Wenn sich der Nebel in den frühen Morgenstunden über die majestätischen Baumkronen legt, wirken die Waldlandschaften Deutschlands wie verzaubert. Taucht mit uns zusammen in ein Naturerlebnis der besonderen Art ein. Wir stellen euch die schönsten Forstgebiete im Land vor und geben hilfreiche Reise-Infos mit auf die Wanderung.
Überblick
Deutschland verfügt insgesamt über sage und schreibe 10,7 Millionen Hektar Waldfläche. Das macht die Bundesrepublik zum absoluten Holz-Spitzenreiter in der Europäischen Union. Abseits aller Zahlen und Statistiken sind es jedoch vielmehr die Eindrücke und Emotionen, die eine ausgedehnte Waldwanderung auslösen. Wir Deutschen lieben unsere Wälder! Als Metapher und Sehnsuchtslandschaft werden Forste seit Anfang des 19. Jahrhunderts immer wieder in Gedichten, Sagen und Märchen glorifiziert. Grund genug für uns, euch einmal zehn der schönsten Wälder vorzustellen, die sich für eine Reise innerhalb Deutschlands anbieten.
Unter ihnen befinden sich Klassiker, wie beispielsweise der Bayerische Wald und der Harzer Nationalpark, aber auch weniger bekannte Paradiese, wie der Darßwald oder der Gespensterwald in Mecklenburg-Vorpommern. Hier kommen Wanderer, Ornithologen und Romantiker voll auf ihre Kosten.
1. Schwarzwald
Wer jetzt sofort an die Märchen der Brüder Grimm denkt, befindet sich in guter Gesellschaft. Bis heute hat der Schwarzwald im Südwesten Baden-Württembergs nichts von seiner Anziehungskraft verloren. Denn die dichten Nadelwälder ziehen Wanderer und Tagesausflügler immer noch in ihren magischen Bann. Begebt euch beispielsweise am Glaswaldsee auf die Suche nach dem „Seemännlein“, einem sagenumwobenen Zauberwesen mit guten Absichten. Oder wie wäre es mit einem Besuch am „Wasserfall der Waldfeen“? Hier dringen nur wenige Stunden am Tag die Sonnenstrahlen in die verborgene Schlucht und lassen die mit Moos bewachsenen Felsen in einem mystischen Licht erscheinen. Wer mucksmäuschenstill ist, kann angeblich die tanzenden Waldelfen hinter dem Wasserfall hören.
Der Schwarzwald bietet von jeher einen reichhaltigen Lebensraum für Flora, Fauna und auch den Menschen. So blickt die Region auf eine lange Tradition im Bergbau, der Forstwirtschaft, der Glasbläserei und natürlich der Herstellung von Uhren zurück. Die weltberühmten Kuckucksuhren sind ungebrochener Souvenir-Liebling bei Touristen aus aller Welt. Zu den bekanntesten Städten in der Region gehören Freiburg, Karlsruhe, Pforzheim und Baden-Baden. Hier finden sich zahlreiche Übernachtungsmöglichkeiten für alle, die ein paar erholsame Tage im Schwarzwald verbringen wollen.
2. Pfälzerwald
Die Mittelgebirgslandschaft, die häufig auch Pfälzer Wald oder Haardtgebirge genannt wird, befindet sich im wunderschönen Bundesland Rheinland-Pfalz und ist das größte zusammenhängende Waldgebiet Deutschlands. Früher kaum besiedelt und von jeher eher als Quelle für Rohstoff- und Energieversorgung genutzt, hat sich der Pfälzerwald zu einem abwechslungsreichen Besuchermagneten gemausert. Seine Naturidylle hat die Region ihrer ökologischen Bedeutung als „schutzwürdige Landschaft“ zu verdanken. Zahlreiche Naturparks und Biosphärenreservate bringen Besuchern auf interessante Art und Weise ein harmonisches Miteinander von Mensch und Natur näher.
Gemeinsam mit den Nordvogesen im Elsass bildet das Naturparadies seit 1992 das grenzüberschreitende UNESCO-Biosphärenreservat Pfälzerwald-Nordvogesen. Auch eine Radtour lohnt sich. So könnt ihr in näherer Umgebung beispielsweise die Route der Weinstraße erkunden oder aber auf der Geierlay, einer Hängebrücke voller Nervenkitzel, euren Mut unter Beweis stellen.
3. Bayerischer Wald
Hochgewachsene Fichten, abgelegene Bergseen und jede Menge Wanderabenteuer erwarten euch in Deutschlands ältestem Nationalpark, dem Bayerischen Wald. Er wurde im Oktober 1970 gegründet und verfügt insgesamt über mehr als 300 Kilometer gut markierte Wanderwege. Doch auch eine Fahrradtour durch das „Grüne Dach Europas“ ist eine Überlegung wert. So könnt ihr den Natururlaub ganz entspannt mit einem abwechslungsreichen Städtetrip nach Passau verbinden.
