Totes Meer in Israel & Jordanien

Wünscht ihr euch ein besonderes Reiseziel, das es vielleicht in Zukunft so gar nicht mehr geben wird? Dann auf ans Tote Meer! Das außergewöhnliche Gewässer, das mit der Zeit immer weiter schrumpft, verwöhnt euch mit heilendem Schlamm und einem einzigartigen Schwebegefühl.

Willkommen am tiefsten, erreichbaren Punkt der Erde: Dem Toten Meer, das eigentlich ein Salzsee ist! Es liegt bis zu 428 Meter unter dem Meeresspiegel und beeindruckt mit seinem speziellen Wasser. Aufgrund des hohen Salzgehaltes ist es hier nahezu unmöglich, beim Baden unterzugehen. Stattdessen könnt ihr euch bei einem Bad sanft auf der Oberfläche des Gewässers treiben lassen, vielleicht sogar Zeitung lesen wie schon unzählige Besucher vor euch! “Totes Meer” – dieser Name leitet sich übrigens von der Tatsache ab, dass quasi kein Leben innerhalb des Wassers möglich ist. Auch das liegt am hohen Salzgehalt. Lediglich wenige Mikroorganismen, Bakterien und Algen konnten bisher im Toten Meer entdeckt werden.

Wenn ihr das Tote Meer erkunden und euch von seiner heilsamen Wirkung überzeugen wollt, könnt ihr entweder nach Israel oder nach Jordanien reisen. Denn dort befindet sich der etwa achtzig Kilometer lange Salzsee, der teilweise ganze 18 Kilometer in der Breite misst. Möchtet ihr das besondere Reiseziel aufsuchen, solltet ihr euch aber beeilen: Jährlich sinkt der Wasserspiegel und treibt Besucher immer weiter nach draußen an die wenigen öffentlichen Strände. Vielleicht wird es den Salzsee eines Tages überhaupt nicht mehr geben, da mögliche Gegenmaßnahmen gegen das Schrumpfen immer wieder in der Kritik stehen. Grund genug, ihn schnell noch auf die Bucket List zu setzen.

Die größte Besonderheit des Toten Meeres ist der Salzgehalt. Doch auch die lindernde und wohltuende Wirkung des dort befindlichen Schlamms auf verschiedene Hautprobleme und Krankheiten zählt als häufiger Urlaubsgrund.

Das Tote Meer verfügt über einen Salzgehalt von etwa 30 Prozent. Andere Gewässer, wie etwa das Mittelmeer, können lediglich drei bis vier Prozent Salzgehalt vorweisen. Die hohe Prozentzahl im Toten Meer sorgt für zwei Effekte: Erstens entzieht sie Badenden rasch Flüssigkeit, sodass ihr euer Bad auf wenige Minuten täglich beschränken und ausreichend trinken solltet. Zweitens ermöglicht sie aber auch den beliebten Effekt des “Schwebens”. Tauchen wäre in dem riesigen Salzsee nur mit einem hohen Kraftaufwand möglich ­­– ist aber ohnehin nicht anzuraten, weil das übermäßige Schlucken des Wassers schnell lebensbedrohlich werden kann.

Wenn ihr das Tote Meer besucht, werdet ihr sicher gleich auf einige teilweise oder vollständig in Schlamm gehüllte Menschen treffen. Der Grund ist die heilende Wirkung: Wenn das Wasser durch das heiße Klima der Wüstenlandschaft rund um das Tote Meer verdunstet, lässt es einen Schlamm aus Mineralien und Salz zurück. Genau diese Mischung soll bei Krankheiten wie Neurodermitis und Schuppenflechte sowie ähnlichen Hautproblemen helfen. Daher landen auch viele Gesichts- und Körperpflegeprodukte mit Totem-Meer-Schlamm in deutschen Regalen. Vor Ort am Toten Meer ist die “Schlammbehandlung” aber natürlich nochmal etwas anderes. Es gibt verschiedene Strände mit Schlammgruben, die nur darauf warten, von euch ausprobiert zu werden.

