Telč: Traumkulisse in Tschechien

Bei Telč fällt uns sofort ein Wort ein: Malerisch! Das gilt sowohl für das historische Zentrum des 5.000 Einwohner großen Ortes als auch für die Umgebung, die zu Wanderungen und Spaziergängen mit atemberaubenden Fotomotiven einlädt. Die böhmisch-mährische Stadt entführt euch in eine andere Welt.

Telč oder deutsch „Teltsch“ ist ein von Teichen umgebener Ort am Fuß der sogenannten Böhmisch-Mährischen Höhe mit ihrer auf rund 10.000 Quadratmetern Fläche befindlichen Hügelwelt. Schon diese Lage verspricht einen von viel frischer Luft geprägten Urlaub, der definitiv die Wanderschuhe oder das Fahrrad im Gepäck bedingt. Doch zunächst solltet ihr dem denkmalgeschützten Telč selbst ausreichend Zeit widmen, denn immerhin handelt es sich um einen Ort mit einer beeindruckenden Altstadt, die teilweise zum UNESCO-Welterbe zählt!

Die etwa 120 Kilometer westlich der Stadt Brünn gelegene Sightseeing-Perle darf diesen Titel seit dem Jahr 1992 tragen. Mit Stolz stellt Telč die Altstadt mit ihrem einzigartig schönen Marktplatz zur Schau; Ein Standort, an dem sich dank der vielen Gebäude und Einkehrmöglichkeiten gut und gerne mehrere Stunden verbringen lassen. Sehenswert sind aber auch das Schloss und die vielen Skulpturen, die sich entlang so mancher Spazierwege durch die Stadt von ihrer besten Seite zeigen. Genießt die Atmosphäre des Traumstädtchens in Mähren fernab von Stress und Trubel!

Wenn Sightseeing eure liebste Urlaubsbeschäftigung ist, wird die tschechische Stadt Telč bestimmt rundum Freude machen: Denn hier gibt es so viel zu sehen, dass ein Tag sicher nicht ausreicht.

Im Mittelalter verfügte Telč über ein Abwehrsystem mit bis zu zehn Meter hohen Wällen, die zwischen dem 14. und 17. Jahrhundert entstanden oder umgebaut wurden. Durch umliegende Gräben und miteinander verbundene Teiche am östlichen Teil entstand eine Wasserfestung. Auf der südlichen Seite wurden zwei Tore erbaut. Das Obere entstand im 17. Jahrhundert. Auch das untere Tor, das deutlich kleiner ist, gehört zur ehemaligen Stadtbefestigung und steht nahe dem Schlossgarten.

Zweifelloses Highlight der Stadtbesichtigung von Telč ist der Marktplatz, der von kristallklaren Teichen gerahmt wird und mit zahlreichen historischen Gebäuden gesegnet ist. Er ist zu recht einer der schönsten Marktplätze Europas und UNESCO-Welterbe. Zu den dortigen Bauwerken zählen alte Bürgerhäuser aus dem 16. Jahrhundert, die mit ihrer Fassade häufig die eigenen Dächer zu überragen scheinen und im Gotik-, Barock- oder Renaissancestil erstrahlen. Zum Teil messen sie bis zu zehn Meter in der Breite. Als größtes Gebäude ist das Rathaus zu nennen, das genau genommen aus zwei eigenen Bauten besteht und später gekonnt zu einer wunderschönen Einheit verbunden wurde.

Sehenswert sind in Telč außerdem eine fein gearbeitete Mariensäule und ein Brunnen im Zentrum des Platzes, der früher sogar der Versorgung der Bevölkerung mit Trinkwasser diente. Die Laubengänge verführen zu einem romantischen Rundgang mit Pausen in den Cafés und kleinen Geschäften.

Auch die Gotteshäuser in Telč müssen sich nicht verstecken und können bei einer Besichtigung gleich an den Marktplatz angeschlossen werden. Da wäre einmal die Pfarrkirche St. Jakob, die aus dem 14. Jahrhundert stammt und mit ihrem 60 Meter hohen Turm kaum zu übersehen ist. Sie wurde im 15. Jahrhundert umgebaut und verfügt über gotische Fresken sowie Glocken im Inneren. Ebenfalls ein Must-see ist die aus dem 18. Jahrhundert stammende Barockorgel. Der Turm der Pfarrkirche ist nicht nur äußerlich hübsch anzusehen, sondern garantiert einen Aufstieg wert. Über mehr als 100 Stufen geht es durch einen engen Gang hinauf, wo ihr für den Mut und die kurze Anstrengung mit einer herrlichen Weitsicht über Telč belohnt werdet.

Auch die Kirche des Heiligen Geistes ist eines der Prestigeobjekte unter den Bauwerken von Telč. Das eigentlich im romanischen Stil errichtete Gotteshaus gilt als Werk des 13. Jahrhunderts, was ihm den Titel als älteste Kirche der Stadt einbringt. Das heutige Bild beruht jedoch auf einem Umbau des 15. Jahrhunderts, weshalb ihr vermehrt gotische Elemente entdeckt. Der spätromanische Turm ist auffällig und markierte einmal einen Wachturm. Im Laufe der Zeit diente der Bau als Kapelle eines Krankenhauses.

