West Palm Beach in Florida erkunden

West Palm Beach und Palm Beach gehören zur Metropolregion Miami. Besucht ihr den US-Bundesstaat Florida, werdet ihr euch mit Sicherheit in die sonnenverwöhnten Strände verlieben! Die beiden Städte liegen sich gegenüber, wobei sich West Palm Beach auf dem Festland und Palm Beach auf einer langgezogenen Insel befindet.

Es ist kein Zufall, dass West Palm Beach und Palm Beach so ähnliche Namen haben. Beide liegen im Palm Beach County, dem größten seiner Art im US-Bundesstaat Florida. West Palm Beach als größte Stadt im County ist zugleich Sitz der Verwaltung.

Palm Beach liegt als Nachbarstadt östlich von West Palm Beach und ist durch den Atlantic Intracoastal Waterway von ihr getrennt. Die insgesamt 4.800 Kilometer lange Küstenwasserstraße beginnt in Florida und reicht bis nach Massachusetts. Palm Beach ist heute eine exklusive Insel, bekannt für ihre Luxusvillen, Boutiquen und Strände.

Palm Beach befindet sich auf einer Barriereinsel, die als schmaler Streifen unmittelbar vor dem US-Festland liegt. 1872 siedelten sich hier die ersten Pioniere an und benannten das damals als „Lake Worth“ bekannte Gebiet nach einigen Jahren in Palm Beach um. Inspiriert wurden sie von dem gesunkenen Schiff „Providencia“, das 1878 mit einer Ladung Kokosnüsse auf Grund lief. Dies führte im Anschluss zur Pflanzung von Kokospalmen.

Den heutigen Status als Stadt erhielt Palm Beach 1911, doch bereits 1880 eröffnete das erste Hotel, das Coconut Grove House. Denn die von der Sonne verwöhnte Insel zog die wohlhabenden Besucher der Umgebung als Ruheoase an. Zu diesen Gästen zählte auch der Unternehmer Henry Morrison Flagler, der bereit war, Teile seines Vermögens in den Ausbau der Infrastruktur zu investieren und so das Ende der Pionierära einzuläuten. 1894 entschied er sich gemeinsam mit den Siedlern auf dem Festland West Palm Beach als kleine Gemeinde zu gründen. Damit sollten Wohnmöglichkeiten für die Angestellten geschaffen werden, die damals in den Hotelanlagen im benachbarten Palm Beach arbeiteten.

In Rekordzeit wuchs auch West Palm Beach zu einer Stadt samt eigenen Hotels heran. Durch zwei Wirbelstürme in den 1930er-Jahren, dem Zweiten Weltkrieg, Lieferschwierigkeiten durch Eisenbahnen und Schiffen sowie eine Plünderung der Steuerkasse erlitt die Stadt starke Rückschläge. Doch ab den 1960er-Jahren wuchs West Palm Beach erneut heran und ist heute ebenso wie Palm Beach eine belebte Metropole sowie ein florierendes Urlaubsparadies.

An der Ostküste Floridas sind kilometerlange weiße Sandstrände zu finden. International sind sie bekannt für feinen Sand, kristallklares Wasser und ein familienfreundliches Ambiente.

Unmittelbar am Angelsteg von Lake Worth, das sich direkt südlich von West Palm Beach befindet, liegt der Lake Worth Beach Park. Rettungsschwimmer überwachen den Strand und ein Zugang für Kinderwagen und Rollstühle sorgt für Barrierefreiheit. Toiletten, Restaurants und Parkplätze sind vorhanden. Der Strandabschnitt ist bestens für Familien geeignet, da sich Kinder auf den anliegenden Spielplätzen austoben können.

Im angrenzenden Gebäude des Lake Worth Casinos trefft ihr auf umlaufende Terrassen mit Meerblick. Lasst euch von dem Namen nicht beirren, da ihr hier nicht auf ein Haus trefft, in dem Glücksspiele angeboten werden. Es heißt lediglich aus historischen Gründen so und heutzutage kann es für besondere Anlässe oder Veranstaltungen genutzt werden.

Der Municipal Beach gehört zu Palm Beach und befindet sich rund zehn Kilometer nördlich vom Lake Worth Beach Park. Er ist ein beliebter Spot zum Schwimmen, Sonnen oder Burgen bauen mit den Kindern. Die gepflegte, lange Promenade ist durch einen Grünstreifen von der Sandfläche abgetrennt. Hier herrscht weniger Trubel, sodass auch Ruhesuchende ein gutes Plätzchen für sich finden.

