Auf der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst begrüßt euch das maritime Ziel Wustrow. Die beschauliche Gemeinde am Meer überrascht mit einer bunten Mischung an Unternehmungen rund um die Ostsee und Boddenlandschaft. Wir zeigen euch, was ihr nicht verpassen dürft.
Überblick
Den Charme eines Fischerdorfes hat sich das sympathische Wustrow bis heute beibehalten. Mit seinen Stränden und Höhepunkten wie einer Seebrücke versprüht es bei seinen Gästen sofort das Flair von Urlaub. Die nordostdeutsche Gemeinde im Bundesland Mecklenburg-Vorpommern hat eine bewegte Geschichte. Erstmals 1235 erwähnt, ist das Dorf immer wieder von Sturmfluten heimgesucht worden. Regelmäßig gab es Besitzerwechsel des im Zentrum liegenden Gutshofs. In Zusammenhang mit dem Zweiten Weltkrieg wurden die dort befindlichen Häuser sogar durch das Militär übernommen und der Weiler ausgebaut. Dieses dunkle Kapitel hat das Ostseebad hinter sich gelassen und ihr könnt euch auf einen traumhaften Strandurlaub freuen.
Im Sommer badet ihr nach Herzenslust im kühlen Meer oder geht surfen. In den anderen Jahreszeiten bezaubert die Waldlandschaft mit ihren Wanderwegen ebenso wie die reichhaltige Kulturwelt, die eine beschauliche Heimatstube und Künstlerkolonie in der Nachbargemeinde samt Galerien integriert. Wustrow ist ganzjährig empfehlenswert und wunderbar geeignet für eine Reise mit der ganzen Familie.
Strände
Ihr möchtet am liebsten nur in der Sonne liegen, baden oder surfen? Kein Problem, wir zeigen euch die dazu geeigneten Stellen.
Strand vom Ostseebad Wustrow
Besonders schön sind die Gegenden um Strandübergang 16 und 19, die mit feinem Sand begeistern und eine Breite von bis zu 30 Metern aufweisen. Hier ist genügend Platz für alle, auch in der Hochsaison! Der Strand verläuft seicht ins Meer, denn die Wellenbrecher schützen den Bereich dahinter. Ideal für Familien mit Kindern! Die fast völlige Freiheit von Steinen und Felsen trägt zu eurem Wohlbefinden bei. Strandkörbe können gemietet werden und im Sommer sorgt die Überwachung durch Rettungsschwimmer für ein hohes Sicherheitsgefühl. Die DLRG ist vor allem rund um die Abschnitte an der Seebrücke tätig.
FKK- und Hundestrand
Mögt ihr es, ganz ohne Textilien ins kühle Nass zu springen, solltet ihr im FKK-Urlaub den Strandzugängen eins bis fünf sowie sieben bis 19 einen Besuch abstatten. Dort ist es seit jeher gestattet, nackt in die Fluten zu springen.
Und auch der Urlaub mit Hund lässt sich in Wustrow prima bewerkstelligen. Begebt euch dafür zu den Übergängen acht bis neun. Auch hier findet ihr weichen Sand und flaches Wasser vor. Achtet allerdings darauf, die Tiere anzuleinen. Das ist an Wustrows Küste Pflicht!
Strand Ahrenshoop
Eine Alternative für Sonnenanbeter ist die Badestelle in der Künstlerkolonie, keine zehn Minuten von Wustrows Zentrum entfernt. Auch sie punktet mit Annehmlichkeiten wie einem seichten Einstieg in die Ostsee und feinkörnigen Sand. Weiterhin eilt Ahrenshoops Strand sein sauberer Ruf voraus. Gleich hinter den Dünen könnt ihr zwischen den Kunstgalerien und Museen umherbummeln und einen bewussten Kontrast zum Nichtstun am Wasser schaffen. Oder ihr fordert euch beim Surfen heraus, sofern ihr an eure Ausrüstung gedacht habt. Wer über eine gute Balance verfügt, mietet sich ein SUP-Board oder nimmt an einem Kurs teil. Eine schöne Urlaubsaktivität mit gleichzeitiger Erholung von Geist und Seele ist euch sicher!
