Udine im italienischen Norden

Udine mutet wie ein Open-Air-Museum an, das euch die Schönheiten des “alten Italiens” offeriert. Malerische Plätze, die von historischen Bauwerken gerahmt werden, bilden die Hauptkulisse in der Altstadt. Doch auch in der Region um Udine warten aufregende kulturelle Highlights und abwechslungsreiche Erkundungstouren auf euch.

Udine ist nach Triest die zweitgrößte Stadt der Region Friaul, die wiederum zu Friaul-Julisch-Venetien gehört. Mit rund 100.000 Einwohnern zählt sie zu den bekanntesten Orten der Gegend, ist jedoch bei Urlaubern eher selten auf der Reiseliste zu finden. Wir finden das schade, denn allein die Altstadt Udines ist mit ihren zahlreichen Sehenswürdigkeiten in fußläufiger Umgebung mehr als nur eine Stippvisite auf dem Weg zur Adria wert.

Wer bereits in Triest, Bibione, Venedig oder anderen Städten in Reichweite Urlaub macht, sollte Udine zumindest im Rahmen eines Tagesausflugs eine Chance geben. Lasst euch auf die Stadt ein! Belohnt werdet ihr mit venezianischen Plätzen, gemütlichen Cafés, sakralen Bauwerken von prachtvoller Schönheit und schicken Palästen, die schon einige Jahrhunderte überdauern konnten. Auch das Schloss von Udine bezaubert von innen und außen sowie mit einem tollen Blick über die Landschaft. Kulturreisende, Wanderer und Naturliebhaber aufgepasst: Udine könnte für euch ein absoluter Volltreffer sein!

Sightseeing gehört im Urlaub einfach dazu, ist vielleicht sogar ein Hauptgrund für die Reise? Dann gibt es eine gute Nachricht bezüglich Udine: Die Destination ist ein wahres Paradies für alle Wissens- und Geschichtshungrigen. Gerade an sonnigen Tagen lassen sich die alten Bauwerke bestaunen, welche die Atmosphäre prägen. An regnerischen Tagen warten innerhalb der Gebäude spannende Museen auf euch.

Zentral in der Altstadt von Udine gelegen begrüßt euch die Piazza Giacomo Matteotti als ehemals wichtigster Marktplatz des Ortes. Seit dem 13. Jahrhundert fand der zentrale Markt hier statt. Auch heute noch treffen sich die Einwohner und eben auch die Urlauber gern an dem von sehenswerten Bauwerken umgebenen Platz, der bezüglich Restaurants und Cafés keine Wünsche offenlässt. Wir empfehlen einen Cappuccino und den ersten Blick auf Gebäude wie die Chiesa di San Giacomo oder Denkmäler wie die Säule mit Maria und dem Kind. So macht ihr euch langsam mit Udine und dem lässigen Flair der Stadt vertraut.

Wer schöne Plätze liebt, wird auch von der Piazza della Libertà so richtig angetan sein. Immerhin handelt es sich um einen der beliebtesten, venezianischen Plätze in ganz Italien! Gleichzeitig ist die Piazza der älteste Platz von Udine. Hier gibt es unter anderem Statuen, einen Brunnen und das ehemalige Rathaus der Stadt zu sehen. Letzteres zeigt sich im gotischen Stil und markiert eines der Wahrzeichen von Udine. Auch der Laubengang zum Schloss von Udine beginnt hier.

Die Kathedrale des Erzbistums von Udine stammt ursprünglich aus dem 13. Jahrhundert. Verschiedene Renovierungen und Erweiterungen, die teilweise aufgrund eines Erdbebens zwingend erforderlich waren, sorgten nach und nach für das heutige Erscheinungsbild der römisch-katholischen Kirche. Dieses wird von einem dreischiffigen Bau und Seitenkapellen geprägt. Das Innere des Gotteshauses zeigt sich in einem barocken Gewand.

