Top 8 Chinatowns weltweit


Große, bunte Tore, Leuchtreklamen und viel Getümmel: Das muss wohl Chinatown sein! In vielen Großstädten weltweit existiert diese eigene kleine Welt. Wir zeigen euch unsere Top 8 Favoriten von San Francisco über Yokohama bis Paris!

Überblick

Chinesische Einwanderer in Großstädten wie New York City, Lima oder Paris haben im Laufe der Zeit ihr eigenes Stadtviertel geschaffen: Chinatown! Wer hier zu Besuch ist, fühlt sich direkt wie in dem ostasiatischen Land. Duftende Köstlichkeiten aus Fernost wehen euch um die Nase, wenn ihr an den zahlreichen Restaurants, Garküchen und bunten Marktständen vorbeischlendert. Die Gelegenheit zum Shopping ist meist im wahrsten Sinne des Wortes günstig. Zudem erwarten euch Sehenswürdigkeiten wie riesige Tore, Tempel und Museen, die spannende Sightseeing-Tage füllen können.

Warum Chinatown im Urlaub?

Wenn ihr Urlaub in Städten wie San Francisco oder London macht, herrscht dort größtenteils ein typisch westliches Flair. Ein Besuch im jeweiligen Chinatown sorgt für fernöstliche Abwechslung!

Und auch, wenn ihr euch einmal zwischen einem Urlaub in Melbourne und China entscheiden müsst, könnt ihr quasi beides haben – reist einfach nach Australien und plant einen Tag für Chinatown ein! Wir zeigen euch nachfolgend, wo sich die schönsten und sehenswertesten Chinatowns der Welt befinden.

1. San Francisco

Das kalifornische San Francisco ist vor allem für das lässige Lebensgefühl und die sonnige Küste bekannt. Doch mitten im Stadtzentrum, auf dem Weg von Fisherman’s Wharf zur Market Street, befindet sich das asiatische Viertel Chinatown. Hier erlebt ihr den lebendigen Charakter Chinas. Schon das riesige “Dragon Gate”, das den Eingang zum Viertel markiert, lässt euch erahnen, wie authentisch das Stadtviertel gestaltet wurde. Es erfüllt übrigens als einziges Tor in den USA den Anspruch der chinesischen Kultur und wurde der Stadt San Francisco im Jahr 1969 durch Taiwan überreicht.

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Rote Laternen im Chinatown von San Francisco

San Franciscos Chinatown ist zudem das älteste in Nordamerika und geht auf die 1850er Jahre zurück, als chinesische Arbeiter hierher kamen und sich in Siedlungen mit eigener Infrastruktur niederließen. Heute prägen neben den rund 15.000 im Viertel lebenden Chinesen vor allem Urlauber das Bild, die sich zwischen den malerisch gestalteten Häusern, charakteristischen Asiashops und einladenden Restaurants tummeln. Natürlich gibt es auch in diesem Viertel von San Francisco die obligatorischen Souvenirs, doch die meisten Besucher füllen ihre Taschen lieber mit chinesischen Antiquitäten aus Porzellan oder hochwertiger Seidenkleidung.

2. Bangkok

Eines der größten Chinatowns im Ausland weltweit befindet sich in Bangkok. Es gehört sogar zu den absoluten Must-sees während einer klassischen Sightseeing-Tour in der thailändischen Metropole. Geführte Touren, die euch spannende Hintergrundinformationen über das Viertel, seinen Charakter und seine Geschichte verraten, sind hier ebenso möglich wie eine Erkundung auf eigene Faust. Besonders sehenswert ist der Wat Traimit Tempel, der zu den schönsten religiösen Gebäuden in Bangkok zählt. Es handelt sich um einen Tempel mit einem aus Gold bestehenden Buddha aus dem 13. bis 15. Jahrhundert. Der Buddha soll einen Wert von rund 250 Millionen US-Dollar aufweisen!

