Wer Tel Aviv nicht gesehen hat, kennt auch nicht die außergewöhnliche Vielfalt Israels. Die weltoffene und kosmopolitische Metropole steht dem eher konservativen Jerusalem gegenüber und gilt deswegen als heimliche Hauptstadt des Landes. Tel Aviv wächst daher ständig. Über dem alten Stadtkern Jaffa erheben sich außerdem imposante Wolkenkratzer. Vielerorts werden Kunst und Kultur gelebt und am Abend werden die malerischen Stadtviertel zur angesagten Partymeile. Was ihr euch in Tel Aviv nicht entgehen lassen solltet, wird im Folgenden verraten.
Tel Aviv im Überblick
In Tel Aviv leben etwa 420.000 Menschen. Der Ballungsraum ist jedoch mittlerweile auf beinahe vier Millionen herangewachsen. Die “Stadt der Sünde” ist längst kein Geheimtipp mehr und zieht täglich tausende von Touristen aus aller Welt in ihren Bann. Hier schlägt das lebendige, das junge Herz des Nahen Ostens. Dabei sind es nicht die klassischen historischen Bauten, welche den Reiz Tel Avivs ausmachen, es ist vielmehr der Mix aus Alt und Neu, aus West und Ost, aus Traditionsbewusstsein und Zukunftsdenken. Eine Städtereise könnte abwechslungsreicher nicht sein. Das Land hat aber auch noch einige andere spannende Städte und Sehenswürdigkeiten zu bieten. Was ihr euch in Israel nicht entgehen lassen solltet, erfahrt ihr hier.
Sehenswürdigkeiten
Quelle: YouTube/ ab-in-den-urlaub.de
Die Sehenswürdigkeiten der Stadt lassen sich gut zu Fuß entdecken. Wenn ihr bei eurem Urlaub in Tel Aviv ein Hotel unweit der Allenby Street bucht, lassen sich Sightseeing und Badespaß verbinden.
Altstadt Jaffa
Das Herzstück Tel Avivs wird als Jaffa bezeichnet. Eigentlich versteckt sich die Altstadt somit auch im offiziellen Namen der Metropole: Tel Aviv-Jaffa. In der Altstadt könnt ihr euch zum klassischen Sightseeing aufmachen. Hier sind mit der Peterskirche und dem Glockenturm zudem berühmte historische Bauten zu finden. Wenn der Muezzin zum Gebet ruft und sich die salzige Meeresbrise mit dem Duft der Gewürze vom Basar mischt, ist für orientalisches Flair gesorgt.
Am Hafen von Jaffa und bei einem Spaziergang durch den Hapisga Park fällt der Blick auf die imposante Skyline von Tel Aviv. Unmittelbar neben der Peterskirche macht die Wunschbrücke von Jaffa nebenbei euere geheimsten Träume wahr.
Ben Gurion House
Direkt an der Marina wird Geschichte lebendig. Das unscheinbare Wohnhaus mit seinem türkisen Eingangsportal bewohnte einst der israelischen Premierminister. Eine Führung durch das Gebäude ist außerdem kostenlos. Besichtigt werden können eine gut gefüllte Bibliothek und zahlreiche originelle Erinnerungsstücke an eine große politische Karriere.
Taylet-Strandpromenade
In Urlaubsstimmung geraten Besucher entlang der Taylet-Strandpromenade. Zwischen der Marina und der Altstadt Jaffa pulsiert zudem das Leben. Zahlreiche Sport- und Freizeitangebote stehen somit zur Wahl.
Rothschild Boulevard
Tel Avivs beliebteste Flaniermeile ist zugleich auch ein Zeugnis der Bauhaus-Architektur und damit sicher eine Überraschung für viele Deutsche, welche die kubistischen Bauten hier am wenigsten vermutet hätten. Viele Architekten, die am Bauhaus in Dessau ihr Studium absolvierten, kehrten dem Terror in Deutschland in den 1930er Jahren den Rücken und ließen in der “weißen Stadt” somit über 3.500 charakteristische Gebäude entstehen.
Das Stadtviertel ist außerdem Teil des Weltkulturerbes der UNESCO. Der Weg führt vorbei am Nationaltheater Israels. Galerien, Boutiquen und Restaurants säumen den Weg. Am Abend rollt der Boulevard nebenbei den roten Teppich aus für ein facettenreiches Nachtleben.
Rabin-Platz
Ein beliebter Treffpunkt ist der Stadtplatz Tel Avivs. Das Areal wurde nach Jitzchak Rabin, dem einstigen Ministerpräsidenten des Landes benannt. Dieser fiel hier während einer Friedenskundgebung im Jahre 1995 einem Attentat zum Opfer. Bis heute kommen die Menschen daher an dieser Stelle zu Kundgebungen und öffentlichen Veranstaltungen zusammen. Damit erhalten Touristen Gelegenheit, das ursprüngliche Stadtleben kennenzulernen und außerdem mit den Einwohnern Tel Avivs in Kontakt zu kommen.
