Von A nach B mit dem Flugzeug: Logisch, das wird für die allermeisten Urlauber in der Economy Class passieren. Doch was verbirgt sich eigentlich hinter der Beförderungsklasse, welche Abstufungen gibt es und wann lohnt sich eventuell ein Upgrade?
Überblick
Touristenklasse, Standardklasse, „normale“ Klasse oder etwas abwertend „Holzklasse“: Hinter all diesen Begriffen verbirgt sich der Standardtarif bei Flügen, die Economy Class. Damit ist ein Sitzplatz im Flugzeug gemeint, der sowohl auf Kurz- als auch auf Langstreckenflügen vorhanden ist. Es handelt sich in der Regel um die Kategorie mit den meisten vorhandenen Plätzen. Alle großen Airlines, darunter auch Lufthansa, Condor, EasyJet aber auch viele andere bieten Flüge in der Economy Class an.
Je nach Flugzeuggröße befinden sich jeweils zwei oder drei Sitze nebeneinander, manchmal kommen noch einmal drei bis vier Sitze im Mittelgang hinzu. Es gibt auch mehretagige Flugzeuge mit entsprechend mehr Sitzen. Bei der Buchung könnt ihr in der Economy Class je nach Tarif einen festen Platz auswählen, werdet beim Check-in auf einen Platz festgelegt – oder es entscheidet sich erst beim Einsteigen, wo genau ihr sitzen werdet.
Was zeichnet die Economy Class aus?
Zusammengefasst sind es ihr günstiger Preis (im Vergleich zu den anderen, möglichen Klassen) und ihre große Verfügbarkeit, welche die Economy Class im Flugzeug ausmachen. Luxus? Komfort? Gibt es in der Economy Class meistens nicht. Oder zumindest nur im begrenzten Maße. Genau genommen hat die Buchung in der Economy Class nur ein Ziel, nämlich euch sicher von A nach B zu bringen. Auf Beinfreiheit und genügend Platz für einen erholsamen Schlaf auf dem Langstreckenflug müsst ihr, je nach Airline und Glück oder Pech, bei der Sitzauswahl verzichten.
Die Sitzgröße und Breite sowie der Abstand zwischen den einzelnen Sitzen sind in der Economy Class nicht einheitlich geregelt. Ihr könnt also durchaus richtig Glück haben und einen schönen, breiten Sitz ergattern, auf dem ihr euch fast so wohl fühlt wie in der teureren Business Class. Oder der Flug wird, gelinde ausgedrückt, eine äußerst kuschelige Angelegenheit mit euren Sitznachbarn. Immerhin gibt es Sitzbreiten zwischen 43 und 84 Zentimetern je nach Fluglinie – ihr seht also, bei manchen Fluggesellschaften ist der Sitz fast doppelt so breit wie bei anderen! Einen weniger markanten, aber dennoch vielleicht entscheidenden Unterschied gibt es bei den Abständen zwischen den Sitzen. Diese betragen je nach Fluglinie zwischen 70 und 86 Zentimetern.
Auch die übrige „Ausstattung“ in der Economy Class kann variieren. Manchmal dürft ihr euch über folgende Annehmlichkeiten in der „günstigen Holzklasse“ freuen:
- kostenloses WLAN während des Fluges
- inkludierte Mahlzeiten und/oder Getränke
- kostenloses Entertainment an Bord
- kostenfreie Decken und/oder Kulturbeutel (sogenannte „Amenity Kits“)
- Steckdosen am Platz
- Service-Annehmlichkeiten (zum Beispiel die schnelle Bestellung von Speisen und Getränken per Touchscreen und Kreditkarte)
In anderen Fällen habt ihr Pech, denn dann inkludiert der Flug in der Economy Class – nun ja, lediglich den Sitzplatz. Und auch damit habt ihr aktuell noch Glück: Denn über mögliche Stehplätze wurde in den vergangenen Jahren bei verschiedenen Airlines immer mal wieder diskutiert. Derzeit sind sie aber noch nicht vorhanden; auch nicht in der „Holzklasse“.