Etwas neuer, aber nicht weniger interessant, ragt die Jesuitenkirche als dritter empfehlenswerter Sakralbau von Telč in die Höhe. Die Kirche wurde im 17. Jahrhundert erbaut, in einem eher schlichten Stil des Barocks und der Renaissance. Sie ist an ein Jesuitenkolleg angeschlossen und verfügt im Inneren über eine geheimnisvolle Krypta aus dem 19. Jahrhundert. Zudem befinden sich hier ganze sechs Altäre.

Dieses prachtvolle Gebäude aus dem 14. Jahrhundert, das als eines der schönsten Renaissance-Schlösser der Gegend bekannt ist, beruht auf einem gotischen Bau, der nach und nach im 16. Jahrhundert von Zacharias von Neuhaus zu seinem heutigen Erscheinungsbild umgestaltet wurde. Ein Rundgang durch das Innere leitet Interessierte an bestens erhaltene Räume mit Stuckverzierungen und Sgraffitos (historische Putztechnik) vorbei, offenbart tiefe Einblicke in die Themenhallen wie den Goldenen Saal und zeigt auch die authentische Einrichtung des Schlosses zur Zeit seiner letzten Besitzer. Die Exponate sind überwiegend Überbleibsel des 16. Jahrhunderts. Ergänzend zu den Streifzügen durch das Innere selbst solltet ihr unbedingt auch den idyllischen Schlossgarten besuchen und könnt hier auch die Allerheiligenkapelle am Eingang bestaunen.

Spuren der jüdischen Gemeinde in Telč bringen euch zu zwei Standorten in der Stadt: Dem Jüdischen Friedhof und der ehemaligen Synagoge. Ersterer wurde bereits im späten 19. Jahrhundert angelegt. Bis heute sind knapp 200 Grabsteine vorhanden. Bevor es den Friedhof gab, wurden die Toten jüdischen Glaubens außerhalb der Stadt in einem kleinen Waldgebiet beerdigt. Die frühere Synagoge von Baumeister Karel Wagner ist aus dem Jahr 1904 und wurde zu einem Wohnhaus umgebaut.

Nach dem Besuch der abwechslungsreichen Sehenswürdigkeiten von Telč wollen wir euch auch die Tipps für eine aktive Freizeitgestaltung in der wunderschönen Region nicht vorenthalten.

Wanderungen und Radtouren in und um Telč machen nicht nur aufgrund der vielseitigen Landschaftspanoramen der Böhmisch-Mährischen Höhe Spaß, sie sind auch eine hervorragende Möglichkeit, vom Alltag abzuschalten. Zudem gelten sie als Pendant zum Sightseeing, wo ihr statt Denkmälern und Kirchen Berge und Wälder erblickt. Die Routen führen mal an den idyllischen Teichen von Telč vorbei und mal in Richtung Bergwelt, eignen sich für Anfänger oder Fortgeschrittene und passen manchmal sogar zu einem gemütlichen Familientag. Das nötige Lunchpaket schnürt ihr euch am besten vorab, um zwischendurch eine Pause einlegen zu können. Radwege in der Nähe erlauben traumhafte Ausblicke in Berge.

Ihr müsst Telč aber nicht unbedingt verlassen, um ein wenig Natur zu erleben. Im Stadtgebiet selbst gibt es wunderbare Parkanlagen, in denen die Seele baumeln darf. Einerseits findet sich der malerische Schlosspark als ältester Garten der City, der für seine seltenen Baumarten und das Glashaus im klassizistischen Stil bekannt ist. Es fungiert als eine Art Wintergarten. Andererseits könnt ihr auch entlang der Teichufer ein Päuschen machen, ein Buch lesen oder die Pflanzenwelt fotografieren. Die Wege vom Zentrum in die grünen Oasen sind kurz und so habt ihr das perfekte Gegenstück zum Kulturtag gefunden. Bei einem Bummel durch die Altstadt könnt ihr eine abwechslungsreiche „Fotojagd“ nach den vielen Skulpturen einplanen.

Ein Aktivziel für Wanderer, die das Maximum erleben und einen Berggipfel erklimmen wollen, liegt rund elf Kilometer von Telč entfernt: Es ist der Berg Javořice, 837 Meter über dem Meeresspiegel hinauf ragend und der höchste Gipfel in der Böhmisch-Mährischen Höhe. Die gut ausgebauten Wanderwege zu seiner Spitze sind meist ausgeschildert und sollten nur von erfahrenen Wanderern bewältigt werden.

