Thessalien in Griechenland


Griechenland ist für viele Reisende eines der liebsten Urlaubsländer. Das liegt nicht nur an den jahrtausendealten Städten, sondern auch an den vielen historischen Orten und den malerischen Stränden. Das alles und noch viel mehr gibt es in Thessalien, einer faszinierenden Region in Mittelgriechenland.

Überblick

Die historische Landschaft Thessalien liegt in Zentralgriechenland, und zwar südlich von Makedonien. Die fruchtbare thessalische Ebene wird eingehegt von zahlreichen Gebirgen und bietet daher eine traumhafte Landschaft, die von kleinen Dörfern und einigen größeren Städten abgerundet wird. Ein Aufenthalt in Thessalien verbindet viele Aspekte eines gelungenen Urlaubs. Besucher erkunden die zahlreichen historischen Stätten der Antike, nehmen am kulturellen Leben teil oder entspannen an den schönen Stränden der Ägäis. Nicht zuletzt lädt dieLandschaft dazu ein, die Gebirge in Thessalien zu erwandern und sich so zu erholen.

Meteora Kloester
Thessaliens Meteora-Klöster

Geschichte

In der Glanzzeit der griechischen Antike erreichte Thessalien nie die Bedeutung von Athen oder Sparta, stellte aber einen bedeutenden Teil der Armeen von Alexander dem Großen. Später wurde die Region ein Teil der römischen Provinz Macedonia. Im Mittelalter stritten Byzantiner und slawische Balkanreiche hier um Einfluss. Viele hundert Jahre lang war Thessalien Teil des Osmanischen Reichs, ehe die Region ab Ende des 19. Jahrhunderts wieder zu Griechenland gehörte. Heute ist Thessalien ein wichtiges Gebiet des Staates Griechenland, vor allem im landwirtschaftlichen Bereich. In der Ebene wachsen Getreide, Mandeln und Pistazien, während große Schaf- und Ziegenherden hier grasen.

Städte

Thessalien ist keine sonderlich dicht bevölkerte Region. Echte Metropolen sucht ihr hier vergeblich. Das bedeutet aber nicht, dass es hier keine interessanten Orte zu besuchen gibt. Wir haben die wichtigsten und größten Städte der Region zusammengefasst.

Larissa

Larissa ist die Hauptstadt Thessaliens und mit rund 162.000 Einwohnern auch die größte Gemeinde der Region. Im historischen Zentrum gibt es eine Vielzahl alter Stätten zu sehen, darunter Theater aus antiker griechischer und römischer Zeit sowie Überreste byzantinischer Stadtbefestigungen und ein osmanisches Badehaus aus dem 17. Jahrhundert. Larissa befindet sich relativ zentral in Thessalien und bildet daher den perfekten Ausgangspunkt für Ausflugstouren in die Umgebung. Die Stadt verfügt außerdem über viele Hotels und die nötige Infrastruktur für einen gelungenen Urlaub. Über die Autobahn gelangt ihr schnell nach Thessaloniki und Athen.

Blick auf Larissa
Die Hauptstadt Larissa

Volos

Die Hafenstadt Volos am Fuße des Pilion-Gebirgszuges ist ein echter Geheimtipp und ein beliebtes Ziel für alle, die in Thessalien Urlaub machen möchten. Vom örtlichen Hafen gelangt ihr mit der Fähre auf die Sporaden. Zudem gibt es in der Nähe eine Reihe von tollen Badestränden am Pagasitischen Golf. Volos ist der moderne Nachfolger der antiken Stadt Iolkos. Von dort aus sollen der Sage nach Iason und die Argonauten aufgebrochen sein, um das Goldene Vlies zu beschaffen. Auf ihrer Reise schaffen sie es an den verführerischen Sirenen vorbei, besiegen Seeungeheuer und kommen schließlich wohlbehalten zurück.

Trikala

Trikala ist die Hauptstadt des gleichnamigen und landwirtschaftlich geprägten nordwestlichen Regionalbezirks innerhalb Thessaliens. Hier gibt es vor allem eine alte byzantinische Festungsanlage zu bestaunen, die strategisch günstig an einem Hang erbaut wurde. Vom Uhrenturm der Anlage habt ihr einen hervorragenden Blick über die Landschaft.

