Top 10 Hängebrücken in Europa

Hängebrücken als architektonische Meisterwerke entführen euch mitunter in schwindelerregende Höhen. Die folgenden zehn atemberaubenden Brücken über Schluchten, in Gebirgen und mehr könnt ihr in Europa erkunden. Spürt den Adrenalinkick beim Überqueren der einzigartigen Hängebrücken!

Über eine steile Schlucht führend, sanft im Wind schaukelnd und architektonisch auf den ersten Blick beeindruckend: So sehen typische, spektakuläre Hängebrücken für Fußgänger aus. Der Weg darüber? Unmöglich für Personen mit Höhenangst! Die Belohnung für jene, die es wagen? Adrenalinkicks und Glücksgefühle auf der anderen Seite – denn so habt ihr die Herausforderung gemeistert!

Viele Hängebrücken lassen sich kostenfrei zu Fuß erkunden, leiten euch vielleicht sogar durch ein Wandergebiet und zwingen euch geradezu dazu, die Abkürzung über eine tiefe Schlucht zu nehmen. Andere erfordern eine Gebühr, damit ihr sie betreten könnt, die sich aber im Nu auszahlen wird. Ob im schönen Süden in Portugal, direkt vor der Tür in Deutschland oder hoch im Norden in Norwegen: Wir zeigen euch zehn verschiedene Hängebrücken in Europa, die zu Nervenkitzel und Abenteuern einladen!

Ein echter Neuling unter den Hängebrücken ist die 516 Arouca in der Nähe von Porto. Doch gleich mit ihrer Eröffnung im Mai 2021 durfte sie einen Rekord ihr Eigen nennen: Es handelt sich um die längste Fußgänger-Hängebrücke der Welt! Immerhin führt sie, wie ihr Name schon verrät, ganze 516 Meter über eine tiefe Schlucht und den Fluss Paiva. Metallgitter am Boden begleiten euch und lassen euch die Möglichkeit, direkt zu sehen, was unter euch so passiert. Daher ist diese Brücke wohl eine derjenigen, für die man möglichst schwindelfrei sein sollte. Sie konnte nach rund drei Jahren Bauzeit fertig gestellt werden.

Die Brückenquerung lässt sich ideal mit einer Wanderung durch die Gegend verbinden. Doch nicht jeder, der sich mutig findet, kann 516 Arouca betreten. So ist die Überquerung für Kinder unter sechs Jahren komplett verboten, während Minderjährige ab sechs Jahren nur gemeinsam mit ihren Eltern darüber dürfen. Und auch erwachsene Mutige können nicht einfach so ins Abenteuer aufbrechen, sondern benötigen einen Guide. Außerdem müsst ihr ein kostenpflichtiges Ticket buchen. Dafür werdet ihr jedoch mit purem Nervenkitzel verwöhnt!

Fakten auf einen Blick

Ort: Arouca (Portugal)

Eintrittspreis: ja

Länge: 516 Meter

Breite: 1,2 Meter

Höchster Punkt: 175 Meter

Die rund 360 Meter lange Hängeseilbrücke Geierlay befindet sich in Rheinland-Pfalz in Deutschland und eignet sich somit für Einheimische des Bundeslandes für einen spontanen Tagestrip. Auf maximal 100 Metern Höhe blickt ihr ins Mörnsdorfer Bachtal des Hunsrücks hinab und genießt die Aussichten. Für einen rundum stimmigen Ausflug lohnt sich die Wanderung über den etwa 5,5 Kilometer “Geierlayschleife”-Weg, der jedoch eine erhöhte Trittsicherheit von euch verlangt.

Die Hängeseilbrücke kann 200 km/h Windgeschwindigkeit und maximal 50 Tonnen Lasten verkraften – daher ist sie eine Meisterin der Extreme, die jedoch nur bei geeignetem Wetter geöffnet wird. Ihr könnt normalerweise kostenlos über die Brücke gehen; lediglich zu Zeiten der Corona-Pandemie wird aufgrund der höheren Hygiene-Richtlinien und den verbundenen Aufwand ein Eintrittsgeld fällig.

