Es juckt, es brennt, es schmerzt… Sonnenbrand ist eines der häufigsten Leiden im Urlaub. Für manche Urlauber gehört es dazu wie Sand und Meer. Trotzdem solltet ihr natürlich vorsichtig sein, wenn es euch erwischt hat – und die Stelle entsprechend behandeln.
Wie entsteht eigentlich Sonnenbrand?
Kurz im Urlaub mal nicht aufgepasst, schon ist er da: Der nervige und oft schmerzhafte Sonnenbrand. Selbst dann, wenn wir uns vorwiegend im Schatten aufhalten, kann es uns treffen. Das liegt vor allem daran, dass die dafür verantwortliche Strahlung auch durch Schatten nicht gebremst wird.
Sonnenbrand entsteht, wenn die Ultraviolettstrahlung der Sonne durch die Haut dringt. Diese ist ein als UV-A und UV-B abgekürzter Bestandteil des Sonnenlichts, ebenso wie das für uns sichtbare Licht und die Wärmestrahlung. Während die letzten beiden uns aber kaum negativ beeinflussen, sondern vielmehr den Urlaub erst zum Urlaub machen, zeigen sich Erstere für die unangenehmen Hautschäden verantwortlich, die wir als Sonnenbrand kennen.
Typische Symptome des Sonnenbrandes sind neben der sichtbaren Rötung Schmerzen oder Juckreiz, manchmal können sich auch Blasen oder Krusten bilden. Kinder reagieren oft besonders heftig auf Sonnenbrand: So kann bei ihnen durchaus Fieber als Symptom hinzukommen. Mit einem derartigen Beschwerdebild ist vor allem bei Kindern unter zwölf Jahren nicht zu spaßen. Das Risiko für Hautkrebs steigt und es sollte dringend ein Arzt aufgesucht werden. Natürlich gilt das auch für Erwachsene, wenn die Schmerzen stark sind oder auch entsprechende Hilfsmittel keine Linderung verschaffen.
Fast überall ein Risiko
Das Risiko für einen Sonnenbrand besteht in erster Linie an Urlaubsorten mit direkter Sonneneinstrahlung; kurz, dort wo es heiß ist. Besonders stark erhöht ist der Anteil von schädlichen UV-Strahlen in Gebieten auf der Südhalbkugel der Erde.
Das liegt an dem Einfluss durch das Ozonloch, welches sich über der Antarktis befindet. Durch die Wasseroberfläche des Meeres wird die Strahlung überdies reflektiert und somit verstärkt. Dass beim Schwimmen, Schnorcheln oder Tauchen im Meer kein Sonnenbrand entstehen kann, erweist sich also als gefährliches Trugbild. Dasselbe gilt daher für den Aufenthalt im Schatten, der keine Garantie als Schutz vor einem Sonnenbrand ausmacht.
Was ebenfalls viele nicht wissen: Auch in Schneegebieten mit direkter Sonneneinstrahlung besteht das Risiko eines Sonnenbrandes. Gerade im Skiurlaub unterschätzen einige Urlauber daher die Gefahr und cremen sich nicht vorsorglich ein. Rund um die Skibrille entsteht dann rasch ein unschöner und schmerzender Sonnenbrand. Kühle Außentemperaturen bilden also keinen Schutz vor dem Beschwerdebild!
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Was tun bei Sonnenbrand?
Hat es euch erwischt und der Sonnenbrand ist gut sicht- und spürbar auf eurem Körper? Dann heißt es für euch erst einmal, raus aus der Sonne! So schwer es euch auch im Urlaub fallen mag, auf die wärmende Sonne zu verzichten: Ein neuerliches Sonnenbad mit Sonnenbrand, bei dem es sich ja tatsächlich um verbrannte Haut handelt, ist verheerend für die bestehende und schmerzende Wunde.
Kühlung hat sich in einigen Fällen bewährt: So schaffen ein paar Runden im hoteleigenen Swimming-Pool ebenso Linderung wie eine kalte Dusche oder ein Kühl-Pad, das auf die Wunde gelegt wird. Hier gilt aber die Regel „weniger ist mehr“. So kann zu viel Kühlung das Abwehrsystem schwächen und so die beim Sonnenbrand wichtige Hautregeneration negativ beeinflussen. Auch sollte auf eine Kühlung mit Temperaturen unter 15 Grad verzichtet werden.