Karditsa

Kaum 30 Kilometer von Trikala entfernt liegt Karditsa, eine weitere historisch bedeutsame Stadt, die von den Osmanen ausgebaut wurde. Die Höhepunkte hier sind die klassizistischen Gebäude rund um den zentralen Stadtplatz sowie die Kirche Agiou Konstantinou mit erhabenen Wandmalereien.

Kalambaka

Mit kaum mehr als 8.000 Einwohnern ist Kalambaka eine der kleineren Städte Thessaliens. Wichtig ist sie aber vor allem, weil ihr von dort aus zu den berühmten Meteora-Klöstern aufbrechen könnt. Die schön gestaltete Fußgängerzone und die sehenswerten Kirchen machen einen kurzen Aufenthalt durchaus lohnenswert.

Kalambaka
Blick auf Kalambaka

Strände

Das Urlaubsland ist vor allem für die griechischen Inseln bekannt. Doch auch an Thessaliens Küste könnt ihr bestens baden und tauchen. Die Region verfügt über eine Vielzahl toller Strände. Mindestens einen Strandtag solltet ihr also auf jeden Fall einplanen, wenn ihr in Thessalien Urlaub macht.

Agiokampos Beach

Obwohl Larisa nicht am Meer liegt, nennt man die Strände östlich der Stadt gemeinhin die Larissa Beaches. Einer davon liegt bei der Ortschaft Agiokampos. Der langgestreckte Sandstrand ist von Larissa aus leicht zu erreichen und bietet mit seinen Strandbars alles, was es für einen tollen Tag am Wasser braucht.

Agiokampos Beach
Dämmerung am Agiokampos Beach

Stomio Beach

Eine gute und etwas abgeschiedene Alternative ist der Strand bei Stomio etwas nördlich von Agiokampos. Diese Badestelle am Fuße des Ossa-Berggipfels ist von üppiger Vegetation umgeben und daher etwas ruhiger sowie entspannter. Der feine Sand und das kristallklare Wasser garantieren einen schönen Tag am Mittelmeer.

Stomio Beach
Der menschenleere Stomio Beach

Agios Stefanos

Einer der besten Orte zum Baden und Schwimmen ist ohne Zweifel Volos. Die Stadt liegt perfekt am Pagasitischen Golf und bietet kilometerlange Strände an beiden Seiten der Bucht. Am Westufer lockt der Strand Agios Stefanos mit wenig Infrastruktur, aber dafür viel Natur und Ruhe.

Karnagio Beach

An der östlichen Seite der Bucht befindet sich der Strand Karnagio. Dieser ist sehr viel lebhafter, verfügt über Strandbars und Imbisse sowie einen Rettungsschwimmer. Wie die meisten Strände in Thessalien kann es auch am Karnagio stellenweise etwas steinig sein. Badeschuhe sind also keine schlechte Investition.

Sehenswürdigkeiten

Außerhalb der oben genannten Städte gibt es noch eine Reihe weiterer Sehenswürdigkeiten. Dazu gehören mystische Stätten aus längst vergangenen Tagen ebenso wie die berühmten, auf Felsen erbauten Meteora-Klöster.

Meteora-Klöster

Die rauen Felsen östlich des Pindo-Gebirges sind eigentlich nicht gerade ein Ort, an dem ihr euch häuslich niederlassen möchtet. Genau dort, oben auf den Felsen, entstanden im elften Jahrhundert jedoch eine Reihe von Klöstern und Einsiedeleien, in denen Mönche ein Leben jenseits des Weltlichen führen wollten. Heute sind nur noch sechs der ursprünglich 24 Klöster bewohnt und können besucht werden. Die anderen sind entweder schwer zu erreichen oder wegen Einsturzgefahr gesperrt. Die Felsen rundherum gehören zu einem der beliebtesten Ziele für Sportkletterer.

