Trapani im Westen von Sizilien

Entdeckt in eurem nächsten Italienurlaub die sizilianische Stadt Trapani: Taucht in die faszinierende Geschichte ein, erkundet die verwinkelten Gassen der Altstadt und bestaunt die Salinen. Ruhetage verbringt ihr an einem der Strände und ihr könnt von Trapani aus natürlich auch wunderschöne Ausflugsziele auf Sizilien ansteuern.

Die Stadt mit etwa 70.000 Einwohnern liegt im äußersten Nordwesten Siziliens eingebettet zwischen dem Tyrrhenischen Meer und dem Mittelmeer und wird deshalb auch als „Città tra due mari“ (Stadt zwischen zwei Meeren) bezeichnet. In der Antike trug sie den Namen Drepanon, was sich mit „Mondsichel“ übersetzen lässt und auf das sichelförmige Felsenriff südwestlich der Altstadt verweist. Einer griechischen Sage nach hat die Göttin Demeter eine Sichel vom Himmelreich geworfen, aus der Trapani entstand. Die Stadt ist heute zugleich Hauptstadt der gleichnamigen Provinz und gilt als Geheimtipp für alle, die das authentische Leben auf der italienischen Insel kennenlernen wollen.

Trapani hat eine bunte Geschichte, die bis in die Antike zurückreicht. Gegründet von den Phöniziern wurde die Stadt im Laufe der Jahrhunderte von verschiedenen Kulturen geprägt, darunter Griechen, Römer, Araber und Normannen. Trapani war stets ein wichtiger Handelshafen im Mittelmeer und spielte eine bedeutende Rolle während der Kreuzzüge. All jene Einflüsse spiegeln sich in der Architektur und Kultur der Stadt wider. Die Altstadt fasziniert bis heute mit ihrer barocken Pracht, historischen Gebäuden und malerischen Plätzen.

Zur gelebten Geschichte von Trapani gehörte viele Jahrhunderte die traditionelle Thunfischjagd „Mattanza“, die früher vor der Küste stattfand und eine wichtige Nahrungsmittelquelle der Menschen war. Heute wird die Jagd aufgrund schwindender Fischbestände nicht mehr durchgeführt. Bis in die Gegenwart prägen hingegen die Salinen von Trapani und Paceco die Landschaft und bieten ein einzigartiges Ökosystem. An die hier stehenden Windmühlen soll Dichter Cervantes im 16. Jahrhundert gedacht haben, als er in seinem berühmten Roman „Don Quijote“ den gleichnamigen Protagonisten gegen selbige kämpfen ließ.

Zur Stadt gehören mehrere Traumstrände, die überwiegend kurz sind und sich in Buchten hineinschmiegen. Dem eigentlichen Namen geht meist die Bezeichnung „Spiaggia“ voraus, was übersetzt einfach „Strand“ bedeutet.

Lido Paradiso ist ein gut besuchter Stadtstrand, der nur einen halben Kilometer südlich des Zentrums von Trapani beginnt und damit für Einheimische und Urlauber sehr bequem erreichbar ist. Mit feinem goldenem Sand und kristallklarem Wasser bietet er den idealen Ort, um die Sonne und das Meer zu genießen. Auf Annehmlichkeiten müsst ihr dabei nicht verzichten, denn der Lido Paradiso ist mit Liegestühlen und Sonnenschirmen ausgestattet und besitzt insgesamt eine entspannte Atmosphäre für Besucher jeden Alters. Direkt am Strand befinden sich Geschäfte, die für das leibliche Wohl der Besucher sorgen.

Familien, Paare und Alleinreisende, die ein naturbelassenes Paradies abseits des Trubels suchen, müssen nicht weit fahren. Der San Giuliano beginnt 1,7 Kilometer östlich des Zentrums und erlaubt dank Parkplatz auch die bequeme Anfahrt im Mietwagen. Der Strand selbst steht allen Besuchern offen, die weniger Komfort und dafür mehr Natürlichkeit für ihren Strandtag bevorzugen. Wichtig für alle Altersklassen: Es gibt kaum schattige Plätze, weshalb Sonnenschirme und Sonnenmilch wichtige Strandutensilien sind.

