Västervik in Schweden erleben

An der schwedischen Ostseeküste liegt Västervik, eine Stadt mit historischem Ambiente und idyllischen Inseln vor ihren Toren. Lasst euch hier bei ausgiebigen Spaziergängen und Bootsausflügen vom authentischen Skandinavien verzaubern und verbindet den Städtetrip mit Ausflügen ins Umland.

Västervik liegt im Süden Schwedens an der Ostseeküste und gehört zur Provinz Kalmar län. Gemeinsam mit dieser wird sie der historischen Provinz Småland zugeordnet und ist als lebhafte Stadt am Meer ein international beliebtes Reiseziel. Die Schreibweise wurde im Laufe der Jahre immer wieder angepasst und noch heute findet ihr „Westervik“, im deutschen „Westliche Bucht“, in einigen Vereinen vor.

Niedrige Fischerhäuser und schmale Gassen prägen das Stadtbild und sind sowohl zum Wahrzeichen als auch zu beliebten Fotomotiven geworden. Verliebt euch in den Anblick der Seenlandschaft, denn Västervik ist euer Startpunkt hinein zu den Schären. Diese schönen Inseln entstanden während der Eiszeit, als Gletscher über das Land schoben und kantige Felsen sowie Berge zu glatten Höckern abschliffen. Ziele wie Hasselö oder Idö sind perfekt für Tagesausflüge mit dem Boot. Ihr werdet schnell erkennen, warum Västervik auch liebevoll „Ostkustens Pärla“ genannt wird, also „Perle der Ostküste“.

Västervik lockt mit vielen spannenden Sehenswürdigkeiten. Beim Sightseeing wird euch garantiert nicht langweilig. Euch erwarten eine alte Burg, ein Park für Groß und Klein, ein Aussichtsturm und jede Menge faszinierende Schäreninseln.

Gut erhaltene und seit 1974 als Kulturdenkmal ausgezeichnete Bootsmannshäuser (Båtsmansstugorna) aus dem 18. Jahrhundert begrüßen euch in der Altstadt. Sie sind das Zeugnis Västerviks langer Kulturgeschichte. Das älteste der kleinen Häuser stammt aus den 1740er Jahren und diente den Bootsmännern der schwedischen Marine als Unterkunft. Früher galt es in der Region als Verpflichtung, einen Wohnraum für Soldaten zu schaffen. Für Besucher der Neuzeit ist Achtung geboten, wenn ihr eines der falunroten Häuser mit den hellweißen Kanten besucht: Zu den charakteristischen Merkmalen gehört eine geringe Deckenhöhe – ein liebenswertes Detail, das den authentischen Charme unterstreicht.

Der Generationenpark im Herzen der Stadt ist Treffpunkt und Sehenswürdigkeit zugleich. Hier findet ihr einen Ort, der sich bewusst an alle Altersgruppen richtet. Auf die jüngeren Besucher warten bunte Spielplätze, Rutschen und Hindernisparcours ebenso wie ein Trampolin und Karussell. Daneben gibt es für Eltern und Großeltern gemütliche Plätze zum Entspannen, während die Kleinen sich austoben. Besucher jeden Alters nutzen die ruhigeren Bänke zum Lesen, Sonnenbaden oder zum Austausch mit Freunden und anderen Gästen. Entscheidet euch für ein gemeinsames Picknick der Generationen und genießt den Grillplatz. Erwachsene und Jugendliche können auch einen Outdoor-Fitnessbereich in der grünen Oase erleben.

Die Sankt Petri Kyrka passt durch ihre rote Backsteinfassade perfekt in Västerviks Stadtbild. Sie wurde zwischen 1903 und 1905 erbaut, um die ehemalige St. Getruds-Kirche zu ersetzen. Geweiht von Bischof Carl Wilhelm Charleville besitzt sie einen neugotischen Baustil samt eindrucksvollen Fenstern und hölzernem Gewölbe im Mittelschiff. Gleich drei Orgeln stehen in der Kirche. Eine von ihnen wurde in der Hauptstadt Stockholm angefertigt, während die zweite und dritte Orgel der Sankt Petri Kirche aus Dänemark kommen. Gemeinsam entfalten sie bei Konzerten ein beeindruckendes Klangbild. Ein schönes Detail aus dem Innenraum ist ein Heiligenbild aus recycelten Militärplanen des Künstlers Mats Hermansson.

Auf der kleinen Insel Stegeholm bei Västervik erheben sich die mittelalterlichen Ruinen des Schlosses Stegeholm. Die einstige Burg ist eng mit der Stadtgeschichte verbunden, denn bereits im 14. Jahrhundert war Västervik eine Hafenstadt und benötigte eine Verteidigungsanlage gegen Angriffe vom Meer. Diese Funktion erfüllte das Stegeholm Castle ab dem Jahr 1370. Im Zuge der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrfach ihren Besitzer, wurde zerstört und wieder aufgebaut. Nachdem die Burg im 17. Jahrhundert an strategischer Bedeutung verloren hatte, verkam sie zur Ruine und wurde erst 1903 als Kulturerbe wieder entdeckt. Seitdem wird sie gemeinsam mit ihrer Parkanlage von der Stadt gepflegt und bewahrt. Heute sind die Reste ein lebendiges Zeugnis vergangener Zeiten und regelmäßig Location für Open-Air-Konzerte. Jedes Jahr im Juli findet hier beispielsweise das Västervik’s Song Festival statt.