Meteora Kloster im Pindos Gebirge
Blick auf ein Meteora-Kloster im Pindos-Gebirge

Theopetra-Höhle

In den Felsformationen um die Meteora-Klöster befinden sich mehrere Höhlen. Eine davon ist die sogenannte Theopetra-Höhle. Sie wurde bereits vor mindestens 130.000 Jahren von Steinzeitmenschen bewohnt. In der Höhle wurde außerdem eine 23.000 Jahre alte Steinmauer entdeckt, die als das älteste Bauwerk Griechenlands gilt.

Höhlenkirche von Panagia Megalomata

Wo wir gerade bei Höhlen sind, bleiben wir noch einen Moment beim Thema: Östlich von Volos gibt es eine kleine Höhle, die nur über einen steinigen Fußweg zu erreichen ist. Hier versteckten sich im 17. Jahrhundert christliche Mönche vor den Osmanen und betrieben heimlich eine Kirche sowie eine Schule, um dem Landvolk Lesen und Schreiben beizubringen.

Olymp: Gebirge in Thessalien

Von dunklen Höhlen hinauf in göttliche Höhen. Der Olymp, das höchste Gebirge Griechenlands, liegt an der Grenze zur Region Makedonien und ist ein absolutes Muss für alle Urlauber. Wer mag, erklimmt die knapp 3.000 Meter hohen Spitzen des Massivs. Alternativ eignet sich die Region aber auch bestens zum Wandern. Das besondere Flair erhält der Olymp jedoch von der griechischen Mythologie. Es handelte sich dabei nämlich um den Wohnsitz der Götter. Genauer gesagt residierten hier zwölf Götter, nämlich Zeus mit vier seiner Geschwister und sieben seiner Kinder, wobei Hera zugleich Schwester und Gattin des Obergottes war.

Pilion

Bleiben wir noch kurz bei der Mythologie. Die beliebte Ferienregion Pilion, eine Halbinsel mit hohen Bergen im Südosten Thessaliens, galt in der Antike als Heimat der Zentauren. Den Mischwesen aus Pferd und Mensch wurde Unbeherrscht- und Lüsternheit nachgesagt.

Pilion Kufala Beach
Der Kufala Beach auf dem Pilion

Aktivitäten

Nach ausgiebigen Besichtigungstouren und dem einen oder anderen Tag am Strand ist euch vielleicht wieder nach etwas mehr Aktivität zumute. Die großartige Landschaft Thessaliens lädt dann zum Wandern oder Radwandern ein. Ein Ausflug auf die Sporaden wird ein weiterer Höhepunkt des Urlaubs sein.

Wandern am Plastiras-Stausee

In Thessalien gibt es unzählige schöne Wanderrouten, von denen viele über Höhenzüge führen und einen tollen Ausblick versprechen. Landschaftlich besonders attraktiv ist es allerdings am Plastiras-Stausee nahe der Stadt Karditsa. Der See wirkt dabei fast wie ein Fjord und schlängelt sich durch die üppige Vegetation. Die Staumauer des Sees ist über 80 Meter hoch und 200 Meter breit und ermöglicht den Bestand des Sees mit mehr als 22 Quadratkilometern Fläche. Zwar schwankt der Wasserspiegel stark, doch trotzdem gibt es am Ufer zahlreiche Bademöglichkeiten sowie Gelegenheiten für eine Bootsfahrt.

Plastiras Stausee
Eine Wanderung unternehmen

Wassersport an der Olympischen Riviera

Wer dem Wassersport frönen will, der ist an der Olympischen Riviera genau richtig. Dieser Bereich entlang der Küste südöstlich des Olymp-Gebirges eignet sich für viele Wassersportarten, besonders aber für das Wind- und Kitesurfen. Die teils starken und verlässlichen Winde von der Ägäis kommen ambitionierten Surfern zugute.

Olympische Riviera
Die Olympische Riviera nördlich von Thessalien

Ins Museum gehen

Wenn ein Land so viel Geschichte zu bieten hat, gibt es natürlich auch eine Menge Museen zu besuchen. Ein Highlight ist das Archäologische Museum von Larissa mit seiner umfangreichen Sammlung an Skulpturen, Münzen, Keramiken und Schmuckstücken aus vielen Jahrhunderten. In Volos ist das dortige Archäologische Museum größtenteils den beiden Ausgrabungsstätten in der Nähe gewidmet. Einerseits geht es um die bronzezeitliche Siedlung von Dimini, die nahe der Stadt entdeckt wurde. Andererseits widmet ihr euch der mykenischen Festung von Sesklo, die nur wenige hundert Meter weiter erforscht wird.

