Im Wanderurlaub auf Mallorca finden Naturliebhaber versteckte Buchten, verschlafene Dörfer, spektakuläre Gebirgszüge und vor allem beeindruckende Aussichten auf das Mittelmeer. Im Nordwesten lockt das Gebirge Serra de Tramuntana mit anspruchsvollen Routen. Im Osten und Süden der Insel geht es flacher zu – hier führen Küstenwanderwege an einsame Buchten.
Im Wanderurlaub auf Mallorca finden Naturliebhaber versteckte Buchten, verschlafene Dörfer, spektakuläre Gebirgszüge und vor allem beeindruckende Aussichten auf das Mittelmeer. Im Nordwesten lockt die Serra de Tramuntana mit anspruchsvollen Routen. Im Osten und Süden der Insel geht es flacher zu: Küstenwanderwege führen an einsame Buchten und die schönsten Strände von Mallorca.
Überblick
Mallorca, die größte der Baleareninseln, ist längst nicht mehr nur bei Badeurlaubern beliebt. Die Insel bietet Aktivurlaubern unbegrenzte Möglichkeiten zum Wandern, Radfahren und natürlich kommen auch Wassersportler auf ihre Kosten. Ein Wanderurlaub auf Mallorca ist allerdings besonders abwechslungsreich, denn durch die Berge der Serra de Tramuntana führen viele ausgeschilderte Routen. Auf der Insel gibt es noch viele weitere Wanderwege, die versteckt liegen und teilweise nur durch Steinmännchen markiert werden. Im Wanderurlaub auf Mallorca finden Familien mit Kindern sowie abenteuerlustige Wanderer deswegen passende Routen für ihre Ansprüche.
Wanderwege
Das Gebirge Serra de Tramuntana ist bei Wanderern eine der beliebtesten Gegenden auf Mallorca. Der Puig Major ist mit seiner Höhe von 1.436 Metern der höchste Berg der Insel, wobei jedoch sein Gipfel nicht betreten werden darf, da sich dort ein militärisches Sperrgebiet befindet. In unmittelbarer Nähe liegt der Puig de Massanella, der ebenfalls spektakuläre Aussichten bietet. Obwohl die Serra de Tramuntana mit den beliebtesten Wanderrouten punkten kann, gibt es auch in den restlichen Teilen der Insel herrliche Wanderwege zu entdecken.
Wandern im Nordosten Mallorcas
Eine Rundtour ab Cala Mesquida führt vorbei an den vielen Traumstränden des Naturpark Llevant. Insgesamt dauert die Tour etwa fünf Stunden bei einer Strecke von ungefähr 16 Kilometern, kann jedoch im Sommer durch Badepausen an den traumhaften Buchten unterbrochen werden. Aber Vorsicht: Auf der Strecke gibt es kaum Schatten, weswegen ihr die Mittagshitze meiden oder euch entsprechend mit Hüten, Sonnencreme gegen Sonnenbrand und Wasser ausstatten solltet.
Ihr beginnt eure Wanderung am Carrer de la Esparell. Dort führt ein kleiner Pfad durch den Küstenhang in Richtung Cala Torta. Steinmännchen geben hier die Richtung vor. Nach etwa 500 Metern kommt ihr an einen Durchlass in einer kleinen Mauer. Haltet ihr euch an der Gabelung links, erklimmt ihr die Erhöhung über der Punta des Boc. Auf diesem kleinen Gipfel werdet ihr mit einer schönen Aussicht über die Küste belohnt, den ihr bei einer Stärkung genießen könnt. Ab hier geht es bergab und rechts an der Küste entlang. An der nächsten Gabelung geht es links, vorbei an einer typisch mallorquinischen Mauer und abwärts durch den steilen Hang Richtung Cala Torta. Hier ist etwas Vorsicht geboten, denn der Hang kann mitunter etwas rutschig sein – außerdem lenkt euch die schöne Umgebung unter Umständen etwas ab!