Fakten auf einen Blick

Ort: Mörsdorf (Deutschland)

Eintrittspreis: während Corona-Pandemie mit Hygiene-Richtlinien ja, sonst nicht

Länge: 360 Meter

Breite: 85 Zentimeter bis 1,25 Meter

Höchster Punkt: 100 Meter

Echte Naturburschen lieben Norwegen und seine Fjorde – und dort wartet auch das besondere Abenteuer, hoch über den malerischen Wasserlandschaften des skandinavischen Landes! Wie wäre es mit einem Besuch des Klettersteigs Via Ferrata Loen und einer dortigen Überquerung der Gjølmunne-Brücke? Diese gehört seit 2013 zur Kulisse und ist eine der längsten Klettersteigbrücken in ganz Europa. 120 Meter lang führt sie auf nur 35 Zentimetern Breite durch schwindelerregende Höhen.

Die maximale Höhe der Brücke beträgt 160 Meter. So hoch über einer Schlucht macht ihr euch auf den Weg von einer Seite zur anderen, um den Klettersteig weiter zu erkunden. Insgesamt befindet ihr euch auf 750 Metern Höhe. Um bequem dorthin zu gelangen, gibt es noch eine Alternative zum eigenen Anstieg. Dann fahrt ihr mit dem Loen Skylift, der seinerseits einen Rekord beanspruchen darf: Es handelt sich um die steilste Pendelseilbahn weltweit. Mit dem Loen Skylift geht es auf Wunsch auch wieder sicher ins Tal. Für den Lift müsst ihr eine Gebühr bezahlen.

Fakten auf einen Blick

Ort: Loen (Norwegen)

Eintrittspreis: ja (für Loen Skylift)

Länge: 120 Meter

Breite: 35 Zentimeter

Höchster Punkt: 160 Meter

Carrick-a-Rede ist eine kleine Insel, die zu Nordirland gehört. Um sie zu besuchen, empfiehlt sich der Gang über die Carrick-a-Rede Rope Bridge. Es handelt sich um eine rund 20 Meter lange Brücke, die euch über eine Meerenge des Atlantiks führt. Ursprünglich gab es für die kleine Insel eine Brücke zum Festland, da der starke Wellengang manchmal Bootsfahrten unmöglich machte. Heute lieben vor allem Urlauber den wankenden Weg mit Aussichten auf das Meer.

Holzplanken bilden die Basis der Strecke, die lediglich durch Netze auf beiden Seiten gesichert wird. Wenn ihr an einem windigen Tag vor Ort seid, werdet ihr spüren, was für eine wackelige Angelegenheit die Überquerung doch ist. Denkt aber daran, dass die ursprüngliche Brücke einmal deutlich unsicherer war und für die Einheimischen und Inselbesucher eine noch größere Herausforderung darstellte. Vielleicht sorgt dieser Gedanke dafür, dass ihr euch leicht zu einer Querung überreden könnt. Ihr solltet jedoch wissen, dass eine Gebühr zu zahlen ist.

Fakten auf einen Blick

Ort: Ballycastle (Nordirland)

Eintrittspreis: ja

Länge: 20 Meter

Breite: 1 Meter

Höchster Punkt: 30 Meter

Als einzige Hängebrücke weltweit dient der Peak Walk dazu, zwei Berggipfel miteinander zu verbinden und einen Direktzugang für Fußgänger zwischen ihnen herzustellen. Die Kulisse dafür ist die herrliche Schweiz, die beiden verbundenen Berggipfel sind View Point und Scex Rouge auf Glacier 3000. Auf dem Weg erlebt ihr unvergleichliche Aussichten auf Gebirge der Schweizer Kantone Bern, Wallis und Waadt.

107 Meter lang und nur 80 Zentimeter breit: Das ist euer Weg von einem Gipfel zum anderen. Immer dabei ist der Rundumblick über die verschneiten Schweizer Alpen. Je nach Witterung könnt ihr flexibel zur Brücke aufbrechen, denn die Überquerung ist kostenlos. Lediglich die Fahrt mit der Gondel auf den Berg selbst muss bezahlt werden.