Linderung durch Cremes
Hat der Sonnenbrand schon Blasen gebildet, handelt es sich um eine schwerwiegendere Verbrennung zweiten Grades. Dann sollte lieber ein Hautarzt konsultiert werden. Dieser empfiehlt beispielsweise die Anwendung von kortikoidhaltigen Salben und Lotionen, welche den Sonnenbrand behandeln. Diese könnt ihr ganz einfach in der Reiseapotheke mit in den Urlaub nehmen.
Geeignet sind außerdem Salben mit einem Anteil von kolloidalem Silber. Dieses wirkt entzündungshemmend, antibakteriell und beruhigt gleichzeitig die gereizte Haut. Das Silber kann zwar auch pur auf die Wunde aufgetragen werden, als Salbe zieht es allerdings besser in die Haut ein und entfaltet die Wirkung genau dort, wo sie benötigt wird.
Tipp: Wenn ihr auf reines, kolloidales Silber zurückgreifen wollt, tragt es dünn auf und lasst es mindestens 30 Minuten einwirken. Zwei bis dreimal täglich könnt ihr es bei Sonnenbrand anwenden.
Bewährte Hausmittel
Trifft euch der Sonnenbrand im Urlaub unvorbereitet, habt ihr vielleicht keine entsprechende Creme parat. Dann können, wie bei vielen Beschwerdebildern, die bewährten Hausmittel helfen. Besorgt euch beispielsweise Natron und mischt einen Teelöffel davon in einem Liter Wasser. Taucht anschließend ein Tuch hinein und legt es auf die schmerzende Stelle. Ist der gesamte Oberkörper betroffen, könnt ihr alternativ auch ein T-Shirt in dem Natronwasser baden und dieses anschließend anziehen.
Ebenso bewährt haben sich Quarkwickel. Quark werdet ihr sicher in einem ortsansässigen Supermarkt finden. Tragt ihn dick auf die betroffene Stelle auf, wickelt einen Verband oder ein straffes Tuch darum und lasst den Quark möglichst lange einwirken. Empfehlenswert ist die Anwendung über Nacht. Positiver Nebeneffekt: Die Kühlung verschafft Linderung!
Als dritte Option steht euch die Heilpflanze Aloe Vera zur Verfügung. Diese werdet ihr natürlich weniger häufig in Läden antreffen als Natron und Quark. Vielleicht habt ihr aber Glück und befindet euch in einem Land, in dem die Pflanze sogar angebaut wird? Dann solltet ihr ein entsprechendes Gel recht einfach auftreiben können. Tragt dieses mehrmals pro Tag dünn auf die Sonnenbrand-Stellen auf und freut euch auf die kühlende Wirkung, die überdies einen möglichen Juckreiz stillt. Die Kraft von Aloe Vera wird nicht umsonst bei Strahlentherapien eingesetzt, bei denen sie die beschädigte Haut schneller regenerieren und so heilen kann.
Was hilft bei Sonnenbrand bei Kindern?
Besonders gefährlich ist der Sonnenbrand natürlich beim Nachwuchs. Ihr werdet sicher alles tun, damit Babys und Kleinkinder aus der Sonne bleiben – und doch lässt sich bei aller Vorsicht leider nicht immer ein Sonnenbrand vermeiden. Das liegt einerseits daran, dass die Kinderhaut deutlich empfindlicher reagiert als die Haut von Erwachsenen. Sie ist dünner und zeigt sich so aufgrund ihrer Beschaffenheit anfälliger gegenüber Reizungen durch UV-Licht.
Andererseits werden manche Stellen bei der Vorbeugung von Sonnenbrand schlichtweg vergessen. Die Nase und die Ohren, aber auch der Hals- und Nackenbereich sind besonders häufig der Sonne ausgesetzt und benötigen so eine intensivere Vorbereitung. Ein weiterer Grund ist natürlich, dass es nicht immer möglich ist, alle Kinder permanent im Auge zu haben. Schon wenige Minuten in der prallen Sonne können bei kleinen Kindern ausreichen, um die empfindliche Haut zu schädigen.
Für Eltern gut zu wissen ist auch, dass Sonnencremes allein nicht immer helfen können. So sehr ihr euch beim Eincremen auch anstrengt und egal, was das Produkt auch versprechen mag: Es ist nicht möglich, die komplette Haut vollständig vor den schädlichen Einflüssen von UV-Licht zu bewahren. Die beste Option ist daher, während der meisten Sonneneinstrahlung einfach mit den Kindern im Innenbereich zu bleiben.