Nach dem Sightseeing geht es dann zurück in endlose Wälder, vorbei an mächtigen Bergrücken und kleinen Wasserfällen. Vielleicht begegnet euch auf eurer Entdeckungsreise auch der eine der andere Luchs oder Fischotter. In den Wintermonaten enthüllt der Bayerische Wald seinen ganz eigenen Zauber. Dann laden Langlauf-Loipen und Schneeschuh-Wandern auf ein Urlaubserlebnis der unvergesslichen Art ein.
4. Mittelgebirge Harz
Artenreiche Flora und Fauna, scheinbar endlos wirkende Felder, Wiesen und ausgedehnte Wälder erwarten euch im Harz. Das Mittelgebirge wurde bis ins Mittelalter hinein als Hart, was so viel wie Bergwald bedeutete, bezeichnet. Mit seinen 1.141 Metern Höhe ragt der Brocken majestätisch über die gesamte Region. Hier kommen Wanderfreunde und Fans von gemächlichen Spaziergängen gleichermaßen auf ihre Kosten, denn der Berg kann entweder selbst erklommen oder gemütlich mit der Brockenbahn erreicht werden.
Ein weiteres beliebtes Ausflugsziel ist der Hexentanzplatz. Diesen erreicht ihr nach einer aufregenden Fahrt in der Seilbahn mit schwindelerregendem Blick durch den Glasboden. Das Bergplateau in der Nähe von Thale ist sagenumworbener Schauplatz der Walpurgisnacht. Hier feiern Hexen von Nah und Fern in der letzten Nacht im April bei loderndem Feuer ihr teuflisches Ritual. Am Hexentanzplatz gibt es zudem einen wunderschönen Ausblick auf die gegenüberliegende Rosstrappe, einen imposanten, 403 Meter hohen Granitfelsen.
5. Nationalpark Hainich
7.500 Hektar Fläche sind im Bundesland Thüringen voll und ganz dem Schutz des heimischen Buchenwaldes verschrieben. Der Nationalpark Hainich zählt seit 2011 zum UNESCO-Weltnaturerbe, denn einige der hölzernen Giganten hier sind mittlerweile schon an die 300 Jahre alt. In diesem Zusammenhang spricht man von so genannten Urwäldern. Ein ganz besonderes Erlebnis also, dem ihr euch auf 20 verschiedenen Rundwanderungen hingeben könnt.
Dabei wird besonders an die Kleinen gedacht, denn eine Wanderung mit Kindern kann zur Geduldsprobe werden. Muss sie jedoch nicht! Im Nationalpark Hainich kann der Nachwuchs den Wald mit allen Sinnen erkunden: Auf kindgerechten Wegen und im Rahmen speziell konzipierter Führungen gibt es immer etwas zu sehen, riechen, hören, fühlen und vor allem zu staunen. Am Wegrand warten jede Menge Abenteuerspielplätze und die Möglichkeit, mit ein bisschen Glück Wildkatzen und Luchse erspähen zu können. Zusätzlich haben wir hier noch ein paar nützliche Tipps im folgenden Artikel:
6. Teutoburger Wald
Die heilende Kraft des Waldes könnt ihr in der Region rund um Osnabrück, Bielefeld und Paderborn erfahren. Hier befinden sich zahlreiche Heilbäder und Kurorte. Aber auch Geschichtsinteressierte kommen in dem Forst auf ihre Kosten. Denn in der zweiten Hälfte des Jahres 9 n. Chr. fand im Teutoburger Wald die berühmte Varusschlacht, eine kriegerische Auseinandersetzung zwischen Römern und Germanen, statt. Wer mehr über die Hintergründe der Schlacht erfahren möchte, dem sei das Hermannsdenkmal ans Herz gelegt. Zusätzlich gibt es zahlreiche Naturdenkmäler im Waldgebiet, unter ihnen die Externsteine, eine markante Sandstein-Feldformation, und die Dörenther Klippen mit dem berühmten Einzelfelsen Dreikaiserstuhl.
Im „Heilgarten Deutschlands“, wie der Teutoburger Wald auch gerne genannt wird, stehen Besuchern zahlreiche Wanderrouten und zwei flach verlaufende Radwege zum Erkunden zur Verfügung. Besonders atemberaubend ist der Anblick des Laubwaldes im Herbst. Dann tauchen die bunten Blätter die Region in ein faszinierendes Farbenspiel.