Sehenswürdigkeiten
Den maritimen und ab und an nostalgischen Charakter von Wustrow lernt ihr bei einem Rundgang kennen. Dazu zählen auch kürzere oder längere Stippvisiten bei den folgenden Attraktionen.
Seebrücke Wustrow
Seit 1994 gehört auch dieses Bauwerk am und im Meer zu den üblichen Wahrzeichen des Ostseebads. Der Steg erstreckt sich auf fast 400 Metern Länge und offenbart einen herrlichen Blick über die Küste. Die Seebrücke wird vor allem zum Spazieren oder für die Fotografie romantischer Sonnenuntergänge aufgesucht. Später am Abend nutzen auch Angler an dem Standort ihre Chance auf einen guten Fang. Eine herrliche Gelegenheit, um die Seele baumeln und den Blick schweifen zu lassen.
Künstlerkolonie Ahrenshoop
Seit dem Ende des 19. Jahrhunderts existiert ein spezielles Viertel unweit von Wustrow, das auf eine Initiative des deutschen Malers Paul Müller-Kaempff zurückgeht. Im Laufe der Zeit wurde es durch viele weitere interessante Bauwerke wie die Schifferkirche aus dem Jahr 1951 und das Kunstmuseum von 2013 ergänzt. Die moderne Architektur des Sakralbaus zieht Besucher ebenso in ihren Bann wie die vielseitige Ausstellung in der Kulturstätte. Hinzu gesellen sich zwei Galerien mit wechselnden Exponaten, die teilweise aus aller Welt stammen.
Fischländer Hafen
Der Saaler Bodden, eine etwa 80,5 Quadratkilometer große Lagune, ist weitestgehend von der Ostsee geschützt und daher ein ruhiges, nahezu gemütliches Gewässer. Kein Wunder also, dass sich dort der Fischländer Hafen entwickelte und inzwischen ein toller Ort zum Flanieren und Genießen oder auch Angeln ist! Schätzt die Aussicht und beobachtet zum Segeltörn aufbrechende Boote oder lasst euch Fischbrötchen schmecken. Hin und wieder finden vor Ort Veranstaltungen, wie etwa Livekonzerte, statt.
Fischlandhaus
Eines der geschichtsträchtigsten Wahrzeichen Wustrows ist dieses für die Region typische unter Denkmalschutz stehende Hochdielenhaus. Nachdem es 2010 aufwendig saniert und um einen Raum ergänzt wurde, dient das über 200 Jahre alte Bauwerk heute als Bibliothek und Ausstellungsort für Malerei, Fotografie oder ortsgeschichtliche Themen. Es finden außerdem regelmäßig Konzerte, Lesungen und kreative Veranstaltungen statt. Beispielsweise könnt ihr euch von Mai bis Oktober jeden Mittwoch am Handwerk des Weidenflechtens probieren.
Kirche von Wustrow
Äußerst imposant sticht dieses evangelische Gotteshaus südlich des Zentrums hervor. Historiker vermuten, dass bereits zwischen 1166 und 1190 eine erste Kirche aus Holz existierte. Jahrhunderte später, am 14. September 1873, weihte man schlussendlich das heutige Sakralgebäude aus Stein ein. Begebt euch auf Zeitreise und erkundet das neugotische Bauwerk mit seinem kreuzförmigen Grundriss. Schon immer sind die Seeleute und ihre Familien zum Beten an diesen Ort gekommen, große Schiffsmodelle weisen auf diese enge Verbundenheit hin. Das wohl älteste Überbleibsel findet ihr im hinteren Teil der Kirche: Das Taufbecken aus französischem Kalksandstein stammt aus dem Mittelalter und ist mit vielen Verzierungen versehen. Falls ihr euch über die stattliche Größe wundert: Zu Entstehungszeiten des Bassins war es üblich, Kinder dreimal vollständig unter Wasser zu tauchen.
Aktivitäten
Keine Sorge, wenn nach dem Strandaufenthalt und den Besichtigungen noch Urlaubstage übrig sind. Es ist eher ein Grund zur Freude, denn die nachfolgenden Vorhaben sind ganz typisch für Wustrow. Sie lassen euch die Qual der Wahl, wie ihr die freie Zeit gestalten wollt.