West Palm Beach und Palm Beach sind zwei faszinierende Städte, die Luxus und kulturelle Vielfalt leben. Dieses Flair lasst ihr bei Besuchen der folgenden Sehenswürdigkeiten auf euch wirken.

Bethesda-By-The-Sea ist eine Episkopalkirche, die sich in Palm Beach befindet. Sie wurde im Jahr 1889 gegründet und ist eines der ältesten Gotteshäuser der Region. Der Bau erfolgte als Reaktion auf den Bedarf einer Kirche im stetig wachsenden Südflorida. Ursprünglich errichtete man das Gebäude am Ufer des Lake Worths. Mit dem Wachstum der Bevölkerung wurde ein größerer Bau entlang des Intracoastal Waterway nötig.

Namentlich beruht die Kirche auf der gnädigen Anführerin Bethesda und bedeutet übersetzt „Haus der Gnade“. Die katholische Gemeinde ist sehr aktiv, sodass neben Gottesdiensten regelmäßig religiöse Veranstaltungen wie die Segnung von Haustieren oder eindrucksvolle Konzerte stattfinden. Für Besucher lohnt sich eine Besichtigung auch abseits davon, um den neugotischen Stil des Gebäudes zu bestaunen. Die helle Fassade erhebt sich über einer gepflegten Grünanlage samt Palmen. Die Kirche umfasst zudem eine Orgel, einen Innenhof und einen wunderschönen tropischen Garten.

Das Manatee Lagoon, ein Eco-Discovery Center, bildet eine faszinierende und kostenlose Umweltattraktion in West Palm Beach. Das Zentrum bietet Einblicke in die faszinierende Welt der Rundschwanzseekühe (auf Englisch Manatees genannt, abgeleitet von der karibisch-spanischen Bezeichnung Manatí). Als Besucher könnt ihr die sanften Tiere in ihrem natürlichen Lebensraum beobachten und durch interaktive Ausstellungen und Exponate mehr über ihre Lebensweise erfahren.

Das Zentrum verfolgt einen umweltfreundlichen Ansatz und fördert bei Jung und Alt das Bewusstsein für den Naturschutz. Sitzflächen und die Grünanlage rund um das Gebäude sind zudem ideal, um mit der Familie zu entspannen. In den Wintermonaten bietet die Aussichtsplattform des Zentrums den idealen Ort, denn von hier aus könnt ihr Rundschwanzseekühe beobachten, die sich im angrenzenden warmen Wasser sonnen.

Von West Palm Beach aus fahrt ihr nur rund sieben Kilometer Richtung Norden und seid in unter 15 Minuten am Port of Palm Beach. Dort fahren täglich Wassertaxen auf die Peanut Island, genau zwischen West Palm Beach und Palm Beach gelegen. Die kleine Insel wurde 1918 künstlich angehäuft und in den 1960-Jahren als Schutzort für den Präsidenten John F. Kennedy und seine Familienangehörigen mit einem Bunker versehen. Dieser konnte einige Jahre bis 2017 besichtigt werden.

Im Jahr 2005 fing man an, Campingplätze, einen Pier sowie ein künstliches Riff anzulegen. Des Weiteren sind im Peanut Island Park Wege und Plätze für Picknicks vorhanden. Der Name der Insel hat übrigens nichts mit der Form zu tun, die entfernt an eine Erdnuss erinnert, sondern geht auf die wirtschaftlichen Pläne zurück: die Insel als Basis für die Verschiffung von Erdnuss-Öl. Diese Pläne wurden aber nie umgesetzt.

Das Norton Museum of Art in West Palm Beach ist ein herausragendes kulturelles Zentrum und eine Schatzkammer für Kunstliebhaber. Erbaut im Jahr 1941, beherbergt es die führende und umfangreichste Kunstsammlung in Florida. Das Museum enthält über 8.000 amerikanische, europäische, chinesische und zeitgenössische Kunststücke (darunter Fotografien). Im Jahr 2019 wurde das Museum erweitert, wodurch die Einrichtung erheblich verbessert wurde.

Ob euch an einem Tag mehr nach entspanntem Sonnen ist und am anderen Tag der Wissensdurst über Theater und Kultur reizt: Wir zeigen, welche Aktivitäten warten.