Unten angekommen solltet ihr euch eine kleine Pause am goldgelben Sandstrand der Cala Torta gönnen. Ist es warm genug, empfehlen wir einen Sprung in das türkise Wasser. In den Sommermonaten gibt es hier auch eine kleine Strandbar, die zum Verweilen einlädt. Am Ende des Strandes führt ein Pfad zur Cala Mitjana. Der Naturstrand wird nicht von so vielen Urlaubern besucht, da der Weg etwas beschwerlicher ist – wie ihr sicherlich bemerkt habt – weswegen ihr hier fast ungestört im kristallklaren Wasser der windgeschützten Bucht entspannen könnt. Über eine Straße geht es dann zur Cala Estreta, einer Felsbucht mit schöner Aussicht über das Mittelmeer. Von der Straße aus führt ein kleiner Pfad durch einen Graben an der Küste entlang in Richtung Cala Déntol und anschließend zur Bucht Cala des Matzoc. Wie ihr seht, führt euch diese Wanderung vorbei an zahlreichen schönen Buchten, weswegen die Route besonders bei angenehm warmen Temperaturen zu empfehlen ist. Weiter geht es über einen breiten Weg zur Torre d’Albarca. Dieser hochliegende, ehemalige Wehrturm bietet euch einen fantastischen Ausblick über den Küstenabschnitt, den ihr gerade entlanggegangen seid. Von hier aus führt ein Pfad an der zerklüfteten Küste zum Platja de da Font Celada, einem absoluten Geheimtipp unter Mallorcas schönsten Stränden. Am Ende des Strandes liegt ein Fahrweg zum Strand von Arenalet d’Albarca.
Hier beginnt der Rückweg: Über den Fahrweg zurück zur Platja de sa Font Celada biegt der Weg noch vor dem Strand nach rechts ab. Nach zwei Kehren markieren Steinmännchen eine Schotterpiste, die durch den Wald auf einen Hügelrücken führt. An der nächsten Gabelung führt ein Pfad links zur Torre d’Albarca und weiter ein Schotterpfad zur Cala des Matzoc, vorbei an der Cala Estreta und der Cala Mitjana bis zu Cala Torta. Am Ende des Strandes führt ein steiler, steiniger Weg auf den Hang und endet auf einem Fahrweg. Dem betonierten Weg folgend geht nach der zweiten Rechtskurve ein Schotterweg links ab, der bergab nach Cala Mesquida führt. Möchtet ihr eure Wanderung abkürzen, könnt ihr also schon ab der Torre d’Albarca den Heimweg antreten und vielleicht auf dem Rückweg noch einmal in den Buchten baden gehen.
Wandern im Südosten Mallorcas
Diese Wanderung führt euch zum kleinen Sandstrand Caló des Marmols, der nur für Fußgänger erreichbar ist. Hin und zurück dauert die Tour etwa drei Stunden. Sie ist nicht für Kinder geeignet, da die Wanderwege zum Teil etwas schwieriger sind und es einige Gegenanstiege gibt.
Beginn der Tour ist am Ende der Carrer des Moro im schönen Ferienort Cala Llombards. Eine steile Treppe führt zum Meer hinunter, wo euch eine herrliche Aussicht erwartet. Etwas schwieriger geht es über Felsen zur Bucht Cala de s’Almunia. Ein Badeausflug ist hier durch die Felsen nur bedingt möglich, allerdings ist die Bucht wunderschön und von saftig grünen Bäumen umsäumt. Am Strand liegt ein Pfad, der durch dichtes Gebüsch zur Oberkante der Felsküste führt. Am Weg liegen Fundamente einer prähistorischen Siedlung, die die Wanderung auch zu einem Highlight für Geschichtsfreunde macht. Folgt ihr der Felsküste vorbei an der Cala Figuereta, schlängelt sich schon bald ein Weg zum Caló des Moro. Bei mäßigem Wellengang könnt ihr hier entspannt schwimmen oder die Aussicht auf das glasklare Wasser genießen.
Für den Rückweg führt der Weg hinauf ins Gelände. Der linke Weg an einer Abzweigung an einer verfallenen Mauer führt durch Felder und Gebüsch, bevor er nach rechts durch Olivenbäume bis zu einer Hütte führt. Ein wenig kommt ihr euch vor, als wärt ihr Entdecker auf Erkundungstour durch den dichten Wald und die unberührte Natur der Insel. Der Fahrweg führt nun nach links und dann parallel zur Küste vorbei an der Cova des Drac in Richtung Punta des Bauç. Viel könnt ihr von der faszinierenden Höhle allerdings nicht sehen – der Eingang zur berühmten Tropfsteinhöhle liegt bei Porto Cristo. Es führt der Fahrweg links oder der Küstenweg zurück nach Cala Llombards.
Wandern im Westen Mallorcas
In Valldemossa startet eine Tour über den bekannten Reitweg des Erzherzog Ludwig Salvator von Österreich. Für die rund elf Kilometer sollten Wanderer etwa fünf Stunden einplanen, auf denen ihr immer wieder Mittelmeer-Panoramen und wunderschöne Gebirgszüge entdecken könnt. Die Wanderung ist von März bis Oktober möglich, muss jedoch vorher angemeldet werden, da nahe der Strecke geschützte Geier leben.
