Antike Stätten, orthodoxe Kirchen, baden an den schönen Stränden des griechischen Festlands sowie der Ionischen und Ägäischen Inseln: All das macht einen Urlaub in Hellas aus! Aber es kommt noch besser: Auch griechisches Essen wird euch ins Schwärmen versetzen und noch nach der Reise begeistern. Wir stellen euch die leckersten Speisen vor, damit ihr euch jetzt schon auf eure Zeit in Griechenland freuen könnt. Die Landesküche bietet mehr als Gyros und Tsatsiki.
Überblick
Griechisches Essen schmeckt nicht nur im heimischen Restaurant! Testet im Urlaub die Landesküche, welche von allem etwas bietet: Fleisch, Fisch, Kartoffeln, Reis, Nudeln und verschiedenste Gemüsesorten kommen zum Einsatz, um deftige, leichte, gesunde und leckere Gerichte zu zaubern. Aber auch wer sündigen möchte, kommt beim Nachtisch und anderen Naschereien auf seine Kosten. Schon im antiken Griechenland wurde viel Fisch und Gemüse gegessen und Oliven waren bereits fester Bestandteil des Speiseplans.
Noch heute gestaltet sich die Zubereitung des Essens vergleichsweise einfach. Beim Kochen wird Wert darauf gelegt, dass die Grundprodukte nicht hinter zu viel Würze zurücktreten. Die Speisen zählen zur mediterranen Küche, vor allem Olivenöl, Knoblauch und Zitrone finden Verwendung. Für die Zubereitung vieler Hauptgerichte dient der Backofen und auch der Grill wird häufig genutzt. Zu vielen Essen wird Brot beziehungsweise Pita gereicht, vor allem bei den Vorspeisen. Freunde der fleischlosen oder pflanzenreichen Ernährung müssen im Griechenland-Urlaub nicht fürchten, zu kurz zu kommen.
Geschichte & Einfluss auf griechisches Essen
Die traditionelle griechische Küche bedient sich an den Produkten, die das bebaubare Land zur Verfügung stellt. Aufgrund der Lage am Meer und den vielen griechischen Inseln sind Fisch und Meeresfrüchte ein wichtiger Bestandteil des Essens. Klima und Böden lassen Olivenbäume gut gedeihen. Die auf den Berghängen grasenden Schafe und Ziegen liefern die Milch für den Käse und das Fleisch, das aus dem Speiseplan nicht wegzudenken ist. Die verwendeten Wildkräuter entstammen gleichfalls der Bergwelt.
Einflüsse von außen spielen ebenso eine Rolle. Durch Handel gelangte man in byzantinischen Zeiten beispielsweise an die Aubergine, die für den typisch griechischen Auflauf Moussaka eine Grundzutat darstellt. Das Aufkommen von Dolmades, in Weinblättern gegarter Reis, lässt sich ebenfalls ab dem Mittelalter feststellen. Die jahrhundertelang über Griechenland herrschenden Osmanen brachten die Pita ins Land und die italienische Küche der Ionischen Inseln setzte beispielsweise in Form von Pasticcio (griechisch “Pastitsio”, ein Nudelauflauf) aufs Festland über. Die Engländer etablierten auf der derselben Inselgruppe im 19. Jahrhundert beispielsweise Orangenmarmelade.
Essgewohnheiten der Griechen
Zugegeben: Ein reichhaltiges und bereits bezahltes Frühstücksbuffet ist verlockend, aber wenn ihr auf der Griechenland-Reise wie die Einheimischen speisen wollt, begnügt ihr euch mit Kaffee und etwas Gebäck. Darunter fallen Bougatsa, wobei es sich um mit süßer oder herzhafter Füllung versehenen Blätterteig handelt und Sesamringe. Dass die erste Tagesmahlzeit einen geringen Stellenwert hat, haben die Griechen mit anderen Südeuropäern gemein. Solltet ihr euch in einer Unterkunft mit Selbstversorgung oder in einem Hotel ohne Frühstück aufhalten, seid ihr wahrscheinlich eher bereit, dieses Essen auszuprobieren als im Urlaub mit All Inclusive.
Seid ihr unterwegs und möchtet mittags griechische Küche in einer Taverne probieren, kann es sein, dass diese – je nach Uhrzeit – noch nicht allzu voll ist. Griechen bevorzugen ein spätes Mittagessen, wenn ihr vorhabt, mit ihnen in Kontakt zu kommen, bestehen zwischen 14 und 15 Uhr gute Chancen. Da niemand mit vollem Magen in der nachmittäglichen Hitze zu arbeiten gewillt ist, werden meist nur kleine Speisen angeboten und zu sich genommen. Ein spätes Mittagessen zieht verständlicherweise ein spätes Abendessen nach sich. In den Restaurants oder falls ihr privat eingeladen werden solltet, startet euer abendliches, griechisches Essen sehr wahrscheinlich nicht vor 21 Uhr. Als wichtigste Mahlzeit des Tages und geselliges Ereignis kann sich das Abendessen über Stunden erstrecken.