Verschiedene Kategorien in der Economy Class
Doch „Economy“ ist bei fast allen Fluggesellschaften nur ein Oberbegriff. Sie unterscheiden die Touristenklasse noch einmal in verschiedene Kategorien. Unterschiede gibt es beispielsweise bei den Umbuchungs- und Stornierungsbedingungen sowie bei möglichen Extras (Economy Premium). Je nach Fluglinie können die Namen der Kategorien leicht anders heißen.
Economy Saver
Beim Economy Saver Tarif handelt es sich um den günstigsten Tarif, mit dem ihr fliegen könnt. Dafür erwartet euch aber auch recht wenig Leistung – enthalten ist meist nur ein Sitzplatz. Oft ist nicht einmal ein kostenfreies Gepäckstück inklusive, ganz abgesehen von den Flugnebenkosten.
Ebenfalls charakteristisch ist die fehlende Möglichkeit der Umbuchung oder Stornierung. Könnt ihr den per Economy Saver gebuchten Flug nicht wahrnehmen, zahlt ihr in der Regel den vollen Preis; auch wenn ihr gar nicht mitfliegt! Einige Airlines bieten den Economy Saver Tarif außerdem nur auf bestimmten Strecken an. Die Lufthansa ermöglicht weiterhin nur im Rahmen des Miles & More Programms die Buchung von Economy Saver.
Tipp: Saver-Tarif nur bei Planungssicherheit buchen
Da ihr bei einer Stornierung kein Geld zurückbekommt, solltet ihr Economy Saver nur dann buchen, wenn ihr den Urlaub auch definitiv antreten könnt. Sichert euch also zunächst die Urlaubstage beim Arbeitgeber und achtet darauf, dass auch privat kein wichtiges Ereignis ansteht. Natürlich lässt sich ein Krankheitsfall aber nie ganz verhindern. Um auf Nummer sicher zu gehen, könnt ihr hier wenigstens eine entsprechende Reiserücktrittsversicherung abschließen. Im Fall der Fälle gibt es dann mitunter wenigstens einen Teil des Flugticketpreises zurück. Ob sich dann der Economy Saver Tarif aber überhaupt noch rentiert, muss im jeweiligen Fall überprüft werden.
Economy Basic / Economy Basic Plus
Ob Economy Basic oder Basic Plus: Diese immer noch recht kostengünstigen Tarife lassen etwas mehr Planungsfreiheit, denn sie können in vielen Fällen storniert oder umgebucht werden. Allerdings fällt dafür eine Gebühr an. Ihr solltet bei der Buchung auf jeden Fall ins Kleingedruckte schauen, da manche Airlines lediglich eine kostenpflichtige Umbuchung, aber keine vollständige Stornierung erlauben (hierin liegt manchmal der Unterschied zwischen Basic und Basic Plus).
Auch können euch weitere Einschränkungen erwarten: Beispielsweise wird bei ausgebuchten Maschinen von Eurowings manchmal das Handgepäck von Basic-Kunden im Nachhinein eingecheckt. Das bedeutet, dass ihr euer Handgepäck während des Fluges nicht in der Kabine habt und erst bei der Ankunft am Zielflughafen zurückerhaltet. Möchtet ihr das keinesfalls, solltet ihr besser einen anderen Tarif buchen. Weiterhin kann im Basic Tarif zum Teil kein Sitzplatz vorab ausgewählt werden. Wer ganz sicher bei seinen Mitreisenden sitzen möchte, sollte dies bei der Buchung bedenken.
Economy Flex
Für diesen Tarif müsst ihr etwas tiefer in die Tasche greifen, dafür seid ihr aber bis kurz vor knapp recht flexibel. So könnt ihr meist kostenfrei stornieren oder umbuchen, sofern der neue Flug in derselben Klasse angetreten wird.