Ihr startet am Ende der Carrer de les Oliveres in Valldemossa. Von hier verläuft ein Pfad vorbei an einer Wasserquelle. Rechts und links ist der Weg von Olivenbäumen und alten Steineichen umsäumt, die euch auf eurem Anstieg ein wenig Schatten spenden. Der Pfad führt rechts nach oben zur Cova de s’Ermità, die im 17. Jahrhundert vom Eremiten Guillem bewohnt wurde. Hier findet ihr gut versteckte Räume, die in den Felsen eingelassen sind, eine Gebetsstätte und die Überbleibsel des ehemaligen Einsiedlerlebens. Dem Weg folgend bietet sich Wanderern ein spektakulärer Ausblick über das Gebirge. Über den Puig des Caragolí geht es hinab zum Pla de ses Aritges, von wo der Weg durch einen Pinienwald vorbei am Schneehaus von Son Moragues in Richtung der Schutzhütte von Son Moragues führt. Ab dort geht es steil bergab zurück nach Valldemossa.
Die Wanderung ist nicht besonders schwer, sollte von Anfängern aber nur in Begleitung erfahrener Wanderer unternommen werden.
Wandern im Nordwesten Mallorcas
Der Puig de Massanella mit seiner Höhe von 1.352 Metern ist eine Freude für sportliche und erfahrene Wanderer – und er ist der zweithöchste Gipfel Mallorcas. Wunderbare Aussichten über die Insel sind somit garantiert. Am Kassenhäuschen im Wald zahlen diejenigen, die zum Gipfel möchten, sechs Euro, denn es geht durch Privatgebiet, das finanziert werden muss. Der Aufstieg dauert etwa drei Stunden, zurück geht es dann etwas schneller.
Der Wanderweg startet an der Landstraße zwischen Lluc und Caimari unterhalb der Tankstelle am Coll de Sa Batalla. An der ersten Gabelung geht es nach rechts in Richtung Comafreda, von dort am Kassenhäuschen und an der Finca vorbei durch einen saftig grünen Eichenwald. Steinmännchen und rote Markierungen dienen der Orientierung – jetzt kann es wirklich losgehen. Ab hier wird der Weg steiler, steiniger und schöner. Schon bald könnt ihr Panoramaaussichten ohnegleichen über die Baleareninsel und den Massanella genießen. Nach zwei Stunden teilt sich der Weg in zwei Strecken. Empfehlenswert ist, den einen Weg für den Hinweg und den anderen für den Rückweg zu nutzen, um möglichst viel sehen zu können.
Kurz unterhalb des Gipfels befinden sich die Ruinen von Schneehäusern, in denen Schnee gesammelt und Eis hergestellt wurde, mit dem Talbewohner ihre Lebensmittel kühlen konnten. Möchtet ihr eine Pause einlegen, ist hier der perfekte Moment, denn ihr könnt vor dem Aufstieg noch einmal alle Kräfte stärken. Für den Aufstieg empfehlen sich Wanderschuhe, da besonders das letzte Teilstück steil und steinig ist.
Tipps für den Wanderurlaub
Je nachdem, zu welcher Jahreszeit Wanderer ihren Urlaub auf Mallorca planen, muss die Ausrüstung entsprechend geplant werden. Während im Sommer leichte Kleidung und Sonnenschutz wichtig sind, gehört im Winter eine wasserfeste Ausrüstung in den Koffer.
Packliste für den Wanderurlaub im Sommer:
- Wasserfeste Sonnencreme
- Kopfbedeckung
- Wandersandalen für leichte Wege
- Leichte Wanderschuhe für steiniges Gelände
- Leichte, atmungsaktive Kleidung
- Je nach geplanter Strecke: Wanderstöcke
Packliste für den Wanderurlaub im Herbst/Winter:
- Sonnencreme
- Kopfbedeckung zum Schutz vor Regen und Sonne
- Wasserdichte Wanderschuhe
- Atmungsaktive Kleidung
- Wärmende Schicht (zum Beispiel Fleecejacke)
- Regenfeste Jacke und Hose
- Je nach geplanter Strecke: Wanderstöcke
Reise-Infos
Die Reise nach Mallorca ist dank der gut ausgebauten Flugverbindungen zwischen den deutschen Flughäfen und Palma de Mallorca einfach zu planen. Unter den vielen Hotels der Insel Mallorca finden Wanderer Unterkünfte in der Nähe der Wanderwege. Eine Rundreise bietet sich an, um im Wanderurlaub möglichst viele Regionen Mallorcas kennenzulernen. Mit einem Mietwagen lassen sich jedoch auch für Tagesflüge alle Teile der Insel unkompliziert erreichen, wenn ihr eine Pauschalreise auf Mallorca gebucht habt.
Warum ist Wandern auf Mallorca so besonders?