Etwa einen Kilometer südlich des Zentrums begrüßt euch der Strand Mura di Tramontana. Er beginnt unmittelbar hinter der Altstadt, sodass bei einem Sonnenbad vor euch das offene Meer liegt und sich hinter euch die Mauern der Stadt erheben. Diese Kulisse schafft ein ganz eigenes Flair, ist jedoch mit Vorsicht zu genießen: Der dunkle Strandabschnitt mit vielen Kieselsteinen ist schmal und kann bei Flut nahezu verschwinden. Ein Besuch empfiehlt sich daher eher für Erwachsene und Familien mit älteren Kindern, die nur eine kurze Abkühlung suchen.

Trapani ist nach wie vor ein echter Geheimtipp und es geht nicht um das schnelle Abarbeiten von vielen Must-sees, sondern um das Eintauchen in ein authentisches Inselleben. Mit einer reichen Geschichte, charmanten Gassen und atemberaubenden Ausblicken bietet Trapani dennoch einige unvergessliche Highlights.

Das Wahrzeichen der Stadt ist die Kathedrale San Lorenzo, ein Kirchenbau aus dem 17. Jahrhundert und seit 1844 Mutterkirche des Bistums Trapani. Erbaut wurde sie Überlieferungen zufolge auf einer alten Kapelle aus dem zwölften Jahrhundert und erhebt sich heute majestätisch über die Häuser der Stadt. Bereits beim Spaziergang zur Kathedrale könnt ihr den Barockbau der Fassade samt vieler Skulpturen bewundern und dank der Öffnung für Besucher auch das dreischiffige Innere betrachten. Nehmt euch Zeit für die vielen Gemälde und Reliefs, die Kanzel und den Taufstein sowie den Altar und legt unbedingt den Kopf in den Nacken, um die Deckenfresken von Vincenzo Manno zu bestaunen.

Sie ist übersetzt die „Kirche der heiligen Seelen des Fegefeuers“ und gehört zu den eindrucksvollsten Gebäuden der Stadt. Namensgebend sind zwei Leinwände, die Seelen im Fegefeuer, San Giuseppe und San Lorenzo sowie Engel zeigen. Ihr Bau geht auf das Jahr 1688 zurück, doch die Eleganz der Fassade wurde erst im 18. Jahrhundert durch den Architekten Giovanni Biagio Amico geprägt. Ihr könnt zwischen Säulen und Nischen die Zwölf Apostel entdecken und findet im Inneren die berühmten 20 beinah lebensgroßen Holzskulpturen der Mysterien, die Szenen der Passion wiedergeben. Jede Gruppe stellt dabei eine Berufsklasse wie Fischer oder Schmied dar. Wer an Karfreitag in Trapani ist, sollte an der Chiesa delle Anime del Purgatorio Halt machen. Die Karfreitagsprozession der Stadt beginnt hier an der Kirche, wo jede Skulpturengruppe aus dem Gotteshaus hinaus und durch die Stadt getragen wird.

Wie wichtig einst der Schutz der Küstenstadt für die Menschen war, lässt sich noch heute an der riesigen Stadtmauer erkennen. Wer auf der Mauer entlang läuft, bekommt den besten Blick auf die Stadt sowie das Meer und kann am Abend einmalige Sonnenuntergänge genießen. Teil der Stadtbefestigung und an der Westspitze zu finden: der Wehrturm Torre di Ligny. Der 1617 errichtete Wachturm kann sogar besichtigt werden und beherbergt ein prähistorisches Museum im Erdgeschoss sowie eine Ausstellung zur Meeresarchäologie im ersten Stock.

