Zermatt ist ohne Frage einer der schönsten Urlaubsorte der Welt, denn hier übernachtet ihr direkt unter dem Matterhorn. Dieser beeindruckende Berg ziert nicht nur die Toblerone-Schokolade, sondern bietet auch zahlreiche Wander- und Sportmöglichkeiten. Erfahrt hier mehr!
Überblick
Das Matterhorn ist 4.478 Meter hoch und der mit Abstand höchste Gipfel in der Umgebung von Zermatt. Es bietet sich euch also ein besonders tolles Panorama. Hier übernachtet ihr auf einer Höhe von 1.620 Metern direkt an der Grenze zu Italien. Nur knapp 6.000 Menschen wohnen in dem Ort im westlichen Kanton Wallis. Deutsch ist die vorherrschende Sprache – dadurch handelt es sich um die südlichste deutschsprachige Region Europas.
Rund 300 Sonnentage im Jahr machen das Bergdorf Zermatt zu einem wahren Besuchermagneten. Hinzu kommt, dass es sich um ein autofreies Dorf handelt – und das schon seit 1947! Neben dem sagenhaften Bergpanorama hat Zermatt aber noch viel mehr zu bieten. Gute Bergluft, landschaftliche Schönheit, tolle Restaurants und viele Ausflugsmöglichkeiten und Aktivitäten in der Umgebung machen den Urlaub in der Schweiz herrlich abwechslungsreich.
Sehenswürdigkeiten
Die besten Sehenswürdigkeiten von Zermatt im Wallis sind eng mit der atemberaubenden Natur verbunden. Aber auch kulturelle und historische Attraktionen sind vorhanden, sodass es abwechslungsreich bleibt.
Hinterdorf
Die Reise nach Zermatt beginnt damit, das schöne Hinterdorf zu erkunden. Zwar gibt es inzwischen viele neue Häuser und Hotels, aber im Ortsteil lässt sich noch immer ein bisschen Geschichte schnuppern. Darauf legen die Zermatter selbst viel Wert, weshalb der alte Dorfkern im ursprünglichen Zustand zu bewundern ist.
Das Besondere am Baustil in Zermatt sind die Häuser, die auf Stelzen stehen und teils schon seit dem 16. Jahrhundert vorhanden sind. Nach wie vor sind die Gebäude alle bewohnt und dabei hervorragend erhalten. Die schweren Steinplatten schützen die Häuser vor der Witterung und das verwendete Lärchenholz ist resistent gegenüber Schädlingen. Inzwischen sind die Holzelemente im alten Ortsteil größtenteils schwarz angelaufen, was jedoch vor der Sonne schützt.
Bergsteigerfriedhof von Zermatt
Auf dem Bergsteigerfriedhof von Zermatt gibt es viele ähnliche Geschichten zu erkunden. Verunglückte Alpinisten finden hier ihren Ort der ewigen Ruhe. Im Ortsteil Winkelmatten findet ihr neben diesem Friedhof auch die kleine, hübsche Kapelle „Zur Heiligen Familie“ zu besichtigen. Sie stammt aus dem Jahr 1607. Es handelt sich um eine Kopie der ehemaligen Dorfkirche, die heute vor allem für Hochzeiten genutzt wird.
Matterhorn-Museum
Die kulturelle Erkundung von Zermatt geht im Matterhorn-Museum weiter. Hier erfahrt ihr mehr zur Geschichte des Orts, die stark vom Bergsteigen geprägt ist. Nicht nur das Matterhorn ist ein wichtiger Gipfel: 28 weitere Viertausender erheben sich in der näheren Umgebung von Zermatt in die Höhe.
Das Matterhorn-Museum bietet eine Zeitreise in die Bergwelt früherer Jahrhunderte. Es gibt viele interaktive Stationen, die das Leben und die Kultur der Region präsentieren. Dazu gehört zum Beispiel das gerissene Original-Seil der Matterhorn-Erstbesteigung aus dem Jahr 1865. Italiener und Briten lieferten sich im Zeitalter des Alpinismus ein Wettrennen, um als Erste das berühmte Matterhorn zu erklimmen. Dabei starben gleich mehrere Mitglieder aus dem Siegerteam von Edward Whymper. Bis heute dient diese Tragödie als Warnung für abenteuerlustige Bergsteiger.
