeboten wird.
Sicherheit
Das Thema Sicherheit wird in Usbekistan großgeschrieben. Taschkent zieht als moderne Stadt zahlreiche Touristen aus aller Welt an. An gut besuchten Sehenswürdigkeiten wird geraten, besonders achtsam zu sein und persönliche Gegenstände immer im Blick zu behalten. An Flughäfen und Bahnhöfen werden Gepäckstücke besonders sorgfältig kontrolliert. Hier kann es also zu längeren Wartezeiten kommen. Wer sich für Ausflüge einen Mietwagen geliehen hat, dem wird geraten, besondere Vorsicht walten zu lassen. Denn die Straßenverhältnisse außerhalb der Stadt können mitunter sehr schlecht sein.
Essen und Spezialitäten
Die usbekische Küche ist vielfältig und bietet für jeden etwas. Egal ob ihr ein Fan von herzhaften Fleischgerichten oder leichteren vegetarischen Optionen seid, in Taschkent findet sich sicherlich etwas, das jeden Gaumen erfreut. Ein typisches Gericht ist Plov (auch als Pilaf bekannt). Es handelt sich dabei um ein herzhaftes Reisgericht, das mit Fleisch, Gemüse und einer Vielzahl von Gewürzen zubereitet wird. Manti, traditionelle usbekische Knödel, sind ein weiteres Muss für jeden Besucher. Sie werden häufig mit Lammfleisch und Zwiebeln gefüllt und dann gedämpft.
Hotels und Unterkünfte
Unabhängig von eurem Budget bietet Taschkent eine Vielzahl an Unterkünften, die sicherstellen, dass der Aufenthalt in der Stadt angenehm und unvergesslich wird. Von luxuriösen Hotels der gehobenen Sternekategorie bis hin zu preiswerten Pensionen, es gibt für jeden etwas. Wer ein wenig tiefer in die Tasche greift, den erwarten eine hochwertige Ausstattung, erstklassiger Service und eine günstige Lage in der Nähe wichtiger Sehenswürdigkeiten der Stadt.