Das Landesmuseum Agostino Pepoli widmet sich der traditionellen Korallenverarbeitung und zeigt Gemälde sowie Skulpturen. Eröffnet wurde es bereits 1908 und zählt zu den wichtigsten Museen auf Sizilien. Die Kunstwerke aus Korallen lassen viele Gäste staunend stehenbleiben und sind für sich allein schon den Besuch im Museum wert. Wechselnde Sonderausstellungen widmen sich Themen des Landes und der Kultur, sodass ein Vorbeischauen sich stets aufs Neue lohnt.

Der runde Platz mit einem zentralen Brunnen und sandsteinfarbenen Rundbögen geht auf das Jahr 1874 zurück. Er war einst der Fischmarktplatz der Stadt, wo frisch gefangener Fisch direkt an die Bevölkerung verkauft wurde. Wer auf frische Meeresfrüchte nicht verzichten kann, der ist in Trapani also goldrichtig.

Ob eine Seilbahnfahrt auf den Monte Erice, das Erkunden der Salzfelder oder Bootsausflüge zu den Ägadischen Inseln: Wir zeigen euch die unvergesslichsten Erlebnisse in und um Trapani.

Im barocken Ambiente der Altstadt macht ein kleiner Bummel viel Freude und bietet die beste Gelegenheit für das Finden von Souvenirs aus Italien, allen voran unzählige Formen von Korallenschmuck. Das bunte Treiben der Händler, Einheimischen und Besucher ist vor allem am Abend eindrucksvoll: Schlendert die Passeggiata entlang und lasst euch in der Fußgängerzone von den Geschäften, Ständen und Restaurants mit italienischem Charme verzaubern.

Ihr sucht einen Kontrast zum geschäftigen Treiben und an warmen Sommertagen ein Plätzchen im Grünen? Dann verbringt eine erholsame Zeit im Stadtpark Trapanis. Er ist nach der Königin Margarethe von Italien (Regentschaft 1878 bis 1900) benannt und wurde bereits zu ihren Lebzeiten 1890 für die Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Ihr erreicht den Park Villa Margherita sehr bequem, da er sich an die östliche Grenze der Altstadt anschmiegt. Sobald ihr ihn betretet, eröffnen sich zwei Hektar Grünfläche samt Blumenpracht, schattenspendenden Bäumen und einem Teich. Im Zentrum der Parkanlage stehen vier Feigenbäume, unter denen häufig Veranstaltungen ausgerichtet werden.

Die Salinen von Trapani gehören zu den bekanntesten Sehenswürdigkeiten der Region. Direkt von der Stadt aus führt die Via del sale, die Salzstraße, zu den flachen Salzbecken, die von Windmühlen eingerahmt werden. Das heutige WWF-Naturschutzgebiet beginnt hier am Stadtrand von Trapani und verläuft bis nach Salina Grande, einem Dorf südlich von Nubia. Immer wieder sind meterhohe Salzhügel zu entdecken, die für die Salzgewinnung von den Menschen angelegt werden. Mit etwas Glück seht ihr in den Salzbecken kleine Gruppen von Flamingos, die im seichten Wasser eine Flugpause einlegen. Über 300 Vogelarten sind im Schutzgebiet anzutreffen, darunter auch der Säbelschnäbler, der zum Symbol des Reservats wurde.

Gut 100.000 Tonnen Salz werden jährlich in den Salinen von Trapani produziert, was die Region zum größten Salzproduzenten Siziliens macht. Um viele Informationen über die Geschichte, Gewinnung und Zukunft der Salinen zu erhalten, lohnt sich der Gang ins Museo del Sale. Im Salzmuseum werden mehrsprachige Touren angeboten und kleine Salz-Souvenirs können direkt vor Ort gekauft werden.