Ricola-Kräutergarten
Wusstet ihr schon? Die berühmten Schweizer Ricola-Bonbons haben ihren Ursprung in der Nähe von Zermatt. Beim Weiler Blatten – eine bequeme Wanderung vom Urlaubsort entfernt – gibt es den Kräutergarten des Unternehmens zu bewundern. Hier könnt ihr alle 13 Kräuter, die zur Rezeptur des Bonbons gehören, entdecken. Dabei werden alle Sinne angesprochen. Ihr dürft die Kräuter riechen, schmecken und mit den Fingern zerreiben. Auf Hinweistafeln gibt es mehr zu den botanischen Eigenschaften jeder Pflanze zu lesen.
Tipp: Der Besuch des Kräutergartens ist gratis und der Garten ist ganzjährig geöffnet. Blütezeit ist zwischen Mai und September.
Matterhorn Glacier Paradise
Bevor es ans Wandern geht, lohnt es sich, das Matterhorn Glacier Paradise in Zermatt zu besuchen. Dabei handelt es sich um eine der schönsten und spektakulärsten Aussichtsplattformen der Alpen. Auf einer Höhe von 3.833 Metern gibt es einen eindrucksvollen 360-Grad-Blick auf die umliegenden Gipfel und Gletscher. Besser lassen sich die Alpen zwischen Italien und der Schweiz kaum wertschätzen.
Auch die Auffahrt zum Matterhorn Glacier Paradise ist ein unvergessliches Erlebnis. Mit der Bergbahn „Matterhorn Glacier Ride“ erreicht ihr die höchste Bergbahnstation Europas und kommt dabei den schroffen Formen des Gletschers zum Greifen nah.
Übrigens: Der 15 Meter unter der Oberfläche gelegene Eispalast ist ebenfalls einen Besuch wert!
Aktivitäten
Neben dem kulturellen Angebot ist Zermatt vor allem als Ausgangsort für Bergwanderungen und Klettertouren geeignet. Einige der höchsten Berge der Alpen bieten hier volles Programm für Natur- und Wanderfans. Im Folgenden findet ihr einige der besten Aktivitäten mit einer ganzen Reihe an Wanderungen.
Gornergratbahn
Der Gornergrat ist eine Aussichtsplattform auf 3.131 Metern über dem Meeresspiegel. Die legendäre Gornergrat-Bahn, schon seit 1898 in Betrieb, bringt euch zur Plattform, von wo aus ihr alle 29 Viertausender der Region überblickt. Diese höchste im Freien fahrende Zahnradbahn Europas ist sehr beliebt, weshalb es gilt, rechtzeitig in der Schlange zu stehen. Auf dem Gornergrat gibt es neben einigen Restaurants auch einen Einkaufsbereich. Hier findet ihr Souvenirs, Schweizer Uhren, Schokolade und Schweizer Messer.
Wer Lust auf eine Wanderung hat, ist hier an der richtigen Stelle. Mehrere Touren beginnen am Gornergrat, aber besonders schön ist der Riffelsee. An diesem spiegelt sich das Matterhorn auf besonders fotogene Art und Weise. Im Winter ist es auch möglich, mit Skiern und Snowboard ins Tal zu fahren.
Charles-Kuonen-Hängebrücke
Der hübsche Ort Grächen ist ein gutes Wanderziel für eine Tour von Zermatt aus. Er bietet außerdem den Vorteil, dass ihr dabei die längste Fußgänger Hängebrücke der Welt überquert: Die Charles-Kuonen-Brücke in Randa ist 500 Meter lang. Sie überspannt das Grabenufer vom Lärchberg und führt auf das Höüschbiel. Selbstverständlich erfüllt die Brücke alle Sicherheitsanforderungen, aber ein bisschen Nervenkitzel ist trotzdem garantiert.
