Die italienische Hauptstadt lockt mit dem Kolosseum, dem Trevi-Brunnen und weiteren bekannten Sehenswürdigkeiten. Wer schon öfter da war oder einfach nur so das Umland kennnenlernen möchten, dem zeigen wir unsere Top 5 Tagestrips von Rom aus.
Überblick
In der Ewigen Stadt können problemlos mehrere Tage verbracht werden, ohne dass einem langweilig wird oder man alles gesehen hat. Allen, die trotzdem mal die italienische Metropole hinter sich lassen möchten, können wir Ziele empfehlen, die sich im Rahmen eines Tagesausfluges erkunden lassen. Natürlich habt ihr auch die Möglichkeit, von vornherein einen längeren Urlaub zu planen, der gleich mehrere Tagestrips von Rom aus berücksichtigt. Ob baden im Meer oder See, antike Ruinen, Park oder repräsentative Bauten der Frühen Neuzeit, wir haben euch einen bunten Mix aus attrakiven Zielen in der Nähe von Rom herausgesucht. Erfahrt nun mehr über unsere fünf Favoriten!
1. Lido di Ostia
Südlich beziehungsweie östlich der Tibermündung liegt Lido di Ostia am Mittelmeer. Das war nicht immer so, denn früher befand sich die Küste näher an Rom, durch vom Fluss angeschwemmtes Sediment verlagerte sie sich jedoch weiter gen Westen. Wo heute Haus an Haus steht, gab es im 19. Jahrhundert noch Salinen und Sumpfgebiet. Aufgrund der Nähe zu Rom wird der Badeort gerne von den Hauptstädtern aufgesucht, um dem Trubel zu entkommen und ein paar Stunden am Wasser verbringen zu können.
Sehenswürdigkeiten
Als relativ junger Ort (seine offizielle Gründung erfolgte 1908) verfügt Lido di Ostia über eine überschaubare Anzahl an Sehenswürdigkeiten, da er seine Existenz unter anderem dem Zweck verdankt, Zeit am Mittelmeer verbringen zu können. Sehenswert sind der erst 2001 gebaute Jachthafen und der daneben befindliche Parco Pier Paolo Pasolini mit Denkmal, wo ihr spazieren könnt. Aus dem Jahr 1930 stammt die kleine Chiesa di Santa Teresa di Gesù Bambino.
Aktivitäten
Der Fokus eines Aufenthalts in Lido di Ostia liegt auf sonnen, baden und Wassersport treiben. Etwa 14 km Sandstrand bieten dazu beste Voraussetzungen. Zahlreich vorhandene Liegen und Schirme bieten Schutz vor zu intensiver Sonneneinstrahlung. Abwechslung vom Faulenzen bieten Beachvolleyball, Wind- und Kitesurfen sowie Stand-up-Paddling. Auch Segeln ist möglich. Spaziert den Strand entlang oder wandelt durch einen der Parks, wenn ihr euch die Beine vertreten möchtet.
Erreichbarkeit
Solltet ihr mit dem Auto Richtung Lido di Ostia aufbrechen wollen, benötigt ihr für die unter 30 km lange Strecke vom Zentrum der Hauptstadt aus etwas weniger als eine Stunde. Folgt dabei immer der Via Cristoforo Colombo. Fällt die Entscheidung auf den öffentlichen Verkehr, seit ihr mit 60 bis 75 Minuten etwas länger unterwegs und müsst dabei etwa zwei Mal umsteigen. Lehnt euch zurück und genießt, dass ihr nicht selbst hinterm Steuer sitzt.
Für wen?
Erwartungsgemäß kann es am Strand von Lido di Ostia ziemlich voll werden, vor allem im Sommer. Allen, die das Gewusel um sich herum ausblenden können, sei ein Tagestrip an dieses Ziel empfohlen. Wird Wert auf eine gut ausgebaute touristische Infrastruktur gelegt, seid ihr hier genau richtig. Eine Städtereise und ein Strandausflug lassen sich in diesem Fall gut miteinander kombinieren.
