Tauchen in Ägypten

Geht es im nächsten Urlaub ans Rote Meer? Dann empfehlen wir euch, auch einen Blick unter die Wasseroberfläche zu werfen! Ägypten nennt nämlich einige der weltweit schönsten Orte zum Tauchen sein Eigen. Mit der richtigen Vorbereitung und zur besten Reisezeit begebt ihr euch im Handumdrehen auf ins unvergessliche Abenteuer.

Ob für den ersten Tauchgang bei Anfängern oder als Favorit bei den Experten: Ägypten begeistert Freunde des Unterwassersports von Beginn an. Das liegt einerseits an den malerischen Riffen, die vor bunten Korallen und freundlichen Fischen nur so wimmeln, und andererseits an der hervorragenden Erreichbarkeit von Europa. Nicht selten bringen euch bequeme Direktflüge nach kurzer Reisezeit ans Rote Meer und entlassen euch in ein tropisch erscheinendes Paradies.

Die Unterwasserwelt des afrikanischen Landes ist wahrhaft faszinierend und hält locker mit Sehnsuchtszielen wie Bali mit. Freut euch auf Begegnungen mit Delfinen, Schildkröten oder farbenfrohen Meeresbewohnern sowie auf die Ansicht geheimnisvoller Wracks, Steilwände und Höhlen. Wir verraten euch, welche Regionen besonders empfehlenswert für den Urlaub mit Tauchanzug sind und welche Vorbereitungen getroffen werden müssen.

Damit euer Ausflug zum Erfolg wird, solltet ihr vorab einige Dinge berücksichtigen. Dazu gehören bestimmte Nachweise. Doch auch Aspekte wie der Artenschutz spielen eine Rolle.

Falls ihr zum ersten Mal tauchen geht, lohnt sich im Vorfeld ein Gespräch mit eurem Hausarzt. Manche Kriterien schließen den Wassersport aus gesundheitlichen Gründen aus. Im Idealfall wird eine medizinische Untersuchung durchgeführt und damit offiziell bestätigt, dass ihr „tauglich“ seid. Alternativ müsst ihr im Urlaub einen detaillierten Fragebogen ausfüllen. Bei Unklarheiten kann es sein, dass ihr das Vorhaben nicht antreten dürft, bevor ihr vor Ort einen entsprechenden Arzt aufgesucht habt.

In Ägypten herrschen strenge Regelungen für den besonderen Wassersport. So wird in den meisten Fällen von den Teilnehmenden ein Tauchschein verlangt. Eine Ausnahme bilden kleine geführte Touren in beliebten Urlaubsregionen, die aber eher als eine Art „Schnupperkurs“ betrachtet werden sollten. Wer wirklich – im wahrsten Sinne – in die Materie eintauchen will, kommt um den Schein nicht herum. Diesen erhaltet ihr in den entsprechenden Schulen, die zu namhaften Verbänden wie PADI oder NAUI gehören.

Ein wichtiger Aspekt betrifft zudem den respektvollen Umgang mit dem Roten Meer und seiner Flora und Fauna. Schon jetzt sind viele Tauchorte in Ägypten stark frequentiert, sodass die Riffe einer hohen Belastung ausgesetzt werden. Deswegen raten wir dazu, stets einen gewissen Abstand zu den Lebewesen und Pflanzen zu halten. Sämtliche Gerätschaften des Equipments müssen sorgfältig und körpernah befestigt werden, damit sie nirgendwo hängen bleiben oder sogar im Wasser verschwinden.

Kommen wir nun zu den möglichen Revieren, die ihr unter Wasser erkundet. Die nachfolgenden Highlights stellen aber nur eine erste Auswahl dar.

Ein großes Angebot an Tauchschulen findet sich in diesem nordöstlichen Küstenort Ägyptens. Damit steht euch die Wahl, wo die Tour beginnen soll. Spektakuläre Momente unter Wasser sind mit den zahlreichen Schiffswracks und Korallen gewiss, die sich unweit der schönen ägyptischen Strände präsentieren. Ein Höhepunkt ist eine Stippvisite bei der SS Thistlegorm, einem ehemaligen Frachter, der hier seit 1941 ungewollt seinen ewigen Anker gesetzt hat. Auch steil abfallende Wände bis zum Meeresboden sind in der Region um Sharm El Sheikh keine Seltenheit.

Bekannte Stellen zum Tauchen in Ägypten sind das Jackson Reef, in dem ihr unter anderem riesigen Thunfischen oder Makrelen-Schwärmen begegnet, und das Shark Reef mit Schildkröten. Auch die Tower Bay mit ihren farbenfrohen Papageienfischen ist beliebt.

