Kinderbeschäftigung im Urlaub


Lange Autofahrten, Flüge und Strandurlaub werden für Kinder schnell langweilig und für Eltern die reinste Nervenprobe. Wie ihr eure Sprösslinge auch im Familienurlaub beschäftigen und den Urlaub gemeinsam genießen könnt, erfahrt ihr hier.

Reiseplanung - Tipps für die Buchung

Gemeinsam die Welt entdecken, neue Eindrücke sammeln und einfach mal raus aus dem Alltag: Familienurlaub kann auf ganz vielen Ebenen bereichern und gleichzeitig wirklich stressig werden. Damit alle die gemeinsame Reise genießen können, gibt es bereits bei der Buchung ein paar Dinge zu beachten:

  • Wo geht’s hin? Die große Frage! Sonne in Italien oder Naturwunder in Skandinavien? Grundsätzlich gibt es bei Reisen mit Kindern eigentlich keine Grenzen. Sind zum Zeitpunkt der Reise eure Kids allerdings noch sehr klein, solltet ihr auf allzu lange Fahrten und Flüge über drei Stunden verzichten. Auch Orte mit extremen Temperaturen sind für Kleinkinder keine gute Wahl. Mit größeren Kindern und Jugendlichen seid ihr da eine Spur flexibler. Gerade ältere Kinder haben außerdem großen Spaß an Städtereisen, wenn es etwas zu entdecken gibt.
  • Adieu Einsamkeit – Hallo Spielfreunde! Ein wichtiger Rat zum Schutz eurer Nerven: Wählt einen Urlaubsort mit anderen Kindern. Die Einsamkeit in einer lauschigen Berghütte klingt verlockend, bedeutet aber auch, dass ihr ein Dauerprogramm für eure Kinder einrichten müsst. Deshalb ist es deutlich entspannter, dort Urlaub zu machen, wo ihr andere Familien und Spielkameraden findet.
  • Der richtige Zeitpunkt: Sind eure Kinder schulpflichtig, kümmert ihr euch idealerweise so früh wie möglich um die Reise und sichert euch noch die Rabatte für Frühbucher. Die guten Hotels mit familienfreundlicher Ausstattung sind sonst schnell zu den Ferienzeiten ausgebucht.
  • Verpflegung: Überlegt euch, ob für euch ein All inclusive Urlaub oder Halbpension die beste Option ist. Bei All inclusive steht i.d.R. für die Kids immer etwas bereit, so dass ihr euch nicht weiter um das Essen und die Getränke kümmern müsst.
Mutter Kind Laptop
Den Urlaub mit Kind buchen

Familienfreundliche Hotels

Auch im Hotel könnt ihr als Familie einen ganz entspannten Urlaub verbringen, dabei solltet ihr allerdings darauf achten, dass das Hotel familienfreundlich und auf Kinder eingerichtet ist. Bei der Wahl eures Hotels ist die Kinderfreundlichkeit deshalb besonders wichtig. Nicht jedes Hotel eignet sich für einen Familienurlaub, deshalb solltet ihr folgende Punkte beachten:

  • Werden Aktivitäten für Kinder – zum Beispiel Spielplätze, Kinderpools und altersgerechte Animation – angeboten? Manche Hotels haben sogar eine pädagogisch geschulte Kinderbetreuung – so sind die Kleinen beschäftigt und ihr könnt euch mal eine Weile Entspannung gönnen.
  • Wie familienfreundlich sind die Zimmer? Viele Hotels bieten spezielle Familienzimmer an, die ihr direkt bei der Buchung auswählen könnt. Dabei sind Ausstattung (Beistellbett, Verbindung zum angrenzenden Zimmer) und Sicherheit (Steckdosen, niedrige Balkonbrüstung, spitze Kanten) wichtig.
  • Das Hotel sollte im Idealfall zentral liegen und gut angebunden sein. Müsst ihr erst weite Strecken zum Strand oder den Sehenswürdigkeiten zurücklegen, ist das Genörgel vorprogrammiert.