Bangkoks-Chinatown
Bangkoks Chinatown entdecken

Auch das China Town Gate im traditionell chinesisch architektonischen Stil ist ein beliebtes Fotomotiv und eine Sehenswürdigkeit, die bei einem Chinatown-Besuch in Bangkok zu den Pflichten gehört. Das Tor steht mitten in einem Kreisverkehr und fällt durch seine bunte Farbgebung mit den größtenteils roten Bereichen gleich ins Auge. In Chinatown selbst solltet ihr die Yaowarat Road entlang schlendern. Das bunte Gewusel mit exotischen Geschäften in verschlungenen Gassen, die fast wie ein Labyrinth anmuten, bietet Nervenkitzel und Bummelspaß zugleich. Abends dominiert der Duft der sich nach und nach öffnenden Garküchen und das grelle Gewand der Leuchtreklamen. Tipp: Etwas mehr Ruhe findet ihr in den Nebenstraßen, die durch klassisch chinesische Teakholz-Häuser eine eigene kleine Sehenswürdigkeit bilden.

3. New York City (Manhattan)

Auch in der Metropole New York City gehört ein Besuch in Chinatown einfach mit dazu, wenn ihr auf Sightseeing-Tour seid. Immerhin handelt es sich um das größte Viertel seiner Art in den Vereinigten Staaten. Seit dem mittleren 19. Jahrhundert leben Chinesen in der Gegend. Wie auch Chinatown in San Francisco geht die Entwicklung des chinesischen Stadtviertels in New York City darauf zurück, dass einst viele chinesische Arbeiter in die USA kamen. In den 1960er Jahren stieg die Population durch gelockerte Einwanderungsrichtlinien noch einmal drastisch an. Rund 100.000 chinesische Bewohner soll Chinatown heute haben. Dazu gesellen sich natürlich die neugierigen Urlauber, die sich von dem lebensfrohen Flair anstecken lassen möchten.

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Bunte Schilder im Chinatown von New York City

Eine besonders wichtige Sehenswürdigkeit innerhalb Chinatowns ist das “MOCA” – Museum of Chinese in America. Es befindet sich in der Centre Street und stellt unterschiedliche Formen chinesischer Kunst aus. Rund 60.000 Ausstellungsstücke, darunter Kleidung und Fotografien, gibt es zu bewundern. Dieses und alle weiteren Highlights wie die traditionellen Garküchen und fröhlichen Asiashops findet ihr in New York City zwischen East Broadway und West Broadway.

4. London

Die englische Hauptstadt London besticht ebenfalls mit einem eigenen chinesischen Viertel. Anders als die Chinatowns in San Francisco und New York City ist die Geschichte jedoch etwas jünger – sie begann erst etwa nach dem Zweiten Weltkrieg. Zudem handelt es sich um ein deutlich kleineres, aber nicht weniger sehenswertes Stadtviertel in London, das Besucher zwischen der Rupert Street und dem Newport Place besuchen können. Ursprünglich lag der Fokus der chinesischen Einwohner übrigens im Londoner East End, im so genannten “Linehouse-Viertel”. Heute ist Chinatown im Trendbezirk Soho angesiedelt.

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Chinesisches Tor als Eingang zum Londoner Chinatown

Durch die vergleichsweise überschaubare Größe mit knapp über 50 Geschäften und rund 70 Restaurants bietet sich ein entspannter Bummel zu Fuß an. Entlang der Hauptstraße sind die Geschäfte und Restaurants übrigens vorwiegend auf Urlauber ausgerichtet. So werdet ihr sehr exotische Köstlichkeiten aus der chinesischen Küche, wie Insekten oder besondere Suppen, wahrscheinlich eher in den Nebenstraßen finden. Ein wichtiges Fotomotiv für alle ist hingegen der Eingang des Stadtviertels in der Gerrard Street. Es ist das riesige chinesische Tor, das die Besucher begrüßt und ihnen verrät: “Hier beginnt eine eigene kleine Welt”.

5. Lima

Die Geschichte von Chinatown in Lima, Peru, reicht bis ins 19. Jahrhundert zurück, als die chinesischen Einwanderer auf den Zuckerrohrplantagen arbeiteten. Nach und nach kamen mehr von ihnen in das schöne südamerikanische Land, so dass das besondere Stadtviertel geboren wurde. Das auch als “Barrio Chino” bekannte Gebiet ist im internationalen Vergleich eher klein, bietet aber einen spannenden Mix aus asiatischer und peruanischer Kultur.