Ausflug auf die Nördlichen Sporaden

Die Inselgruppe der Nördlichen Sporaden gehört verwaltungstechnisch zu Thessalien und ist nicht nur deshalb ein naheliegendes Ausflugsziel. Von Volos aus gelangt ihr mit der Fähre zu den Hauptinseln. Passionierte Segler kennen die Sporaden vermutlich als buchtenreiches Areal für einen Törn. Skiathos ist die Hauptinsel der Sporaden und bietet ein lebendiges Nachtleben und traumhafte Strände. Skopelos ist grüner und ruhiger, verfügt aber auch über einige tolle Strände. Die Mittelmeerinsel Skyros hingegen ist karg, gebirgig und steinig im Süden, aber wunderbar grün im Norden.

Hovolo Beach Skopelos
Das waldreiche Skopelos

Reise-Infos

Ein Urlaub in Griechenland ist zum Glück kein kompliziertes Unterfangen. Zur Einreise in das EU-Land braucht es keine besonderen Papiere und auch das Klima gilt als angenehm. Wir haben trotzdem ein paar wichtige Tipps für die Reise nach Thessalien zusammengetragen.

Ideale Reisezeit und Reisedauer

Ein Aufenthalt im Sommer ist zwar typisch, kann aber auch sehr heiß werden. Vor allem im Inland ist es meist deutlich wärmer als an der Küste mit Meeresbrise. Daher empfehlen sich Frühling und Herbst als alternative Reisezeiträume. Wer den Olymp erklimmen möchte, sollte zudem etwas wärmere Kleidung mitnehmen.

Um ganz Thessalien zu erkunden, braucht es schon mindestens eine, besser zwei Wochen. Wer sich auf eine Stadt oder ein begrenztes Gebiet beschränkt, dem reichen auch wenige Tage. Allerdings verpasst ihr so eine ganze Menge und ein Erholungseffekt stellt sich kaum ein.

Anreise und Fortbewegung vor Ort

Eine Anreise mit dem Flugzeug ist wohl die häufigste Art, nach Thessalien zu gelangen. Dabei landet ihr entweder in Thessaloniki und fahrt dann nach Süden oder nutzt die kleineren Flughäfen bei Volos und auf der Sporaden-Insel Skiathos. Wer das Auto nimmt, macht zugleich eine kleine Europatour und fährt von München in acht Stunden durch mindestens sieben Länder. Um mobil zu sein und flexibel zu bleiben, empfiehlt sich ein Mietwagen. Zwar gelangt ihr auch mit Taxis oder Bussen an interessante Orte, aber es dauert wesentlich länger und ist mit Wartezeiten verbunden. Die einzelnen Städte lassen sich allerdings problemlos zu Fuß erkunden.

Sprache und Verständigung

Vor allem in den touristisch gut erschlossenen Gebieten wird viel Englisch und auch Deutsch gesprochen. Ansonsten ist die Amtssprache in Thessalien natürlich Griechisch. Ein paar alltägliche Sätze in der Landessprache vorab zu lernen ist zum Glück nicht sonderlich schwer und zeigt das Interesse an der Kultur.

Essen und Spezialitäten

In Thessalien lässt sich die weltbekannte griechische Küche in vollen Zügen auskosten. Die Ebene zwischen den Flüssen Pinios und Titarisios ist voll von leckeren Feldfrüchten sowie Schafs- und Ziegenherden für Fleisch und Käse. Daraus werden traditionelle Gerichte gekocht, die ihr vielleicht bereits aus hiesigen Restaurants kennt, aber vor Ort einfach besser schmecken.

Hotels und Unterkünfte

Hotels befinden sich größtenteils in den Städten, vor allem in Larissa und Volos. Viele Unterkünfte gibt es zudem auf den wunderbaren Sporaden. In kleineren Gemeinden trefft ihr immer wieder rustikale Unterkünfte, die einfache Übernachtungsmöglichkeiten anbieten.

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