Wanderurlaube sind eure liebsten Trips? Dann entscheidet euch doch für eine Tour auf Spaniens höchstem Berg, der noch immer als aktiver Vulkan gilt. Der 3.715 Meter messende Pico del Teide befindet sich im gleichnamigen Nationalpark auf der sonnigen Insel Teneriffa.
Überblick
Die Kanareninsel Teneriffa beherbergt nicht nur idyllische Küstenabschnitte und auf entspannte Urlauber ausgerichtete All Inclusive Hotels, sondern überdies faszinierende Szenarien für Wanderer. Der Pico del Teide, einer der bekanntesten Berge Spaniens und gleichzeitig ein aktiver Vulkan, liegt im Inselinneren in einem Reservat, wo ihr in eine magische Welt entführt werdet.
Im Teide Nationalpark warten fordernde Wege, atemberaubende Felsformationen, herrliche Aussichtspunkte und reichlich Hintergrundwissen in den informativen Besucherzentren. Des Weiteren bietet die Gegend bequeme kürzere Strecken für Naturliebhaber, die es gemütlicher mögen und sich trotzdem den Zauber nicht entgehen lassen wollen. Der Parque Nacional del Teide, wie er im Spanischen heißt, gehört zum UNESCO-Welterbe und zieht Aktive von überall nach Teneriffa.
Sehenswürdigkeiten
Die Umgebung des Pico del Teides zieht alle ihre Besucher in den Bann. Unsere Empfehlungen geben euch einen Überblick darüber, welche besonderen Stellen ihr neben den besten Fotospots auf jeden Fall entdecken solltet.
Roques de García
Bergmassive und Felsformationen begegnen euch im Nationalpark nahezu überall. Zu den Interessantesten zählen sicherlich die Roques de García, welche bequem bei einer Rundwanderung erschlossen werden können und sich über knapp zwei Kilometer durch das Areal erstrecken. Sie sind Teil der Caldera de las Cañadas, wobei es sich um einen gigantischen eingestürzten Vulkankrater handelt. Ihr lauft entlang eines erkalteten Lavafelds und erreicht erste Aussichtspunkte für Fotos.
Wahrscheinlich entstand das Massiv bereits vor der großen Vertiefung, durch die es sich heute zieht und die es auf natürliche Weise in den nordwestlichen und südöstlichen Bereich unterteilt. Entdeckt die einzeln benannten Felsen wie La Catedral – die mit 200 Metern höchste Erhebung der Gegend. Zudem findet ihr eines der Wahrzeichen unter den Steinformationen: den frei stehenden Roque Cinchado, auch „Finger Gottes“ genannt.
Los Azulejos
Kennt ihr die typischen, blau-weißen Fliesen aus Keramik, die ihr so oft in spanischen und portugiesischen Souvenirläden entdeckt? Ihnen verdankt diese Felsformation ihren Namen. Denn sie glitzert in der Sonne, abhängig vom Lichteinfall, in einem bläulichen, violetten oder sogar grünen Farbton. Durch aufsteigenden Wasserdampf kam es zu Ablagerungen von Eisenhydrat und infolgedessen entwickelte sich die Optik des Gesteinsgebiets in der Nähe der Roques de García.
Zapato de la Reina
Das Märchen von Aschenputtel und ihrem verlorenen Schuh dürfte allseits bekannt sein. Eine ähnliche Geschichte scheint der „Zapato de la Reina“, zu Deutsch „Schuh der Königin“, zu erzählen. Und tatsächlich: Auf den ersten Blick erinnert der Felsen an ein riesiges Exemplar. Eine Legende besagt, dass in längst vergangenen Zeiten eine Prinzessin in Eile ihren Schuh verlor und ihn im Nationalpark zurückließ. Gut für euch, denn so erhascht ihr ein weiteres interessantes Fotomotiv!
