Tunesien ist das ideale Reiseziel für einen Badeurlaub, der mit Besichtigungen und orientalischen Erlebnissen kombiniert werden kann. Neben Strandparadiesen wie Djerba locken architektonische Höhepunkte in facettenreichen Städten. Geht mit offenen Augen durch die historischen Zentren, die Medinas genannt werden! Ihr werdet prachtvolle Moscheen und bunte Märkte sehen. Euch steht der Sinn nach Ausflügen? Dann reitet auf einem Kamel durch die Wüste oder schaut die Drehorte von Star Wars an.
Überblick
`”Wo liegt Tunesien”, fragt ihr euch? Als Teil des Maghreb und nördlichstes Land Afrikas befindet es sich südwestlich von Sizilien. Der Staat grenzt im Osten und im Norden an das Mittelmeer und hat eine mehr als 1.100 Kilometer lange Küstenlinie, die ähnlich schöne Strände wie die vorgelagerte Insel Djerba aufweist. Der Nordwesten Tunesiens ist vom Tellatlas, einem über 1.000 Kilometer langem Atlasgebirge in Nordafrika, geprägt.
Städte
Eine tunesische Stadt ist reizvoller als die andere. Sie alle verzaubern mit legendären UNESCO-Welterbestätten und exotischem Flair, das auf den liebevoll dekorierten Märkten ihren Höhepunkt findet. Ob Hauptstadt Tunis oder Küstenort Monastir: Lasst euch auf das Abenteuer Tunesien ein!
Tunis
In der Hauptstadt Tunesiens könnt ihr eine historische und kulinarische Entdeckungsreise unternehmen. Sehenswert ist die zum UNESCO-Welterbe gehörende Medina, in der die Djamaa ez Zitouna Moschee („Große Moschee“) aus dem neunten Jahrhundert steht. Ihr Gebetssaal besteht aus 15 Schiffen. Heute dienen Teile des Prachtkomplexes als Universitätsgebäude. Eine Abwechslung zu den Besichtigungen ist es, über die Flaniermeile mit dem Namen Avenue Habib Bourguiba mit ihren zahlreichen Souks, den kleinen Geschäften mit ihrem Ursprung im 13. Jahrhundert, zu schlendern.
Nabeul
Auf der Halbinsel Kap Bon am Golf von Hammamet könnt ihr diese grandiose Stadt bewundern. Sie ist für ihre Töpfer- und Keramikkunst bekannt, die unter anderem auf dem freitags stattfindenden Basar verkauft wird. Spaziert durch die Gassen der Medina und besucht das Archäologische Museum von Nabeul, das Funde aus der antiken Stadt Neapolis ausstellt.
Monastir
Filmfans werden diese bemerkenswerte Küstenstadt im Süden des Golfs von Hammamet lieben, da sie ein begehrter Drehort ist. In den 1980er-Jahren wurde in Monastir die Bibelverfilmung „Jesus von Nazareth“ sowie der Film „Das Leben des Brian“ gedreht. Der bekannte Badeort mit feinem Sandstrand bietet eine Vielzahl an Freizeitaktivitäten. Wählt zwischen Entspannung am Meer, Segeln mit einem Katamaran oder Jetskifahren. An Monastirs Küste ist für jeden etwas dabei.
Sousse
Maritimes Flair erlebt ihr in dieser Hafenstadt am Mittelmeer. Die Medina ist von einer steinernen Mauer umgeben, die auf den Überresten von Bauten aus der byzantinischen Epoche errichtet wurde. Ein Spaziergang zur Grenzbefestigung Ribat aus dem achten Jahrhundert lohnt sich ebenfalls. Hier habt ihr einen fabelhaften Blick auf die Stadt.
Kairouan
Diese Stadt ist für eines ihrer islamischen Gotteshäuser bekannt. Im Zentrum kann die Große Moschee beziehungsweise Zentralmoschee besichtigt werden, zu der eines der ältesten Minarette der Welt gehört. Zu den Höhepunkten zählt der Gebetsraum mit einem mehrfarbigen sogenannten Säulenwald sowie die Kanzel aus dem neunten Jahrhundert. Wollt ihr etwas mitnehmen, sind die Teppiche aus reiner Schurwolle ein Muss. Ein klassisches Motiv ist das zentrale Medaillon.
Hammamet
Ein quirliges Strandparadies mit einer märchenhaften 1001-Nacht-Atmosphäre ist Hammamet, eine Stadt auf der Halbinsel Cap Bon. Jasminduft liegt in der Luft, während ihr durch die Medina flaniert und das orientalische Flair auf den farbenfrohen Märkten genießt. Sehenswürdigkeiten wie eindrucksvolle Moscheen und antike Überbleibsel gibt es natürlich auch, aber das Highlight ist der traumhafte Strand.
