Trier in Rheinland-Pfalz besuchen

Eine Reise durch die Zeit gelingt in Deutschlands ältester Stadt Trier. Die baulichen Zeitzeugen der Römer sind beeindruckend und gehören zum Weltkulturerbe der UNESCO. Startet euren spontanen Kulturtrip in den Westen von Deutschland! Es erwarten euch fotogene Sehenswürdigkeiten atemberaubende Natur.

Die historische Schönheit von Trier macht die Stadt an der Mosel einerseits zum perfekten Ziel für Geschichts- und Kulturinteressierte. Andererseits lockt die idyllische Lage zwischen Weinbergen und malerischen Flusslandschaften Aktivurlauber und Genießer vor die Tür. Eine spannende Höhle könnte ein Ausflugsziel für Entdecker sein, während Weltenbummler von Trier aus weitere Highlights wie Koblenz oder Luxemburg aufsuchen können.

Bis ins Jahr 17 vor Christus geht die Geschichte von Trier aller Wahrscheinlichkeit nach zurück. Damals wurde der Ort unter dem Namen „Augusta Treverorum“ gegründet. Diese Tatsache bringt Trier den Titel der ältesten Stadt Deutschlands ein. Seit 1986 sind Teile der Stadt schon UNESCO-Welterbe. Ein Bummel durch den Ort mit etwa 112.000 Einwohnern ist daher automatisch gespickt von alten Monumenten, welche den Geist der Vergangenheit gekonnt einfangen.

Sightseeing in Trier, das muss einfach sein! Entweder startet ihr eine Tour auf eigene Faust oder ihr sucht vor Ort nach einer geführten Alternative, die mit Hintergrundinformationen und Geheimtipps zu den Gebäuden aufwartet. So oder so wird es in der UNESCO-Welterbestätte garantiert nicht langweilig.

Was der Eiffelturm für Paris und der Schiefe Turm für Pisa ist, ist die Porta Nigra für Trier. Das Wahrzeichen der Stadt gilt als das am besten erhaltene antike Stadttor im Bereich nördlich der Alpen. Das aus schwarzem Sandstein gefertigte Bauwerk soll aus dem zweiten Jahrhundert stammen und gehört zum UNESCO-Weltkulturerbe. Seine Baumaterialien gaben ihm seinen Namen, der übersetzt „Schwarzes Tor“ bedeutet.

Das Tor ist aber weit mehr als „nur“ Triers beliebtestes Fotomotiv. Ihr könnt es sogar von innen besichtigen! An einigen Tagen der Woche werden Führungen angeboten, die einen eindrucksvollen Blick in die Errichtungszeit des Tores offenbaren. Mit Sägen aus Bronze wurden die Steine geschnitten und nach und nach zur heutigen Porta Nigra zusammengefügt. Auch als Aussichtspunkt kann das Stadttor begeistern. Von oben seht ihr die vielen Ziegel der Dächer von Trier, wenn ihr mutig genug seid, in die schwindelerregende Höhe zu klettern!

Ein anderes römisches Bauwerk, das Trier seinen antiken Charme verleiht, ist das Amphitheater aus dem zweiten Jahrhundert. Auch dieses soll eines der größten seiner Art im nördlichen Europa sein. Es ist so gut erhalten, dass noch immer Veranstaltungen dort stattfinden und einen Kontrast zur historischen Seite von Trier bieten. Zu Zeiten der Römer waren es jedoch die Gladiatorenkämpfe, die die Zuschauer ins Staunen versetzten. Zum Ensemble zählen eine Arena, ein Tunnel und natürlich die Tribünen, die zweifelsfrei in die Jahre gekommen sind, aber noch immer einen spannenden Eindruck vom bunten Treiben früherer Feierlichkeiten vermitteln.