Viele Einheimische und natürlich auch Urlauber kommen her, um die berühmten “Chifa”-Restaurants zu besuchen. Dort gibt es köstliche Speisen, die Einflüsse aus China und Peru miteinander verbinden. Dieses “Fusion Food” könnt ihr zwar mittlerweile fast in ganz Peru erleben, doch es feierte seine Geburtsstunde in Chinatown und ist wohl nirgendwo so köstlich. Die dort befindlichen Restaurants zählen teilweise zu den Pionieren der “Chifa”-Tradition und sind bereits seit dem frühen 20. Jahrhundert Teil der Kulisse. Um euch selbst von dem Geschmack zu überzeugen und auch die anderen Highlights Chinatowns zu erleben, solltet ihr Kurs auf die Innenstadt von Lima nehmen. Das Viertel erstreckt sich auf die Blocks 7 und 8 der Ucayali-Straße.

6. Melbourne

In Melbourne könnt ihr Chinatown eigentlich gar nicht übersehen: Fünf riesige, mit Ziegeldächern verzierte Tore begrüßen euch zwischen der Little Bourke Street und der Spring Street. Das charismatische Viertel geht auf die 1850er Jahre zurück und soll die am längsten bestehende, zusammenhängende Siedlung von Chinesen in der westlichen Welt sein. Insgesamt zählt Chinatown Melbourne zu den ältesten ihrer Art auf der ganzen Welt. Grund genug, die Attraktion in Melbourne an einem Urlaubstag zu besuchen!

Das Chinesische Museum mit einer Drachengalerie und Ausstellungen rund um die chinesische Geschichte in Australien sollte auf jeden Fall auf der To-do-Liste stehen. Hier bestaunt ihr unter anderem den längsten Drachen der Welt. Zudem gibt es wechselnde Ausstellungen in einer Galerie. Wer sich für historische Gebäude interessiert, sollte hingegen die im 19. Jahrhundert erbaute Chinesische Missionskirche ansteuern. Sie ist in jedem Fall ein tolles Fotomotiv!

7. Yokohama

In “Tokios kleiner Schwester” Yokohama hat sich ebenfalls eine chinesische Siedlung etabliert. Das größte Viertel der Chinesen in Japan liegt im Zentrum der Stadt und verfügt über rund 300 Asiashops, Restaurants und weitere Einkehrmöglichkeiten. Das Gebiet entwickelte sich durch die Hafenöffnung Yokohamas im Jahr 1859 relativ schnell. Chinesische Händler entschieden sich für Yokohama als Wahlheimat – ihre Nachfahren sind ihr oftmals bis heute treu geblieben. Auch der Erfolg der Einwanderer spricht für sich; so gibt es  dort heute mehr Unternehmen als Einwohner.

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Tor in Yokohamas Chinatown

Dafür begegnen euch sicher viele andere Urlauber zwischen den Sehenswürdigkeiten von Yokohama Chinatown. Die schönste ist vermutlich das Goodwill-Tor, das sich am Ostrand des Stadtviertels befindet und als dessen Wahrzeichen bekannt ist. Doch auch die anderen drei Tore am Eingang sowie fünf chinesische Tore in den Gassen können begeistern. Ein beliebter Anziehungspunkt für Kultururlauber ist weiterhin der farbenfrohe Kanteibyo-Tempel, der bereits im späten 19. Jahrhundert von Chinesen erbaut wurde. Er soll dem Gott des Wohlstandes gewidmet sein – und hat offenbar für viele Einwohner bereits “gewirkt”. In kulinarischer Hinsicht begeistern einerseits traditionelle, chinesische Gerichte und andererseits mit japanischen Einflüssen aufgepeppte Klassiker. Fusion Food wie in Lima sucht ihr – diesmal als China-Japan-Mix – also auch in diesem Chinatown nicht vergebens!

