Der Skipass-Ratgeber


Die ersten Schneeflocken fallen und während die einen am liebsten den ganzen Winter verschlafen würden, zieht es andere hinaus auf die Piste. Um im Winterurlaub überhaupt auf die offiziellen Skirouten zu kommen, benötigt ihr einen Skipass. Preise und Konditionen variieren in den Wintersportregionen stark. In diesem Artikel beantworten wir die wichtigsten Fragen zum Thema.

Überblick

Was ist ein Skipass beziehungsweise was beinhaltet ein Skipass? Wer sich diese Fragen stellt, dem sei gesagt, dass ein Skipass nichts anderes ist als eine Zeitkarte, mit der ihr die Lifte in einem bestimmten Skigebiet nutzen könnt. Manchmal seid ihr sogar berechtigt, die öffentlichen Verkehrsmittel im Skiort zu nutzen. So könnt ihr von der Unterkunft aus ganz bequem die Piste mit dem Bus erreichen und habt keinen Stress mit dem Transport eurer Skier und Snowboards oder der lästigen Parkplatzsuche.

Wie funktioniert der Skipass?

Skipässe funktionieren in der Regel berührungslos mit einer RFID-Technologie (radio-frequency identification). Das heißt, dass euer Skipass in der Jacken- oder Hosentasche automatisch gescannt wird, wenn ihr den Liftbereich durch das Drehkreuz betretet. Das ist sehr praktisch, denn so verringern sich die Wartezeiten am Lift enorm. Handschuhe ausziehen, Karte suchen und im richtigen Winkel scannen gehört längst der Vergangenheit an. Doch wie funktioniert der berührungslose Scan? Auf eurem Skipass ist eine ID mit einer individuellen Gültigkeitsdauer gespeichert, die bei jedem Check am Lift ausgelesen wird. Dabei stellt der Scan fest, für welchen Zeitraum ihr die Pässe erworben habt und ob diese noch gültig sind. Im Hintergrund werden durch diesen Scan eure Fahrten automatisch registriert und im Liftverbund verrechnet.

Snowboarder mit Skipass
Snowboarder mit Skipass

Skipässe sind üblicherweise nicht übertragbar. Damit ausgeschlossen werden kann, dass sie auf andere Personen übertragen werden, macht man in einigen Skigebieten zusätzlich Bilder von euch. Diese zeigen den Mitarbeitern am Lift, ob es sich wirklich um euren Skipass handelt. Die Fotopflicht betrifft jedoch meist nur Mehrtages-Skipässe und Saisonkarten. Automaten, die die Bilder von euch machen, findet ihr meist an den Kassen, an denen es auch die Pässe zu kaufen gibt. Selbst mitgebrachte Passfotos werden meist nicht anerkannt.

Es gibt verschiedene Liftkarten. Während manche nach dem Urlaub entsorgt oder als Andenken behalten werden können, funktionieren andere mit Pfand und ihr müsst sie nach der Reise abgeben. Die meisten Skijacken und Anzüge haben eine kleine Tasche am linken Ärmel. Diese ist für den Skipass vorgesehen und eignet sich hervorragend für den berührungslosen Scanner, der meist exakt in dieser Höhe angebracht ist. Damit ist die Frage “Wohin mit dem Skipass?” beantwortet.

Möchtest du deine Liftkarte auslesen, um beispielsweise die Zahl der gefahrenen Pistenkilometer zu erfahren, kannst du dies möglicherweise über das Benutzerkonto auf dem Online-Portal des Skigebiets tun. Weiterhin gibt es Smartphone-Apps, wo du an die Daten herankommst. Darüber hinaus kannst du die Karte in Automaten stecken, die dir dann die gewünschten Informationen bereitstellen.

Wo kauft man eine Liftkarte?

Ihr kommt im Skigebiet an und wollt am liebsten sofort mit dem Sessellift nach oben auf die Bergspitze, doch wo bekommt ihr den Pass her? In jedem Gebiet, in dem die Pisten für Schneewanderer, Skifahrer und Snowboarder freigegeben sind, gibt es Pässe zu kaufen. Meist könnt ihr diese im Infocenter oder direkt am Lift erwerben.

Unternehmt ihr eine Reise, die vorab durch eine Reiseleitung organisiert wurde, bekommt ihr den Skipass meistens schon im Vorfeld oder spätestens bei eurer Ankunft ausgehändigt. Manchmal ist die Liftkarte auch in der Unterkunft für euch hinterlegt worden. Fragt diesbezüglich am besten nach der Ankunft im Hotel an der Rezeption nach. Das Personal kann euch in jedem Fall einige Informationen zum Skipass beim Urlaub in eurer Wintersportregion geben.