Die UV-Strahlung findet in der Regel zwischen 11 und 15 Uhr ihren Höhepunkt. Natürlich wird es für euch eine Herausforderung, den Nachwuchs in dieser Zeit von verlockenden Orten wie Strand und Meer fernzuhalten. Doch bieten viele Ferienunterkünfte eine Kinderanimation an, die als alternative Kinderbeschäftigung sicher punkten kann. Auch gibt es zahlreiche Hotels mit einem Swimmingpool im Innenbereich, der zwar nicht mit dem Meer mithält, aber trotzdem eine oft akzeptierte Alternative ist.
Steht eure Planung schon? Wir geben euch hilfreiche Tipps für den Familienurlaub.
Ernstzunehmende Symptome
Gerade bei Kindern unter zwölf Jahren steigt das Risiko für Hautkrebs infolge eines Sonnenbrandes drastisch an. Daher sollte in diesem Fall, wenn am Urlaubsort möglich, sofort ein Arzt aufgesucht werden. Das gilt insbesondere für Babys. Viele Cremes und Salben eignen sich nicht für die junge Haut und richten mehr Schaden an, als dass sie gegen die Beschwerden helfen. Im Zweifelsfall ist es also besser, sich auf die Einschätzung eines Mediziners zu verlassen und die Behandlung nicht selbst zu übernehmen.
Mögliche Linderung
Stellt ihr einen (beginnenden) Sonnenbrand beim Nachwuchs fest, sollte das betroffene Kind sofort nach drinnen geholt und von weiterer Sonneneinstrahlung abgeschirmt werden. Kühlender Quark darf auch bei Kindern problemlos dafür verwendet werden, die verletzte Haut zu kühlen. Feuchte, kühle Umschläge oder Feuchtigkeitscremes sind ebenfalls in vielen Fällen geeignet. Achtet darauf, dass ihr bei Babys und Kleinkindern entsprechende Babycremes verwendet!
Eine Ausnahme bilden Sonnenbrände, die bereits Blasen gebildet haben. Diese treten durch die Wirkung von Feuchtigkeitscremes noch stärker hervor. Allerdings lasst ihr es beim Nachwuchs sicherlich eh nicht so weit kommen, dass eine Brandwunde mit Blasen auf der Haut entsteht.
Mit Baby in den Urlaub? Kein Problem mit unseren wichtigsten Informationen.
Wie kann man Sonnenbrand vorbeugen?
Neben der Behandlung von konkretem Sonnenbrand könnt ihr aber auch im Vorfeld etwas tun, damit er euch und eurem Nachwuchs nicht den Urlaub vermiest!
Sonnenbad langsam steigern
Mögt ihr Sonnenbäder? Dann startet langsam und legt euch nicht gleich an Tag eins für mehrere Stunden in die Sonne. Der Körper muss sich erst an die neue Sonneneinstrahlung gewöhnen und reagiert vielleicht ungewohnt empfindlich. Das gilt vor allem für Menschen, die selten in den Urlaub fahren – etwa in den wohlverdienten Sommerurlaub.
Tipp: Nicht nur für den Nachwuchs, sondern auch für euch gilt: Meidet die intensive Mittagssonne zwischen 11 und 15 Uhr.
Nicht auf Schatten vertrauen
Generell solltet ihr euch in den ersten Urlaubstagen bevorzugt im Schatten aufhalten. Auch das ist wichtig für die Gewöhnung an die Sonne. Allerdings schützt euch auch der Schatten nicht vor einem Sonnenbrand! Vertraut also besser nicht auf die schützende Wirkung eines Baums oder Schirms.
Eigenes Risiko einschätzen
Gehört ihr zu einer Risikogruppe, die besonders häufig an Sonnenbrand erkrankt? Darunter fallen beispielsweise sehr hellhäutige Menschen sowie Menschen mit hellem oder rotem Haar. Natürlich sollten auch Kinder oder ältere Menschen besonders gut eingecremt werden. Wenn ihr euer Risiko höher einschätzt, solltet ihr entsprechend vorbeugen.
Passende Kleidung
Die Versuchung ist groß, streifenfrei braun zu werden – doch bei Aktivitäten ist lange, schützende Kleidung besser. Bei Tagesausflügen in praller Sonne empfiehlt sich ein großer Sonnenhut, um die Kopfhaut, das Gesicht und die Schulterpartie zu schützen. Auch ein weißes Shirt kann einen gewissen Schutz vor der Strahlung bieten, ersetzt allerdings keine Sonnencreme.