So spannend die Besonderheiten des Toten Meeres auch sein mögen: Sie bergen ein Sicherheitsrisiko, wenn ihr euch nicht an ein paar Regeln haltet. Dazu gehören die folgenden:

1. Nicht zu viel Salzwasser schlucken! Andernfalls könntet ihr austrocknen, was sogar lebensbedrohlich sein kann.
2. Nicht zu lange baden! Auch hier gibt es die Gefahr des Austrocknens eurer Haut.
3. Auf ausgeschilderten Wegen bleiben! Rund um den Salzsee finden sich nämlich zahlreiche Erdlöcher, die die Gefahr eines Absturzes bergen.
4. Vor dem Bad nicht rasieren! Schon die kleinsten Hautverletzungen können in dem salzigen Wasser wie Feuer brennen.
5. Bei körperlichen Problemen oder bestehender Schwangerschaft mit einem Arzt sprechen! Personen mit Kreislaufschwierigkeiten sollten sich vor dem Urlaub erkundigen, ob ein Bad im Toten Meer bedenkenlos möglich ist. Dasselbe gilt auch für Schwangere.

Genießt das Strandidyll an dem besonderen Salzsee, der in paradiesisch leuchtendem Blau erstrahlt! Bevorzugt gleiten Urlauber an den Stränden auf israelischer Seite des Toten Meers ins Nass – denn auf jordanischer Seite sind die meisten Strände den jeweiligen Resortgästen vorbehalten. Alternativ könnt ihr, wenn ihr ohnehin in Jordanien seid, gegen eine Tagesgebühr so manchen Strand auch unabhängig von einer Übernachtung besuchen.

Sonnenschirme und Liegen schützen euch an diesem nördlich gelegenen Strand in Israel bestens vor der heißen Wüstensonne. Es ist der Strand, den ihr von Jerusalem aus am schnellsten erreichen könnt.

Vor Ort gibt es die Möglichkeit, den heilenden Schlamm anzuwenden und Snacks an einer Strandbar zu schlemmen. Zwar ist der Zutritt zum Strand kostenpflichtig, dennoch ist er bei Urlaubern sehr beliebt. Wir empfehlen, früh auf den Beinen zu sein, um das Ambiente weitestgehend für euch zu haben.

Der gebührenfreie Ein Bokek Beach gilt als Top-Favorit unter den Totes-Meer-Stränden. Die Beliebtheit des Strandes macht sich vor Ort bemerkbar. Zahlreiche Spa-Einrichtungen und Hotels reihen sich hier aneinander, viele Urlauber genießen den einfachen Zugang zum Toten Meer. Daher ist es in der Hauptsaison fast unmöglich, ein lauschiges Plätzchen für euch allein zu finden. Wenn ihr in der Nebensaison anreist, geht es hier deutlich ruhiger zu.

Amman Beach ist einer der wenigen Strände auf jordanischer Seite, die auch für Nicht-Hotelgäste zugänglich sind. Allerdings müsst ihr eine Tagesgebühr bezahlen und eine steile Treppe nach unten zum Strand bewältigen. Dafür könnt ihr die Vorzüge des Salzwassers natürlich auch hier voll und ganz auskosten!

Gerade, weil die Zeit im Toten Meer aus gesundheitlichen Gründen eher kurz sein sollte, empfiehlt sich noch ein Ausflug ins Umland. Die beliebtesten Orte für einen Besuch sind Jerusalem und Tel Aviv in Israel sowie Amman in Jordanien.

Die schöne und geschichtsträchtige Stadt Jerusalem entführt euch auf eine Zeitreise, zumeist mit antikem oder religiösem Fokus. Entdeckt historische Orte wie die Klagemauer, den Tempelberg oder den Ölberg und wandelt auf den Spuren von Jesus Christus.

Distanz zum Toten Meer: Jerusalem ist nur etwa eine Autostunde vom Toten Meer entfernt. Daher könnt ihr im Jerusalem-Urlaub problemlos einen Badetag an dem besonderen Salzsee einplanen.