Fakten auf einen Blick

Ort: Schweizer Alpen, Kanton Waadt (Schweiz)

Eintrittspreis: ja (für Gondel-Fahrt auf den Gletscher)

Länge: 107 Meter

Breite: 80 Zentimeter

Höchster Punkt: ca. 2.956 Meter

Highline 179 ist eine im Tibet-Stil gestaltete Hängebrücke in Tirol. Zur Zeit ihrer Eröffnung im Jahr 2014 war sie eine der längsten Fußgängerbrücken in diesem Design weltweit. Auch heute noch behaupten Besucher, die sich zur rund 406 Meter langen Überquerung überwinden konnten, dass wahrscheinlich nur fliegen noch schöner sei als der Weg über die Brücke. Überzeugt euch selbst davon und besucht die atemberaubende Highline 179 doch einfach beim nächsten Urlaub in Tirol!

Ihr müsst zwar Eintritt für die Brücke in der Nähe von Reutte bezahlen, werdet aber im Nu dafür entschädigt. Umgeben vom Bergpanorama der Tiroler Alpen und an einem deutlich höheren Punkt als die Baumwipfel, könnt ihr euren Mut testen und die rund 1,20 Meter breite Brücke queren. Der Blick nach unten sollte vielleicht vermieden werden – denn unter euch befinden sich Gitter, die tiefe Einsichten in die Welt unter euch erlauben. Hier braucht es sicher eine Extraportion Mut!

Fakten auf einen Blick

Ort: Reutte (Österreich)

Eintrittspreis: ja

Länge: 406 Meter

Breite: 1,20 Meter

Höchster Punkt: 114 Meter

Die Rappbodetalsperre im Harz in Deutschland bildet die Kulisse für eine 483 Meter lange Hängebrücke, die euch auf immerhin 458 Metern mit einer frei hängenden Strecke verwöhnt. Die Brücke in maximal 100 Metern Höhe gehört zu den längsten Seilhängebrücken für Fußgänger weltweit. Ihr genießt während der Querung Aussichten auf die 415 Meter lange Talsperre, welche die größte ihrer Art in Deutschland ist. In der Mitte habt ihr die Gelegenheit zu einem Pendelsprung, der euch mit Hilfe einer Seilschaukel ganze 65 Meter in die Tiefe führt. Und über euch? Da wagen weitere Adrenalinjunkies das Abenteuer Ziplining, bei dem Geschwindigkeiten von 85 km/h möglich sind!

Ihr seht schon: Die eigentlich so idyllische Rappbodetalsperre in 106 Metern Höhenlage hält so Einiges für Mutige bereit. Da lohnt sich der Eintrittspreis für die Brücke sicherlich rasch! Doch auch Romantiker werden das Ambiente lieben, insbesondere zur Zeit der Abenddämmerung, wenn eine leichte Beleuchtung für einen geheimnisvollen Charakter der Brücke sorgt.

Fakten auf einen Blick

Ort: Harz (Deutschland)

Eintrittspreis: ja

Länge: 483 Meter (458 Meter frei hängend)

Breite: 1,20 Meter

Höchster Punkt: 100 Meter

494 Meter Länge sorgten bei der Eröffnung der Charles-Kuonen-Brücke für den Titel der längsten Fußgänger-Hängebrücke der Welt. Zwar konnte dieser Titel im Jahr 2021 nicht mehr verteidigt werden, imposant ist das Bauwerk, das einen nur kurzlebigen Vorgänger ersetzte, aber dennoch. Die Brücke als Teil des Europawegs in der Schweiz, der zu den beliebtesten Wanderrouten des Landes zählt, führt euch auf maximal 85 Metern über dem Boden durch die Schweizer Alpen. Die Hängebrücke ist ab Randa fußläufig zu erreichen.

