Mal chaotisch und laut, mal ruhig und gelassen – Japans Hauptstadt Tokio fasziniert mit zahlreichen Gegensätzen, die in der Millionenmetropole aufeinandertreffen. Hier jagt ein Highlight das nächste und so werdet ihr bei einem Besuch in Tokio zahlreiche Überraschungen erleben. Japans Hauptstadt ist eine schillernde Millionenmetropole, die von jahrtausendealter Historie bis hin zu hochmoderner Kultur einfach für jeden Geschmack etwas bereithält.
Überblick
Die Stadt Tokio liegt auf der japanischen Insel Honshū und ist mit ihren 9,5 Millionen Einwohnern sowie 622 Quadratkilometern Fläche eine riesige Metropole. Zum Vergleich: Berlin hat eine Größe von knapp 892 Quadratkilometern, aber nur 3,7 Millionen Einwohner. Trotz der Größe und Bevölkerungsdichte wird Tokio als „die leiseste Millionenstadt der Welt“ bezeichnet, denn die Autofahrer nutzen die Highways außerhalb der Stadt und so begegnen euch in Tokio mehr Fahrradfahrer oder Hybrid-Autos, sodass laute Motorengeräusche hier kaum ein Problem darstellen. Auch dichtes Gedränge sucht ihr in Tokio vergeblich. Stattdessen ist die Stadt für Ordnung und Sauberkeit berühmt, was einen Städtetrip durch die Metropole zu einem stressfreien Vergnügen machen. Und trotzdem taucht ihr in einen Großstadtdschungel ein, der aus riesigen Wolkenkratzern, einem Meer aus Lichtern und gigantischen Shopping-Malls besteht. Während Tokio auf einer Seite die moderne Megacity ist, werdet ihr hier jedoch auch in das historische Japan eintauchen können. Buddhistische Tempelanlagen, kaiserliche Paläste oder japanische Gärten versprühen einen kontrastreichen Charme, der euch die traditionelle Seite von Tokio näherbringt.
Ob Shopping, Kunst, Natur oder Nachtleben – Tokio hält für jeden Geschmack ein ganz persönliches Abenteuer in einer der größten Städte der Welt bereit. Tokio ist anders und doch bleibt der erwartete Kulturschock oft aus. Davon solltet ihr euch am besten selbst überzeugen.
Sehenswürdigkeiten
In Tokio warten viele Sehenswürdigkeiten und Ausflugsziele auf euch, weswegen ihr bei einem Sightseeing-Trip durch die Metropole unbedingt etwas mehr Zeit mitbringen solltet, um auch nur einen Bruchteil aller Facetten der Stadt kennenzulernen. Hektik ist hier nämlich fehl am Platz.
Shibuya
Das Viertel Shibuya ist wohl der bunteste, schrillste und hippste der 23 Bezirke der Stadt. Hier tummeln sich vor allem junge Japaner, die sich in Coffee Shops, Second Hand Läden oder Clubs die Zeit vertreiben. So ist das Shibuya-Viertel jedoch vor allem für eine der bekanntesten Kreuzungen der Welt bekannt: die Shibuya Kreuzung. Schaltet hier die Ampel auf Grün, bewegen sich bis tausende Menschen von einer Straßenseite auf die andere. Umgeben von bunten Werbetafeln und riesigen Hochhäusern schnuppert ihr beim Überqueren der Shibuya Kreuzung definitiv Großstadtluft. Ist euch das Treiben an der Kreuzung zu wild, solltet ihr das nahegelegene Kaufhaus mit dem Starbucks aufsuchen. Vom ersten Stock aus habt ihr einen großartigen Blick auf die beeindruckende Kreuzung – vor allem am Abend, wenn sich das Viertel in ein buntes Meer aus Lichtern verwandelt.