Hafen
Der Hafen Tel Avivs war einst der größte Ankerplatz Israels. Jüngst wurde der Hafenkomplex komplett erneuert, hat aber nichts von seinem alten Charme verloren. In den Hafenhallen, wo einst Händler und Seefahrer aus aller Welt Station machten, können Urlauber heute angesagte Kunstwerke bestaunen oder Konzerte besuchen.
Museen und Ausstellungen
Tel Aviv lädt als Kulturhauptstadt Israels zu einem abwechslungsreichen Besichtigungsprogramm ein. Dabei könnt ihr tief in die Geschichte dieses faszinierenden Landes eintauchen oder entdecken, wie sich ein junges, weltoffenes Tel Aviv Ausdruck verschafft. Einige der beliebtesten Museen der Stadt sind nachfolgend aufgelistet.
Independence Hall Museum
Die Independence Hall liegt am Rothschild Boulevard und verdankt ihren Namen allerdings weniger einem imposanten Aussehen, als den Ereignissen in ihren Mauern. Auf einen Schlag berühmt wurde das Gebäude am 14. Mai des Jahres 1948. Damals wurde hier die Unabhängigkeitserklärung unterzeichnet und Ben Gurion rief den Staat Israel aus. Das ganze Spektakel war allerdings nach 32 Minuten beendet. Das Gebäude selbst wird bis heute als Nationalmuseum gut besucht.
Museum of Art
Die Kunstszene Israels wird in dieser beeindruckenden Ausstellung beleuchtet. Die Sammlung wurde jüngst erweitert und zeigt daher neben einer umfassenden Schau israelischer Kunst auch internationale Werke. Im Preis für das Ticket enthalten ist der Zugang zum Helena-Rubinstein-Pavillon, wo sich die bekanntesten zeitgenössischen Künstler des Landes präsentieren.
Beit Hatfutsot
Diese Ausstellung beleuchtet die jüdische Geschichte und Kultur. Das Museum ist außerdem auf dem Gelände der Universität von Tel Aviv untergebracht. Besonders interessant ist die kürzlich umgestaltete Ausstellung für Besucher mit jüdischen Wurzeln, welche in der Multimedia-Bibliothek den Stammbaum ihrer Familie zurückverfolgen können.
Eretz Israel Museum
Dieses Museum geht auf den Deutschen Walter Moses zurück, welcher zudem seine wertvolle Glas-Sammlung dem im Jahre 1958 gegründeten Landesmuseum zur Verfügung stellte. In mehreren Pavillons können außerdem historische Ausgrabungsfunde, Kunsthandwerk und Zeugnisse jüdischer Kultur besichtigt werden. Teil des Museums ist auch ein Planetarium.
Nachum-Gutman-Museum
Wer sich allerdings für zeitgenössische israelische Kunst interessiert, findet hier eine Dokumentation des Werkes von Nachum Gutman. Einem der bekanntesten Maler Israels wurde hier mit Ölbildern, Aquarellen und Skulpturen ein Denkmal gesetzt.
Essen und Trinken
Die Küche Israels offenbart viele Facetten. Aus regionalen Zutaten, westlichen Einflüssen und der Kreativität der Einwohner ist eine Vielfalt an Speisen entstanden, welche daher Städteurlauber zum Staunen bringt. Wenn ihr die mediterrane Küche liebt, seid ihr in den Restaurants Tel Avivs genau richtig. Fisch und Meeresfrüchte finden sich ebenso auf den Speisekarten, wie Fleisch und Vegetarisches. Eine besondere Herausforderung besteht für Touristen darin, die koschere Küche des Landes kennenzulernen.
Hummus bis Falafel
Hummus zu probieren, ist bei einem Städteurlaub in Tel Aviv Ehrensache. Die Paste aus pürierten Kichererbsen, verfeinert mit Knoblauch, Olivenöl, Zitronensaft und Sesampaste genießt den Ruf eines Nationalgerichtes.
Fragt man die Einwohner, serviert Abu Hasan den besten Hummus der Stadt. Ihr erkennt den Familienbetrieb in Jaffa häufig bereits von Weitem, an den Menschentrauben, welche sich davor versammelt haben. Zuviel Zeit solltet ihr euch nicht lassen, denn wenn der Hummus ausgegangen ist, wird das Restaurant für den Rest des Tages geschlossen. Zum Hummus schmeckt Pita Brot am besten. Dazu werden außerdem auch gerne Falafel serviert, kleine Bällchen aus pürierten Kichererbsen.