Huevos del Teide
Bleiben wir bei den eigentümlich geformten Naturattraktionen, sind auch die Huevos del Teide nicht weit. Sie thronen nahe des Montaña Blancas, haben einen Durchmesser von bis zu fünf Metern und wirken, als seien sie bewusst auf die Hochebene gerollt worden. In Wirklichkeit sind die schwarzen „Eier der Teide”, wie sie im Deutschen heißen, aber rein natürlichen Ursprungs. Wie genau sie entstanden sind, ist noch unbekannt. Sehr wahrscheinlich ist jedoch, dass sich die Steine vom Gipfel des höchsten Bergs Spaniens lösten und den Hang hinunterrutschten. Auf ihrem Weg nach unten blieb wohl vulkanisches Material an ihnen haften, was zu ihrer heutigen Größe führte.
Mirador de Boca Tauce
Auch wenn ihr unterwegs durch den Nationalpark ständig auf faszinierende Aussichtspunkte treffen werdet, ist dieser wohl der schönste von allen. Er erlaubt einen ungetrübten Blick auf den Pico del Teide selbst. Außerdem seht ihr die imposanten schwarzen Lavafelder, die einen Kontrast zur übrigen, meist braun-beigen Landschaft bilden.
Mirador del Pico Viejo
Eine weniger als einen Kilometer dauernde Wanderung trennt euch vom zweiten potenziellen Lieblingsstandpunkt für Fotografen. An diesem Ort liegt euch der Mirador del Pico Viejo zu Füßen, welcher mit Unmengen ausgehärteter Lava bedeckt ist. Wenn das Wetter mitspielt, entdeckt ihr sogar einige der Nachbarinseln Teneriffas, wie beispielsweise El Hierro und La Palma, in der Ferne! Doch nicht erst beim Erreichen des Zieles besticht die Tour mit malerischen Ausblicken, schon der Weg hinauf offenbart euch ein fantastisches Panorama.
Aktivitäten
Logisch, dass für euch im Nationalpark Teide die Beschäftigung an der frischen Luft im Vordergrund steht. Daher haben wir für jeden Schwierigkeitsgrad und die Stimmungen an verschiedenen Tagen ein paar Ideen gesammelt.
In den Arenas Negras wandern
Spazieren, laufen und fotografieren könnt ihr im Grunde überall. Ihr entscheidet je nach Fitnessgrad, wohin es gehen soll. Neben Routen wie dem Rundweg um die Roques de García begeistert eine der Strecken besonders: der Pfad durch die kargen Arenas Negras (die „Schwarzen Sande“). Dabei seid ihr circa drei Stunden unterwegs. Die Tour eignet sich auch für Vogelbeobachter, denn ihr habt die Chance, die auf den Kanaren heimischen Arten zu sichten. Außerdem klären euch Hinweistafeln über die Bienenzucht auf der Insel auf.
Gipfel des Pico del Teides erklimmen
Manche Reisende kommen her, um den höchsten Berg Spaniens zu besteigen. Dafür braucht ihr vom Parkplatz Montana Blanca aus gute sechs bis siebeneinhalb Stunden, je nach konkreter Route und der verfügbaren Kondition. Bedenkt, dass ihr sehr geübt sein müsst und die richtige Ausrüstung benötigt. Denn je höher es auf den noch aktiven Vulkan geht, desto niedriger sinkt die Temperatur. Nehmt auch unbedingt Sonnencreme, ausreichend Wasser und Proviant mit. Das Terrain eines Vulkans ist nicht zu unterschätzen, da es sich mit seiner teils sandigen Zusammensetzung von „klassischen” Bergen unterscheidet.
Achtung: Wollt ihr das Abenteuer auf eigene Faust angehen, ist eine vorherige Zugangserlaubnis nötig. Diese erhaltet ihr auf der offiziellen Website des Parks, nicht jedoch vor Ort. Am besten beantragt ihr die Bewilligung so früh wie möglich, da der Aufstieg sehr beliebt und die tägliche Besucheranzahl begrenzt ist. Ohne die Genehmigung gelangt ihr lediglich bis zur Station der Seilbahn, könnt euren Weg jedoch nicht fortsetzen.