Schlendert anschließend noch ein wenig durch das Shibuya-Viertel, in dem euch extravagante Stores und Menschen begegnen. Sicher entdeckt ihr auch das Denkmal des Hundes Hachiko, der bis zu seinem Tod jeden Tag auf sein verstorbenes Herrchen an der Shibuya Station wartete und dessen rührende Geschichte ihr vielleicht aus dem Blockbuster-Film kennt. Am Abend erwacht das Viertel erst so richtig zum Leben und lädt euch ein, die Nacht zum Tag zu machen – ob Drinks in einer Bar, Tanzen im Club oder Erkundung des Rotlichtviertels ist euch überlassen.
Sensō-ji Tempel
Wollt ihr in das traditionelle Tokio eintauchen, solltet ihr unbedingt einen der zahlreichen Tempel der Stadt besichtigen. Der bekannteste ist wohl der Sensō-ji Tempel, der sich im ältesten Viertel der Stadt befindet, dem Asakusa Bezirk. Dieser ist ein wahres Kontrastprogramm zum Shibuya-Viertel und schlendert ihr hier durch die engen laternenbeleuchteten Gassen, kommt ihr euch vor, wie in einer anderen Welt.
Als ältester buddhistischer Tempel ist der Sensō-ji Tempel seit dem Jahr 628 mit der idyllischen Tempelanlagen voller Schreine, Torbögen und Statuen eine Oase der Ruhe. Begebt euch durch imposante Torbögen, betrachtet traditionelle Pagoden und entdeckt zahlreiche Reliquien der buddhistischen Religion. In der Hondo-Haupthalle des Tempels findet ihr den Asakusa-jinja Schrein, der eine enorme Bedeutung für den buddhistischen Glauben der Japaner hat und als Ehre der Erbauer des Tempels aufgestellt wurde. Anschließend lockt die traditionelle Einkaufsstraße Nakamise-dori mit kleinen Souvenirshops, in denen ihr traditionelle Handwerkskunst erwerben könnt.
Tsukiji Fischmarkt
Der Tsukiji ist der größte Fischmarkt der Welt und selbst wenn ihr keine Fischliebhaber seid, solltet ihr euch das bunte Markttreiben nicht entgehen lassen. Ob Austern, Muscheln oder Shrimps – hier gibt es alles, was euer kulinarisches Herz begehrt. Neben den 2.000 Tonnen fangfrischer Fischprodukte, die hier täglich verkauft werden, gibt es auch exotische Obstsorten oder regionales Gemüse. In zahlreichen Restaurants, die sich unter den Dächern der Markthalle verbergen, könnt ihr asiatischen Spezialitäten genießen.
Tokio Skytree
Der Tokio Skytree ist der Fernsehturm der Stadt und besticht mit einer Höhe von 634 Metern. Damit gehört er zu den Top 10 der höchsten Gebäude der ganzen Welt. Auf dem Tokio Skytree erwarten euch zwei Aussichtsplattformen, wobei sich eine auf 350 Metern Höhe und eine zweite auf 450 Metern Höhe befindet. Von hier oben habt ihr einen sagenhaften Ausblick über Tokio und bei guter Sicht könnt ihr sogar den heiligen Berg Mount Fuji erkennen. Fahrt ihr anschließend wieder hinab, erwarten euch am Fuße des Turms einige spannende Freizeitangebote.
Allerdings ist eine Fahrt an die Spitze des Tokio Skytrees mit recht hohen Kosten verbunden. Wollt ihr eine ebenso faszinierende Aussicht genießen, die jedoch euer Urlaubsbudget schont, gibt es folgende Alternativen für die schönsten Panoramen über Tokio:
- Roppongi Hills Mori Tower
- Tokyo City View Observation Deck
- Tokyo Metropolitan Government Building
- Tokyo Tower
Electric Town Akihabara
Sicher fragt ihr euch, warum eine Ansammlung von Elektro-Geschäften eine Sehenswürdigkeit von Tokio sein soll, doch erreicht ihr diese ganz besondere Einkaufsmeile, werdet ihr es verstehen. In dieser Straße dreht sich alles um die Themen Elektronik, Technik und Videospiele. Tatsächlich gibt es sogar eine japanische Subkultur, die sich auf elektronische Gadgets spezialisiert hat, die Otakus. Seid auch ihr auf der Suche nach neuester Technik oder alten Retro-Konsolen, dann seid ihr in der Electric Town Akihabara goldrichtig. Doch auch Mangas und Animes halten immer mehr Einzug in das bunte Viertel.