Skilift führt auf den Berg
Skilift führt auf den Berg

Natürlich schreitet die Technik durch die Digitalisierung immer weiter voran – so auch beim Skipass. Mittlerweile gibt es auch Applikationen, mit denen ihr euch nicht nur Wetterdaten und Schneefallwahrscheinlichkeiten anzeigen lassen könnt, sondern auch direkt einen Skipass kauft. Meist enthalten solche hilfreichen Reise-Apps mehrere Skigebiete, zwischen denen ihr wählen könnt. Nun müsst ihr noch den Zeitraum festlegen und wenn ihr schließlich voller Vorfreude am Lift steht, scannt ihr im besten Falle nur noch das Smartphone und ab geht es auf die Piste! Den Skipass ganz bequem vom Sofa aus zu buchen, funktioniert auch.

Alternativ kauft ihr den Skipass ganz klassisch online vorm Reiseantritt. Meist wird euch per Mail ein Bestätigungs-Voucher zugesendet, den ihr im Skigebiet an der Ticketkasse vorzeigt, um anschließend euren Skipass ausgehändigt bekommt. Eine Zeitersparnis ist hier meist nicht gegeben und sollte nicht genügend Schnee liegen, bekommt ihr auch keine rückwirkende Erstattung. Der Vorteil im Onlinekauf liegt also eher in der Recherche verschiedener Skigebiete und manchmal bekommt ihr dabei einen preislichen Rabatt.

Neben der Möglichkeit, den Skipass online zu kaufen, kannst du diesen auch online nutzen. Ihr legt euch entweder eine Keycard fürs Smartphone an, auf der die Liftkarte digital geladen wird oder ihr erhaltet einen QR-Code, der dann zum Beispiel immer an den Drehkreuz-Scanner gehalten werden muss.

Gültigkeit auf einem Blick

Unabhängig davon, ob man einen Tag auf die Piste will oder einen ganzen Winterurlaub gebucht hat: Die Liftkarte gibt es in verschiedenen Gültigkeitsstufen.

Wie lange ist der Skipass gültig?

Wie lange euer Pass gültig ist, liegt dabei ganz an den Konditionen des Skigebiets. Meist habt ihr jedoch die Wahl zwischen Stundenkarte, Tagestickets, Mehrtageskarten oder Saisonpässen. Mehrtageskarten sind fast immer nur an aufeinanderfolgenden Tagen gültig. Die Skipässe können sich sogar auf mehrere Gebiete beziehen, wenn sich euer Ziel sich mit anderen Regionen, Bergbahngesellschaften oder Liftverbünden zusammengeschlossen hat. Das ist besonders reizvoll, denn so werdet ihr nicht nur eine abwechslungsreiche Zeit erleben, sondern habt auch Alternativen, wenn Wetter oder Schneebedingungen mal nicht so mitspielen, wie ihr euch das wünscht.

Mit dem Skipass auf die Piste
Mit dem Skipass auf die Piste

Mit eurem Skipass seid ihr berechtigt, alle Seilbahnen und Lifte im entsprechenden Gebiet zu nutzen, und zwar beliebig oft und so lange, bis der Skipass seine Gültigkeit verliert. Mittlerweile erweitern viele Gebiete die inhaltlichen Angebote der Skipässe. So könnt ihr neben der Nutzung der Bergbahnen auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln fahren. Doch nicht nur das: Das freie Parken an öffentlichen Parkplätzen ist mit eurem Skipass oft möglich. In einigen Regionen bekommt ihr mit der Liftkarte einen ermäßigten Eintritt in Museen oder Thermen. Manchmal sind öffentliche Veranstaltungen oder Konzerte im Skipass inbegriffen. Fragt dazu am besten im Infocenter eures Skiortes genauer nach, denn es wäre schade, wenn ihr dies nicht nutzen würdet. Viele Anbieter setzen mit solch breitgefächerten Angeboten auf das typische „All Inclusive Feeling“, was nicht nur im Sommerurlaub aufkommen soll. Außerdem wird der wirtschaftliche Zusammenhalt einzelner Orte beziehungsweise Regionen gestärkt.