Monte-Rosa-Hütte
In etwa drei bis vier Stunden ist von Zermatt aus die moderne Monte-Rosa-Hütte zu erreichen. Sie stellt eine etwas andere Interpretation der klassischen Berghütte dar. Seit ihrer Errichtung im Jahr 1895 wurde sie schon fünfmal umgebaut. Heute besteht das Bauwerk aus einer Aluminiumhülle auf Holzstützen. Es hat die futuristische Form eines Bergkristalls, ist aber innen überraschend gemütlich eingerichtet.
Wichtig: Für diese Wanderung sind Steigeisen nötig. Wer damit keine Erfahrung hat, lässt sich am besten von einem Bergführer begleiten und unterstützen.
Sunnegga
Sunnegga ist eine schöne Destination für sonnige Wanderungen mit herrlichen Blicken auf das Matterhorn. Der Unterschied von etwa 740 Höhenmetern bedeutet jedoch, dass die Strecke es in sich hat. Wer es bequemer mag, kann ab Zermatt die Seilbahn nehmen und dann zurückwandern.
Kurz hinter Sunnegga liegt zudem der schöne Ort Findeln, der als Gourmet-Mekka bekannt ist. Ideal, um einige der Waliser Köstlichkeiten zu probieren und sich nach oder während der Wanderung zu stärken!
Das Verlorene Tal
Abenteuerlustige sollten während ihrer Reise nach Zermatt das Verlorene Tal besuchen. Es liegt versteckt in den Seitenmoränen eines Findelgletschers. Freut euch auf eine unberührte Naturkulisse mitsamt malerischem Fluss. Aber Vorsicht: Offizielle Wanderwege in das Verlorene Tal sind leider nicht vorhanden. Daher solltet ihr euch gründlich mit der Karte vertraut machen und im Zweifelsfall auf professionelle Begleitung setzen.
Mountainbiking
Das Wandern ist zweifelsohne eine der größten Attraktionen in Zermatt. Aber auch Mountainbiker kommen hier auf ihre Kosten. In den Sommermonaten gibt es zahlreiche Strecken, von denen aus sich die eindrucksvollen Alpengipfel bewundern lassen. Ein gutes Fahrrad ist beim Mountainbiking in Zermatt Pflicht, ebenso wie ein sicherer Fahrstil.
Skigebiete
Zermatt ist eine beliebte Ski-Destination. Fortgeschrittene finden hier im Winter viele herausfordernde Pisten mit praktischen Skiliften. Dank der winterlichen Temperaturen ist ein weißer Winter außerdem garantiert.
Aber auch im Sommer ist es möglich, rund um das Matterhorn Ski zu fahren. Tatsächlich stellt Zermatt sogar das größte Sommerskigebiet Europas dar. Über 20 Kilometer Pisten lassen sich das ganze Jahr über befahren. Am Klein Matterhorn gibt es den Gravity Park, der am schönen Theodulgletscher steht. Von Rails und Kickers über Boxes, Wallride Tables, Obstacles und eine beliebte Pipe gibt es hier viele Möglichkeiten, die eigenen Skikünste zu trainieren.
Bergseen
Über 150 kristallklare Bergseen sind rund um Zermatt zu finden. Einige von ihnen sind wertvolle, geschützte Naturseen, aber in anderen ist es möglich, baden zu gehen oder einen Wassersport zu betreiben. Viele Urlauber zieht es zum Leisee, dem Haussee von Zermatt. Hier gibt es einen Badestrand, Picknick- und Grillplätze. Kinder haben auf dem Spielplatz ihren Spaß, während Erwachsene auf 2.232 Metern das kalte Wasser sowie den Blick genießen können.
Gut zu wissen: Im Stellisee spiegelt sich das Matterhorn besonders schön, während der Grindjisee mit seinen seltenen Alpenblumen besonders bei Hobbybotanikern beliebt ist. Ein weiteres Highlight ist der Schwarzsee mit der Kapelle „Maria zum Schnee“.
Helikopter-Rundflug
Auch aus der Luft bietet Zermatt unvergesslich schöne Aussichten. Mit einem Rundflug im Helikopter ist es möglich, die fantastische Bergwelt der Umgebung von oben zu erkunden. Die Anbieter sind unter anderem für ihre teils spektakulären Einsätze in der Bergrettung bekannt – ihr seid hier also in den Händen echter Profis. Nur das nötige Kleingeld stellt beim Helikopterflug ein mögliches Hindernis dar.