8. Paris

In Paris erwarten wohl die wenigsten Urlauber einen Bezirk wie Chinatown. Obwohl es sich um das größte chinesische Viertel seiner Art in Europa handelt, ist das Chinatown in London viel bekannter. Doch wenn ihr in der Stadt der Liebe Urlaub macht und im 13. Arrondissement unterwegs seid, werdet ihr rasch vom typisch asiatischen Charme umfangen. Dieser fand seinen Ursprung bereits in den 1970er und 1980er Jahren. Chinatown Paris hält heute immer wieder überraschende Highlights für euch bereit. So gibt es versteckte buddhistische Tempel, kleine inhabergeführte Geschäfte und mehr als 100 Lokale mit leckeren traditionellen Speisen.

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Chinesischer Drache zum Neujahrsfest in Paris

Wusstet ihr schon, dass es eigentlich auch noch ein zweites Chinatown in Paris gibt? Dieses liegt in Belleville und entwickelte sich in den 1980er Jahren. Allerdings zogen im Laufe der Jahre so viele andere Kulturen in das Viertel, dass das asiatische Flair heute ein wenig verloren gegangen ist. Um dieses in seiner vollen Pracht zu erleben, solltet ihr daher Kurs auf die erstgenannte Chinatown Paris nehmen. Tipp: Am besten aber nicht montags – denn dann ist Ruhetag!

Tipp für die Reisezeit

Die beste Reisezeit, um das asiatische Ambiente maximal auszukosten, ist zwischen dem 21. Januar und dem 21. Februar. Warum? Dann findet das chinesische Neujahrsfest statt und verwandelt jede Chinatown in ein buntes Spektakel aus Drachentänzen und Feuerwerk. Fröhliche Musik, Trommelklänge und eine rundum ausgelassene Stimmung prägen das Bild, denn die Chinesen möchten das neue Jahr immer sehr positiv begrüßen. Sie feiern die Erfolge des vergangenen Jahres und blicken gleichzeitig hoffnungsvoll auf das kommende Jahr. Der “verschobene” Zeitpunkt des chinesischen Neujahrsfestes im Vergleich zur westlichen Variante beruht übrigens darauf, dass Chinesen bei der Berechnung nach dem Mondkalender gehen. Das Neujahrsfest soll außerdem schon mehr als 3.500 Jahre lang gefeiert werden und blickt somit auf eine beeindruckende Tradition zurück.

Möchtet ihr hingegen eher gemütlich durch das chinesische Viertel schlendern, empfiehlt sich Anfang Februar als Reisetermin gerade nicht. In diesem Fall lohnt ein Blick auf die jeweilige Klimatabelle des Landes, um den für euch perfekten Reisezeitpunkt mit Stippvisite in Chinatown zu finden.

Essen & Spezialitäten

Einheimische der jeweiligen Großstadt suchen Chinatown häufig auf, um die traditionellen, asiatischen Speisen zu genießen. Leckereien mit Reis und Nudeln, Fleisch und Fisch oder Gemüse erwarten euch auf die klassisch süß-saure oder auch ein wenig scharfe Art. Durch die Zubereitung im Wok bleiben Vitamine weitestgehend erhalten, so dass die chinesische Küche überwiegend sehr gesund ist. In den zahlreichen Restaurants und Garküchen, die das Bild der Chinatowns prägen, habt ihr die Gelegenheit, euch einmal quer durch die Landesküche zu probieren – ohne dabei tatsächlich in China zu sein.

Chinesisches-Street-Food
Chinesisches Street Food aus der Garküche

Natürlich gibt es auch für den westlichen Geschmack ungewöhnliche Spezialitäten zu entdecken. Dazu zählen beispielsweise die angeblich heilende Suppe aus Vogelnestern in Chinatown Bangkok oder die umstrittene Haifischflossensuppe. Auch Insekten gehören (noch) zu den Gerichten für “Hardcore”-Esser; auch wenn diesbezüglich eine kleine Kehrtwende in westlichen Ländern zu beobachten ist. Während gegarte Seidenraupen noch zu den humaneren Varianten der asiatischen Küche zählen, finden Mutige mitunter sogar gerösteten Skorpion, dessen Geschmack an Shrimps erinnern soll. Wagt ihr diese kulinarische Reise? Wenn euch das Ganze zu wild ist, könnt ihr auch entlang der Hauptstraßen des Chinatowns auf Urlauber ausgerichtete Kost genießen.

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