Wer seinen Skipass umtauschen, also beispielsweise den Leistungsumfang ändern möchte, muss dies bei der Bergbahngesellschaft erfragen, deren Lifte er nutzen möchte. Das wird von Unternehmen zu Unternehmen unterschiedlich gehandhabt. Gleiches gilt für die Verlängerung des Skipasses.

Infos zur Preisgestaltung

Bei der winterlichen Urlaubsplanung solltet ihr nicht nur die Anreise, die Unterkunft und eure Verpflegung in euer Budget einkalkulieren, sondern auch die Kosten für den Skipass.

Was kostet ein Skipass?

Der Preis richtet sich unter anderem nach der Dauer und Größe des Skigebiets. So gibt es beispielsweise Tageskarten, Mehrtages- oder Wochenkarten sowie Saison- und Jahreskarten. Dann wird zwischen kleinen, mittelgroßen oder großen Gebieten wie die Dolomiten unterschieden. Darüber hinaus gibt es luxuriöse Orte wie Zermatt oder St. Moritz. Ob es sich um die Haupt- oder Nebensaison handelt, spielt ebenso eine Rolle. Es existieren Rabatte für Kinder, Jugendliche, Senioren und so weiter. Nicht außer Acht gelassen werden dürfen Zusatzkosten, worunter ein Keycard-Pfand oder Extras wie Nacht-Skifahren fallen können.

Für wen gibt es beim Skipass Ermäßigungen?

Kinder und Jugendliche unter 16 Jahren erhalten meist Ermäßigungen auf den Preis des Skipasses und sehr junge Kinder fahren meist sogar kostenlos auf den Berg. Ein Vorteil, wenn man bedenkt, dass die Hotelpreise in den Winterferien erfahrungsgemäß etwas höher liegen. Doch auch Senioren erhalten eine Ermäßigung und Skifahrern mit Invalidität wird ebenso sehr häufig ein Preisnachlass gewährt. Große organisierte Gruppen oder Skilehrer profitieren ebenfalls von ermäßigten Kosten auf den Skipass.

Als Gruppe unterwegs im Schnee
Als Gruppe unterwegs im Schnee

Ihr wollt euch gar nicht auf die Bretter wagen, sondern nur im frischen Pulverschnee durch den verschneiten Winterwald stapfen? Für Wanderer werden ebenso häufig Spezialpreise angeboten. Eigene Tarife gelten meist auch für den Rodelbetrieb am Abend oder spezielle Veranstaltungen, wie Nachtskilauf. Rabatte für Anwohner gibt es dagegen nicht.

Wann ist er im Urlaubspreis inkludiert?

Viele Reiseveranstalter bieten Skireisen an, in denen der Skipass schon inklusive ist. So müsst ihr euch nicht mehr darum kümmern, ihn zu kaufen und spart so nicht nur Zeit, Stress und Nerven, sondern hin und wieder bares Geld. Manchmal habt ihr während eurer Buchung sogar die Möglichkeit, den Skipass auf mehrere Gebiete auszuweiten oder die Anzahl der gültigen Tage ganz individuell zu bestimmen. Und vor allem müsst ihr bei der Ankunft nicht ewig am Kassenhäuschen warten, um den Skipass ausgehändigt zu bekommen. Diesen erhaltet ihr nämlich meist schon im Vorfeld oder spätestens bei eurer Ankunft im Hotel.

Mit Alpin Ski auf der Piste
Mit Alpin Ski auf der Piste

Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass ihr keine Sprachbarrieren überwinden müsst, wenn ihr in ein Skigebiet in einem fremdsprachigen Land reist. Den für euch passenden Skipass habt ihr ja schon und bei eventuellen Fragen könnt ihr euch vor Reiseantritt beim Veranstalter melden. Die Organisation wird euch also von kompetenten Personen abgenommen, die bestens über alle Möglichkeiten eures Skipasses Bescheid wissen.

Werden Kosten für den Skipass erstattet?

Leider passieren im Urlaub trotz der sorgfältigen Planung hin und wieder unvorhergesehene Dinge. Während eures Winterurlaubs ist die ganze Woche schlechtes Wetter oder es liegt nicht einmal genügend Schnee auf der Piste? Es herrscht Lawinengefahr und der Liftbetrieb muss zeitweise unterbrochen werden oder bestimmte Abfahrten werden gesperrt? In solchen Fällen ist es wichtig zu wissen, ob man einen Skipass zurückgeben kann.