Ein weltweit populäres Reiseziel fürs Tauchen in Ägypten ist diese Schönheit im Osten des Landes. Sie zieht gleichermaßen Pauschal- als auch Individualurlauber an, wobei erstere häufig die Vorzüge von Hotels mit All-inclusive-Paket und Pool in Anspruch nehmen. Aber auch der Wassersport im offenen Gewässer begeistert immer mehr Menschen, sodass es nicht selten zu lange im Voraus ausgebuchten Ausflügen kommt. Die vielen Schulen vor Ort sprechen ebenfalls für sich.

Die Gegebenheiten sind günstig: Vor den Toren der Stadt entdecken wachsame Abenteuerlustige über zehn Wracks im Meer, dürfen sich aber auch auf die charakteristischen Korallenriffe mit ihren quirligen Bewohnern freuen. Im Carless Reef sind es vor allem kleine Fische und Muränen, während The Islands einen Ruf als Garten Eden Hurghadas genießt. Der weitläufige Blick ins Wasser und die perfekten Lichtverhältnisse tragen dazu bei, dass er einer der Favoriten unter Tauchern ist.

Nur wenige Minuten von Hurghada entfernt, bildet dieser Ort das ideale Gegenstück für Ruhesuchende. Denn die Berühmtheit dieses Geheimtipps reicht an jene des klassischen Ferienortes noch nicht heran. Die einsamen Plätze stellen Individualisten zufrieden und sind doch ab dem Flughafen bequem zu erreichen.

Sehenswert ist zum Beispiel das Abu Nuhas Reef mit vier beeindruckenden Schiffswracks. Dort solltet ihr jedoch genügend Erfahrung im Tauchsport mitbringen. Anfänger machen sich lieber direkt vor der Küste dazu bereit, Delfinen zu begegnen oder beim Schnorcheln erste Berührungspunkte mit dem Roten Meer zu sammeln.

Reist ihr in den Süden Ägyptens, erwarten euch erneut fantastische Tauchgebiete, die sich oft noch atemberaubender zeigen als jene im Norden. Außerdem überzeugen Regionen wie diese durch ihren Status als Geheimtipp im Vergleich zu Orten wie Sharm El Sheikh oder Hurghada. Manchmal seid ihr ganz unter euch, wenn ihr euch auf eigene Faust auf eine Tour begebt – na ja, abgesehen natürlich von der Fauna des Meeres!

Einer der potentiellen Lieblingsplätze von Tauchern ist das Shaab Samadai Reef, das zu Recht den Beinamen „Dolphin House“ trägt. Denn in der malerischen Bucht treffen sich die großen Tümmler zum Rasten, Schwimmen oder Spielen. Die Gegebenheiten sind optimal, denn das Wasser ist seicht und das Riff vielseitig. Insgesamt bewegen sich bis zu 4.000 Delfine in dem Areal. Ebenfalls empfehlenswert: das Elphinstone Reef mit einer unglaublichen Anzahl an Fischen und der Chance auf die Sichtung von Haien im Roten Meer. Auch hier sind die Ausgangsbedingungen für Taucher perfekt, erstreckt sich das Gebiet doch zwischen hohen Steilwänden in den Tiefen.

Nördlich von Marsa Alam begrüßt die Profis unter euch ein echtes Sehnsuchtsziel: das Blue Hole. Es ist als gefährliche, wenngleich auch traumhafte Region zum Tauchen bekannt. Das namensgebende Loch fällt bis zu 110 Meter ab und verfügt über einen maximalen Durchmesser von 65 Metern. Die Verbindung mit dem Meer durch einen natürlichen Tunnel erfolgt in knapp 50 Metern Tiefe. So verlockend es auch sein mag: Wagt euch auf jeden Fall nur hinein, wenn ihr Erfahrung und ein professionelles Equipment dabeihabt. Außerdem sollten nur geführte Touren ins Auge gefasst werden.

Wer mit weniger Nervenkitzel auskommt, wird im Urlaubsort Dahab aber auch an anderen Stellen von den herrlichen Gegebenheiten zum Tauchen profitieren. Wie wäre es mit einem Besuch im Canyon, der sich durch ein buntes Plateau an Korallengärten auszeichnet? Muränen zählen zu den möglichen Tieren, auf die ihr hier trefft.

Wenn ihr euch für ein Revier entschieden habt, geht es an einen weiteren wichtigen Aspekt. Die Sicherheit muss natürlich immer oberste Priorität haben! Wir verraten euch, woran ihr denken solltet – nehmen euch aber direkt die Angst, denn das Tauchen in Ägypten gilt allgemein als sehr sicher.

Bevor es losgeht, muss stets die Ausrüstung kontrolliert werden. Bei ersten Tauchgängen hilft euch der Reiseführer dabei. Überprüft, ob keine Abnutzungserscheinungen vorliegen und die einzelnen Elemente noch so funktionieren, wie sie müssen. Vor dem Abenteuer solltet ihr außerdem genügend trinken. Denn obwohl ihr euch bald im Meer befindet, kann es beim Tauchen schnell zu einer Dehydrierung kommen.