Tipps für lange Autofahrten

Gelangweilte Kinder auf engstem Raum? Das kann auf stundenlangen Fahrten schon zur Herausforderung werden. Daher gibt es hier für euch die besten Tipps für lange Autofahrten mit Kindern:

Verreisen mit Kindern
Pause einlegen
  • Komfortabel unterwegs: Nichts nervt mehr als zu enge Kleidung, drückende Knöpfe und klebender Stoff. Zieht euren Kindern also für die Autofahrt bequeme Sachen an, die nicht einschneiden. Gerade wenn die Temperaturen höher klettern, sind kühlende Baumwollstoffe eine echte Erleichterung.
  • Pausen einplanen: Gehetzte Fahrten und hastige Tankstopps treiben die Stimmung in den Keller. Plant ausreichend Pausen ein, in denen ihr euch die Beine vertreten und einen Happen essen könnt – alle zwei Stunden eine Rast ist ein guter Richtwert.
  • Entertainment: Spiele, Bilderbücher und Kinderhörspiele sind eure besten Freunde auf langen Fahrten. Auch wenn euch das Lieblingshörspiel schon auf den Zeiger geht: Quengelige Kinder sind auf jeden Fall anstrengender. Achtet bei Spielen darauf, dass sie auch ohne festen Untergrund auskommen – Kartenspiele und Magnetspiele sind super geeignet.
  • Auto checken lassen: Wenn ihr euch jetzt fragt, was das mit euren Kindern zu tun hat: jede Menge. Vor langen Fahrten empfiehlt sich ein gründlicher Urlaubscheck für das Auto. Langwierige Verzögerungen sind nämlich ganz schön nervig.
  • Fahrstrecke prüfen: Jede Menge Baustellen und Fahrbahnverengungen? Da ist Stau vorprogrammiert. Informiert euch frühzeitig über eure geplante Route und plant entsprechend.
  • Der richtige Zeitpunkt: Wenn es geht, passt eure Fahrt an die Schlummerzeiten eures Kindes an. Das heißt nicht, dass ihr euch todmüde durch die Nacht quälen müsst, auch eine Fahrt in den frühen Morgenstunden oder zur gewohnten Mittagsschlafzeit bietet sich an.

Tipp: Packt gesunde Snacks wie Möhrensticks, Gurken und Nüsse für die Fahrt ein. Natürlich dürfen es im Urlaub auch mal ein leckerer Keks oder Schokolade sein. Wwenn die Kleinen gerade besonders quengelig sind, kann das Wunder wirken.

Flughafen – Spaß für Kinder

Geht es mit dem Flieger in den Urlaub, sitzt ihr nicht nur für eine Weile im Flugzeug, ihr müsst zuweilen auch ordentlich Wartezeit am Flughafen überbrücken. Kommt es neben Check-in und Warten am Gate noch zu Verspätungen, wollen eure Kinder erst recht beschäftigt werden. Dabei gilt: Auspowern! Stundenlanges Sitzen führt zu nörgeligen Kindern und genervten Eltern.

An vielen Flughäfen gibt es separate Spielzonen und Indoorspielplätze für die Kleinen. Manchmal gibt es – wie am Flughafen Singapur – sogar einen richtigen Garten zum Herumtollen. Müsst ihr an einem Flughafen warten, der keine Angebote für Kinder bereithält, gilt es, selbst erfinderisch zu werden!

Familie am Flughafen
Entspannt am Flughafen

Erkundungstour

Ein Flughafen ist in Kinderaugen eine aufregende neue Welt. Geht zusammen auf Entdeckungstour, beobachtet die Abläufe und das bunte Treiben. Auch für Erwachsene kann so eine bewusste Wahrnehmung der Umgebung ein kleines Abenteuer sein. Besonders toll: Flughäfen mit Aussichtsplattform. Gibt es keine, können auch Fenster mit Blick auf das Gelände Beschäftigung bieten.

Familienzeit in der Hektik finden

Ihr seid von einer Flugverspätung betroffen? Positiv sehen! Ihr habt jetzt Zeit für euch und könnt alles ruhig angehen. Sucht euch ein Plätzchen abseits des Trubels und stimmt euch auf den Urlaub ein. Vielleicht könnt ihr zusammen einen Reiseführer durchsehen oder Spiele spielen (eine Reisespielesammlung ist eine lohnenswerte Anschaffung). Habt ihr keine Spiele dabei, ist eine Partie „Ich sehe was, das du nicht siehst“ immer beliebt. Müssen sich die Kleinen mal austoben, könnt ihr auch gemeinsam Fangen spielen – natürlich immer in Sichtweite.

Check-in und Sicherheitskontrolle

Während der Wartezeit in der Schlange könnt ihr bereits eure Papiere ordnen und die üblichen Vorbereitungen treffen. Für Kinder ist das Warten oft unverständlich und natürlich ziemlich langweilig. Viele Dinge sind verboten und für Kinder nicht nachvollziehbar. Nutzt das Warten in der Schlange ruhig, um die besonderen Sicherheitsregeln im Flughafen zu erklären.