Die Kirche San Giacomo wurde im 14. Jahrhundert erbaut. Zunächst handelte es sich um eine vergleichsweise kleine Kapelle – schwer vorstellbar, wenn ihr euch heute das imposante Bauwerk anschaut! Im Inneren werdet ihr, wie schon beim Dom von Udine, vor allem auf Elemente aus dem Barock treffen. Wer die religiösen Kunstwerke bestaunen möchte, sollte sich vorab über die teils eng gefassten Öffnungszeiten der Kirche informieren.

Dieses Gebäude mit einer jahrhundertealten Geschichte ist heute eine Erzbischöfliche Residenz. Der Palast wurde ursprünglich im 15. Jahrhundert errichtet, sein heutiges Erscheinungsbild ist aber vorwiegend im 18. Jahrhundert entstanden. Drinnen verbirgt sich das Museo Diocesano mit sakraler Kunst, an das sich die Tiepolo-Galerien mit Fresken von Giovanni Battista Tiepolo anschließen. Seit Ende des 20. Jahrhunderts können rund 700 Werke (teils aus dem 18. Jahrhundert) bestaunt werden. Neben den berühmten Fresken sind es unter anderem die Holzskulpturen, die nicht nur kunstinteressierte Besucher begeistern.

Ein weiteres Highlight während der Sightseeing-Tour ist der Laubengang Porticato San Giovanni. Dabei handelt es sich um einen Gang, der vom Triumphbogen auf der Piazza della Libertà bis hin zum Castello von Udine führt. Barocke Statuen verzieren den Gang, zudem genießt ihr einen Blick auf den venezianischen Uhrturm des Platzes. Dieser wiederum verfügt über ein blau hinterlegtes Uhrenblatt, das mit einer Sonne und einem geflügelten Löwen verziert wurde.

Wer den Laubengang auf der Piazza della Libertà weiter durchschreitet und dem Weg folgt, kommt irgendwann auf dem Schlosshügel oberhalb Udines an. Dort thront das Castello aus dem 16. Jahrhundert. Ursprünglich war der Bau deutlich älter, fiel jedoch zu großen Teilen einem Erdbeben zum Opfer. Dennoch ist das Schloss nach wie vor imposant und untrennbar mit der Region verbunden. Es soll sich sogar um das Symbol schlechthin für Friaul handeln. Die im Schloss untergebrachten Museen sind ihrerseits ein Besuchermagnet und lohnen sich nicht nur bei schlechtem Wetter. Je nach Interesse könnt ihr Gemälde aus dem 14. bis zum 19. Jahrhundert bestaunen, während ein weiteres Museum Fotografien bekannter Künstler der Region zeigt. Auch ein Archäologisches Museum ist im Gebäude vorhanden. Dieses entführt noch weiter in die Vergangenheit von Udine und Friaul-Julisch-Venetien.

Wer Udine ausgiebig erkundet hat und noch immer in Stimmung für Sightseeing ist, sollte mit dem Auto Kurs auf Castelmonte nehmen. Dieses Heiligtum ist einen Ausflug wert und nach nur rund 45 Autominuten zu erreichen. Es handelt sich um ein Kapuzinerkloster, dessen früheste Aufzeichnungen auf das 11. Jahrhundert zurück gehen. Dennoch legen einige Fußbodenüberbleibsel nahe, dass die Geschichte noch weiter in die Vergangenheit reicht – eventuell sogar bis weit vor das 6. Jahrhundert! Seit dem 15. Jahrhundert beherbergt die Wallfahrtsstätte eine angeblich wundertätige Marienstatue, die zahlreiche Besucher – vor allem natürlich Pilger und Gläubige – anzieht. Sie befindet sich am Hauptaltar des Gotteshauses. Zudem gehört eine alte unterirdische Krypta zur Szenerie.