Ebenfalls einen Besuch wert sind die anliegenden Schäreninseln. Hasselö ist als geschütztes Naturreservat die größte und bekannteste Schäreninsel und wird ganzjährig von gerade einmal 27 Menschen bewohnt. Besonders in den Sommermonaten steigt jedoch die Zahl der temporären Bewohner. Bei einem Tagesausflug könnt ihr die autofreie Insel genießen. Ein Dorfladen, eine Marina, ein Restaurant sowie eine Fahrrad- und Seekajakvermietung füllen euren Tag. Zwischen den Bootshäusern und den Fischerhütten kehrt eine authentische Atmosphäre ein.

Auch die Schäreninsel Idö ist autofrei am äußeren Rand der Schärengarten und mit frischer Ostseeluft sowie reicher Vegetation eine Idylle inmitten des Meeres. Früher war Idö eine Lotsenstation, heute ein beliebter Ausflugsort. Seid ihr auf Idö, solltet ihr den Ausguck hinaufsteigen und von dort das Panorama des Meeres und der Felseninsel genießen. Wer auf der Insel Ragö neben den Wanderschuhen auch an Badesachen denkt, kann sowohl in kleinen Felsenbuchten als auch an Schwedens Stränden eine Wanderauszeit genießen und in der Ostsee baden. Auch hier versorgen euch Restaurants mit Mahlzeiten, Kuchen oder Gebäck. Ein weiteres Highlight auf der kleinen Insel ist das Museumsdorf, auf dem versucht wird, das vorindustrielle Leben der Menschen nah erlebbar zu gestalten.

Ihr liebt Nachmittage im Museum oder wollt bei einer Turmbesteigung hoch hinaus? Västervik hat genau die richtigen To-dos für euch und ist zudem der Startpunkt für eine unvergessliche Fahrt mit einer Schmalspurbahn!

Wollt ihr mehr über die Stadtgeschichte erfahren, ist das Stiftelsen Västerviks Museum die richtige Adresse. Obwohl das Gebäude von außen unscheinbar wirkt und die Ausstellungsfläche klein ist, werden viele Informationen über Västervik auf beeindruckende Weise dargestellt und die Geschichte bis ins tiefe 16. Jahrhundert erwacht so zum Leben. Die Ausstellung vermittelt aber nicht nur Facetten der kulturellen Vergangenheit, sondern gibt auch einen Einblick in die lokale Meereskultur der Schären. Neben einer Bootssammlung im Freilichtmuseum oder einem Stopp im Museumsshop besteht die Möglichkeit, für eine kleine Stärkung in das Restaurant einzukehren oder im Naturraum Västervik mehr über die Flora und Fauna der Region zu erfahren.

Der Aussichtsturm wurde vom Zahnarzt Uno Malmberg aus dem nahen Gamleby gestiftet. Seit 1997 ist das Gebäude ein bekannter Hotspot nahe Västervik und vor allem bei gutem Wetter einen Besuch wert. Durch seine Höhe von 18 Metern könnt ihr nach dem Erklimmen der 98 Stufen einen Blick auf die Stadt und ihre Schärenlandschaft werfen. Wer die Aussichtsplattform nicht besteigen möchte, kann dank installierter Webcam auch so einen Blick von oben auf das Umland erhaschen.

Einer der ältesten Bauernhöfe Västerviks samt Häuschen aus dem 17. Jahrhundert ist weder eine leerstehende Ruine noch ein Museum, sondern ein durch und durch belebtes und genutztes Gelände: Ihr findet eine Werkstatt vor, in der handgedrehte Keramiken gefertigt und zum Verkauf angeboten werden. Auch dem Textilhandwerk ist der Bauernhof hier verschrieben und präsentiert den Besuchern eigene Kreationen zum Bestaunen und Kaufen. Für ein Andenken an die Städtereise nach Västervik oder für das Finden eines Souvenirs aus Schweden für die Liebsten daheim ist ein Besuch im Aspagården daher ideal.

Nutzt mindestens einen Tag, um Västervik bei einem Bootsausflug zu verlassen und die angrenzende Schärenlandschaft zu erkunden. Bereit steht dafür ein Postboot, das gleichzeitig als Wassertaxi fungiert und von Einheimischen betrieben wird, die ebenfalls auf den Schären leben. Neben interessierten Urlaubern bringen sie so Einkäufe und vieles mehr zu den kleinen Inseln. Insgesamt findet ihr rund 5.000 Inseln in dieser weiten Landschaft, wobei die meisten nicht dauerhaft bewohnt, sondern von ruhigen Wäldern geprägt sind. Drei besonders lohnenswerte und beliebte Schären sind Hasselö, Idö und Rågö.