Sidi Bou Saïd
Östlich von der Hauptstadt Tunis lockt Sidi Bou Saïd als Ziel für alle, die einen Strandurlaub mit kulturellen Erlebnissen kombinieren möchten. Zum Baden stehen euch beispielsweise der Rocky oder Marsa Beach zur Verfügung, während das Museum Dar El-Annabi Ausstellungsstücke aus längst vergangenen Zeiten des heutigen Künstlerdorfes zeigt. Sehenswert sind auch die Moschee, der Ennejma Ezzahra Palace sowie der Hafen. Bummelt gemächlich durch die Gassen Sidi Bou Saïds und lasst die Häuser mit ihren weißen Anstichen und blauen Fensterrahmen auf euch wirken!
Regionen
In Tunesien gibt es 24 Gouvernements. So werden die administrativ-territorialen Verwaltungseinheiten bezeichnet. Wir stellen euch einige davon vor, die bei Urlaubern besonders beliebt sind. Unsere Liste kann euch bei der Wahl einer Urlaubsregion helfen.
Tataouine
Es ist das südlichste und mit einer Fläche von mehr als 38.000 Quadratkilometern größte Gouvernement in Tunesien. Tataouine hat nur rund 150.000 Einwohner und liegt auf einer Höhe von 250 bis 800 Metern. Die gleichnamige Hauptstadt ist ebenso sehenswert wie die alten Wehr- und Speicherburgen der Berber und die Überreste aus der römischen Zeit.
Kebili
Das zweitgrößte Gouvernement ist Kebili, das sich über 22.400 Quadratkilometer erstreckt und vom Sandmeer der Sahara geprägt ist. In dieser Region befindet sich der Jebil-Nationalpark, welcher ausschließlich aus Wüsten- oder Halbwüstengebieten besteht. Naturliebhaber werden außerdem den Salzsee Chott el Djerid sehen wollen. Die Hauptstadt des Gouvernements heißt ebenfalls Kebili.
Sfax
Dieses Gouvernement mit der gleichnamigen Hauptstadt liegt an der Mittelmeerküste. Es hat eine Größe von ungefähr 7.545 Quadratkilometern und zeichnet sich durch seine 235 Kilometer lange Küstenlinie aus, an der ihr euch im Urlaub richtig entspannen könnt. Sfax grenzt an das Gouvernement Mahdia, das für seine erstklassigen Tauchspots bekannt ist. Im Mittelpunkt der Region stehen die Olivenölherstellung und Fischerei. Rund 40 Prozent des Olivenöls in Tunesien wird hier hergestellt. Ein perfektes Mitbringsel für die Daheimgebliebenen.
Bizerte
Im Norden Tunesiens könnt ihr dieses Gouvernement erkunden, das rund 3.750 Quadratkilometer groß ist. Empfehlenswerte Orte sind die Haupt- und Hafenstadt Bizerte und die felsigen Galite-Inseln, die zu diesem Gouvernement gehören. Sie ruhen 38 Kilometer nordwestlich vom Kap Serrat im Meer und sind durch den Galite-Kanal vom tunesischen Festland getrennt.
Sehenswürdigkeiten
Besichtigungstouren stehen ganz im Zeichen der Geschichte des Landes. Die Sehenswürdigkeiten in Tunesien bestehen vor allem aus Gotteshäusern und Ausgrabungsstätten. Taucht in die Vergangenheit ein und spürt den spannenden Kontrast zum orientalischen Leben der Gegenwart.
Medina von Sousse
Die Altstadt von Sousse stammt aus dem elften Jahrhundert und ist seit einigen Jahren Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Architekturfreunde entdecken Meisterwerke aus den frühen Jahrhunderten des Islams und eine imposante Moschee von 851. Darüber hinaus verzaubert die Medina mit ihrem charmanten Flair und ihren farbenfrohen Märkten, auf denen ihr Souvenirs und Kleidung erwerben könnt. Zudem bietet euch die Stadt einen Einblick in die verborgenen Schätze der Vergangenheit, und zwar im Archäologischen Museum.
Amphitheater von El Djem
238 nach Christus wurde dieses faszinierende Bauwerk auf den Ruinen der antiken Stadt Thysdrus errichtet, das zum UNESCO-Weltkulturerbe gehört. Es ist das besterhaltene Amphitheater in Nordafrika und erinnert an das Kolosseum von Rom. Für einen Einblick in die damalige Zeit könnt ihr die Ruinen der Löwengruben und Gefängniszellen besichtigen. Informiert euch vorab über stattfindende Konzerte.