Leider habt ihr in diesen Fällen in der Regel kein Recht darauf, die Kosten erstatten zu lassen. Auch vergessene oder verlorene Skipässe werden nicht erstattet oder ersetzt. Allerdings bekommt ihr manchmal Rückerstattungen, wenn ihr euch verletzt und mit einem ärztlichen Attest euren Skipass zurückgebt. Hier entscheidet jedes Liftunternehmen anders und handelt meist aus Kulanz.

Auswahl an Skigebieten

Sicher kribbelt es euch schon in den Beinen und ihr wollt am liebsten sofort eure Bretter anschnallen? Vorher verraten wir euch noch, welche Skigebiete ihr beispielsweise aufsuchen könnt.

Skigebiet Pistenkilometer
Zermatt (Schweiz) 360 Kilometer
Serfaus Fiss Ladis (Österreich, Tirol) 214 Kilometer
Ski Arlberg (Österreich) 305 Kilometer
Whistler Blackcomb (Kanada) 220 Kilometer
Saalbach Hinterglemm Leogang Fieberbrunn (Österreich) 270 Kilometer
Ischgl-Samnaun (Österreich) 238 Kilometer
Val Gardena/Gröden (Italien, Dolomiten) 175 Kilometer
Sölden (Österreich) 144 Kilometer
Les 3 Vallées (Frankreich) 600 Kilometer
Alta Badia (Italien, Südtirol) 130 Kilometer

Alle Angaben ohne Gewähr

Das schweizerische Zermatt gehört zu dem besten Skigebiet der Welt und lockt mit insgesamt 360 Pistenkilometern. Mit seiner Lage auf etwa 4.000 Höhenmetern ist Zermatt nicht nur das am höchsten gelegenen Gebiet in den Alpen, sondern punktet auch mit hoher Schneesicherheit. So könnt ihr hier fast das ganze Jahr Ski fahren und spart mit dem Vorabkauf eures Skipasses sogar noch etwas Geld.

Skisport auf dem Trockenen Steg in Zermatt
Skisport auf dem Trockenen Steg in Zermatt

Das Skigebiet Serfauss Fiss Ladis in Österreich eignet sich perfekt für Familien, aber auch für erfahrene Skifahrer und Snowboarder. Hier erwartet euch ein großes Gebiet mit perfekt präparierten Pisten, modernen Liftanlagen und kleinen Schildern, die euch beim Fahren den Weg weisen. Ihr werdet euch wohlfühlen und mit einer Gästekarte, die ihr bei dem Vermieter eurer Unterkunft erhaltet, bekommt ihr sogar eine Ermäßigung auf euren Skipass.

Ski Arlberg ist das größte zusammenhängende Skigebiet in Österreich und besteht aus St. Anton, Lech-Zürs und Warth-Schröcken. Euch stehen nicht nur 305 Pistenkilometer, sondern auch 200 Kilometer Tiefschneeabfahrten zur Verfügung. Ski Arlberg punktet mit Vielfalt und hier kommen sowohl Familien und Anfänger als auch Profis und Freerider voll auf ihre Kosten. Doch auch Feierwütige werden beim Aprés-Ski eine tolle Zeit erleben. Die Skipässe könnt ihr in diesem Gebiet sehr flexibel gestalten und sogar nur für wenige Stunden nutzen.

Ob Schneehase, Aprés-Ski-Fan oder Winterwanderer – für euren Trip auf die schneeweißen Höhen der Gebirge benötigt ihr einen Skipass. Erkundigt ihr euch jedoch schon vorher über die Bedingungen in eurem bevorzugten Gebiet, so steht einem unvergesslichen Winterabenteuer nichts mehr im Weg.

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2 Kommentare zum Thema
  1. Ritter Anja

    Guten Tag, habe bei “Tante google”, wie ich immer so schön sage, meine Suche eingegeben und bin dann auf diese tolle Information gekommen. Hat mir wirklich gut gefallen.
    Bieten die Schweizer Crans Montana, (mycma) auch einen Behindertenrabatt an, wissen Sie das zufällig? Da ist der Skipasspreis schon recht hoch.
    Über eine kurze Rücknachricht würde ich mich sehr freuen.
    Vielen Dank, vg Anja Ritter 😀

    1. ab in den urlaub Magazin Redaktion

      Hallo Frau Ritter,

      leider ist uns über einen Behindertenrabatt bei der Schweizer Crans Montana nichts bekannt. Nehmen Sie doch Kontakt zum Skigebiet auf, um die Angelegenheit zu klären.

      Beste Grüße
      die ab in den urlaub Magazin Redaktion