Fliegenfischen
Wer es lieber etwas ruhiger mag und die Natur auch stundenlang einfach nur bestaunen könnte, ist mit dem Fliegenfischen gut beraten. An einigen der Bergseen von Zermatt gibt es geführte Touren mit Anleitung, die besonders für Anfänger geeignet sind.
Reise-Infos
Seid ihr nun Feuer und Flamme für einen Urlaub in Zermatt? Dann haben wir hier noch ein paar hilfreiche Informationen, die euch bei der Planung eures Urlaubs bestimmt behilflich sein werden.
Anreise & Fortbewegung vor Ort
Zermatt ist ein autofreier Ort und ausschließlich mit der Bahn zu erreichen. Ab Visp fährt die Matterhorn Gotthard Bahn. Es ist möglich, ab St. Moritz, Davos oder Chur den Glacier Express zu nehmen.
Wer dennoch mit dem Auto kommt, kann das Gefährt im Parkhaus Täsch abstellen und dann in die Bahn nach Zermatt umsteigen. 2.100 Autos finden hier gegen eine Tagesgebühr einen Platz.
Im Dorf selbst sind unter anderem E-Taxis unterwegs. Größere Hotels bieten zumeist einen eigenen Fahrdienst mit Elektroauto und Elektrobus an. Jedoch ist es nicht möglich, das eigene E-Auto mitzubringen: Die wenigen Fahrzeuge, die in Zermatt erlaubt sind, müssen auch vor Ort gemeldet sein. Innerhalb von Zermatt selbst lässt sich alles entspannt zu Fuß erreichen. Zudem bieten die Hotels für weitere Strecken auch Transfers an. Einheimische sind am liebsten mit dem E-Bike unterwegs und um die Bergbahn zu erreichen, gibt es einen kostenlosen Skibus.
Ideale Reisezeit
Zermatt ist rund um das Jahr ein attraktives Reiseziel. Trotz der Höhenlage sind die Temperaturen hier recht mild. Jedoch wird es im Winter dennoch kalt. Im Dezember, Januar und Februar sind tagsüber -2 Grad und nachts bis zu -12 Grad zu erwarten. Im Juli und August wird es tagsüber etwa 15 Grad warm. Nachts liegen die Temperaturen in den Sommermonaten bei unter 10 Grad, aber es friert nicht. Im Sommer ist auch ab und zu mit Regen zu rechnen.
Kulinarische Spezialitäten
Das Bergdorf Zermatt ist als Gourmet-Hochburg der Alpen bekannt. Zahlreiche berühmte Restaurants mit hervorragenden Bewertungen bieten die Qual der Wahl. Höchste Küche, aber auch simplere Restaurants mit frischen Zutaten und regionalen Gerichten laden zur Stärkung ein.
Wer gern Erlebnisse wie ein Frühstück in einer Gondel, ein Sunset Dinner auf 3.800 Metern Höhe, eine Kitchen Party oder einen Gourmet-Rundflug ausprobieren möchte, ist in Zermatt an der richtigen Adresse. Manchmal ist eine heiße Schokolade nötig, um sich nach einem Tag am Matterhorn wieder aufzuwärmen.
Tipp: Kartenzahlung ist in Zermatt gern gesehen. Rechnet jedoch mit den vergleichsweise hohen Preisen, die überall in der Schweiz üblich sind.
Hotels & Unterkünfte
Als elegantes Skigebiet beherbergt Zermatt viele schicke Hotels, von denen so einige zu bekannten Ketten gehören. Darüber hinaus gibt es kleinere Unterkünfte, die von der romantischen Pension über die klassische Berghütte bis hin zu interessanten Konzept-Hotels reichen. Entsprechend gibt es für jeden Geschmack die richtige Wahl. Und wer sein Budget nicht überstrapazieren möchte, kann in den Sommermonaten sogar in Zermatt campen.
Wichtig: Eine frühe Hotelbuchung ist in Zermatt ein Muss, um sich den gewünschten Platz zu sichern und bessere Preise zu erzielen.