Thugga
Auf diesem Ausgrabungsgelände stehen antike Gebäude wie Tempel und Theater, die sehr gut erhalten sind. Thugga wurde in vorrömischer Zeit als punische Stadt gegründet und ist Teil des UNESCO-Weltkulturerbes. Von 46 vor Christus bis 439 gehörte die Stadt zum Römischen Reich. Beeindruckend ist das Lybisch-Punische Mausoleum, das mit hellenistischen und orientalischen Elementen verziert ist.
Kathedrale Hl. Vinzenz von Paul
Am Unabhängigkeitsplatz in Tunis thront diese prunkvolle Kathedrale, die dem heiligen Vinzenz von Paul gewidmet wurde. Der Sitz des Erzbistums Tunis stammt aus dem 19. Jahrhundert und besticht mit seiner neuromanischen Architektur, die mit neugotischen und neobyzantinischen Elementen vereint ist. Ein Blickfang ist die Orgel aus dem Jahr 1921 sowie die orientalischen und neugotischen Elemente im Inneren der Kathedrale.
Ruinen von Karthago
Zu den wichtigsten archäologischen Stätten des Landes zählen die Ruinen von Karthago. Die ehemalige Hauptstadt der antiken Karthager liegt an der Küste – vor den Toren der Hauptstadt Tunis. Die Überreste beinhalten ein gigantisches Amphitheater, römische Ausgrabungen und die Antoninus-Pius-Thermen aus dem zweiten Jahrhundert. Weiterhin verdient das Quartier Magnon Aufmerksamkeit, in dem ihr römische Villen mit Springbrunnen und Mosaiken betrachten könnt.
Aktivitäten
Ob abwechslungsreiche Museumsbesuche oder erholsame Strandtage: Tunesien hat für jeden Geschmack etwas zu bieten. Nehmt ein Sonnenbad und geht schnorcheln oder wandelt auf den Spuren von Star Wars, wenn ihr euch die weltberühmten Drehorte anschaut. Abgerundet wird euer Urlaub mit einer Wüstensafari.
Das Nationalmuseum von Bardo besuchen
Das größte Archäologiemuseum in Tunesien ist das Museum von Bardo. Es ist im ehemaligen Hafsid-Palast mit seinem Harem aus dem 15. Jahrhundert untergebracht. Gezeigt wird die Landesgeschichte von der Frühzeit bis zur Gegenwart. Höhepunkte sind römische Mosaike und Kunstwerke aus der byzantinischen Zeit. Die Mosaiksammlung gehört weltweit zu den bedeutendsten aus der Zeit des Alten Roms.
Strandtag mit Schnorchel- und Tauchtouren
Tunesien ist ein Eldorado für alle, die gerne die wundervolle Unterwasserwelt erforschen. Es warten viele Fischarten und mystische Schiffswracks auf euch. Passionierte Taucher und Schnorchler schätzen insbesondere die Region rund um Monastir und die von dort 60 Minuten entfernte Stadt Mahdia. Weitere tolle Spots gibt es bei Sousse und Tabarka sowie in der Umgebung von Bizerte. Doch auch, wer einfach nur schwimmen oder am Strand faulenzen möchtet, findet in dem Land ein passendes Plätzchen.
Tour zu Drehorten von Star Wars machen
Im Süden und Südosten von Tunesien wartet eine mondähnliche Landschaft auf euch, die prädestiniert ist für sagenhafte Filmaufnahmen. Das wusste der Star-Wars-Regisseur George Lucas zu schätzen, der in dieser Region seinen Wüstenplaneten Tatooine entstehen ließ. Besichtigen könnt ihr unter anderem folgende Drehorte:
- Ksar Hadada: Mos Espa in Star Wars I
- Ong Jmal: Weltraumhafen Mos Espa
- Salzsee Chott el Djerid: Kulisse für Lars Homestead
- Djerba, Ajim: Haus von Obi-Wan Kenobi
- Medenine: Haus von Anakin Skywalker
Die Insel Djerba erkunden
Zum Träumen lädt diese Insel aus 1001 Nacht ein. Sie vereint die Weite der Wüste mit grünen Oasen und türkisfarbenem Meer. Auf Djerba genießt ihr das Leben richtig, da ihr mit einem großen Wellnessangebot und kulinarischen Höhepunkten verwöhnt werdet. Die Geschichte der Region lernt ihr im Lalla Hadria Museum kennen, während die Kultur auf den traditionellen Märkten in der Stadt Midoun zum Ausdruck kommt.
Auf Wüstensafari gehen
In Tunesien könnt ihr euch den Wunsch erfüllen, durch die Wüste zu fahren. Diese Möglichkeit habt ihr zum Beispiel von der Stadt Douz aus, die als Tor zur Sahara gilt. Ihr erlebt unvergessliche Momente, wenn ihr mit dem Geländewagen durch die riesigen Dünen fahrt oder euch im Kamelreiten probt. Bei Tagesausflügen lernt ihr das Berberdorf Matmata oder den Ort Gabes kennen, in dem es romantische Palmenhaine gibt. Idyllische Oasengärten seht ihr in Tozeur.