Es gibt inzwischen viele offizielle Anbieter, die eine Genehmigung für euch beantragen und eine geführte Tour organisieren. Gleiches gilt für die Seilbahn: Auch sie könnt ihr über ein Unternehmen eurer Wahl buchen, wodurch ihr ganz ohne körperliche Anstrengung fast bis an die Spitze gelangt. Die Endstation befindet sich auf 3.555 Metern Höhe.
Besucherzentrum El Portillo erkunden
An regnerischen Tagen, oder wenn der Sinn einmal weniger nach Wandern steht, könnt ihr euch auch im nördlich gelegenen Informationszentrum umsehen. Die Inhalte betreffen den Nationalpark Teide mit seiner Flora und Fauna, die geologischen Prozesse und vieles mehr. Kostenlose Touren verraten das eine oder andere Geheimnis über den höchsten Berg Spaniens und die umgebenden Landschaften mit ihren bizarren Felsformationen.
Sofern das Museum die Lust auf eine Erkundung an der frischen Luft geweckt hat, könnt ihr anschließend an einer geführten Wanderung teilnehmen. Für diese müsst ihr euch rechtzeitig anmelden. Übrigens: Lasst euch keineswegs den Außenbereich des Besucherzentrums entgehen. Der dort angelegte Botanische Garten zeigt eine große Vielfalt heimischer Pflanzen.
Informationszentrum Teide Legend erleben
Auch der zweite Hotspot für wissenshungrige Gäste zeigt sich von seiner besten Seite. Das Informationszentrum Teide Legend widmet sich ebenfalls den beeindruckenden Aspekten des Nationalparks. Die Dauerausstellung entführt euch in die Vergangenheit der Region, denn sie präsentiert unter anderem, wie die Ureinwohner von Teneriffa mit dem letzten großen Ausbruch des Vulkans umgingen. Dabei werden die Perspektive der Wissenschaft und die der Einheimischen einander gegenübergestellt. Außerdem lernt ihr, wie der Gipfel des Pico del Teides entstanden ist. Zum Schluss darf ein spanisches Souvenir aus dem Laden des Zentrums natürlich nicht fehlen.
Astronomisches Observatorium besuchen
In Richtung Gipfel seid ihr fast schon über den Wolken unterwegs. Logisch, dass sich in dieser Umgebung auch ein genauer Blick in den Himmel anbietet. Dieser gelingt im Observatorium auf dem Berg Izaña. Durch die saubere Luft, die geringe Staubentwicklung sowie das starke Licht der Sonne haben die Wissenschaftler eine perfekte Ausgangslage für die Erforschung der Sterne aufgetan. Bei einer Führung erfahrt ihr alles zum Thema und die klugen Köpfe aus verschiedensten Ländern, die dort seit Jahrzehnten forschen.
Strandurlaub planen
War die Reise bisher von den Besonderheiten des Pico del Teides und seiner Umgebung geprägt, lockt am Ende des Aufenthalts die Aussicht auf einen Tag an der Küste. Denn Teneriffas Strände sind legendär und ohne einen Abstecher ans Meer wäre der Urlaub definitiv nicht komplett! Von der Bergwelt aus seid ihr zum Beispiel in gut einer Stunde an der Playa Jardín, die zwar auf künstliche Weise entstand, aber keine Annehmlichkeiten vermissen lässt. Die Badestelle im Norden der Insel begeistert mit ihrem schwarzen Sand – typisch für Teneriffa! Neben zu mietenden Sonnenschirmen trefft ihr auf Restaurants und Sanitäranlagen.