Vorpommersche Boddenlandschaft
Die herrlichen Landschaftspanoramen der Halbinsel Fischland-Darß-Zingst locken nicht nur ambitionierte Sportler und Naturfreunde sofort vor die Tür. Auch wer es eigentlich gemütlich mag, wird den traumhaften Wanderwegen in der atemberaubenden Boddenlandschaft kaum widerstehen. Immerhin weisen sie unterschiedliche Längen und Schwierigkeitsgrade auf, sodass ihr auch etwas für den sanften Spaziergang finden dürftet. Mit ein wenig Glück begegnet ihr unterwegs den einheimischen Vögeln oder Wildtieren, wie etwa Rothirschen oder Wildschweinen. Das Panorama reicht von Salzwiesen über Dünen, Moore oder Strandlandschaften. Ab und zu lauft ihr sogar durch dichte Waldgebiete, die euch an Sommertagen vor der Sonne schützen.
Im Naturschutzgebiet Vorpommersche Boddenlandschaft hat auch der Drahtesel seine Daseinsberechtigung. Die weitläufige und vorwiegend flache Umgebung ist perfekt für einen Ausflug mit dem Rad. Ein bisschen Proviant solltet ihr nicht vergessen!
Surfen
Die Ostsee ist ein Eldorado des Wassersports. Gerade Surfer kommen rund um Wustrow auf ihre Kosten, denn die Wind- und Wellenbedingungen sind meistens ideal für diese Art von Fitness und Freizeitvergnügen im Meer. Anfänger tasten sich mithilfe der Lehrer aus den nahegelegenen Surfschulen langsam an den Sport heran, während Fortgeschrittene bequem nach Lust und Laune starten. Die Ausrüstung lässt sich vor Ort ebenfalls ausleihen. Eventuell findet ihr auch Gleichgesinnte, mit denen das Surfen doppelt so viel Spaß macht?
Freilichtmuseum Klockenhagen erkunden
Ein empfehlenswerter Ort für Geschichtsinteressierte ist dieses Museum. Es beherbergt historische Bauernhäuser und Scheunen aus verschiedenen Dörfern des Bundeslandes, die als Beispiele der norddeutschen Architektur längst vergangener Zeiten in Wustrow gesammelt wurden. Insgesamt sind es 20 Bauten, die mit ihrer detailgetreuen Einrichtung von Früher erzählen und euch mit in die Vergangenheit nehmen.
Hin und wieder finden im Freilichtmuseum Klockenhagen auch Veranstaltungen statt, wie etwa ein Rennen mit alten Traktoren, Workshops oder Märkte. Bei diesen lernt ihr etwa das traditionelle Handwerk kennen und entwickelt mit ein wenig Geschick eure ganz persönlichen Souvenirs. Informiert euch über die Öffnungszeiten. Im Winter ist das Museum nur bedingt zugänglich.
Angeln im Fischereihafen
Das Angeln ist in Wustrow sowohl im Hafen als auch zu bestimmten Zeiten auf der Seebrücke gestattet, sofern ihr über eine Berechtigung verfügt. Diese ist für einen Tag, eine Woche oder ein Jahr erhältlich. Auch ein Angelschein ist wichtig, um angeln zu dürfen. Falls ihr diesen nicht besitzt, könnt ihr euch einen Touristenfischereischein für 28 Tage vor Ort kaufen. Danach begebt ihr euch an die genannten Standorte, um loszulegen. Beachtet die Schon- und Angelzeiten, die entsprechend ausgeschildert sind. Macht euch auf die Jagd nach Weißfischen, Zandern oder Aalen zu fangen.
Rerik kennenlernen
Eineinhalb Stunden mit dem Auto gilt es zu überbrücken, um dem Charme eines anderen Ostseebads zu erliegen. In Rerik beeindrucken interessante Sehenswürdigkeiten wie die gotische Johanniskirche aus dem 13. Jahrhundert, die mit ihrem Kirchturm die Dächer des Ortes überragt. Diesen könnt ihr sogar erklimmen und nach dem Aufstieg eine herrliche Aussicht genießen! Alternativ geht ihr auf den Schmiedeberg und kostet die Weitblicke über den Hafen und das Salzhaff rundum aus. Auch ein Tag am Strand ist möglich: ob nun mit Podcast im Ohr, beim Spaziergang mit dem Hund oder beim Sonnenbad am FKK-Abschnitt.