2. Castel Gandolfo
Südlich, nicht weit von Rom entfernt, befindet sich Castel Gandolfo. Bekannt ist die Stadt für die ehemaliege Sommerresidenz der Päpste. Sie schmiegt sich an den Albanersee, dessen halbes Ufer an den Ort grenzt. Beim Gang durch die Altstadt bewegt ihr euch auf dem Rand der Caldera eines inaktiven Vulkans. Wie Lido di Osta ist Castel Gandolfo Teil der Metropolitanstadt Rom. Die Stadt ist Mitglied der Organisation I borghi più belli d’Italia (deutsch “Die schönsten Orte Italiens”), die sich um den Erhalt und die Förderung kulturell wertvoller Orte kümmert.
Sehenswürdigkeiten
Die Sehenswürdigkeit schlechthin ist die frühere Papstresidenz, wo die Oberhäupter der katholischen Kirche die Sommer verbrachten. Der von ihnen seit dem 17. Jahrhundert genutzte Bau wurde 2016 ein Museum. Habt ihr dieses erkundet, bietet sich ein Abstecher zum dazugehörigen Garten an. An die Piazza della Libert grenzt außer dem Apostolischen Palast die Stadtverwaltung an. Mit den Giardini di Villa Barberini könnt ihr eine weitere Grünanlage bestaunen.
Aktivitäten
Habt ihr alles besichtigt, stehen bei Bedarf noch diverse Aktivitäten an. So hat man beispielsweise die Möglichkeit, am 130 m unterhalb der Stadt liegenden Strand des Albanersees zu liegen. Weil die Wassertemperatur auch im Sommer nicht mehr als 20 °C beträgt, ist ein Bad in ihm nicht für jedermann. Die am Lago Albano vorhandene Gastronomie versorgt derweil die Gäste mit Speis und Trank. Wer lieber noch ein bisschen umherstreifen möchte, der kann die Albaner Berge durchwandern.
Erreichbarkeit
Vom Zentrum Roms erreicht man Castel Gandolfo per Auto über die Via Appia Nuova sowie die SS7. Plant für die 24 km lange Streck gute 50 Minuten ein. Dank einer direkten Bahnverbindung kommt ihr bequem in etwa 40 Minuten ans Ziel, ohne selbst zu fahren.
Für wen?
Reicht der Vatikanstaat mit Petersdom und -platz nicht, um den Besichtigungsbedarf päpstlicher Bauten zu decken, bietet sich ein Tagestrip von Rom aus an. Praktischerweise lässt sich die Tour mit einem Panormablick auf die Albaner Berge samt Albanersee verbinden und wer möchte, kann zusätzlich baden, am Strand aus Vulkansand liegen oder ein wenig wandern. Was will man mehr?
3. Bolsenasee
Ein Ausflug an den Bolsenasee führt euch nach Norden, und zwar bis kurz vor die Grenze des Latiums, zu dem auch Rom gehört. Der fünftgrößte italienische See befindet sich wie der Lago Albano in einem Vulkankrater und bedeckt eine Fläche von 114 km². Um ihn herum prägen Weinfelder und Olivenhaine das Bild, mit dem Naturpark Turona gibt es auch nichtkultivierte Landschaft. Mehrer Ortschaften und Städte in der Umgebung laden zu Erkundigungen ein.
Sehenswürdigkeiten
Beeindruckendste Sehenswürdigkeit ist die Rocca Monaldeschi della Cervara im nordöstlich am See gelegenen Bolsena, wobei es sich um eine aus dem 12. Jahrhundert stammende Burg handelt. Marta und Capodimonte am Südufer glänzen mit dem Torre dell’Orologio (Uhrenturm) und der achteckigen Festung Rocca Farnesa. Am Rande der Caldera steht Montefiascone etwas entfernt vom Ufer des Bolsenasee. Hier ist es der Dom, der lockt.
Aktivitäten
Baden, Wassersport und an der Körperbräune arbeiten stehen im Mittelpunkt eines Aufenhalts am Lago di Bolsena. Bei bis zu 26 °C Wassertemperatur macht schwimmen besonders viel Spaß. Daneben lohnen sich noch Radtouren oder Wanderungen entlang des Ufers. Besonders Ambitionierte können die Via Francigena von Bolsena bis Montefiascone entlanggehen. Im Sommer finden in den umliegenden Orten Feste statt, viele davon in Zusammenhang mit Essen.