In Tel Aviv geht es deutlich moderner zu als in Jerusalem – hier herrscht ein locker-lässiges Lebensgefühl, das ihr zum Beispiel auf Partys bis tief in die Nacht miterleben könnt. Doch auch Traditionelles sucht ihr in der modernen Stadt Israels nicht vergebens. Besucht zum Beispiel “Old Jaffa”, das antike und muslimisch geprägte Viertel mit dem nostalgisch schönen Hafen.

Distanz zum Toten Meer: Tel Aviv liegt etwa zwei Stunden vom Meer entfernt. Mit einem Mietwagen gelangt ihr bequem dorthin und könnt euch auch das schöne Umland Israels anschauen.

Zieht es euch eher nach Jordanien, können wir euch Amman ans Herz legen. Hier erwartet euch eine spannende Mischung aus Tradition und Moderne. So findet ihr einerseits uralte Ruinen eines Römischen Theaters oder Gotteshäuser wie die Al-Husseini Moschee, andererseits aber auch hippe und zeitgemäße Shisha-Bars. Sightseeing, Entspannung und Party vereinen sich hier somit auf Wunsch zu einem vielseitigen Urlaub, der auch einen Trip zum Toten Meer beinhalten sollte.

Distanz zum Toten Meer: Auch Amman liegt, wie Jerusalem, etwa eine Stunde vom Toten Meer entfernt.

Habt ihr die beliebten Städte besucht und euer Pflichtprogramm in Form eines Bades und einer Schlammpackung erledigt? Dann empfehlen wir: Mietwagen nehmen und die weitere Umgebung erkunden! Euch erwarten zum Beispiel eine abenteuerliche Schlucht und ein imposanter Berg. Wenn ihr hingegen das Wellness-Vergnügen eures Urlaubs weiter ausdehnen wollt, haben wir auch noch einen Tipp.

In Jordanien zieht die Schlucht Wadi Mudschib nicht nur Aktivurlauber und Abenteuerlustige magisch an. Mit dem riesigen Wasserfall beeindruckt sie auch Naturfreunde. Es gibt einen Wanderweg, der direkt durch den imposanten Wasserfall führt – vor Ort gibt es Helfer, die euch bei schwierigen Etappen zur Seite stehen. Die Schlucht wird auch gern der “Grand Canyon von Jordanien” genannt.

Tipp: Wir empfehlen gerade für Anfänger und Untrainierte den Siq Trail als Wanderstrecke durch das Gebiet – dabei handelt es sich um eine kurze und beliebte Tour, die überwiegend durch schattiges Gelände führt. Am Ziel erwartet euch mit dem Wasserfall eine angenehme Abkühlung an heißen und trockenen Sommertagen.

Rund 700 Meter über dem Tal des Jordan erstreckt sich der Berg Nebo, an dem einst Moses gestorben sein soll. Heute beeindruckt das Gebiet insbesondere durch seine atemberaubende Aussicht und die vorhandene Gedenkstätte. Weiterhin gibt es ein Franziskanerkloster zu bestaunen, das vor allem religions- und geschichtsinteressierte Reisende begeistern dürfte.

Ihr habt noch nicht genug von der Entspannung, die ihr bereits durch den Schlamm und das Bad im Toten Meer genießen konntet? Dann wollt ihr einen Besuch des Hamat Gaders auf keinen Fall missen. Hier gibt es wohltuende heiße Quellen, in denen bereits die Römer gebadet haben sollen und die den Besuchern bis heute eine Auszeit mit Wellness schenken. Die sprudelnden Thermalquellen verwöhnen euch mit bis zu 42 Grad Celsius warmem Wasser – vielleicht ein schöner Abschluss eurer Reise?