Mezze
Die Vielfalt der israelischen Küche könnt ihr euch in einem Gang servieren lassen. Auf einer Mezze Platte sind neben Hummus und Falafel auch gegrillte Fleisch- und Fischgerichte oder Salate zu finden. Jeder Gastronom besitzt zudem seine eigene Zusammenstellung und Anrichtungsweise dieser Vorspeisenplatte. Damit kann ein Restaurantbesuch nicht langweilig werden. Außerdem lernt ihr ganz nebenbei die Vielfalt Tel Avivs kennen.
Frühstück
Zum Frühstück wird in den landestypischen Hotels und Restaurants Shakshuka serviert. Das Pfannengericht besteht aus frischen Tomaten, Eiern und orientalischen Gewürzen. Kreative Köche bieten Variationen außerdem mit Spinat oder Falafel an. Alternativ zum regionalen Frühstück werden Urlaubern auch Brot, Wurst, Käse, Eier und Obst serviert.
Freizeit und Aktivität
In Tel Aviv boomt das Strandleben. Der Stadtstrand zählt überdies zu den saubersten und gepflegten Badeplätzen der Welt. Damit kann die Besichtigung der Sehenswürdigkeiten problemlos mit einem Strandaufenthalt kombiniert werden. Auch ein ruhiges Plätzchen zum Relaxen, wird sich an den kilometerlangen Strandabschnitten entlang der Westküste Israels finden lassen.
Das Strandleben in Tel Aviv hat sogar einige Geheimtipps zu bieten. Viele Jahre durften zudem nur die betuchten Gäste des Sheraton sich am Metzitzim Strand aufhalten. Heute ist der Badeplatz allgemein zugänglich und punktet daher mit zentraler Lage, Kinderspielplatz, renovierten Sanitäranlagen und einer bis in die Abendstunden geöffneten Strandbar.
Südlich des Metzitzim Strandes sind Touristen unter der Woche jedoch nur als Zaungäste geduldet. Der Strand bleibt ausschließlich orthodoxen Juden vorbehalten. Diese genießen außerdem getrennt nach Geschlechtern Badespaß. An Samstagen untersagt die Religion ihnen das Baden und die Touristen dürfen demnach an diesen Tag den Strand betreten.
Die Tel Aviver haben außerdem jüngst über ihren Lieblingsstrand abgestimmt. Zum Sieger erklärt wurde der Frishman Strand. Der Strandabschnitt unweit des Dan Hotels ist mit Liegen und Stühlen gut ausgestattet und bietet zudem kurze Wege zu den beliebten Cafés und Restaurants. Dies ist deswegen besonders für Familien mit kleinen Kindern praktisch, welche keine langen Anfahrtswege in Kauf nehmen wollen.
Romantiker aufgepasst!
Der Blick auf das Mittelmeer ist zu allen Tageszeiten eine Bereicherung des Stadtrundgangs. Am Abend füllt sich der Strand deswegen mit allen, die eine romantische Ader besitzen oder einfach den besten Blick auf den malerischen Sonnenuntergang erhaschen möchten. Die schönsten Sonnenuntergänge Tel Avivs sollen sich übrigens vom Hafen und vom Jaffa Park aus erleben lassen.
Ausblick auf Tel Aviv
Soll euch die riesige Metropole zu Füßen liegen, müsst ihr nichts weiter tun, als das Azrieli Center zu besuchen. Hier kann geshoppt und günstig gegessen werden. Doch damit nicht genug, die Aussichtsplattform in der 49. Etage offenbart euch den wohl spektakulärsten Blick auf die Stadt. Für lediglich 5,50 Euro Eintritt seid ihr dabei.
Einkaufsmöglichkeiten
Shoppen für jeden Geldbeutel ist in Tel Aviv möglich. Ganz gleich, ob die Suche nach Schnäppchen auf dem Flohmarkt nach eurem Geschmack ist oder die Auslagen der Luxusboutiquen das Interesse wecken. Weltbekannte Designer, Kunstschätze des Nahen Ostens oder kulinarische Mitbringsel für die Daheimgebliebenen, ein Shoppingbummel durch Tel Aviv ist immer ein Erlebnis.
Carmel Market
Wer das Flair eines orientalischen Marktes erleben möchte und günstiger als in den ansässigen Supermärkten einkaufen will, besucht den Carmel Market. Im Herzen der Stadt reihen sich die Stände aneinander. Unter regionale Lebensmittel und Gewürze mischen sich mehr und mehr auch Kleidungs- und Schmuckartikel aus der westlichen Welt.