Erreichbarkeit
Die 110 km lange Strecke von Rom bis zum Bolsenasee schafft ihr im Auto in etwa zwei Stunden. Möchtet ihr hingegen den öffentlichen Nahverkehr nutzen, seid ihr mit etwa 135 Minuten etwas länger unterwegs. Für die Rückfahrt müsst ihr mehr Zeit einplanen, dann benötigt man etwa dreieinhalb Stunden.
Für wen?
Fahrt in Richtung Bolsenasee, wenn ihr keine Lust auf die Mittelmeerküste habt und nicht eine fast drei Millionen Einwohner zählende Stadt im Rücken haben wollt. Viterbo mit ungefähr 70.000 Bürgern und 20 km Entfernung zum Lago di Bolsena ist die größte Stadt in der Umgebung. Rund um den See gibt es viel Natur, die entdeckt werden kann.
4. Sacro Bosco
Mit Sacro Bosco (deutsch “Heiliger Wald”) wird ein Park bei Bomarzo ungefähr 40 km östlich des Bolsenasees bezeichnet, der für seine Skulpturen berühmt ist. Aufgrund ihres Erscheinungsbildes wird die Anlage auch Parco dei Mostri (deutsch “Park der Ungeheuer”) genannt. Im 16. Jahrhundert angelegt, geriet der Sacro Bosco schon bald danach in Vergessenheit und wurde erst im 20. Jahrhundert wiederentdeckt. Zu dem Zeitpunkt waren die Skulpuren verwittert und zugewachsen, so dass erst einiges an Arbeit in den Park hineingesteckt werden musste, um ihn wieder öffentlich zugänglich zu machen.
Sehenswürdigkeiten
Zu den sehenswerten Dingen auf dem Parkgelänge zählen selbstverständlich die Skulpturen, wovon es um die 30 Stück gibt. Darunter Glaukos (Sohn des Sysyphos), Pegasus, zwei Sphingen und ein Elefant. Des Weiteren könnt ihr das sogenannte Schiefe Haus und eine auf einer Schildkröte stehende Frau bewundern. Die Figuren wurden aus dem Gestein Peperit gefertigt, das im Wesentlich in den Albaner Bergen vorkommt.
Aktivitäten
Schlendert gemächlich durch den Park und lasst das Zusammenspiel von Natur und Kunst auf euch wirken. Falls ihr eine Erinnerung haben möchtet, könnt ihr diese bei einem Souvenirstand erwerben. Es gibt die Option, vor Ort etwas zu essen oder Picknickplätze zu nutzen. Weitere Angebote sind in Form eines kleinen Zoos sowie eines Spielplatzes vorhanden.
Erreichbarkeit
Bei der Anfahrt mit dem Auto über die A1/E35 aus Richtung Rom legt ihr etwas mehr als 90 km zurück, wofür ihr ungefähr eineinviertel Stunden veranschlagen solltet. Leider gibt es keine Möglichkeit, mit dem ÖPNV nach Bomarzo, geschweige denn zum Sacro Bosco zu gelangen.
Für wen?
Der Park der Ungeheuer ist geeignet für alle Urlauber, die mit dem eigenen Auto oder einem Mietwagen unterwegs sind. Das Angebot auf dem Gelände des Parks richtet sich eindeutig an Familien. Der Nachwuchs wird es euch danken, wenn ihr mit ihm nicht nur die Sehenswürdigekeiten Roms entdeckt, sondern auch die Natur außerhalb der Hauptstadt.
5. Tivoli
Östlich von Rom wartet mit Tivoli eine Stadt, die für ihre Villen bekannt ist. Drei an der Zahl sind es! Neben den Gebäuden sind es die Gärten, die faszinierend auf Tagesausflügler wirken werden. Daneben gibt es noch eine Reihe an antiken Bauten, deren Überreste bestaunt werden können. Heute schmücken sich Freizeitparks, Theater und andere Einrichtungen, die mit Vergnügen in Verbindung gebracht werden, mit dem Namen des zur Metropolitanstadt Rom zählenden Ortes.