Vorspeisen & Suppen der griechischen Küche
Die meisten Vorspeisen werden kalt serviert. Ob ihr dazu Brot esst, bleibt euch überlassen.
Tsatsiki (vegetarisch)
Bekannteste Vorspeise dürfte das aus griechischem Joghurt, Gurken, Olivenöl und Knoblauch hergestellte Tsatsiki sein. Der Fettgehalt des Joghurts, der bei etwa 10 % liegt, macht das Tsatsiki (auch als Tzatziki oder Zaziki bekannt) schön cremig.
Dolmades (vegan)
Weinblätter werden um Reis gewickelt und diese Rollen dann im Topf gegart. Ihren guten Geschmack erhalten sie zusätzlich noch durch die Zugabe von Olivenöl und Zitronensaft.
Melitzanosalata (vegan)
Bei Melitzanosalata (Auberginensalat) handelt es sich um pürierte Auberginen, die zuvor im Ofen garten und hinterher mit Knoblauch, Olivenöl und Zitronensaft vermengt werden. Frisch zubereitet nehmt ihr dieses Essen lauwarm zu euch.
Bauernsalat (vegetarisch)
Nicht fehlen unter den Vorspeisen darf selbstverständlich der auch als Bauernsalat bekannte Griechische Salat. Besonders in warmen Sommern ein Genuss! In ihn gehören neben Paprika und Gurken noch Tomaten, Oliven, Zwiebeln und Feta-Käse. Mit der Zugabe von Kapern, gekochten Eiern und Römersalat entstehen unterschiedliche Variationen.
Dakos (vegetarisch)
Der Appetitanreger Dakos besteht aus klein geschnittenen Tomaten und Feta, die zusammen mit ein bisschen Olivenöl auf geröstetes Brot gestreut werden. Kapern und schwarze Oliven können enthalten sein. Ein wenig erinnert Dakos an Bruscetta.
Skordalia (vegetarisch)
Für Skordalia werden Kartoffeln gekocht und anschließend gestampft, um sie gemeinsam mit Knoblauch, Olivenöl und Zitronensaft zu einem Püree zu verarbeiten. Optional befinden sich noch zerhackte Walnüsse oder Mandeln in der Masse. Die Speise eignet sich gut als Dip.
Taramosalata (fischhaltig)
Dieses Essen besteht aus Fischrogen (gesalzene Fischeier), altem Brot, Zitronensaft, Oliven und Zwiebeln, die zu einer Paste verarbeitet wurden. Ein weiterer, schmackhafter Dip!
Übrigens: Befinden sich die Vorspeisen in kleinen Schälchen in der Mitte des Tisches, so dass sich jeder bedienen kann, spricht man von “Mezedes”.
Suppen & Eintöpfe
Ihr mögt Linsensuppe? Dann testet im Urlaub doch mal Fakes (vegan), die griechische Version der nahrhaften Speise. Sie enthält braune oder grüne Linsen sowie Knoblauch, Zwiebeln und Olivenöl. Auch gestückelte oder passierte Tomaten gehören dazu. Steht auf der Speisekarte Kotosoupa (fleischhaltig), handelt es sich um eine Hühnersuppe, deren Brühe unter anderem Avgolemono (Ei-Zitronen-Soße) beigefügt wurde und so ihren markanten Geschmack bekommt. Wer sich für Fasolada (vegan) entscheidet, isst eine Suppe aus weißen Bohnen, Möhren, Staudensellerie und Tomaten, um nur ein paar Zutaten zu nennen.
Hauptspeisen in Griechenland
Auf Vorspeisen oder Suppen folgen – na logisch – die Hauptgerichte. Wie schon zuvor wird euch auch hier bereits beim Lesen das Wasser im Mund zusammenlaufen. Garantiert!
Kleftiko (fleischhaltig)
Der Lammschmortopf stammt von der Sonneninsel Zypern und hat eine interessante Geschichte. Erfunden wurde er von Viehdieben, die das Fleisch in Kochgruben zubereiteten, damit sie unentdeckt blieben. Neben dem mit Oregano, Zitrone, Zwiebeln und Knoblauch verfeinerten Lamm werden manchmal noch Kartoffeln, Zucchini oder Tomaten mitgebacken.
Gyros & Souvlaki (fleischhaltig)
Der Klassiker unter den griechischen Hauptspeisen ist natürlich Gyros. Das vom Drehspieß geschnittene Schweinefleisch wird zusammen mit Pita (Fladenbrot), oft in Kombination mit Pommes frites, Salatbeilage und Tsatsiki serviert. Souvlaki sind Lamm- oder Schweinefleischspieße, die in ihrer angebotenen Größe variieren können. Besonders gut scheckt das Fleisch in Kombintion mit Metaxasoße, deren Hauptbestandteile der gleichnamige Weinbrand und Sahne sind.
Moussaka (fleischhaltig)
Griechisches Essen kennt auch Aufläufe, beispielsweise in Form von Moussaka. Die Speise besteht aus Auberginen, Kartoffeln, Hackfleisch, Eiern, Parmesankäse und Tomaten, als Gewürze finden zum Beispiel Oregano und Zimt Verwendung.