Habt ihr eure neue Errungenschaft ergattert, locken zahlreiche Cafés – jedoch nicht nur mit Kaffee und Kuchen, sondern auch mit außergewöhnlichen Details. So könnt ihr im Katzencafé niedliche Stubentiger streicheln und im Maid Café, einem Cosplay-Restaurant, bedienen euch die Kellnerinnen im Dienstmädchen-Look.
Ueno Park
Ob Shopping oder Sightseeing – beides lässt die Füße nach einiger Zeit müde werden, sodass ein Besuch im Park eine willkommene Abwechslung während eures Tokio-Trips ist. Auch in einer riesigen Millionenmetropole gibt es Orte, die zu einer erholsamen Auszeit einladen, denn die Stadt verfügt über zahlreiche malerische Parkanlagen, wie den Ueno Park. Neben exotischen Pflanzenarten, einem idyllischen See und kleinen Tempeln, könnt ihr im Ueno Park nicht nur entspannen, sondern euch ebenso kulturell weiterbilden. Mitten in der Grünanlage befinden sich das Tokyo National Museum, das Ueno Royal Museum sowie das National Museum of Nature and Science.
Auch der älteste Tiergarten Japans, der Uneo Zoo, liegt in dem gigantisch großen Park und lädt euch zu spannenden Tierbeobachtungen, gepaart mit lauschigen Spaziergängen, ein. Der Ueno Park ist jedoch nicht der einzige Park, der mitten in Tokio zu einer kurzen Auszeit einlädt:
- Shibarikyū-Park
- Shinjuku Gyoen National Garden
- Sumida Park
- Hamarikyu Park
- Östliche Gärten des Kaiserpalastes
Digital Art Museum
Eines der modernsten Museen ist das Digital Art Museum, welches Technik und Kunst gekonnt miteinander in Einklang bringt. Auf 10.000 Quadratmetern Fläche findet ihr hier zahlreiche Projektoren, die euch faszinierende Kunst-Animationen zeigen. Sogar eure eigenen Kunstwerke können Teil der Ausstellung werden und als eingescannte Animationen andere Besucher verzaubern. Zum Abschluss eines interessanten Museumsbesuches solltet ihr euch im En Tea House einen Tee gönnen, der erst in der Tasse aufblüht. Lasst euch überraschen.
Reise-Infos
Habt ihr Lust auf ein Großstadtabenteuer in einer der vielfältigsten Metropolen der Welt? Dann solltet ihr unbedingt Urlaub in Tokio machen. Doch bedenkt dabei, dass eine Fernreise ausreichend Planung erfordert. Aus diesem Grund möchten wir euch im Vorfeld mit einigen hilfreichen Reisetipps versorgen.
Ideale Reisezeit
In Tokio erwarten euch sehr heiße und schwüle Sommer, weswegen eine Sightseeing-Tour in den Sommermonaten mitunter sehr anstrengend werden kann. Daher solltet ihr für euren Aufenthalt in Tokio den Frühling vorziehen, der mit durchschnittlichen Temperaturen von 20 Grad begeistert und kaum Regen bringt. Außerdem erwartet euch im Frühjahr etwas ganz Besonderes. Ende Januar hüllt sich die Stadt allmählich in zartes Rosa und Mitte des Reisemonats März steht die Kirsche in ihrer vollen Blüte. Während der Kirschblütenzeit erstrahlt Tokio in ihrer schönsten Pracht und lange Spaziergänge durch die Parks der Stadt werden nun zu einem unvergesslichen Erlebnis.