Economy Light
Dieser Sondertarif ist ein Angebot der Lufthansa und betrifft Passagiere, die lediglich mit Handgepäck in die USA oder nach Kanada reisen. Hier zahlt ihr deutlich weniger für den Flug, müsst aber auf ein Gepäckstück außerhalb des Handgepäcks verzichten. Benötigt ihr dennoch eines (was bei Langstreckenflügen wahrscheinlich ist), könnt ihr es gegen Aufpreis hinzubuchen. Die Gebühr beträgt zwischen 15 und 55 Euro, abhängig von eurem Flugziel und dem Ort der Buchung (online, am Service-Schalter oder am Gate).
Economy Premium
Jede Fluglinie, die Economy Premium anbietet, hat meist eigene Regelungen über den Inhalt des „Pakets“. Doch eines haben alle Tarife gemeinsam: Sie versprechen mehr Komfort als in der gewöhnlichen Economy Class.
Meistens dürft ihr als Economy Premium Passagier bereits am Flughafen eine spezielle Lounge aufsuchen und dort fernab der übrigen Reisenden entspannt auf den Flug warten. Auch sind Annehmlichkeiten wie ein breiterer Sitz, eine größere Beinfreiheit, mehr kostenfreie Getränke oder exklusive Speisen möglich. Denkbar ist außerdem ein größerer Fernsehbildschirm mit Entertainment-Auswahl während des Fluges.
Gut zu wissen: Die Premium Economy Class hat, wie auch viele andere Klassen, je nach Fluglinie einen anderen Namen. Beispielsweise heißt sie bei British Airways „World Traveller Plus“.
Was ist eigentlich mit dem Gepäck?
Die Regelungen für das Gepäck in der Economy Class sind so verschieden wie die einzelnen Kategorien. Klassischerweise ist – mit Ausnahme der günstigen Spezialtarife – ein Gepäckstück bis 20 oder 23 Kilogramm im Preis enthalten.
Beispiele: So könnt ihr etwa mit der Fluggesellschaft Condor in der Economy Class ein 20 Kilogramm schweres Gepäckstück innerhalb der Flugzone 1 mitnehmen; dazu gehören beispielsweise Flugziele wie Italien oder Bulgarien. In der Premium Class sind es bei dieser Fluglinie 25 Kilogramm (ein Gepäckstück). Bei Eurowings inkludieren die Economy Tarife jeweils ein Gepäckstück bis 23 Kilogramm – eine Ausnahme ist der Basic Tarif. Hier zahlt ihr 15 Euro für euer Gepäck, sofern ihr dieses online dazubucht.
Sperrgepäck stellt eigentlich immer eine Sonderregelung dar; manchmal kann es kostenfrei sein, sofern es rechtzeitig angemeldet wird. Mal müsst ihr für Sportequipment und Co. aber auch einen saftigen Aufpreis zahlen. Dieser hängt dann wiederum von der gebuchten Klasse ab und lässt euch in der günstigsten Beförderungsklasse meist tiefer in die Tasche greifen.
Vorteile der Economy Class
Der größte Vorteil der Economy Class im Flugzeug ist natürlich der vergleichsweise günstige Preis. In keiner anderen Beförderungsklasse reist ihr so budgetschonend – außer natürlich, ihr ergattert als Frühbucher ein Mega-Schnäppchen oder stoßt zufällig auf einen der begehrten Error Fares. Weiterhin könnt ihr sparen, wenn ihr einen festen Termin für den Flug buchen und keinesfalls stornieren wollt. Dann sind besonders preisgünstige Tarife wie Economy Saver oder Basic genau das richtige für euch. Ähnliches gilt, wenn ihr ganz ohne Gepäck reisen möchtet und lediglich ein Handgepäckstück bei euch führt. Da lohnt sich der Vergleich der einzelnen Economy Tarife!
Ein weiterer Vorteil: Aufgrund der großen Anzahl von Sitzen in der Economy Class könnt ihr auch spontan noch Plätze ergattern und euren Last Minute Urlaub entspannt buchen. Außerdem ist bei jedem Flug abgesichert, dass die Beförderungsklasse auf jeden Fall vorhanden ist. Business Class Sitze gibt es nämlich meist nur auf Langstreckenflügen ausgewählter Fluggesellschaften, First Class Sitze noch einmal deutlich seltener.