Gan Hachashmal
Auf der Suche nach den angesagten Designern Israels sollte sich niemand vom einst als etwas heruntergekommen geltenden Stadtviertel „Elektrizitätsgarten“ abschrecken lassen. Hier hat tatsächlich nicht nur das Stromversorgungsunternehmen seinen Sitz, sondern auch besonders Hippe Szene-Läden.
HaTachana
Dieser Einkaufskomplex befindet sich unweit des historischen Bahnhofsgebäudes. Hier finden Touristen eine umfangreiche Angebotspalette. Neben Designer-Geschäften sind hier auch Schuhläden oder Schmuckgeschäfte vertreten. Ein Geheimtipp sind die ausgefallenen Souvenirgeschäfte. Die coolsten Andenken der Stadt tragen das Label „Made in TLV“.
Nachtleben
Nach Sonnenuntergang spielt die „Stadt der Sünde“ ihre Trümpfe aus. Das Nachtleben Tel Avivs gleicht einer Verwandlung. Plötzlich scheinen alle Gassen und Plätze vom Klang der Musik erfüllt. Die Bars und Clubs demonstrieren Lebensfreude und Weltoffenheit. Wer sich nicht unter das Nachtleben Tel Avivs mischt, lernt die Stadt nicht wirklich kennen.
Cameo
Bereits die Location macht diese Bar besonders. Ein alter Bahnhofskomplex wurde zu neuem Leben erweckt. Auch die im Stil des Rokoko gehaltene Inneneinrichtung verrät den Hang zum Besonderen und Ausgefallenen. Eric Kiel serviert gehobene Gourmetküche. Sehen und gesehen werden lautet das Motto. Dies gelingt garantiert, wenn ihr einen Drink an der Outdoor Bar nehmt, bevor der Streifzug durch die Bars und Kneipen der Stadt fortgesetzt wird.
Abraxas
Typische Kneipenatmosphäre erwartet Besucher im Abraxas. Backstein und Beton unterstreichen das puristische Ambiente. Auf das gut bestückte Spirituosenregal ist ebenso Verlass wie auf die mit schöner Regelmäßigkeit stattfindenden Partys.
Paradise Garage
Dieser Tipp geht an die Nachtschwärmer unter den Städtetouristen. Zum Bleiben animieren die Electronic Klänge wie die leckeren Drinks. Israels Vorzeige-DJs gehört die Bühne. Die Nacht zum Tage zu machen kann hier wörtlich genommen werden. Die Türen der Paradise Garage schließen erst 10 Uhr morgens.
Reise-Infos
Eine Pauschalreise nach Tel Aviv beginnt und endet auf dem Internationalen Flughafen Ben-Gurion. Der Airport liegt zwölf Kilometer außerhalb des Stadtzentrums. Zum ersten Anlaufpunkt nach der Ankunft kann die Touristeninformation in der Ankunftshalle des Flughafens werden. Hier werden Urlauber über die weiteren Transportmöglichkeiten informiert.
Eine Taxifahrt in die Innenstadt kostet knapp 30 Euro. Für etwa vier Euro transportieren euch die Busse zur New Central Bus Station. Während des Sabbats, genauer zwischen Freitagabend und Samstagabend, verkehren in Tel Aviv keine öffentlichen Verkehrsmittel. Wer in dieser Zeit ankommt, sollte auf Taxis und Sammeltaxis ausweichen. Die gelben Minibusse halten unabhängig von ausgewiesenen Bushaltestellen. Die Preise hierfür unterscheiden sich außerdem kaum von den Tickets für die Busfahrt.
Am Flughafen sind auch führende Mietwagenunternehmen vertreten. Mit einem Mietwagen verschaffen sich Touristen viel persönlichen Spielraum und können Ausflüge planen, ohne auf öffentliche Verkehrsmittel angewiesen zu sein. Für die Besichtigung der Altstadt hat sich der Fahrradverleih bewährt. Der öffentliche Verleih von Fahrrädern wird vom Betreiber Tel-O-Fun abgesichert. Über das Stadtgebiet sind verschiedene Sammelstationen verteilt. Die Ausleihe wird bequem mittels Kreditkarte abgewickelt. Die Räder können an allen beliebigen Sammelstationen auf dem Stadtgebiet wieder zurückgegeben werden.
Sparpotential ergibt sich, wenn Flug & Hotel für Tel Aviv zusammen gebucht werden. Tel-Avivs Hotels sind dabei genauso vielfältig wie die Stadt an sich. Ihr habt die freie Wahl zwischen gut ausgestatteten Familienhotels, kleinen Designhotels sowie individuellen oder landestypischen Unterkünften. Die passenden Flüge und Hotels nach euren Wünschen könnt ihr hier finden.