Wer in den Urlaub fährt, bringt seinen Lieben daheim gerne das eine oder andere Souvenir mit. Das gilt umso mehr, wenn sich Reisende in Regionen befinden, die kulturell sehr verschieden von zu Hause sind. Durch passende Mitbringsel hat man ein wenig von der Kultur mit im Koffer. Türkei-Urlauber sollten nach diesen zehn schönsten Souvenirs aus der Türkei Ausschau halten.
Überblick
Die Türkei ist eines der beliebtesten und am meisten besuchten Urlaubsländer der Deutschen. Sie liegt nicht allzu weit weg und entführt uns doch in eine ganz andere Welt. Schon seit Jahrtausenden ist die Metropole Istanbul das Tor zum Orient und auch im Rest des Landes verbinden sich Einflüsse aus Arabien, Afrika und Europa auf einzigartige Weise. Das wird auch anhand der typisch türkischen Souvenirs deutlich.
Top 10 Souvenirs aus der Türkei
Je weiter ihr euch von zu Hause entfernt, umso exotischer werden oftmals die Souvenirs. Das beginnt schon bei Nahrungs- und Genussmitteln, die Inhaltsstoffe und Zutaten enthalten, die bei uns nicht zu finden sind. Das ist bei türkischen Souvenirs wie Gewürzen oder Süßigkeiten nicht anders. Eine große Rolle bei Souvenirs spielt außerdem die landestypische Kultur und Folklore. Geschirr und Keramik in traditionellen Stilen sowie einzigartige Objekte wie Wasserpfeifen oder Spielbretter erinnern noch lange an den Urlaub und kommen auch bei den Beschenkten sehr gut an.
1. Nazar Amulette
Wer in der Türkei Urlaub macht, hat sicher schon mehrfach ein besonderes Symbol bemerkt. Die Rede ist vom sogenannten Türkischen Auge, dem Nazar Amulett. Diese kleinen Schmuckstücke in Form von blauen Augen sind eine Art mystischer Glücksbringer und sollen angeblich vor dem Bösen Blick schützen. In einer Gegend, in der dunkle Augen wohl vorgeherrscht haben sollen, waren blaue Augen im Volksglauben lange Zeit mit bösen Zauberfähigkeiten assoziiert. Der blaue Anhänger des Amuletts bildet dagegen eine Art Gegenzauber und ist daher auch in der Form eines abstrakten menschlichen Auges nachempfunden sowie in aller Welt beliebt.
Die Türken verwenden Nazar Amulette beispielsweise über Hauseingangstüren, aber auch an den Rückspiegeln ihrer Autos oder als Schmuck an Halsketten oder Armreifen. Ein Nazar Amulett ist ein originelles und authentisches Souvenir aus der Türkei und zugleich ein dekoratives Accessoire für zu Hause.
2. Türkischer Honig
Die Türkei ist berühmt für ihre fantastischen Süßigkeiten. Diese werden in Deutschland oft unter dem Begriff “Türkischer Honig” zusammengefasst. Tatsächlich gibt es aber deutliche Unterscheidungen. So handelt es sich bei Türkischem Honig eigentlich um weißen Nougat, also die Mischung aus Eischnee und Honig oder Zucker.
Das, was wir hierzulande eher unter Türkischem Honig verstehen, wird in der Türkei Lokum oder auch Turkish Delight genannt. Dabei handelt es sich um mundgerechte Stückchen einer weichen und klebrigen Masse aus Zucker und Stärke, die mit Nüssen, Mandeln, Pistazien oder Fruchtsäften aromatisiert wurde.
Wann oder wo Lokum das erste Mal hergestellt wurde, ist heute nicht mehr nachzuvollziehen. Erste Berichte gehen angeblich bis ins 9. Jahrhundert zurück. Die aktuelle Variante geht der Legende nach auf einen osmanischen Sultan des 18. Jahrhunderts zurück, der mit den leckeren Happen die Damen seines Harems verwöhnt haben soll.
3. Gewürze
Orientalische Gewürze sind mittlerweile auch in den deutschen Küchen präsent und werden gern genutzt. Trotzdem finden Urlauber auf den Basaren der Türkei immer wieder ihnen unbekannte Gerüche und Geschmäcker. Mit einer kleinen Auswahl als Souvenir bringt ihr ein Stück Orient mit nach Hause. Die Palette an Gewürzen reicht von recht bekannten Aromen wie Kreuzkümmel, Zimt, Minze oder Sesam bis hin zu exotischen und auch teuren Variationen wie Safran. Am besten flaniert ihr ganz in Ruhe über einen der traditionellen Basare und stellt euch eine kleine Auswahl zum Probieren zusammen.