Sehenswürdigkeiten
Hauptgrund für den Ausflug sind für viele Reisende die Villa d’Este, Villa Adriana sowie Villa Gregoriana. Die Villa d’Este entstand im 16. Jahrhundert im Stil der Renaissance. Neben dem dreistöckigen kunstvoll verzierten Bau beeindrucken vor allem die vielen Wasserspiele, darunter die Allee der hundert Brunnen oder der Ovato-Brunnen. Die Villa Adriana (auch Hadriansvilla genannt) aus dem 2. Jahrhundert war die Sommerresidenz und der Alterssitz des gleichnamigen römischen Kaisers. Ihre Gestaltung diente später barocken Gärten als Vorbild. Die Villa Gregoriana beschreibt einen Park im Valle dell’Inferno unterhalb einer vorchristlichen Akropolis. Das im 19. Jahrhundert gestaltete Gelände wird von der Aniene durchflossen, die hier 120 m in die Tiefe stürzt.
Aktivitäten
Geht in die örtliche Therme, wenn ihr euch vom Sightseeing in Rom und Tivoli erholen wollt. Ein anderes Kontrastprogramm besteht im Durchwandern des Naturreservats Monte Catillo gleich nördlich des Ortes. Flussterrassen, niedrige Tuffsteinhügel und Ausläufer der Apenninen prägen das Bild.
Erreichbarkeit
Das circa 33 km von Rom entfernte Tivoli ist mit dem Auto innerhalb von einer Dreiviertelstunde erreichbar. Ein Großteil der Strecke führt dabei über die A24. Steigt ihr lieber in den Zug, gibt es eine Direktverbindung, die euch in unter einer Stunde ans Ziel bringt.
Für wen?
Geschichtsinteressierte sind bestens in Tivoli aufgehoben, sind doch zahlreiche Sehenswürdigkeiten vom Altertum bis zur Neuzeit vorhanden. Kunst- und Naturliebhaber können sich an der Art und Weise der Gartengestaltung ergötzen.
Reise-Infos
Steht der Urlaub in die italienische Hauptstadt Rom samt dem einen oder anderen Tagestrip ins Umland für euch fest, fehlen abschließend nur noch ein paar wertvolle Hinweise in Form der Reise-Infos.
Anreise
Mit dem Flugzeug ist man im Nu in Rom, von vielen deutschen Flughäfen könnt ihr direkt hinfliegen. Ab München beträgt die Flugzeit beispielsweise 90 Minuten, startet man in Hamburg, ist man 50 Minuten länger in der Luft. Nach der Landung am Flughafen Rom-Fiumicino (auch Flughafen Leonardo da Vinci), der nördlich von Lido di Ostia liegt, seid ihr in etwas mehr als einer halben Stunde in Rom Termini, wie der Hauptbahnhof heißt. Ist das Auto das bevorzugte Beförderungsmittel, beträgt die Fahrzeit ebenso etwa 45 Minuten. Bis ins Zentrum sind es knapp 30 km.
Unterwegs in Mittelitalien
Je näher die Tagestrips von Rom aus sind, desto besser ist verständlicherweise die Erreichbarkeit – das gilt zumindest für die Nutzung öffentlicher Verkehrsangebote. Bei Autofahrten außerhalb geschlossener Ortschaften muss das Licht eingeschaltet sein. Bei guten Sichtverhältnissen reicht statt des Abblendlichts das Tagfahrlicht. Für die Nutzung der meisten Autobahnen hat man eine Mautgebühr zu entrichten. Übrigens: Da die Hupe gerne von den Italienern eigesetzt wird, gibt es sogar ein Verkehrsschild, das darauf hinweist, wo ein Hupverbot herrscht. Lasst euch in den Städten außerdem nicht von den vielen Rollerfahrern irritieren.
Hotels & Unterkünfte
In der Hauptstadt von Italien ist die Auswahl an Hotels sehr groß. Darf die Anzahl der Hotelsterne vier oder fünf betragen, könnt ihr mit den damit verbundenen Annehmlichkeiten rechnen. Reicht euch eine eher schlichte Unterkunft, weil ihr das Geld lieber für leckere italienische Spezialitäten oder Eintritte ausgebt, dann findet ihr auch genug Häuser mit drei oder weniger Sternen.