Als Eisenbahnmagnat seiner Zeit und Mitgestalter beider Städte ist Henry Morrison Flagler für viele eine der wichtigsten historischen Personen der Region. Aufgeteilt ist das Museum in zwei Ebenen. Auf der ersten findet ihr, um einen Innenhof mit Springbrunnen geordnet, Gesellschafts- und Wirtschaftsräume und auf der zweiten Ebene warten Schlafzimmer und weitere Räume darauf, von euch entdeckt zu werden.

Das Gebäude erinnert an die Entstehungszeit der zwei Städte und beherbergt einige Erinnerungsstücke an die Eisenbahnbauepoche. Flagler ließ das Museum 1902 für seine Frau als Hochzeitsgeschenk errichten. Das Gebäude im Stil des amerikanischen Neoklassizismus ist bereits von außen beeindruckend. Innen empfängt euch ein regelrechter Palast mit vielen Marmorelementen. Bei Führungen lernt ihr Henry Flagler und die Ära des beginnenden 20. Jahrhunderts kennen.

In West Palm Beach werdet ihr bei einer Stadtbesichtigung gleich auf mehrere Theater stoßen. Euch steht beispielsweise das Kravis Center for the Performing Arts offen, wo Musicals wie Mamma Mia! und Shrek aufgeführt werden. Ihr mögt Open-Air-Veranstaltungen? Dann besucht das Meyer Amphitheatre: Ein gewundener Weg gesäumt von gepflegtem Grün führt euch vom Eingangsschild direkt bis zur Bühne. Die Anlage ist der perfekte Ort für Familien, um auf dem Rasen zu entspannen und eine der vielen Aufführungen zu genießen. Neben Sonderveranstaltungen, die das ganze Jahr über stattfinden, könnt ihr jeden dritten Sonntag eines Monats der Konzertreihe „Sunday on the Waterfront“ lauschen.

In West Palm Beach, genauer im Dreher Park, begrüßt euch auf einem beeindruckenden Gelände von 23 Hektar The Palm Beach Zoo & Conservation Society. Das Gelände wurde 1957 eröffnet und über die Jahrzehnte beständig modernisiert, sodass heute Themenwelten darauf warten, von euch entdeckt zu werden. Dazu gehören beispielsweise die Florida Wetlands mit Alligatoren und der Bereich Asia mit gefährdeten Arten wie dem Malaysia-Tiger. Bei Führungen erfahrt ihr mehr über den Artenschutz und könnt viele Tiere aus nächster Nähe erleben. Auch die Jüngsten kommen nicht zu kurz: Sie können nach den Tierbeobachtungen auf dem Spielplatz toben und sich am Springbrunnen abkühlen.

Die Grassy Waters Preserve sind ein Feuchtgebiet am Rande von West Palm Beach. Es dient zur Süßwasserversorgung der Städte West Palm Beach, South Palm Beach und Palm Beach. Das Reservat verfügt über ein betreutes Naturzentrum mit einer begehbaren Promenade. Es werden Kanufahrten und Wanderungen angeboten, die einmalige und authentische Erlebnisse bieten. Mehr als 100 Vogelarten lassen sich hier begutachten, darunter auch der vom Aussterben bedrohte Schneckenmilan.

Ihr könnt auch auf eigene Faust durch das ökologische Gebiet streifen, entweder auf Wander- oder Fahrradwegen. Heute umfasst die Grassy Waters Preserve stolze 62 Quadratkilometer und bieten euch eine atemberaubende Naturkulisse für einen Tagesausflug. Wissenswert: Auch hier begegnet ihr dem Namen Henry Flagler, denn für eine optimale Wasserversorgung gestaltete er die Region im 19. Jahrhundert zu einem tropischen Marschland um.

Der Grandview Public Market in West Palm Beach ist mehr als nur ein Gebäude für Restaurants: Er ist eine kulinarische und kulturelle Oase. Ihr könnt einen Kaffee am Morgen genießen oder euch für ein gemütliches Mittag- sowie Abendessen der Meisterköche an einen der Tische setzen. Es gibt regionale Spezialitäten ebenso wie internationale Küche und beides in einzigartigen Kreationen. Immer wieder finden Veranstaltungen statt und Livemusik untermalt den Besuch, so dass der Markt für alle Gäste mehr als ein Ort zum Essen wird.