Tauchschulen existieren gerade an Zielen wie Sharm El Sheikh und Hurghada zur Genüge. Achtet darauf, dass eure Wahl einem renommierten Verband angehört. Wenn ihr mehrere Stellen aufsuchen wollt, lohnt sich die Teilnahme an einer Safari auf See, bei der ihr mit einem Boot an die beliebten Plätze gebracht werdet. Auch diese Option ist bei einigen Anbietern gegeben. Vorsicht: Vor allem in den begehrten Regionen und Ferienorten kann ein solcher Trip früh ausgebucht sein.

Nicht nur die ausreichende Wasserzufuhr ist wichtig. Hört zudem auf euren Körper und entscheidet jedes Mal aufs Neue, ob ihr euch gerade in der Lage fühlt, den Sport auszuüben. Die Belastung sollte definitiv nicht unterschätzt werden! Nicht umsonst wird im Vorfeld zu einer medizinischen Untersuchung geraten und Vorerkrankungen in einem Formular abgefragt. Eure Lunge muss besonders fit sein, da das Atmen durch die Flasche eine stark erhöhte Anstrengung mit sich bringt. Um gefährliche Folgen des Tauchens wie die Dekompressionskrankheit zu verhindern, ist eine langsame Rückkehr an die Oberfläche das A und O.

Um euch im offenen Meer zurechtzufinden, braucht es entsprechende Lichtverhältnisse, die wiederum vom Wetter und der Region selbst abhängen. Eine gute Schule oder ein seriöser Anbieter werden euch aber genauestens über diese informieren und bei jeglichen Gefahren von der Tour absehen. Zusätzlich solltet ihr niemals allein aufbrechen und eine Boje als Markierung mit ins Wasser nehmen. Bei Ausflügen zu Höhlenschiffswracks ist spezielle Vorsicht geboten, da ihr euch hier schneller verirrt als auf einer freien Fläche in einem Riff oder auf einem Plateau.

Auch nach dem Wassersport solltet ihr genügend trinken und euch ausreichend erholen. Gebt eurem Körper die Zeit, die er braucht, um wieder herunterzufahren und sich für neue Aktivitäten zu wappnen. Legt den Rückflug nach Deutschland außerdem nicht zu knapp hinter den Tauchgang – mindestens zwölf Stunden sollten nach einem einzelnen und mindestens 24 nach mehreren Ausflügen liegen. Nutzt die Zeit, um noch ein paar typische Souvenirs aus Ägypten zu kaufen.

Wenn der nächste Urlaub in Ägypten in greifbare Nähe rückt, ergeben sich vielleicht noch einige Fragen. Die üblichen beantworten wir nachfolgend und helfen euch somit bei der konkreten Planung zu den schönsten Tauchplätzen!

Ihr habt im Grunde das ganze Jahr über in dem afrikanischen Land die Möglichkeit, auf eine Entdeckungstour im Wasser zu gehen. Angenehme Temperaturen und eine weitläufige Sicht sprechen aber klar für die Hochsaison für Taucher zwischen September und November. Auch im März oder April ist die Gelegenheit günstig.

In der Regel ist es möglich, in den Tauchschulen vor Ort die notwendige Ausstattung zu leihen. Bei geführten Touren ist sie meist ohnehin inklusive oder gegen einen geringen Aufpreis zu haben. Auf diese Weise erspart ihr euch Übergepäck, das im Flugzeug hohe Mehrkosten und einen enormen Aufwand mit sich bringen kann. Wenn ihr auf eure Ausrüstung aber nicht verzichten wollt, beschränkt ihr euch auf Elemente wie Maske oder Schnorchel.

Normalerweise sind Tauchgänge ab einem Alter von acht Jahren möglich. Allerdings gibt es dann Maximalgrenzen für die Tiefe, in der getaucht werden darf. Gestaffelt wird in den folgenden Altersgruppen: acht bis zehn Jahre = fünf Meter, zehn bis zwölf Jahre = acht Meter und zwölf bis 14 Jahre = zwölf Meter. Achtet unbedingt darauf, dass euer Kind den Anforderungen gerecht wird und keine gesundheitlichen Probleme vorliegen. Sprecht zudem mit eurem Reiseführer oder Lehrer, um die exakten Regeln zu kennen und eventuelle Unklarheiten zu beseitigen.

Tausch die Sehhilfe vorab gegen weiche Kontaktlinsen ein oder kauft euch eine Tauchmaske mit Gläsern in eurer Stärke. Alternativ werden sie im Nachhinein eingefügt. Bedenkt, dass harte Kontaktlinsen ungeeignet sind.