Multimedia

Tablet, Smartphone und Co. sind der ideale Joker für gelangweilte Kinder auf Reisen. Was im normalen Alltag nur bedingt erlaubt ist, kann im Urlaub ausnahmsweise mal richtig genossen werden. Mit Filmen, Hörbüchern und der Lieblingsmusik sind eure Kinder auf jeden Fall für eine ganze Weile gut beschäftigt. Ist abzusehen, dass ihr kein WLAN nutzen könnt, lohnt es sich auch, Filme oder Musik schon vorab auf das Tablet zu laden, um sie auch offline nutzen zu können.

Flugzeug – mit Kindern entspannt fliegen

Für entspannte Flugreisen gibt es einige Tipps, die die Reise mit Kindern bedeutend einfacher machen:

  • Fliegt mit Kindern möglichst kurz, also am besten mit einem Direktflug. Der kostet oft ein wenig mehr, dafür erspart ihr euch stressiges Umsteigen.
  • Versucht kurze Umsteigefenster von nur ein bis zwei Stunden zu vermeiden, das bedeutet nur zusätzlichen Stress für euch.
  • Nutzt Nachtflüge. Eure Kids sind erschöpft und werden höchstwahrscheinlich den größten Teil verschlafen.
  • Versucht so wenig Zeit wie möglich in nervigen Schlangen am Flughafen zu verbringen. Eine gute Methode: Mit dem Online-Check-in spart ihr viel Zeit und müsst nur noch zur Gepäckaufgabe und zur Sicherheitskontrolle.
  • Mit dem Bordkino sind Kinder auf Langstreckenflügen sehr gut beschäftigt. Allerdings könnt ihr euch nicht bei jeder Airline auf ein spannendes In-flight Entertainment verlassen, weshalb ihr gut ausgerüstet sein solltet. Spiele, (Mal-) Bücher und Filme auf dem Tablet bieten Ablenkung.

Tipp: Wie wäre es mit einem kleinen Geschenk, das die Kinder erst an Bord öffnen dürfen? Die Freude ist groß und die Kleinen haben gleich eine Beschäftigung.

Maedchen im Flieger
Spiele verkürzen die Zeit im Flugzeug

Maßnahmen gegen Reiseübelkeit

Alle guten Ideen gegen Langeweile nützen euch leider gar nichts, wenn eure Kleinen an Reiseübelkeit leiden – und das ist keine Seltenheit. Warum wird Kindern im Auto eigentlich so schnell schlecht? Das Problem ist der Gleichgewichtssinn. Der Körper registriert Bewegung, während das Auge auf einen bestimmten Punkt fixiert ist, beispielsweise ein Bilderbuch. Der Gleichgewichtssinn kommt dadurch schnell durcheinander und macht sich durch Übelkeit bemerkbar. Zudem ist das Gehirn von kleinen Kindern noch nicht vollständig entwickelt und hat Probleme damit, bestimmte Informationen zu verarbeiten.

Wird euren Kindern während der Fahrt schlecht, solltet ihr das ernst nehmen und bei der nächsten Gelegenheit anhalten. Oft hilft schon etwas frische Luft und fester Boden unter den Füßen, damit die Übelkeit verschwindet. Für den Fall, dass das nicht hilft, könnt ihr auch für Kinder geeignete Medikamente gegen Übelkeit in die Reiseapotheke packen.

Kleines Kind im Auto
Ohne Reiseübelkeit auf dem Rücksitz

Damit es gar nicht erst zu Reiseübelkeit kommt, gilt es, das Auge zu beschäftigen. Spiele à la „Ich sehe was, was du nicht siehst!“ helfen dem Gehirn, die Bewegungen des Autos zu verarbeiten. Ist euer Kind übelkeitsempfindlich, solltet ihr außerdem auf Bücher verzichten – es sei denn, ihr lest vor.

Nach der Ankunft – Spaß für die Familie

Endlich angekommen – und jetzt? Im gemeinsamen Urlaub gibt es viele Möglichkeiten, die Zeit als Familie zu genießen. Wie ihr alle zwischen Action und Ruhe Spaß habt, erfahrt ihr hier.