Tipp: Vergesst nach eurem Besuch nicht, die Aussicht vom Kloster zu genießen! Denn an sonnigen Tagen könnt ihr die Gegend mitunter bis zur Adria und den Julischen Alpen in Slowenien überblicken.

Ruhesuchende, Aktive oder Abenteuerlustige: für diese und weitere Zielgruppen haben wir uns auf die Suche nach möglichen To-dos in und um Udine begeben – und sind, wie sich nachfolgend zeigt, fündig geworden.

Ist euch nach dem Sightseeing nach einer gemütlichen Pause im weichen Sand zumute, findet ihr südwestlich von Udine zahlreiche, dafür geeignete Locations. Nach etwa einer Stunde Autofahrt seid ihr etwa in Bibione am Strand. Familienfreundliche Badeplätze prägen das Bild, sodass ihr vor allem mit dem Nachwuchs auf eure Kosten kommt. Doch auch, wer die pure Entspannung sucht, ist aufgrund des ruhigen Wassers und der Thermen in Bibione richtig. Wasserparks und Schwimmbäder runden die Annehmlichkeiten ab und machen die Destination selbst bei Regen zu einem lohnenden Reiseziel. Alternativ könnt ihr zum Beispiel in Lido di Jesolo oder Lignano Sabbiadoro baden gehen.

Zum Shoppen muss hingegen niemand Udine verlassen! Allein die Altstadt gilt als kleines Eldorado für alle, die besondere Souvenirs mit nach Hause nehmen möchten. Kunsthandwerk aus der Region wird in inhabergeführten Läden angeboten, dazu kommen Boutiquen mit eleganter italienischer Mode.

Etwas moderner geht es in den Shoppingzentren wie dem Centro Commerciale Terminal Nord, der Galleria Bardelli oder dem Parco Commerciale Centro Studi zu. Wer das absolute Schnäppchen ergattern will, besucht das rund 30 Autominuten entfernte Outlet-Center. Nur für dieses reisen sogar viele Besucher extra aus Österreich an!

Wanderungen um Udine sind fast überall möglich. Zwei Spots möchten wir hervorheben: Circa eine Stunde mit dem Auto entfernt erstreckt sich das Naturreservat Riserva Naturale della Foce dell’Isonzo. Dieses erweist sich als Lieblingsziel von Vogelbeobachtern, denn das Reservat wurde ursprünglich zum Schutz der Zugvögel errichtet. Auf dem Naturwanderweg durch das rund 2.400 Hektar große Gelände begegnet ihr vielleicht aber auch den wilden Camargue-Pferden.

Einmal in der Gegend, könnt ihr noch eine halbe Stunde weiterfahren und den Rilke-Weg erkunden. Dieser wurde nach dem Dichter und Schriftsteller Rainer Maria Rilke benannt. Er verbrachte viel Zeit im Schloss Duino nahe Triest und spazierte häufig über den heute nach ihm benannten Weg. Etwa drei Kilometer geht es an einer Steilküste entlang – traumhafte Ausblicke inklusive. Für die Wanderung solltet ihr circa 1,5 Stunden einplanen.

Wem der Sinn weniger nach Strand und Natur, sondern eher nach weiterem Sightseeing steht, der sollte sich die Hauptstadt von Friaul nicht entgehen lassen. Es handelt sich dabei um die Hafenstadt Triest, die eine rund 2.000 Jahre alte Geschichte aufweist. Diese seht ihr zum Beispiel in Form von einem alten Stadttor aus antiken Zeiten und einem römischen Amphitheater. Auch die “neueren Bauwerke” am Canal Grande zeigen sich von ihrer schönsten Seite. Kirchen und Paläste lassen die Herzen von Kulturliebhabern höherschlagen und bescheren euch einen abwechslungsreichen Tag!

Gedanklich wird jetzt schon ein ausgelassener Urlaub im Norden von Italien geplant? Einerseits toll, andererseits aber gar nicht nötig, denn die Reise wird mit unseren hilfreichen Tipps sehr einfach organisiert. Hier erfahrt ihr alles Wichtige zur geeigneten Reisezeit, der entspannten Anreise und vieles mehr.