Die Schönheit der Natur rund um Västervik könnt ihr jederzeit bei Spaziergängen entdecken. Für Familien, die Schweden mit Kindern erleben wollen, bietet die Stadt an, die Reise mit Ponys unvergesslich zu machen. Nach Anmeldung könnt ihr gemeinsam mit den zahmen Tieren aufbrechen und die Landschaft bei einem einmaligen Ausflug genießen. Natürlich begleiten euch erfahrene Pferdehalter, die sich um das Wohl der Ponys kümmern und auch eure Sicherheit im Auge behalten. Eine Pause inmitten der Natur mit Proviant sorgt für eine Stärkung, bevor es wieder zurück nach Västervik geht.

Auf der 71 Kilometer langen Strecke zwischen Västervik und Hultsfred verkehrt ein ganz besonderes Fahrzeug: Smalspårsjärnvägen, eine schmalspurige Museumseisenbahn, deren erste Züge 1879 rollten. Sie ist die erste Bahn Schwedens, die unter Denkmalschutz gestellt wurde, mit einer Schienenbreite von lediglich 891 Millimetern. Ihr Betrieb variiert von Jahr zu Jahr, doch in der Regel könnt ihr zwischen Juni und September die authentische Bahn nutzen und durch die bezaubernde Natur Smålands reisen. Habt ihr ein Ticket vorab in den KLT-Reisezentren an den Bahnhöfen oder im Zug erworben, könnt ihr den Blick aus dem Fenster auf die Wälder, Schwedens schönste Seen und Dörfer genießen.

Beachtet, dass die Strecke bis Hultsfred nicht an einem Stück zurückgelegt wird, denn ihr fahrt mehrfach in historische Bahnhöfe und andere Haltepunkte ein. Steigt ihr beispielsweise in Ankarsrum aus, könnt ihr die Fahrt mit einem Besuch im Industriemuseum Aktiveum verbinden. Die Haltestelle am See Långsjön verspricht einen kleinen Badestrand und einen Bootsverleih. An dem Endbahnhof in Hultsfred, seid ihr direkt am Heimatmuseum Hembygdspark. Eine schöne Promenade am See Hulingen und mehrere Einkaufsmöglichkeiten runden einen Besuch der Stadt ab.

Ihr seid euch sicher, es wird jetzt Zeit für eine Reise nach Schweden? Dann fehlen vor der Buchung und der Vorfreude nur noch einige hilfreiche Informationen zur Planung. Die gibt es jetzt.

Ein Besuch in der Provinz Småland und in der dort liegenden Stadt Västervik lohnt sich das gesamte Jahr über. In den wärmsten Monaten Juli und August erwarten euch Höchsttemperaturen von bis zu 21 Grad Celsius sowie viele Sonnenstunden. Legt ihr die Reise auf Ende Juni, könnt ihr das Mittsommerfest (Midsommar) gemeinsam mit den Schweden feiern. In den Wintermonaten sinken die Temperaturen teils unter den Gefrierpunkt, was mit wärmender Kleidung zu idyllischen Spaziergängen durch den Schnee einlädt.

Nehmt euch für eine Städtereise zwei Tage, um Västervik in seiner Vielfalt zu erleben. Verbindet ihr den Besuch mit einer Erkundung der Provinz Småland, legen wir euch mindestens eine Woche ans Herz.

Da Schweden ein EU-Land ist, könnt ihr mit dem Personalausweis frei einreisen. Einen Direktflug nach Västervik gibt es nicht, denn zur Stadt gehört lediglich ein Flugplatz für Charterflüge. Für internationale Flüge kommt erst der Flughafen im knapp 100 Kilometer entfernten Linköping infrage. Die großen und internationalen Flughäfen in Stockholm und Göteborg sind je über 300 Kilometer entfernt. Alternativ erreicht ihr Västervik mit der Fähre über die Ostsee und startet dafür ab Visby.

Vor Ort lasst ihr Västervik am besten zu Fuß auf euch wirken, leiht ein Fahrrad für die unmittelbare Umgebung aus und reist per Boot hinein in die Schärenlandschaft.

Zum Stadtbild gehören Restaurants und kleine Cafés mit Außenterrassen. So könnt ihr beim Essen und Trinken die Nähe zur Ostsee genießen. Euch wird småländische Hausmannskost begegnen, die häufig mit regionalen Zutaten aus den umliegenden Höfen gezaubert wird. Frischer Ostseefisch und Surströmming, über Milchsäuregärung veredelter Hering, stehen ebenso auf den Speisekarten wie Köttbullar, die berühmten schwedische Fleischbällchen, und die Fleischwurst Falukorv mit Makkaroni oder Kartoffelbrei. Haltet Ausschau nach Knäckebröd, frischen Salaten und vielen Kuchenvariationen. Wer Zimt mag, wird außerdem die schwedische Backwarenspezialität Kanelbullar, bekannt als Zimtschnecke, lieben.

In der Stadt selbst erwarten euch mehrere Hotels mit hohem Komfort im Zentrum. Bereits kurz hinter dem Stadtkern befinden sich weitere mit guter Ausstattung und kleinere Pensionen runden das Angebot ab. Wählt eine der zahlreichen Unterkünfte nahe Västervik und verliebt euch in den rustikalen Charme und die Nähe zur schwedischen Natur.