Reise-Infos
Eine Reise nach Tunesien sollte gut vorbereitet werden. Um euch diesen Schritt zu vereinfachen, haben wir alle wichtigen Tipps diesbezüglich zusammengestellt. Lest sie euch in Ruhe durch und bucht dann euren Traumurlaub.
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Generell ist für einen Urlaub in Tunesien der Zeitraum von Juni bis Mitte Oktober zu empfehlen. In den überwiegend trockenen Sommermonaten Juli und August könnt ihr euch auf besonders viele Sonnenstunden und angenehme Temperaturen freuen. Das Meer ist dann rund 25 Grad Celsius warm und perfekt zum Baden. Kleiner Tipp: Je größer die Distanz zum Meer, desto heißer und trockener wird es.
Für euren Tunesien-Urlaub solltet ihr euch genug Zeit nehmen. Zwei Wochen sind ideal, um euch zu erholen und das Land kennenzulernen. Wer nur eine Woche Zeit hat, sollte sich Tunesien trotzdem nicht entgehen lassen. Denn auch für einen Strandurlaub sind die verschiedenen Regionen bestens geeignet.
Reisevorbereitung
Die Einreise nach Tunesien ist mit dem deutschen Personalausweis möglich, wenn ihr eine Pauschalreise gebucht habt und auf dem Luftweg ins Land kommt. Ihr müsst eure Buchungsunterlagen für das Hotel und die Flüge vorlegen können und während des Urlaubs am besten immer mitführen. Ansonsten könnt ihr mit einem Reisepass oder der vorläufigen Version Tunesien betreten. Alle Dokumente müssen ab dem Einreisezeitpunkt mindestens sechs Monate gültig sein. Ein Visum wird bei einem bis zu vier Monate langen Urlaub nicht benötigt.
Sprache und Verständigung
In Tunesien dient Arabisch als offizielle Sprache, wobei ein bestimmter Dialekt verwendet wird. Auf Djerba verständigen sich einige Einwohner auch in einer Berbersprache. Zur Zeit der französischen Kolonialherrschaft wurde Französisch eingeführt, das später aus dem öffentlichen Leben verschwand. Dennoch ist Französisch im gesamten Land als Handels- und Bildungssprache verbreitet. Als Urlauber kommt ihr mit Englisch gut klar – in den Touristenregionen wird teilweise Deutsch verstanden.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Von den 30 Flughäfen in Tunesien haben gleich mehrere einen internationalen Status. Hervorragende Verbindungen gibt es in die Hauptstadt Tunis. Direktflüge stehen euch beispielsweise von Frankfurt am Main, Düsseldorf oder München zur Verfügung. Je nach Abflughafen seid ihr etwa zwischen zwei und zweieinhalb Stunden unterwegs. Nach Monastir und auf die Insel Djerba könnt ihr ebenso leicht fliegen. Eine andere Möglichkeit ist die Landung auf dem Flughafen Enfidha-Hammamet.
Die öffentlichen Verkehrsmittel bestehen in Tunesien überwiegend aus Bussen. Eine weitere Fortbewegungsart sind Sammeltaxen, die in der Landessprache „Louage“ genannt werden. Damit seid ihr flexibel und könnt euch spontan zu den schönsten Orten bringen lassen. Vielleicht bekommt ihr vom Taxifahrer sogar wertvolle Tipps.
Essen und Spezialitäten
Das Essen in Tunesien zeichnet sich durch scharfe Gewürze aus. Die Klassiker sind Hummus, Couscous und Falafel. Fladenbrot und Oliven dürfen nicht fehlen. Als Vorspeise werden gerne Mezze gegessen, bevor Koshari serviert wird. Dabei handelt es sich um einen Mix, bei dem Reis und Nudeln mit Kichererbsen und Bohnen kombiniert werden. Vegetarier freuen sich über Tabbouleh, eine Mischung aus Bulgur- und Kräutersalat. Ein Kontrast zur oft feurigen Hauptspeise ist das Dessert, das zum Beispiel aus Milchprodukten oder anderen Köstlichkeiten mit Datteln, Mandeln und Pistazien besteht.
Hotels und Unterkünfte
Wenn ihr vollkommen in die Kultur des Landes eintauchen möchtet, könnt ihr ein landestypisches Hotel mit einer orientalischen Einrichtung buchen. In den begehrten Küstenregionen ist ein Zimmer mit Meerblick besonderer Luxus. Im Landesinneren haben die Unterkünfte ihren eigenen Charme. Wo immer ihr übernachtet: Ihr werdet von der Gastfreundlichkeit der Tunesier begeistert sein.