Nachteile der Economy Class
Die Economy Class bietet natürlich nicht den Komfort einer Business oder gar First Class. Je nach Fluglinie müsst ihr mit etwas weniger Platz kalkulieren – vielleicht gibt es überdies keine kostenfreien Speisen oder kein Entertainment Programm.
Vor allem für sehr große Passagiere oder Passagiere mit Übergewicht reicht der Platz für einen komfortablen Flug in der Economy Class außerdem nicht immer aus, um den Flug rundum zu genießen. Für Menschen mit ungewöhnlicher Körperlänge gibt es bei manchen Airlines zwar spezielle Plätze mit mehr Beinfreiheit, doch sind diese rasch ausgebucht. Für Übergewichtige besteht die Option, zwei Plätze nebeneinander zu buchen, um eine ausreichende Sitzbreite sicherzustellen. Ob das dann aber kostengünstiger ist als ein einziges Ticket für die bequeme Business Class? Wahrscheinlich nicht – viele empfinden die Buchung von zwei Sitzen auch als peinlich. Da ist ein extrabreiter Sitz in der Business Class sicherlich die bessere Option.
Alternativen: Business Class und First Class
Die Alternativen zur Economy Class mit all ihren Abstufungen bilden in der Regel die Business Class und die First Class. Nicht auf allen Flügen sind sie aber verfügbar; die Chance auf eine Business Class an Bord ist jedoch deutlich größer als jene auf die First Class.
In der Business Class gibt es vor allem eines: Mehr Platz als in der Economy Class. Die Sitzbreite beträgt in der Regel 80 bis 86 Zentimeter und lässt euch genügend Komfort für ein entspanntes Nickerchen. Auch wird es mit dem Sitznachbarn nicht kuschelig, denn Sitzabstände von über zwei Metern sind keine Seltenheit. Ihr genießt also eine gewisse Privatsphäre. Weiterhin kommt ihr in der Business Class in den Genuss von exklusiven Entertainment-Programmen oder Service am Platz. Bevor es überhaupt hinauf in die Wolken geht, profitiert ihr je nach Verfügbarkeit von einem Aufenthalt in der Business Lounge.
Tipp: Nicht immer ist die Business Class deutlich teurer als der Economy Tarif. Wolltet ihr schon immer mal Business fliegen, solltet ihr wachsam die Preise vergleichen. Vielleicht ergattert ihr ein Schnäppchen und reist zum günstigen Preis im gehobenen Standard.
Und was ist mit der First Class? Sie ist oft nur bei größeren Fluggesellschaften wie etwa Emirates Airlines und auf Langstreckenflügen überhaupt buchbar. Und für den Ottonormalverbraucher beträgt ihr Preis quasi ein halbes Jahresgehalt – oft liegt er fünfmal höher als bei einem Flug in der Business Class. Daher werden vorwiegend zahlungskräftige Passagiere in den Genuss der First Class kommen. Diese weist geräumige Sitze und einen noch besseren Service als in der Business Class auf.
Wann lohnt sich ein Upgrade?
Ein Upgrade von der Economy auf die Business Class? Warum eigentlich nicht! Manchmal solltet ihr euch auch etwas gönnen und vielleicht habt ihr gerade ein besonderes Schnäppchen entdeckt.
Ein Upgrade lohnt sich natürlich prinzipiell immer – aber besonders dann, wenn ihr schon auf dem Flug in Urlaubsstimmung geraten und euch so richtig entspannen möchtet. Auch, wenn ihr bei Langstreckenflügen in gewöhnlichen Sitzen nicht gut schlafen oder am Laptop arbeiten könnt, kann sich die Business Class für euch auszahlen.
Ebenso lohnt sie sich, wenn ihr Wert auf leckeres Essen und Getränke im Flugzeug legt oder ihr euch aufgrund eurer Körpermaße etwas mehr Beinfreiheit oder Sitzplatzbreite wünscht. Und wenn der eigentliche Urlaub gar nicht so teuer ist, kann der Business Class Flug euer persönliches „Extra“ sein.
Ich will nur zwei plätze reservieren ,warum klappt das nicht