Gewürze waren im Mittelalter und auch in der Frühen Neuzeit eines der wichtigsten Handelsgüter im Osmanischen Reich. Indische und chinesische Gewürze erreichten über Konstantinopel Europa und machten die Stadt reich – zumindest solange, bis die Portugiesen einen Seeweg nach Indien fanden.
4. Tonwaren & Keramik
Das Keramik- und Tonhandwerk ist ein weiterer Zweig der Handwerkskunst, welcher vor allem im zentralen Anatolien weit verbreitet ist. Wer also nicht unbedingt an der Südküste, sondern eher im Inland der Türkei Urlaub macht, wird sicher auf dem einen oder anderen Markt auf solche Waren stoßen. Von besonderem Flair sind Tonwaren aus Kappadokien, etwa aus der dafür berühmten Stadt Avanos. Dort fließt nämlich der Kizilirmak, der längste Fluss der Türkei. Aus diesem wiederum wird der Lehm für wunderbar gestaltete Tongefäße gewonnen, die noch immer in traditioneller Handwerksarbeit hergestellt werden.
Bei Keramikwaren ist das Mitnehmen dieser nicht so einfach. Hier gibt es mittlerweile viele Andenken aus industrieller Serienproduktion. Wer aber einen individuellen Teller oder eine Schale als Souvenir mitbringen will, sollte genau hinschauen. Echte Handarbeit zeigt immer Ungenauigkeiten, etwa einen verrutschten Pinselstrich.
5. Kupfer- und Messingeschirr
Neben Keramik und Ton wurden im Osmanischen Reich viele Alltagsgegenstände aus Kupfer hergestellt. Vor allem Geschirr und Krüge oder spezielle Gerätschaften wie der Teekocher Caydanlik wurden aus einem günstigen und flexiblen Metall gefertigt und dabei oft kunstvoll verziert. Auch das traditionelle türkische Kaffeegeschirr besteht aus einer Tasse, einem Untersetzer und einem Deckel aus Kupfer oder Messing. In die Metalltasse wird dann die Keramiktasse hineingestellt, damit das Heißgetränk länger warm bleibt. Für alle Kaffeegenießer ist so ein Set das ideale Mitbringsel aus der Türkei.
Es waren im Übrigen die Osmanen, die den Kaffee überhaupt erst nach Europa gebracht haben. Der Rohstoff kam ursprünglich aus Äthiopien zunächst in die Stadt Mekka. Von dort aus trat das Getränk seinen Siegeszug an und gelangte mit der osmanischen Belagerung von Wien schließlich in die dort dann legendär gewordenen Kaffeehäuser.
6. Pestemal
Zu den Dingen, die ihr unbedingt in der Türkei gemacht haben solltet, gehört auf jeden Fall ein Besuch in einem Hammam. Diese traditionellen orientalischen Dampfbäder sind nicht nur gesund und wohltuend, sondern dank der reichen Verzierungen auch lohnend für das Auge. Wer in ein Hammam geht, bekommt üblicherweise ein leichtes und sehr saugfähiges Tuch für die Dauer des Aufenthalts ausgehändigt. Dabei handelt es sich um ein spezielles Hammam-Tuch, welches Pestemal heißt. Diese reinen Baumwolltücher gibt es dort auch zu kaufen und bieten sich als praktisches Souvenir für Männer und Frauen gleichermaßen an.
Der ursprüngliche Zweck der Hammams war übrigens die sogenannte Ghusl, die große rituelle Waschung, um den Zustand der großen rituellen Unreinheit zu beseitigen. Diese wiederum trat mit jedem Samenerguss oder jeder Menstruation ein. Außerdem wurde die Ghusl grundsätzlich vor jedem Freitagsgebet empfohlen.
7. Shisha/Nargile
Dank der Beliebtheit der Shisha-Bars in europäischen Großstädten sind die orientalischen Wasserpfeifen heute überall mindestens so bekannt wie in der Türkei. Dennoch – oder gerade deswegen – ist eine Wasserpfeife ein ideales Souvenir aus der Türkei. Fragt ihr bei den Händlern nach einer Nargile und nicht nach einer Shisha, macht ihr den Einheimischen eine große Freude.