Der Monte Erice ist ein 751 Meter hoher Berg, der über eine Seilbahn mit Trapani verbunden ist. Sie legt die Strecke binnen zehn Minuten zurück und lässt euch während der Fahrt auf den Berggipfel einen atemberaubenden Ausblick auf die Küste und die umliegende Landschaft genießen. Oben angekommen erwartet euch ein mittelalterliches Bergdorf. Die engen, verwinkelten Gassen sind von historischen Gebäuden, Kirchen und gemütlichen Cafés gesäumt und führen bis zur Burg von Venus aus dem 12. Jahrhundert, die einen Panoramablick aufs Meer erlaubt.

Der Hafen von Trapani ist nicht nur für Spaziergänge entlang der Boote und Schiffe ein schöner Ort, er ist auch euer Startpunkt für Ausflüge zu den Ägadischen Inseln. Die Inselgruppe vor der Westküste ist sehr beliebt bei Urlaubern, die einen unbeschwerten Tag am endlosen Sandstrand lieben. Die drei Hauptinseln Favignana, Levanzo und Marettimo werden in der Hochsaison täglich von Fähren angesteuert und bieten ursprüngliche Strände sowie kristallklares Wasser zum Schwimmen, Schnorcheln und Tauchen.

Die meisten Annehmlichkeiten am Strand und Sehenswürdigkeiten im Inselinneren bietet das Eiland Favignana. Als größte der Ägadischen Inseln lockt sie unter anderem mit der Tonnara, einer alten Thunfischfabrik, samt dem Museum Stabilimento. Ebenfalls sehenswert sind der Palazzo Florio als Sitz des Rathauses und die wunderschöne Kirche Matrice.

Freut ihr euch nun schon auf einen Urlaub auf Sizilien und seid gedanklich bereits bei der Reisevorbereitung? Vor eurem Aufbruch zum unvergesslichen Trapani haben wir abschließend noch einige hilfreiche Tipps parat.

Der einstige Militärflughafen Trapani-Birgi wurde 1992 für den zivilen Flugverkehr geöffnet, sodass ihr bequem anreisen könnt. Ab Karlsruhe, Frankfurt-Hahn oder Weeze (Regierungsbezirk Düsseldorf) gibt es Direktverbindungen nach Trapani, mit denen ihr in circa zweieinhalb Stunden am Ziel seid. Alternativ verbindet ihr den Besuch in der Stadt mit weiteren Stopps auf Sizilien und könnt an der Nordküste am Flughafen Falcone Borsellino Palermo landen.

Die Anreise per Schiff ist ebenfalls möglich, denn der Hafen Trapanis verbindet die Stadt nicht nur mit den Ägadischen Inseln, sondern unter anderem auch mit Civitavecchia in Rom.

Das mediterrane Klima lockt vor allem im Juli und August die Sonnenhungrigen an, denn es gibt kaum Niederschläge und durchschnittlich 25 Grad Lufttemperatur. Teilweise kann das Thermometer allerdings auch auf über 40 Grad klettern. Ausflüge legen Reisende daher lieber in den späten Frühling und frühen Herbst. Ein Tipp für alle Naturfreunde: Ende Januar bis Ende März ist die Zeit der Mandelblüte, bei der die Mittelmeerinsel in eine Blütenpracht gehüllt wird.

Echte italienische Pizza und unendliche Variationen von Pasta sind auf Sizilien zu Hause, ebenso eine Fülle an Fischgerichten. Probiert in jedem Fall Couscous, denn das Gericht aus Grieß gehört zur traditionellen Küche Westsiziliens und wird gern mit frischem Fisch gereicht. Für alle, die es süß lieben: Sizilianische Backwaren wie Cassata (Torte) oder Mandelgebäck sind definitiv immer eine kleine Sünde im Urlaub wert.

Im sizilianischen Trapani findet ihr eine spannende Vielzahl von Hotels und Unterkünften, die den Bedürfnissen unterschiedlicher Reisender gerecht werden. Von luxuriösen Resorts bis hin zu gemütlichen Zimmern in der Altstadt gibt es eine große Auswahl. Vor allem im Stadtzentrum pflegen die meisten bewusst einen gehobenen traditionellen Stil, um mit dem Gesamtbild Trapanis zu harmonisieren.