Barth entdecken
Noch weniger Zeit benötigt ihr ab Wustrow, um dieses Juwel von Mecklenburg-Vorpommern zu erreichen. Bei normaler Verkehrslage seid ihr nach 45 Minuten in Barth und taucht in dessen Kultur und Geschichte ein. Das Vineta-Museum beleuchtet die faszinierenden Geheimnisse der angeblich gleichnamigen versunkenen Stadt, während ihr im Bibelzentrum mehr über die Vergangenheit der Ortschaft selbst erfahrt. In der St. Marien-Kirche wartet ein Aussichtspunkt, der euch mit dem Ortsbild vertraut macht und die Lust auf Spaziergänge durch die Gassen weckt. Vielleicht wollt ihr euch aber lieber am Stadthafen bei Sportarten wie dem Stand-up-Paddling herausfordern?
Reise-Infos
Wenn die Bilder nun den Wunsch nach einem Urlaub in Mecklenburg-Vorpommern wachgerufen haben, folgt eine gute Nachricht: Mit unseren Tipps rund um die Buchung ist die Organisation schnell erledigt. Der Aufenthalt an der Ostsee ist dann nur noch wenige Klicks entfernt!
Ideale Reisezeit und Reisedauer
Die größte Chance auf schönes Wetter zum (Sonnen-)Baden besteht in der Hochsaison, die im Juni beginnt und sich bis in den September zieht. Die Temperaturen sind mit 20 bis 23 Grad Celsius im Schnitt nicht zu heiß, um neben dem Strandtag auch ein paar Wanderungen oder ähnliche Aktivitäten einzustreuen. Eine ruhige Stimmung begrüßt euch im Frühjahr, Herbst und Winter, wobei es dann schwierig wird, im Meer zu schwimmen.
Sofern ihr nur wenige Urlaubstage zur Verfügung habt, könnt ihr diese in Wustrow sinnvoll verbringen. Ein Tag für den Strand und einer für einen Ausflug oder eine Wanderung erlauben bereits eine kleine Alltagsauszeit, die im Gedächtnis bleibt. Auch ein verlängertes Wochenende oder eine Woche lassen sich wunderbar füllen.
Anreise und Fortbewegung vor Ort
Je nach Ausgangspunkt in Deutschland kommt ihr bequem mit dem Auto oder nehmt einen Fernbus. Wer aus dem Süden anreisen möchte, kann aber zunächst binnen einer Stunde von München nach Hamburg fliegen und die übrige Distanz mit Bussen oder dem Mietwagen überwinden. Dafür benötigt ihr noch einmal zweieinhalb Stunden. Vor Ort ist durch das Flachland und die gut ausgebauten Straßen ein Umstieg auf das Fahrrad zu empfehlen.
Essen und Spezialitäten
Hering, Dorsch, Zander oder Aal: Die Vielfalt der Fischarten auf den Tellern kennt keine Grenzen. Denn fast alles, was in der Ostsee gefangen wird, eignet sich für den kulinarischen Genuss. Dieser kann auch rasch unterwegs in Form eines Fischbrötchens erfolgen. Möchtet ihr den Norden nicht nur spüren, sondern auch schmecken, probiert ihr Labskaus: Es gibt viele Abwandlungen dieses Gerichts, aber Hering, Rote Beete, Kartoffeln und ein Spiegelei werden euch immer begegnen. Hinter den „Gestowten Wruken“ versteckt sich ein Eintopf aus Steckrüben und Kartoffeln, oft serviert mit Schweinebauch.
Hotels und Unterkünfte
Eine Bleibe an Wustrows Strand komplettiert oftmals den perfekten Urlaub am Meer, denn so seid ihr direkt in der Nähe von Sand und Wasser. In der idyllischen Lage findet ihr sowohl familienfreundliche Domizile als auch moderne Unterkünfte, die sich für Alleinstehende oder Paare eignen. Gemütlichkeit herrscht in den traditionellen Einrichtungen im natürlichen Umland der Boddenlandschaft, während im Ortszentrum einige budgetfreundliche Häuser hinzukommen. Wer die Reisekasse schonen will, verzichtet auf den Blick aufs Wasser und hat es trotzdem nicht weit bis dorthin.