Die Thermen in Trier dienten den Römern als Erholungsort. Es ist insgesamt eine der größten Anlagen der Welt, bestehend aus mehreren Einzelnen wie den Viehmarktthermen oder Barbarathermen. Sie zeigt, wie die damalige Bevölkerung in den heißen Quellen und bei Massagen zur Entspannung fand. Am liebsten werden bei einem Rundgang durch Trier die Kaiserthermen besichtigt, die nie tatsächlich für ihren vorgesehenen Zweck genutzt wurden. Wahrscheinlich erklärt das ihren hervorragenden Zustand im Vergleich zu den anderen Bauten. Eine Tour durch die unterirdischen Gänge präsentiert unter anderem den Versammlungssaal und die Massageräume mit ihren farbenfrohen Böden aus Mosaik.

Die Römerbrücke ragt seit dem zweiten Jahrhundert über die Mosel. Sie ersetzte zwei hölzerne Vorbauten, die fast zeitgleich mit der Stadtgründung errichtet wurden. Das heutige Modell trotzt mit seinen Pfeilern aus Stein seit vielen Jahrhunderten jeglicher Witterung. Es ist die älteste Brücke Deutschlands, die für eure Urlaubserinnerungen am besten aus der Ferne fotografiert wird.

Der Dom St. Peter gilt aus Aushängeschild unter den Gotteshäusern von Trier und wird im Volksmund auch schlicht als „Trierer Dom“ bezeichnet. Wie könnte es anders sein: Auch dieses Bauwerk zählt zu den ältesten seiner Art in ganz Deutschland. Die Bischofskirche stammt aus dem vierten Jahrhundert. Ihr Standort wurde bewusst gewählt, denn früher befand sich dort ein römischer Palast. Im Inneren seht ihr herrliche Wandgemälde, imposante Säulen und wertvolle Reliquien wie das Heilige Gewand von Jesus Christus, das regelmäßig Pilgernde aus aller Welt nach Trier lockt.

Eine frühgotische Kirche, die sich unmittelbar an den Dom St. Peter anschließt, ist die Liebfrauenkirche aus dem 13. Jahrhundert. Sie markiert eine der ersten Kirchen ihrer Art in Deutschland und bezaubert innen wie außen. Ihr Inneres wird von aufwendig gefertigten Skulpturen geprägt, während die Fassade repräsentativ für die Baukunst des Mittelalters steht.

Ebenfalls im vierten Jahrhundert reifte der Bau der Konstantinbasilika heran. Ihr ursprünglicher Zweck: Eine Halle für die Audienzen des römischen Kaisers. Jetzt ist sie immerhin noch Triers größte evangelische Kirche, die mit ihrer opulent verzierten Fassade alle Blicke auf sich zieht. Auch im Inneren ist sie mit ihren Wandmalereien äußerst beeindruckend, wenn auch bewusst als Rückzugsort schlichter gestaltet als im Außenbereich.

Ein wunderschönes Schloss im Rokokostil komplettiert den Spaziergang durch die Stadt: Das Kurfürstliche Palais aus dem 17. Jahrhundert. Es diente zunächst als Residenz der Kurfürsten von Trier, bevor ihm andere Funktionen zuteil kamen. Es war schon eine Kaserne und der Sitz der Bezirksregierung. Durch die Beschädigungen im Zweiten Weltkrieg musste ein Teil des Gebäudes abgerissen werden. Dennoch ist das Palais nach wie vor ein beachtliches Must-see.

Wandern, Radfahren oder doch lieber doch etwas Ungewöhnliches wie eine Höhlenexpedition? Die Freizeitideen für den Aufenthalt in Trier sind vielseitig. Unter anderem würden wir vor Ort die folgenden Aktivitäten ausprobieren.

Rund-, Fernwanderwege und Routen quer durch den Wald: Das sind nur drei der Optionen für Wanderer in Trier und Umgebung. Denn das Ziel ist bekannt für seine faszinierenden Landschaftspanoramen, die über gut ausgebaute Pfade entdeckt werden können. Von hügeligen Abschnitten über Weinanbaugebiete bis zum märchenhaften Flusstal ist fast alles mit dabei, das sich mal an Anfänger und mal an Fortgeschrittene richtet.