Giouvetsi (fleischhaltig)
Ein typisch griechisches Schmorgericht ist Giouvetsi, bei dem Rind- oder Lammfleisch, nach Reis aussehende Nudeln, Paprika, Möhren und anderes Gemüse im Ofen gegart werden.
Jemista (vegan oder fleischhaltig)
Mit Minze, Petersilie, Reis und Zwiebeln gefüllte Paprika oder Tomaten heißen Jemista. Wollt ihr nicht auf Fleisch verzichten, gibt es sie auch mit Hack.
Melitzanes Imam (vegan)
Noch eine der griechischen Spezialitäten, in den die Aubergine Hauptbestandteil ist. Der Länge nach halbierte Auberginen werden mit Zwiebeln, Knoblauch und Tomaten gefüllt.
Soutzoukakia Smrneika (fleischhaltig)
Hackfleisch vom Rind, Schwein oder Lamm wird mit Kreuzkümmel, Zimt und Piment gewürzt, um es dann zu Würstchen zu rollen und anschließend gebraten in einer Tomatensoße zu servieren.
Stifado (fleischhaltig)
Hungrig und Lust auf Fleisch? Dann gönnt euch einen oder mehrere Teller Stifado. Der Eintopf kommt herzhaft daher, besteht er doch aus Rindfleisch und Kartoffeln, alternativ sind Nudeln drin. Tomaten, Knoblauch, Zimt und Nelken machen ihn schlussendlich perfekt!
Griechische Nachspeisen
Hellas versüßt seinen ausländischen Gästen nicht nur mit Sonne den Urlaub, auch der Nachtisch kann sich sehen lassen.
Joghurt (vegetarisch)
Als Dessert wird der griechische Joghurt mit Honig gemischt, zerkleinerte Pistazien oder Walnüsse machen den Gaumenschmaus noch köstlicher. Lässt sich prima zu Hause nachmachen!
Loukoumades (vegetarisch)
Frittierte Hefeteigbällchen werden mit Honig begossen und anschließend mit Sesam, gehackten Walnüssen und Zimt bestreut.
Karydopita (vegetarisch)
Die Masse des Walnusskuchens enthält neben besagten Nüssen noch Mehl und Eier, getränkt ist er in einem Sirup aus Zucker, Wasser, Zimt, Nelkenpulver und Zitronensaft.
Bougatsa (vegetarisch oder fleischhaltig)
Dieses Gebäck besteht aus Blätterteig, der mit einer Creme aus Grieß, Eiern, Vanille Milch und Zucker gefüllt ist. Die herzhafte Variante ist mit Käse-, Hackfleisch oder Spinatfüllung versehen.
Getränke in Griechenland
Nicht nur griechisches Essen ist ein Genuss, auch die Getränke werden es euch antun. Das bekannteste dürfte der Ouzo sein, ein Anisschnaps, der häufig als Aperitif genommen wird. Metaxa ist eine auch vielen Deutschen geläufige Weinbrandmarke. Charakteristisch für das Getränk sind die Kräuter, die man durchschmeckt. Nicht unerwähnt bleiben darf griechischer Wein, wobei der rote zu gegrillten Speisen passt. Als Ausgleich zu scharfen Dips oder als Begleitung zu Fisch seid ihr mit Weißwein gut beraten. Die Weintrinker unter euch sollten sich außerdem nicht den Retsina entgehen lassen, dieser Weißwein ist mit Harz versetzt worden.
Selbst wenn ihr es euch vielleicht nicht vorstellen mögt, auch Bier ist in Griechenland beliebt, darunter die heimischen Marken Alfa und Mythos, beides Pils. Im Sommer wird gerne Café frappé getrunken, worunter ein mit Eiswürfeln versehener, schaumiger Instantkaffee zu verstehen ist. Ansonsten ist Mokka beliebt. Tees spielen eine untergeordnete Rolle.
Vegetarische & vegane griechische Speisen
Wie ihr bereits feststellen konntet, habt ihr als Veganer oder Vegetarier auf der Reise nach Griechenland keine Probleme, euch gesund zu ernähren und satt zu werden. Griechische Spezialitäten wie Fasolda bieten die Gelegenheit dazu. Im Restaurant besteht außerdem die Möglichkeit, danach zu fragen, ob das Fleisch aus einem Gericht herausgelassen werden könnte. Warum sollte euch der Koch den Wunsch nach beispielsweise vegetarischem Moussaka verwehren? Nachfolgend eine Auswahl veganen und vegetarischen Essens in Griechenland auf den Punkt gebracht:
vegan:
- Dolmades (Reis in Weinblätter)
- Melitzanosalata (Auberginensalat)
- Fakes (Linsensuppe)
- Fasolda (Bohnensuppe)
- Jemista (gefüllte Paprika)
vegetarisch:
- Bauernsalat
- Skordalia (Kartoffelpüree)
- Tsatsiki
- Loukoumades (frittierte Hefeteigbällchen)
- Karydopita (Walnusskuchen)