Schützende Creme
Es gibt diverse Sonnenschutzcremes mit unterschiedlichen LSF-Einstufungen. Ein hoher Lichtschutzfaktor schützt in der Regel besser vor der schädlichen Strahlung. Empfehlenswert sind Produkte ab LSF 15, der einen rund 93-prozentigen Strahlungsschutz erlaubt. Sonnencremes mit LSF 50 wirken auf den Laien zwar deutlich wirksamer, sind mit 98-prozentigem Schutz aber nur marginal von der Wirkung des LSF-15-Produktes entfernt. Eine Alternative sind Sunblocker: Diese wirken schützend, indem sie das UV-Licht durch Mikrobestandteile wie Zinkoxid reflektieren.
Richtig eincremen
Nicht nur die Wahl der Sonnencreme, sondern auch die Art der Anwendung beeinflusst das Sonnenbrand-Risiko positiv oder negativ. Ihr macht es richtig, wenn ihr euch mindestens 30 Minuten vor dem Sonneneinfluss eincremt. Wählt außerdem einen schattigen Ort für das Eincremen und schenkt bestimmten Körperteilen eine besondere Beachtung. Darunter fallen das Gesicht (insbesondere die Nase), die Schultern, der Fußrücken und der Brustbereich. Ein weit verbreiteter Fehler ist dabei die Auftragsmenge: Auch wenn es viel klingt, sollte etwa das Gesicht einen Teelöffel voll Sonnencreme abbekommen, die anderen Körperregionen entsprechend mehr. Wenn eure Sonnencreme nach dem Sommer nicht leer ist, habt ihr in der Regel zuwenig Schutz aufgetragen.
Am Strand gilt zudem, dass das Wasser die Strahlung reflektiert und sie damit sogar erhöht. Daher solltet ihr auch und gerade beim Planschen im Meer auf den Sonnenschutz nicht verzichten.
Sonnencreme erneuern
Ihr kommt gerade aus dem Wasser und wollt euch nun faul in die Sonne legen? Das dürft ihr natürlich – aber solltet ihr vorher die Sonnencreme noch einmal neu auftragen. Das regelmäßige Auftragen ist wichtig, um einen langanhaltenden Schutz zu ermöglichen. Selbst wasserfeste Produkte verlieren mitunter an Wirksamkeit, sobald ihr einmal damit geschwommen seid. Geht hier lieber auf Nummer sicher.
Einfluss von Ernährung & Medikamenten
Noch andere Faktoren senken oder erhöhen das Risiko für einen Sonnenbrand – darunter Faktoren, mit denen ihr vermutlich gar nicht gerechnet habt. Hättet ihr beispielsweise gewusst, dass die Ernährung eure Resistenz gegen die schädlichen UV-Strahlen beeinflussen kann? So wirkt sich eine Ernährung, die reich an Antioxidantien ist, positiv auf die Hautbarriere aus. Antioxidantien verstecken sich beispielsweise in diversen Obst- und Gemüsesorten.
Weiterhin können bestimmte Medikamente einen Einfluss auf die „Sonnenfestigkeit“ haben. Gewisse Arzneien, darunter etwa Antibiotika, Antihistaminika und Medikamente zur Behandlung von Rheuma oder Diabetes, können die Hautempfindlichkeit gegenüber der Sonneneinstrahlung erhöhen. Nehmt ihr eines oder mehrere dieser Arzneien ein? Dann sprecht im Vorfeld des Urlaubs besser mit dem Arzt und fragt, ob ein zusätzlicher Sonnenschutz erforderlich ist.
So vorbereitet, bleibt ihr hoffentlich von der schmerzhaften Rötung im Urlaub verschont – und könnt ihn ganz nach Wunsch genießen.
Ich war neulich in Ägypten im Urlaub und habe mir leider am letzten Tag einen extremen Sonnenbrand geholt. Mein Kind hatte leider auch zu wenig Sonnencreme auf der Haut, weshalb es ihr ähnlich geht. Es ist sehr gut zu wissen, dass wir dringend einen Hautarzt aufsuchen sollten, da sie gerade mal 10 Jahre alt ist und entsprechend das Risiko für Hautkrebs steigt. Diesen Rat werden wir auf jeden Fall befolgen!