Seid ihr Vielreisender und Globetrotter? Sieht euer Reisepass schon entsprechend mitgenommen aus? Mag sein, dass ein abgewetztes Reisedokument für viele ein Statussymbol ist. Im Ernstfall kann er jedoch zu Problemen am Flughafen führen.
Der Reisepass gibt Auskunft über die eigene Identität und das Reiseverhalten, zum Teil werden sogar Fingerabdrücke auf ihm gespeichert. Doch ist er häufig in Gebrauch und wird dabei nicht durch eine Schutzhülle vor Beschädigungen geschützt, sieht man ihm die Vielreiserei auch leicht an. Wenn das Dokument beschädigt ist, kommen auch Reiseweltmeister in die Lage sich bei der Ein- oder Ausreise erklären zu müssen. Doch wann ist abgenutzt auch wirklich ungültig?
Reisepass mit Schönheitsfehlern
Abgewetzte Ecken und kleine Eselsohren haben nicht wenige Reisepässe in Deutschland. Ein paar Schönheitsfehler am Reisedokument tun der Sache jedoch keinen Abbruch, das Dokument bleibt gültig. Wie die Bundespolizei am Flughafen Frankfurt mitteilt, müssen wesentliche Daten lesbar bleiben, um die Identität des Ausweisinhabers zu belegen. Dazu gehören auch der Vor- und Nachname, das Geburtsdatum, Geburtsort sowie die Passnummer des Reisedokuments.
Auch das Lichtbild des Reisenden muss erkennbar sein. Wer seinen Reisepass pfleglich bis normal behandelt, muss vor allzu starker Abnutzung im Prinzip keine Angst haben. Durch den üblichen Gebrauch werden die persönlichen Daten nicht unlesbar. Anders stellt sich die Lage dar, wenn das Dokument etwa nass wird oder die Hülle von außen so zerfleddert ist, dass es fast auseinanderfällt. Auch hier gilt, zumindest in Deutschland, dass die Lesbarkeit der Daten erhalten bleiben muss. Wird die äußere Hülle etwa mit Klebeband ausgebessert, führt das nicht automatisch zur Ungültigkeit, so die Aussage der Bundespolizeidirektion in Frankfurt. So sehen es jedoch unter Umständen nur die deutschen Beamten.
Wenn der Pass zum Problem wird
Ob ein beschädigter Pass bei der Einreise in ein anderes Land akzeptiert wird, kann nicht pauschal beantwortet werden. Erfahrungsberichte von Vielfliegern zeichnen ein sehr vielschichtiges Bild. Viele Reisende, die ihren Pass notdürftig flicken mussten, kommen mit einer Verwarnung davon. Im Extremfall ist es jedoch möglich, dass die Einreise verweigert wird. Dann ist guter Rat teuer. Selbst wenn man nicht abgewiesen wird, ist es doch möglich, dass es wegen eines ramponierten Passes zu Verzögerungen bei der Kontrolle kommt. Etwa dann, wenn Einreise-Automaten einzelne Merkmale im Dokument nicht lesen können. Wer sich solchen bangen Momenten nicht dauerhaft aussetzen will, sollte seinen Reisepass regelmäßig auf Gültigkeit überprüfen und sorgsam behandeln. Wenn es doch dazu kommt, dass die Ungültigkeit des Reisedokuments erst am Flughafen festgestellt wird, gib es dennoch Lösungsmöglichkeiten. Urlauber können beim nächstgelegenen Bürgeramt einen sogenannten vorläufigen Reisepass beantragen. Dazu müssen sie sich jedoch mit Hilfe eines anderen Dokuments ausweisen und belegen können, dass ihnen ein regulärer Antrag zeitlich nicht mehr möglich war.