Seid ihr in Palm Beach oder West Palm Beach, gibt es herrliche Ausflugsziele in der Region, etwa einen Tagestrip nach Miami. Dafür fahrt ihr mit dem Mietwagen in Richtung Süden, kommt erst an den Städten Boca Raton und Fort Lauderdale vorbei und haltet schließlich nach einer Stunde Fahrt in der Metropole Miami. Die Sandstrände von Miami Beach und viele Sehenswürdigkeiten erwarten euch. Besucht den Stadtteil Little Havana für einen Einblick in die kubanische Kultur oder verbringt Zeit in den Galerien und Boutiquen von Little Haiti. Habt ihr Lust auf Museen, legen wir euch das Miami Seaquarium rund um Meeresstiere sowie Naturschutz und das Jewish Museum of Florida ans Herz.

Bevor ihr euch ans Packen des Koffers macht, gibt es noch Infos zur Planung eurer Reise nach West Palm Beach.

Das subtropische Klima Floridas mit reichlich Luftfeuchtigkeit und hohen Temperaturen in den Sommermonaten macht das Reiseziel für viele Menschen aus Deutschland eher in den Monaten Dezember bis Mai interessant. Die Luft ist dann trockener und mit Höchsttemperaturen bis zu 25 Grad Celsius im Dezember immer noch warm. Die Saison für Hurrikane dauert in Florida von Anfang Juni bis Ende November. Besonders in dieser Zeit und zwischen August und Oktober solltet ihr mit Gewittern, stärkeren Regenfällen sowie Wind rechnen. Doch keine Sorge: Die tropischen Wirbelstürme entstehen langsam und können deshalb gut vorhergesehen werden! Gönnt euch mindestens zwei Tage für einen Mix aus Kultur und Entspannung in West Beach Palm und einen weiteren Luxus- und Strandtag in Palm Beach, wenn ihr in Florida unterwegs seid.

Für eine visafreie Einreise in die USA sind ein Reisepass und die ESTA-Genehmigung notwendig. Den Antrag dafür müsst ihr spätestens 72 Stunden vor dem Urlaub stellen. Verlangte Informationen sind unter anderem der Reisezweck und die Reisedauer sowie Telefonnummer. Gut zu wissen: Habt ihr eine ESTA-Genehmigung, gilt diese für zwei Jahre.

Dank Kreditkarte könnt ihr in West Palm Beach und Palm Beach nahezu überall bezahlen und findet reichlich Geldautomaten zum Abheben von US-Dollar.

Die Einheimischen sprechen überwiegend Englisch, sodass ihr mit dem Schulenglisch überhaupt keine Probleme haben solltet. Selbst bei eingerosteten oder geringen Kenntnissen kommt ihr gut zurecht, denn die Menschen vor Ort freuen sich über internationale Gäste und helfen, wenn nötig, mit Gesten.

Ihr habt die Möglichkeit, von Großstädten wie München oder Düsseldorf einen Direktflug bis Miami zu nehmen und damit nach circa elf Stunden in den USA anzukommen. Mit einem Mietwagen seid ihr in einer weiteren Stunde Fahrt in West Palm Beach.

Haltet ihr euch bereits in den USA auf, gibt es Inlandsflüge etwa ab Philadelphia oder Boston, die euch direkt am Palm Beach International Airport landen lassen.

Sowohl West Palm Beach als auch Palm Beach sind für Besichtigungen zu Fuß perfekt geeignet, da viele Sehenswürdigkeiten nah beieinanderliegen. Für mehr Mobilität empfehlen sich Leihräder und für Touren ins Umland ein Mietwagen.

Ein deftiges Frühstück vor dem Aufbruch in den Tag, später Pommes frites oder ein Donut für unterwegs und am Abend ein ausgiebiges Mahl – für viele Menschen in Florida ist das die klassische Art, über den Tag verteilt zu essen. Es gibt vor allem viele Gerichte mit Fisch und besonders Süßwasserkrebsen auf den Speisekarten in Florida. Auch Salsa-Dips, durch den Einfluss der südamerikanischen Einwohner, ist in zahlreichen Varianten zu finden. Zudem werdet ihr in vielen Restaurants mit Tapas oder kubanischen Cocktails überzeugt. Klassikern wie Burger werdet ihr bestimmt auch begegnen, doch die Küche Floridas hat durch unterschiedlichste Einflüsse an Vielfalt zugenommen, die für jeden etwas Passendes bietet.

Wie glamourös das Leben in Palm Beach ist, könnt ihr bei Übernachtungen in einer der luxuriösen Unterkünfte erfahren. Auch in West Palm Beach gibt es beeindruckende Anlagen mit bis zu fünf Hotelsternen. Daneben finden sich auch gepflegte und gemütliche Unterkünfte und je weiter ihr euch von den Innenstädten entfernt, umso ruhiger und schonender fürs Budget wird der Aufenthalt.