Genießer, die es gemütlich mögen, starten ihre Ausflüge vielleicht auf dem etwa anderthalb Kilometer langen Weinkulturpfad. Dieser lässt euch einen Blick hinter die Kulissen der Arbeiten am Weinberg werfen, die dazu beitragen, dass Deutschland auf der Weinstraße so viele edle Tropfen produziert. Wer den von einer weitläufigen Aussicht geprägten Pfad absolviert hat, kann sich in den Weinstuben vor Ort selbst von der Qualität der erlesenen Getränke überzeugen. Der Premiumwanderweg „Römerpfad“ leitet Wanderer unterdessen durch das idyllische Butzerbachtal. Der fast zehn Kilometer lange Weg gehört zu den absoluten Favoriten von Wanderfreunden. Die Aussicht ist atemberaubend und neue Kulturspots wie Burg Ramstein oder ein römisches Bergwerk liegen praktischerweise gleich auf eurem Weg.

Weniger ausgiebige Wanderungen und Spaziergänge erfolgen spontan und bequem im Palastgarten des Kurfürstlichen Palais. Der öffentlich zugängliche Park ist einerseits eine traumhafte grüne Oase, andererseits gibt es auch hier viel zu sehen. Es sind ein Brunnen und authentische Nachbildungen der Skulpturen von Ferdinand Tietz, die neben Erholung auch Kultur bieten. Für die Unterhaltung von Kindern sind Spiel- und Sportplätze vorhanden.

Trier liegt an der Mosel, weshalb sich Ausfahrten auf dem Fluss als Beschäftigung anbieten. Es gibt sowohl Rundfahrten als auch Reisen von einem Ort an der Mosel zum anderen. Zum Beispiel in Richtung Koblenz mit dem berühmten Deutschen Eck. Auch Erlebnisfahrten, die einem bestimmten Thema folgen, oder elegante Abendausfahrten mit Musik und Buffet sind möglich. Sogar im Winter machen die Schiffe keine Pause, sondern starten besonders romantische Touren im weihnachtlichen Lichterglanz.

Habt ihr im Urlaub bereits das Fahrrad dabei, könnt ihr bei Langeweile ganz leicht gegensteuern. Im wahrsten Sinne des Wortes, denn die vielen Radwege in und um Trier sind einfach ideal für euren Lieblingssport. Wie wäre es mit einem Ausflug auf dem Moselradweg, der direkt an dem Fluss vorbeiführt und sich je nach Etappe für gemütliche Touren und längere Fahrten eignet? Oder ihr beweist euch selbst, wie fit ihr seid, indem ihr euch Radwegen wie dem Ruwer-Hochwald stellt. Sie sind deutlich anspruchsvoller und sorgen für die sportliche Komponente im Urlaub. Tipp: Wer kein Fahrrad mitbringen konnte, kann sich in vielen Hotels eines ausleihen. Fragt am besten einfach mal nach!

Abenteurer aufgepasst: Hier kommt euer Geheimtipp! Denn etwa 13 Kilometer von Trier entfernt existiert eine mystische Höhle, die bis zu 15 Meter breit ist und über eine maximal zehn Meter hohe Decke verfügt. Dank der Stufen, die in den Felsen gehauen wurden, ist der Weg zur Höhle relativ leicht zu bewältigen. Das erlaubt eine umfangreiche Entdeckungsreise durch das aus Felsen geformte Highlight, welches in Verbindung mit einer Sage um Pfalzgraf Siegfried und Herzogentochter Genoveva steht. Nach ihrer Hochzeit soll Genoveva ihrem Gatten untreu gewesen sein und der Pfalzgraf plante ihren Tod. Sie floh mit ihrem Kind in die Höhle und überlebte darin, bis sie eines Tages von dem nun reumütigen Grafen gefunden und wieder mit nach Hause genommen wurde.

Natürlich überrascht es nicht, dass in Trier neben den vorgestellten Monumenten auch viele Museen ihren Platz gefunden haben. Spätestens an verregneten Urlaubstagen lohnt sich ein Abstecher in eine der Kulturstätten. Das Rheinische Landmuseum erzählt, untergebracht in einem hübschen Gebäude im Barockstil, die Geschichte der Stadt und der Umgebung. Zu den Exponaten gehören Kunstwerke aus dem Mittelalter und archäologische Funde aus der römischen Zeit.