Ihr habt euch im Grunde schon durch diesen Artikel ins Tote Meer und seine Umgebung verliebt und wollt am liebsten sofort vor Ort sein und die Vorzüge des salzigen Wassers und Schlammes auskosten? Kein Problem – mit unseren Reise-Infos fällt die Buchung leicht. Anschließend wünschen wir euch einen tollen Aufenthalt und sind schon gespannt, ob bei euch eine Reise nach Israel oder ein Urlaub in Jordanien wird!

Zu kalt wird es sicher zu keiner Zeit des Jahres sein – die Frage ist eher, wie viel Hitze ihr aushalten könnt. Im Sommer sind Temperaturen von 40 Grad und mehr nicht ungewöhnlich. Deutlich angenehmer wird es zwischen September und April. Entflieht also beispielsweise dem deutschen Winter und gönnt euch ein Bad im rund 30 Grad Celsius warmen Wasser!

Die Einreise nach Jordanien erfordert einen Reisepass mit mindestens sechs Monate langer Gültigkeit ab dem Zeitpunkt der Anreise. Vor Ort im Zielland gibt es zudem ein Visum für 30 Tage, das ihr gegen eine Gebühr erhaltet. Meist müsst ihr bereits bei der Einreise euer Rückreiseticket vorlegen.

Für die Einreise nach Israel wird hingegen kein Visum benötigt, sofern ihr nach 1928 geboren seid und maximal drei Monate im Land bleiben wollt. Es genügt ein Reisepass oder vorläufiger Reisepass.

Ihr fliegt entweder nach Tel Aviv oder Amman, um auf möglichst direktem Weg ans Tote Meer zu gelangen. Beide Ziele sind mit einem Direktflug zum Beispiel ab Frankfurt am Main in vier Stunden bequem zu erreichen. Lediglich die weitere Reisezeit unterscheidet sich: Tel Aviv und das Tote Meer trennen zwei Stunden Fahrzeit, von Amman braucht ihr nur eine Stunde.

Generell empfehlen wir einen Mietwagen für die Reise: So bleibt ihr flexibel und könnt sowohl Israel als auch Jordanien erkunden. Alternativ kommt ihr zum Beispiel ab Amman mit Bussen ans Tote Meer. Wenn ihr es unabhängiger mögt, aber nicht selbst Auto fahren wollt, könnt ihr natürlich auch ein Taxi nehmen.

In den Koffer gehört auf jeden Fall eine gute Sonnencreme. Ihr solltet außerdem pro Badetag und Person zwei Handtücher einplanen: Eines nutzt ihr nach dem Bad im Toten Meer und eines nach der anschließenden Dusche, die euch mit wichtiger Feuchtigkeit versorgt. Eine Hautcreme oder ein Hautöl pflegen zusätzlich.

Euer Urlaub lockt natürlich auch mit landestypischen Speisen. In Israel solltet ihr unbedingt die frittierten Kichererbsenbällchen (“Falafel”) und die vielseitigen Gerichte mit Hummus oder Knoblauch probieren. Auch das Pfannengericht Shakshuka können wir euch nur ans Herz legen – hier schmeckt ihr deutlich afrikanische Einflüsse!

In Jordanien haben uns die gefüllten Weinblätter “Warak Enab” besonders gut geschmeckt. Diese können je nach Variante vegetarisch sein oder auch Fleisch enthalten. Fast überall im arabischen Genussraum werdet ihr außerdem auf “Kibbeh” stoßen. Das sind frittierte, aus Hackfleisch und Bulgur bestehende Klöße. Durch diese Vielfalt wird es am Toten Meer auch kulinarisch alles andere als eintönig.

Rund um das Tote Meer finden sich immer wieder schöne Resorts, die teilweise über einen eigenen Strandzugang verfügen. Auf jordanischer Seite sind diese aber weniger für Einzelpersonen, sondern überwiegend für Paare und Familien buchbar. Natürlich könnt ihr auch in Jerusalem, Amman oder Tel Aviv übernachten und lediglich einen Tagesausflug zum Toten Meer machen. In den Städten habt ihr die Wahl zwischen Budget-, Mittelklasse-, und Komforthotels.