7. Thüringer Wald
Scheinbar unendlich ziehen sich die grünen Hügel durch die Landschaft. Hier und da wird der Weitblick von kleinen Gipfeln und tiefen Tälern unterbrochen. Der Thüringer Wald ist ein absolutes Paradies für Aktivurlauber. Die Kulisse ist geprägt von altehrwürdigen Burgen und wunderschönen Schlössern. Durchzogen von mehreren kleinen Flüssen kann man die Waldregion sehr gut im Kanu erkunden. Aber auch fantastische Klettermöglichkeiten, abwechslungsreiche Routen zum Nordic Walking und Touren auf dem Mountainbike locken Besucher in den Thüringer Wald.
Neben dem 169 Kilometer langen Rennsteig, dem wohl bekanntesten Wanderweg Thüringens, gibt es zahlreiche weitere Strecken, die beispielsweise zur schroff abfallenden Drachenschlucht oder dem 978 Meter hohen Berg Schneekopf führen.
In den Wintermonaten verwandelt sich die Region in ein wunderschönes Schneeparadies. Dann kommen Aktive und Zuschauer gleichermaßen auf ihre Kosten. Denn neben zahlreichen Winterwanderwegen und Langlaufloipen freuen sich Besucher auch auf den Weltcup im Biathlon sowie den Weltcup im Rennrodeln in Oberhof.
8. Darßwald
Die imposanten Kiefern des Darßwaldes reichen direkt bis an die Küstendünen der Ostsee. Ein Walderlebnis der besonderen Art also. 5.800 Hektar groß ist der Forst Teil des Nationalparks Vorpommersche Boddenlandschaft. Ein Rundwanderweg führt vorbei an verwunschenen Landschaften bis hin zu einem Leuchtturm. Die vier Kilometer lange Strecke auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst eignet sich dabei auch hervorragend für Familien mit Kindern.
Bereits seit dem Mittelalter diente der Darßwald Adeligen, Herzögen und sogar Königen als Jagdgebiet. Heute steht der Forst jedoch allen Besuchern offen. Diese dürfen sich über einen besonders hohen Wildbestand im Wald freuen. Es ist also ziemlich wahrscheinlich, dass euch bei eurem Spaziergang das eine oder andere Reg über den Weg läuft.
9. Gespensterwald
Dass altgewachsene Bäume im Wald bei Zwielicht gerne einmal an gespenstische Giganten erinnern, diesem Umstand hat der Gespensterwald von Mecklenburg-Vorpommern seinen Namen zu verdanken. Besucher erwartet hier eine außergewöhnliche Rarität deutscher Forstlandschaften. An einer Steilküste in der Nähe von Nienhagen gelegen ist das Gebiet 100 Meter breit und ungefähr 1,3 Kilometer lang.
Zu den mystischen Verformungen kam es im Laufe der Jahre aufgrund der salzhaltigen Seeluft und starken Küstenwinde. Durch den Gespensterwald, der zu großen Teilen aus Buchen, Eichen und Eschen besteht, führt ein gut ausgebauter Radweg. Oder aber ihr macht euch zu Fuß auf die Strecke und verbindet so einen Strand- mit einem Waldspaziergang. Eine unvergleichliche Kombination, nicht nur für Wald-Fans, welche sich als ein toller Tagestrip z.B. für alle anbietet, die ihren Urlaub in Warnemünde verbringen.
10. Nationalpark Eifel
Auf Safari im Buchenwald – Wer würde bei diesem Slogan nicht gerne sofort festes Schuhwerk anziehen und loswandern? Der 110 Quadratkilometer große Nationalpark an der Grenze zu Belgien ist ein wahres Naturparadies. Wildkatzen, Uhus und Rothirsche werden mit zuverlässiger Regelmäßigkeit in der Region beobachtet. Wer sich für einen Besuch etwas mehr Zeit nimmt, kann auf einem 85 Kilometer langen Wildnis-Trail auf Entdeckungstour begeben.
Das Waldstück in der Eifel verzaubert besonders zur Frühlingszeit. Dann stehen die gelben Wildnarzissen in voller Blüte und kreieren ein Fotomotiv der besonderen Art. Die Naturschätze der Region soll ausnahmslos jeder erleben können. Aus diesem Grund sind der Nationalpark und viele seiner Angebote zertifiziert barrierefrei. Ausdrücklich willkommen sind Menschen im Rollstuhl, Besucher mit Seh- und Hörbehinderung, Blinde und Menschen mit Lernschwierigkeiten.
Mir fehlt bei den Top 10 der Spessart,
nehme an sie waren noch nie in der Gegend, der schönste Mischwald mit den prächtigen und ältesten Eichen, das grösste Mischwaldgebiet Deutschlands, herrliche Täler, viele Burgen und wunderschöne alte Städte und Dörfer, der Main und der Wein…unglaublich schön…
Schade über soviel unwissen