Einen ähnlichen Schwerpunkt setzt das Stadtmuseum Simeonstift mit den originalen Skulpturen von Ferdinand Tietz, deren Nachbauten ihr schon im Palastgarten des Kurfürstlichen Palais gesehen habt. Auch Ausstellungsstücke wie Teile der alten Stadtmauer und Modelle der Stadt aus verschiedenen Epochen hinterlassen einen bleibenden Eindruck.

Im Karl-Marx-Haus wird hingegen der Fokus auf den gleichnamigen Philosophen gelegt. Wie seine interessanten Thesen und Ideen entstanden, erfahrt ihr in dieser informativen Dauerausstellung.

Hat der Urlaub in Trier den Sightseeing-Fan in euch geweckt, könnte sich ein nächster Haltepunkt anschließen. In Koblenz seht ihr noch viel mehr kulturelle Attraktionen wie die Festung Ehrenbreitstein oder den Aussichtspunkt „Das Deutsche Eck“, die einen mehrstündigen Aufenthalt rechtfertigen. Die Anfahrtszeit von anderthalb Stunden mit dem Auto oder zwei Stunden im Zug ist somit relativ kurz und ihr seid rasch mitten im Geschehen. Alternativ nehmt ihr die Route über die Mosel und genießt die Ausblicke während der Fahrt!

Ebenfalls eine Stunde Fahrtzeit ab Trier ist es in das deutsche Nachbarland Luxemburg, das gleichzeitig auch eine vielseitige Stadt markiert. Ihr trefft erneut auf ein UNESCO-Welterbe, wenn ihr durch die Altstadt schlendert. Trotzdem kommt der moderne und lebendige Charakter nicht zu kurz. Wie in Trier dominieren im Umland die malerischen Weinberge das Bild, die Lust auf eine tagelange Auszeit vom Alltag machen.

Die Inspiration hat gefruchtet und die nächste Reise nach Rheinland-Pfalz ist nur noch eine Frage der Zeit? Dann orientiert euch gerne an unseren hilfreichen Tipps, die bei der Organisation helfen.

Das ganze Jahr über verzaubert Trier seine Besucher mit historischen Must-sees. Möchtet auch ihr bald dazugehören, richtet euch einfach nach euren Urlaubstagen. Denn im Frühling, Sommer und Herbst könnt ihr wunderbar Sightseeing betreiben oder – mit Ausnahme der wenigen ganz heißen Tage – wandern und mit dem Rad fahren. Im Winter wird es ruhig und mit dem Weihnachtsmarkt auch sehr romantisch. Perfekt für frisch Verliebte!

Für die Sehenswürdigkeiten von Trier sollten mindestens zwei Tage eingeplant werden, für alles Aktive wie Wanderungen oder Radtouren jeweils ein Zusätzlicher.

Wer in den westlichen Bundesländern wohnt, kann rasch mit dem Zug oder Auto in die historische Stadt reisen. Bei einer längeren Anreise ist die Überlegung einer Flugreise sinnvoll. Direktflüge, etwa von Berlin nach Luxemburg, bringen euch bereits in die Nähe des Urlaubsortes in Rheinland-Pfalz. Danach geht es noch eine Stunde mit dem Mietwagen oder Zug weiter. In Trier habt ihr die Wahl zwischen Spaziergängen zu Fuß, Radtouren oder Fahrten mit Bus und Bahn.

Ein für die Region sehr typisches Gericht ist „Teerdisch“ oder „Gräwes“, welches eine Mischung aus Sauerkraut, Kartoffelpüree und Speck beschreibt. Dazu wird traditionell das als „Kasseler“ bekannte Schweinefleisch aufgetischt. Weitere Favoriten der Stadt sind Barsch und Forelle sowie Rindfleisch mit Remouladensoße.

Nach einem langen Tag im Urlaub sollte bestenfalls ein komfortables Hotelbett auf euch warten. In Trier kann das in unterschiedlichen Unterkünften der Fall sein. Es gibt moderne Stadthotels, ruhige Pensionen außerhalb des Zentrums an der Mosel und charmante Gasthäuser mit gelebter Gastlichkeit. Je nach Budget könnt ihr zwischen verschiedenen Sternekategorien, Ausstattungen und Standorten wählen.