Ihr müsst zwar keinen Eintritt zahlen, aber genügend Mut mitbringen, denn auch diese Brücke zählt zu den Exemplaren mit teilweise durchsichtigem Boden. Das Trittgitter zeigt jederzeit den Abgrund unter euch. Aufgrund der Länge der Brücke solltet ihr euch also vorher gut überlegen, ob ihr die ersten Schritte wagt…

Fakten auf einen Blick

Ort: Randa (Schweiz)

Eintrittspreis: nein

Länge: ca. 494 Meter

Breite: 65 Zentimeter

Höchster Punkt: 85 Meter

Die WildLine Hängebrücke befindet sich im Schwarzwald und muss sich mit 380 Metern Länge definitiv nicht vor anderen Exemplaren verstecken. Außerdem weist sie eine Besonderheit auf: Sie ist bogenförmig nach oben gebaut, was sie in ihrer Art europaweit einzigartig macht. Insgesamt kann die Brücke bis zu 600 Personen tragen und hat selbst ein Gewicht von 141 Tonnen.

Die Anbindung an den Märchenpfad Bad Wildbad sorgt dafür, dass viele Urlauber und insbesondere Familien mit Kindern unweigerlich auf die WildLine treffen. Ob sie jedoch die Überquerung wagen, ist fraglich. Durch teilweise 60 Meter Höhe eignet sich auch diese Hängebrücke nur für jene, denen tiefe Abgründe nichts ausmachen. Und die Ausblicke? Die reichen noch viel weiter in die Tiefe, bei gutem Wetter sogar circa 300 Meter bis ins Enztal hinab. Da der Brückenbesuch Geld kostet, solltet ihr vorher abwägen, ob diese Herausforderung zu euch passt.

Fakten auf einen Blick

Ort: Schwarzwald (Deutschland)

Eintrittspreis: ja

Länge: 380 Meter

Breite: 1,20 Meter

Höchster Punkt: ca. 60 Meter

2010 eröffnet, gehört der Raiffeisen-Skywalk zu den älteren Hängebrücken für Fußgänger und sollte daher in unserer Top 10 nicht fehlen. Er führt auf rund 374 Metern Länge durch Lauitobel im Schweizer Kanton Schwyz. Die Aussicht reicht bis tief ins Tal, während der höchste Punkt der Brücke selbst 58 Meter vom Boden entfernt liegt. Zwar ist die Brücke mit 1,80 Metern Breite an den Seiten und 90 Zentimetern Breite auf dem Überweg recht großzügig bemessen, dennoch ist der teils durchsichtige Gitterrost am Boden nichts für Menschen mit Höhenangst.

Wer möchte, kombiniert den Besuch der Brücke, der bis auf die Gondelfahrt zur Bergstation kostenlos ist, mit einer Wanderung. Der Brückenrundweg führt euch rund 45 Minuten durch die herrliche Bergwelt. Abgesehen von der Querung des Raiffeisen-Skywalks geht es dabei deutlich ruhiger und entspannter zu als bei so manch anderem Abenteuertrip in der Wildnis.

Fakten auf einen Blick

Ort: Kanton Schwyz (Schweiz)

Eintrittspreis: ja (für Gondelfahrt)

Länge: ca. 374 Meter

Breite: 90 Zentimeter bis 1,80 Meter

Höchster Punkt: 58 Meter

Ihr möchtet euch nun auf das Abenteuer Hängebrücke einlassen? Prima – denn Mut wird ja meistens belohnt! Damit ihr von Anfang an auf der sicheren Seite seid, solltet ihr aber noch ein paar Dinge beachten. So sind festes Schuhwerk und wetterfeste Kleidung essenziell für eine sorgenfreie Überquerung. Außerdem solltet ihr die Witterung im Blick behalten: In manchen Wettersituationen werden Fußgänger-Hängebrücken aus Sicherheitsgründen geschlossen. Auch gibt es bei einigen Brücken saisonal bedingte Öffnungszeiten.

Wir empfehlen außerdem, dass ihr nicht über euren persönlichen Fitnessgrad hinausgeht. Euch erwartet eine Hängebrücke, die nur über eine herausfordernde Wanderung zu erreichen ist? Dann testet lieber vor dem Urlaub durch längere Streckenspaziergänge, ob ihr einer solchen Anstrengung gewachsen seid! Generell lohnt sich oft auch eine geführte Wanderung, die euch nicht nur einen erfahrenen Guide an die Seite stellt, sondern auch mit wissenswerten Infos über die jeweilige Gegend verwöhnt.