Viele Aktivurlauber freuen sich auf Reisen vor allem auf eines: Schnee! In Telč gibt es ihn dank der Hügelwelt reichlich, sofern ihr in der richtigen Saison anreist. Auf den Pisten des Skigebiets Mrákotín probiert ihr euch erstmals in einem Skikurs aus. Selbst die Kleinsten können sich vorsichtig auf Brettern versuchen, denn die Piste gilt als familienfreundlich und ist wenig überlaufen. Snowboarder müssen in der Region, trotz der auf den ersten Blick fehlenden Möglichkeiten in Mrákotín, nicht leer ausgehen. Es existieren genügend Funparks in der Umgebung der Böhmisch-Mährischen Höhe.

Die Burg Roštejn stammt aus dem spätgotischen Zeitalter und markiert nach dem Schloss Telč ein zweites großartiges Ausflugsziel für Freunde historischer Royalbauten. Im Inneren des Ensembles, das gute elf Kilometer von Telč entfernt ist, gibt es eine Ausstellung, die erneut in damalige Zeiten entführt und Exponate wie Waffen oder Porzellan beinhaltet. Auch die Aussicht von der Burg über die Umgebung kann sich im wahrsten Sinne des Wortes sehen lassen. Informiert euch vorab über die variierenden Öffnungszeiten je nach Saison.

Ruhige Städte sind schön und gut, doch manchmal sehnt ihr euch nach ein paar Tagen Entspannung einfach nach etwas Action. Von Telč aus sind es nur circa zwei Stunden mit dem Auto bis nach Prag, eurem städtischen Ausflugsziel für Kunst, Kultur und Party satt! Vor allem, wenn ihr noch nie dort gewesen seid, empfehlen wir dringend eine Stippvisite in Tschechiens pulsierender Hauptstadt. Mit der Prager Burg habt ihr gleich die nächste Schlossanlage parat und über die Karlsbrücke zu spazieren gehört fast schon zum Pflichtprogramm.

Brünn liegt noch näher an Telč als Prag: Nach anderthalb Stunden seid ihr da. Zu den Must-sees der City gehören die Kirchenbauten und die eindrucksvolle Festung Spielberg aus dem 13. Jahrhundert. Besonderheiten wie ein Beinhaus mit über 50.000 Knochen runden den Aufenthalt ab. Von Brünn geht es mit der Bahn verhältnismäßig bequem zurück nach Deutschland, sodass ihr diesen Stopp ganz entspannt als Letzten eurer Reise einplanen könnt.

Checkliste für die Reiseplanung gefällig? Dann lest gerne weiter und erfahrt alles Wichtige rund um euren heiß ersehnten Urlaub in Tschechien. Denn eine gute Vorbereitung verdoppelt in vielen Fällen den Erholungsfaktor im Handumdrehen.

Wer seinen Urlaub nicht gut im Voraus planen und eher spontan verreisen kann, wird sich in Telč freuen: Die beste Jahreszeit ist quasi immer! Denn der Ort hat ganzjährig seinen Charme, den ihr in der richtigen Kleidung genießen könnt. Im Winter muss es eben eine Jacke mehr sein, doch dafür ist es ruhig und romantisch und zudem bestens für den Sport in den Bergen geeignet. Im Sommer solltet ihr an einen guten Sonnenschutz denken, um Hitzschlag und andere Probleme zu vermeiden, und bei teilweise heißen Temperaturen eher kurze Routen planen.

Allgemein sind schon zwei bis drei Tage ausreichend, um alle Highlights in Telč zu besichtigen. Ein Tagestrip von Prag oder Brünn zahlt sich aus, wenn ihr vor Ort seid.

Der erste Weg bringt euch mit dem Zug nach Brünn oder mit dem Flugzeug nach Prag. In der nächsten Etappe fahrt ihr rund anderthalb Stunden von Brünn oder zwei Stunden von Prag mit dem Mietwagen ans Ziel. Alternativ steigt ihr auf die öffentlichen Verkehrsmittel wie Bus und Bahn um, um Telč zu erreichen – von Prag dauert dies deutlich länger. Einmal angekommen, könnt ihr auch das Auto stehen lassen und die Stadt zu Fuß erkunden.

Im Fokus der böhmischen Küche stehen deftige Fleisch- und sättigende Käsespeisen, welche die nötige Energie für den Rundgang oder die Wanderung spendieren. Probiert den geschmolzenen Käse mit Pommes frites oder den Prager Schinken, der in Telč und anderen tschechischen Orten gerne auf den Tisch kommt.

Erlebt die Gemütlichkeit von Telč bis ins Hotel hinein, denn die meisten Unterkünfte sind überschaubar, inhabergeführt und vermitteln somit von Anfang an ein familiäres Flair. Fühlt euch im Urlaub wie zu Hause und taucht in die Gepflogenheiten eures Reiselandes ein! Gefällt euch der Gedanke weniger, solltet ihr auch bei der Auswahl an größeren Stadthotels fündig werden. Denkt daran, einen Blick auf den Standort zu werfen und zu prüfen, ob eure Must-sees gut erreichbar sind.