Kulinarische Reise

Entdeckt zusammen interessante neue Geschmäcker und die Küche anderer Kulturen. Viele Restaurants und Hotels bieten außerdem extra Kinderkarten an, so ist auch für kleinere Kinder immer etwas dabei. Wartezeiten werden verkürzt, wenn ihr Malsachen in Miniaturausgabe, Stickerhefte oder kleine Bücher zum Vorlesen dabei habt.

Ausflüge und Sightseeing

Kinder finden Museen und Besichtigungen langweilig? Das muss nicht sein. Wie wäre es zum Beispiel mit einer gemeinsamen Rallye? Diese werden bereits von vielen großen Museen angeboten und bringen Kindern ganz spielerisch die Exponate näher. Alternativ könnt ihr eine solche Rallye auch ganz einfach selbst gestalten und euch kleine Aufgaben ausdenken.

Wichtigster Tipp: Plant nicht zu viel. Mit Kindern geht alles langsamer und in dem Versuch wirklich alles zu sehen, artet der Urlaub nur in Stress aus. Baut also immer wieder Ruhetage ohne festes Programm ein, die ihr unter anderem für entspanntes Bummeln nutzen könnt.

Roadtrip

Mit dem Mietwagen seid ihr flexibel unterwegs und könnt die Gegend ganz nach eurem Gusto erkunden. Das hat den großen Vorteil, dass ihr nicht an Bushaltestellen warten müsst und problemlos Picknick und Spielzeug mitnehmen könnt. Noch ein großer Vorteil: Nach einem aufregenden Tag können die Kids auf der Rückfahrt ein Nickerchen machen.

Übrigens: Denkt an den Kindersitz! Entscheidet ihr euch für einen Mietwagen, müsst ihr bereits bei der Buchung angeben, dass ihr einen solchen benötigt. Leider verlangen viele Autovermietungen saftige Zusatzgebühren für die sichere Sitzerhöhung. Alternativ könnt ihr natürlich euren eigenen Kindersitz mitbringen, was aber zusätzliches Gepäck bedeutet. Immerhin werden Kindersitze von den meisten Fluggesellschaften kostenlos als Sondergepäck transportiert.

Badeurlaub – ohne Stress am Strand

Während ihr am Strand die Sonne genießt und euch entspannen wollt, wird es den Kleinen irgendwann langweilig. Damit die Stimmung nicht kippt, haben wir hier die besten Tipps, um den Nachwuchs zu beschäftigen:

  • Sand sieben: Der Klassiker macht einfach immer Spaß (und wenn man ehrlich ist, auch noch Erwachsenen). Ein Sieb darf also in keiner guten Strandausrüstung fehlen! Auf der Suche nach Muscheln und glitzernden Steinen werden eure Kleinen zu echten Abenteurern und es wird garantiert nicht langweilig.
  • Ballspiele: Das gesamte Spielequipment mit zum Strand zu nehmen, ist gar nicht nötig. Eigentlich reicht auch schon ein einziger Ball, mit dem ihr von Fußball bis Volleyball so einiges anfangen könnt. Selbiges gilt übrigens auch für Frisbees!
  • Könige der Sandburgen: Ziemlich naheliegend, aber noch immer eine der besten Beschäftigungen für Kinder am Strand. Mit Steinen und Muscheln können die Kleinen echte Kunstwerke zaubern und ihrer Kreativität freien Lauf lassen.
  • Kugelbahnen: Mit feuchtem Sand lassen sich ganz einfach tolle Kugelbahnen und Labyrinthe bauen. Jetzt braucht ihr nur noch ein paar Bocciakugeln oder Murmeln und schon haben eure Kids eine spannende Abwechslung zur Sandburg.
Kind mit Spielzeug am Strand
Mit Spielzeug macht der Strand noch mehr Spaß

Family first: Zeit zusammen genießen

Bei all der guten Planung und perfekten Vorbereitung lautet der wohl wichtigste Tipp: Genießt die Zeit zusammen. Die Gelegenheit, zusammen aus dem Alltag zu entfliehen, gibt es viel zu selten und deshalb solltet ihr sie umso mehr auskosten. Gerade mit kleinen Kindern lässt sich nicht immer alles planen, deshalb lasst euch nicht aus der Ruhe bringen, wenn ein Ausflug mal nicht so funktioniert wie gedacht. Am besten lasst ihr in eurer Urlaubsplanung immer etwas Raum für Abweichungen und engt euch nicht zu sehr ein – das entspannt euch und eure Kinder gleich mit.

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