Anreise
Tokio hat zwei Flughäfen: Haneda und Narita, die von Deutschland aus angeflogen werden. Bucht ihr einen Direktflug, seid ihr innerhalb von zwölf Stunden Langstrecke in der japanischen Hauptstadt. Habt ihr es nicht eilig, solltet ihr nach einem passenden Gabelflug suchen, denn diese sind meist günstiger als Direktflüge.
Der Flughafen Haneda liegt dabei etwas näher an der Innenstadt, doch natürlich gelangt ihr von beiden problemlos mit Expresszug oder Flughafenbus in die City. Während ihr von Haneda etwa 40 Minuten dafür braucht, seid ihr von Narita aus etwa eine Stunde unterwegs. Um ein Visum müsst ihr euch vor eurer Reise nicht kümmern, denn dieses bekommt ihr für 90 Tage kostenfrei bei eurer Einreise.
Unterwegs in Tokio
Wollt ihr innerhalb von Tokio herumkommen, genügt es völlig, wenn ihr euch mit dem U-Bahn-Netz vertraut macht. In Tokio gibt es jedoch zwei verschiedene Metro-Anbieter: die städtische Toei Subway sowie die private Tokyo Metro. Am besten ist es, wenn ihr euch an einem Informationsschalter über Ticketpreise und Stationen informiert, denn nicht immer findet ihr die englischen Namen der Haltestellen auf den Maps der Metro. Habt ihr das passende Ticket gekauft, müsst ihr dieses nur noch durch den Schalter am Kontrollgate schieben und es auf der anderen Seite wieder herausziehen, nachdem ihr dieses durchlaufen habt.
Beim Nutzen der Metro solltet ihr euch an den Farben der Linie orientieren, euch die Nummer eurer Endstation einprägen und auf das digitale Display schauen, bis ihr eure Station erreicht habt. Klappt dies alles nicht am ersten Tag, solltet ihr nicht verzweifeln, denn dies gehört zum Abenteuer Tokio einfach dazu.
Kulinarische Spezialitäten
Japanisches Essen steckt voller Überraschungen und so solltet ihr kulinarisch sehr offen sein, wenn ihr landestypisch essen gehen wollt. Natürlich steht auf dem Programm, mindestens einmal Sushi essen zu gehen und in den Genuss des „besten Sushis der Welt“ zu kommen. Beim berühmten Sushi-Running fährt euch die Spezialität auf einem Rollband entgegen und ihr müsst nur noch zuschlagen. Die gehobene Küche Japans hat jedoch noch mehr zu bieten als rohen Fisch. Auch Rind aus Kōbe, frische Meeresfrüchte oder fangfrischer Hummer landen hier auf eurem Teller.
Etwas günstiger sind die zahlreichen Streetfood-Ständen, die euch mit Ramen-Nudelsuppe oder Tonkatsu Schnitzel mit Reis oder Nudeln verwöhnen. Mit dem Reiswein Sake, dem japanischen Nationalgetränk, könnt ihr auf einen unvergesslichen Städtetrip anstoßen.
Hotels & Unterkünfte
Tokio ist ein teures Pflaster und so punktet die Stadt zwar mit Hotels aller Preisklassen, doch bietet euch ebenso zahlreiche Alternativen, die euer Urlaubsbudget schonen. Ist euch ein preiswertes Kapselhotel zu eng, solltet ihr nach einem Minshuku Ausschau halten. Die familiengeführten Pensionen sind vergleichbar mit unserem Bed and Breakfast und sind nicht nur günstig, sondern geben euch auch die Möglichkeit, Insider-Tipps von den Betreibern zu erfahren.
Achtet bei eurer Buchung am besten darauf, nahe einer Metro-Station unterzukommen und ein Nichtraucher-Zimmer zu nehmen. Außerdem solltet ihr die Zimmergröße checken, denn viele Zimmer in Tokio sind winzig. Seid ihr bereit, etwas tiefer in die Tasche zu greifen, erwarten euch dagegen luxuriöse Hotels mit Spa und Rooftop-Bar.