Die beste Reisezeit für Udine liegt grob zwischen April und Oktober, wenn die Temperaturspanne von etwa zehn bis 28 Grad Celsius reicht. Am wärmsten wird es im Juli; außerdem gibt es im Sommer recht wenig Niederschlag. Daher eignet sich der siebte Monate im Jahr für einen Strandurlaub. Soll es aktiver zugehen oder die Stadtbesichtigung im Vordergrund stehen, empfehlen wir einen Trip abseits der Hochsaison. Dann ist es nicht zu warm.

Schon an einem Tag lassen sich die Sehenswürdigkeiten innerhalb von Udine ausgiebig erkunden. Somit bietet sich ein Tagesausflug aus der Region um Venedig und Triest an. Wer sich auch den Museen widmen, Castelmonte besuchen oder die Wanderwege erleben möchte, muss etwas mehr Zeit einplanen. Für einen rundum entspannten Urlaub mit allen Highlights empfehlen wir mindestens drei Tage in der Region.

Ab Süddeutschland könnt ihr Udine bequem mit dem Auto erreichen. So trennen euch zum Beispiel nur fünf Stunden ab München von dem schönen Reiseziel. Pluspunkt: Ihr habt den eigenen PKW dabei und könnt die vielen Tagesziele flexibel erreichen.

Alternativ reist ihr mit dem Flugzeug an. Der Flughafen Triest ist etwa eine halbe Stunde von Udine entfernt und wird zum Beispiel ab Frankfurt am Main per Direktflug angeflogen. Nach einer Stunde Flugzeit seid ihr schon da. Eine andere Option ist der Flug nach Venedig. Der Flughafen ist zum Beispiel ab Berlin in zwei Stunden erreichbar. Anschließend müsst ihr noch 1,5 Autostunden einplanen, um von Venedig nach Udine zu gelangen.

Innerhalb der Altstadt ist in Udine alles leicht und zeitnah zu Fuß zu erreichen. Natürlich bieten sich Spaziergänge und Wanderungen in der herrlichen Region im Allgemeinen an. Für die Erkundung der Region Friaul-Julisch-Venetien gibt es hingegen nichts Besseres als einen Mietwagen.

Um in Udine zurecht zu kommen, sollte ein wenig Italienisch mit im Reisegepäck sein. Entweder ihr lernt die wichtigsten Floskeln vor dem Urlaub oder ihr packt ein Wörterbuch ein. Auf englischsprachige Gesprächspartner könnt ihr höchstens in größeren Hotels und stark von Reisenden frequentierten Geschäften und Restaurants hoffen. Aber keine Sorge: In Italien wird alles etwas lockerer gesehen und die Verständigung mit Händen und Füßen sollte notfalls auch funktionieren.

“Frico con Polenta” ist eines der typischen Gerichte in Udine. Dieses umschreibt einen Fladen mit Käse und Kartoffeln, der in seiner Machart an Kartoffelpuffer erinnert. Manchmal gibt es noch etwas Speck dazu oder Polenta aus Maismehl als Beilage. Natürlich könnt ihr aber auch nach Herzenslust die Klassiker aus der italienischen Küche schlemmen! Startet mit einem Espresso in den Tag oder versüßt euch mit einem Eis die Sightseeing-Pause.

Bezüglich eurer Unterkunft habt ihr in Udine die Qual der Wahl: Klassische Städtehotels in der mittleren Sternekategorie, kostengünstige Bed & Breakfasts und auch etwas gehobenere Unterkünfte stehen zur Verfügung. Ihr solltet aber nicht nur auf die Ausstattung des Hotels, sondern auch auf dessen Lage schauen. Eine zentral gelegene Unterkunft ist die beste Wahl, um alles fußläufig zu erreichen.