Ebenfalls eine Stunde, diesmal in Richtung Westen, fahrt ihr zur Playa de la Arena. Dieser Ort ist mit der Blauen Flagge ausgezeichnet worden, da der Strand sauber, gepflegt und mit allen Annehmlichkeiten ausgestattet ist. Die Möglichkeiten zum Wassersport wie Tauchen und Schnorcheln sind ideal und runden eure Alltagsauszeit mit einem Blick auf den Atlantik ab.
Reise-Infos
Sofern die Idee eines Urlaubs rund um den Pico del Teide jetzt die pure Wanderlust in euch geweckt hat, könnten die folgenden Tipps zu einer erfolgreichen Reise nach Teneriffa beitragen. Damit plant ihr den Aktivurlaub von Anfang an.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Generell wird Teneriffa als Ziel zwischen Mai und August empfohlen. Für ausgedehnte Wanderungen bieten sich jedoch vermehrt die kühleren Monate im Frühling und Herbst an. Schnee auf dem Gipfel erwartet euch von Dezember bis März. Entscheidend ist, an die richtige Kleidung zu denken, wenn ihr euch in die höheren Gefilde begebt.
Wollt ihr den höchsten Berg Spaniens und seine Umgebung vollkommen genießen, benötigt ihr einen längeren Zeitraum vor Ort. Wir empfehlen einen Tag für den Aufstieg zum Gipfel, einen für die Informationszentren und einen bis zwei Tage für weitere, freie Wanderungen – zum Beispiel zu den Roques de Gracia. Eine Woche lässt sich jedoch ebenfalls problemlos mit Aktivitäten rund um den Pico del Teide füllen.
Reisevorbereitung
Während ihr in puncto Einreisedokumente nicht viel beachten müsst, da Teneriffa zu Spanien und damit zur EU gehört, ist mitunter eine Erlaubnis von der Webseite des Teide Nationalparks wichtig. Diese ermöglicht euch den Anstieg zum Gipfel des Berges. Auch wenn ihr „nur“ mit der Seilbahn fahren möchtet, ist eine vorab eingeholte Genehmigung Pflicht.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Nach Teneriffa gelangt ihr regelmäßig mit Nonstop-Flügen, zum Beispiel ab Städten wie Frankfurt am Main oder Berlin. Einmal angekommen, fahrt ihr mit einem Bus zu eurer Unterkunft oder direkt zum Pico del Teide. Ein Mietwagen erleichtert euch das Unterfangen und ihr seid flexibler. Rechnet in etwa mit einer einstündigen Fahrt. Die Straßen sind in einem guten Zustand und machen keine Probleme, können aber sehr kurvig verlaufen. Stellt euch darauf ein, viele Höhenmeter zurückzulegen.
Essen und Spezialitäten
Die meisten Restaurants im Nationalpark verwöhnen euch nicht nur mit ihrer vielseitigen Küche, sondern auch mit der malerischen Aussicht über die Vulkane und Lavafelder. Genießt unweit von Spaniens höchstem Berg lokale Köstlichkeiten wie die mit Salzkruste versehenen Papas arrugadas (Kanarische Kartoffeln). Häufig werden sie samt einer Paprikasoße serviert. Der deftige Eintopf Puchero Canario stärkt euch mit Zutaten wie Rindfleisch, Kichererbsen und verschiedenen Gemüsesorten für die nächste Expedition.
Hotels und Unterkünfte
Wer sich einmal in die Bergwelt des Pico del Teides verliebt hat, möchte diese sicherlich am liebsten rund um die Uhr auskosten. Das ist mit einem Gasthaus vor der besonderen Kulisse möglich. Die entsprechenden Bleiben sind in großer Zahl und mit unterschiedlicher Ausstattung vertreten. Gönnt euch puren Luxus oder übernachtet in einem komfortablen, aber günstigen Domizil. Abseits der vulkanischen Landschaft werdet ihr in den größeren Orten Teneriffas in Form von modernen Strandresorts an der Küste oder familienfreundlichen Hotels in den belebten Städten fündig.