Obwohl auf Mallorca an der breitesten Stelle nur etwa 98 Kilometer zwischen West- und Ostküste liegen und die weiteste Entfernung von Nord nach Süd 78 Kilometer beträgt, finden Wanderer hier facettenreiche Landschaften. Die Mittelmeerinsel punktet mit schroffen Felsküsten, malerischen Bergdörfern, grünen Wäldern und traumhaften Buchten. Das Beste ist jedoch, dass Mallorca das ganze Jahr über beste Bedingungen für ausgiebige Wanderungen bietet. Zwar müssen Mallorca-Urlauber im Winter mit Regen rechnen, die Sonne lässt sich aber auch zwischen November und Februar häufig blicken. Nur zwei bis drei Flugstunden entfernt, lohnt sich ein Wanderurlaub auf Mallorca also auch in der kalten Jahreszeit.
Für wen eignet sich Wandern auf Mallorca?
Grundsätzlich ist ein Wanderurlaub auf Mallorca für Urlauber mit unterschiedlichen Fitnesslevels geeignet. Freude an Bewegung und eine gewisse Grundkondition sorgen für besonders viel Spaß bei der Erkundung der außergewöhnlichen Landschaft der Insel. Einige der Wanderwege auf Mallorca sind herausfordernd und besonders für diejenigen geeignet, die trittsicher sind und kurze Klettereinheiten nicht scheuen. Andere Wege verlaufen größtenteils flach und sind auch mit leichten Sportschuhen zu begehen.
Familien mit Kindern halten sich im Urlaub an die leichten Routen, die nicht zu lang sind und Möglichkeiten für Zwischenstopps bieten. Insbesondere im Sommer sollten Wanderer die Mittagshitze vermeiden und ihre Touren früh morgens oder nachmittags starten.
Wann ist die beste Zeit für Wandern auf Mallorca?
Mallorca ist unter anderem deswegen so beliebt bei Urlaubern, weil die Sommer sie mit viel Sonnenschein und kaum Regen verwöhnen. Außerhalb der Sommermonate locken Herbst, Winter und Frühling mit milden Temperaturen und vier bis sieben Sonnenstunden am Tag. Auf Mallorca herrschen also das ganze Jahr über beste Bedingungen für Ausflüge in die Natur. In den einzelnen Jahreszeiten sollten Wanderer jedoch einiges beachten, damit sie die Touren sicher und voller Freude starten können.
Zwar eignet sich grundsätzlich jeder Monat des Jahres für einen Wanderurlaub auf Mallorca, doch ist der Frühling eine besonders gute Zeit für einen Aktivurlaub auf der Baleareninsel. Viel Sonne, milde Temperaturen und weniger Regen als im Winter versprechen beste Bedingungen für längere Touren zwischen März und Mai. Im April und Mai steigen die Temperaturen schon auf über 20 Grad an und auch die Nächte werden langsam wärmer. Ein ganz besonderes Erlebnis ist die Mandelblüte auf Mallorca zwischen Ende Januar und Anfang März. Die weißen und rosa Blüten sehen nicht nur beeindruckend schön aus, sondern duften zusätzlich herrlich süß.
Zwischen Mai und September ist es warm auf Mallorca. Temperaturen von über 30 Grad, kaum Regen und bis zu elf Sonnenstunden täglich sind genau das Richtige für Sonnenanbeter. Im Sommer bieten Wanderungen durch Wälder Schatten. Wanderer sollten längere Touren jedoch bereits zum Sonnenaufgang starten und so planen, dass sie zum Mittag wieder zurück sind. Eine Verausgabung in der Mittagshitze lässt sich so vermeiden – und eignet sich doch sowieso viel besser für eine Abkühlung im Meer. Da es gerade im Sommer wichtig ist, viel Wasser zu trinken, bieten einige Wanderungen auch die Möglichkeit zur Einkehr in Cafés.
Der Herbst auf Mallorca zwischen Ende September und November ist weiterhin warm. Selbst Strandtage sind im Herbst noch möglich. Das Licht wird weicher und taucht die Landschaft in schöne Stimmungen. Es mehren sich jedoch die Regentage und Niederschlagsmengen. Wanderer sollten Vorhersagen genau beobachten: Der Herbst kann schwere Gewitter, Stürme und starken Regen bringen. Inmitten einer Wanderung möchte davon niemand überrascht werden.
Im Winter, von Ende November bis Februar, sind die Temperaturen am niedrigsten und erreichen tagsüber maximal 15 bis 18 Grad. Bis zu 13 Regentage pro Monat und größere Niederschlagsmengen sorgen für instabiles Wetter. Nichtsdestotrotz sind die Winter auf Mallorca bei Wanderern sehr beliebt. Immer wieder gibt es herrlich schöne Tage mit vielen Sonnenstunden. Weil im Winter nicht viele Urlauber auf der Insel sind, genießen Wanderer im Winter eine angenehme Ruhe auf der Ferieninsel.