Die türkische Wasserpfeife wird Nargil genannt und ist eines der typischen Symbole der osmanischen Alltagskultur. Diese gibt es in der Türkei quasi überall zu kaufen. Allerdings gilt auch hier Vorsicht bei offensichtlichen Schnäppchen. Nicht alles, was typisch türkisch aussieht, kommt auch von dort. Obwohl Shishas heute als typisch türkisch oder arabisch gelten, nahmen sie in Persien oder Nordindien ihren Anfang. Von dort aus verbreiteten sie sich als besonders gesellige Form des Tabakkonsums sowohl in Richtung Südindien als auch in Richtung der Arabischen Halbinsel und Nordafrika.
8. Orientalische Teppiche
Teppichwaren aus dem Orient sind seit langer Zeit äußerst beliebt bei Europäern und daher nach wie vor ein geeignetes Souvenir. Allerdings ist auf vielen Märkten Vorsicht geboten: Manchmal handelt es sich nämlich um preisgünstige Kopien aus China und nicht um echte Handarbeit aus der Türkei. Echte türkische Teppiche sind nicht ganz billig. Allerdings lohnt es sich, auf den Basaren zu verhandeln. Das bei uns eher unbekannte Konzept des Feilschens gehört hier zum Handel dazu. Wenn also ein Teppich ursprünglich 500 Euro kostet, dürfte er am Ende für 300 Euro über den Ladentisch gehen.
Türkische – oder auch anatolische – Teppiche gehören seit Jahrhunderten zum kulturellen Erbe der Region. Die Kunst des Teppichknüpfens ist hier sogar weit älter als der Islam. Die heutigen Teppiche zeigen jedoch meist deutliche Merkmale der islamischen Kunst, etwa fein verarbeitete Bordüren oder Muster, wie sie auch auf Gebetsteppichen zu finden sind.
9. Raki
Was wäre ein besseres Mitbringsel aus dem Urlaub als das türkische Nationalgetränk Raki? Der aromatische Anisschnaps ist ein fester Bestandteil der türkischen Kulinarik und daher ideal als Souvenir. Gemischt mit Wasser und Eis bekommt Raki eine milchige Färbung und wird daher auch Aslan Sütü – Löwenmilch – genannt.
Eigentlich ist Raki ein Destillat aus Trauben, welches dann mit Anis versetzt und nochmals destilliert wird. Getrunken wird die bis zu 50 Vol.-% starke Spirituose nicht nur als Aperitif, sondern auch als Begleiter zum Essen. Nicht zuletzt deshalb wird Urlaubern die Verdünnung mit Wasser und jeder Menge Eis empfohlen.
Alkoholische Getränke mit Anis stammen vermutlich aus Kleinasien und verbreiteten sich über viele Regionen in Europa. Varianten von Raki finden sich auf dem Balkan, in Griechenland (Ouzo) oder auch in Frankreich (Pastis). Eine Flasche Raki als Mitbringsel könnte daher bei den Bekannten gut ankommen.
10. Tavla Brett
Eines der beliebtesten Brettspiele in der Türkei ist Backgammon, welches hier allerdings Tavla genannt wird. Dafür benötigen die Spieler neben Würfeln das passende Spielbrett mit den charakteristischen Zacken. Diese sind oft hübsch verziert, in Handarbeit gefertigt und eignen sich daher bestens als Souvenir. Wer selbst gern spielt oder jemanden kennt, der Backgammon mag, kann mit einem echten Tavla Brett aus der Türkei nichts falsch machen. Vielleicht animiert so ein schönes Mitbringsel ja sogar dazu, dieses uralte Spiel überhaupt einmal auszuprobieren. Immerhin haben es die Römer schon vor 2.000 Jahren gern gespielt.
Brettspiele mit Würfeln sind viele Jahrtausende alt, bilden damit jedoch nicht unbedingt echte Vorläufer des Backgammons. Das römische Duodecim Scripta war jedoch ähnlich genug, um es als Ahnen des heutigen Spiels zu sehen. Im Mittelalter verbreiteten sich die Nachfolger über den ganzen Kontinent – beispielsweise in der Türkei als Tavla und im Deutschen als Wurfzabel.
Gesetze & Regeln – was ist nicht erlaubt?
Nicht alles, was einem gefällt, eignet sich auch als Souvenir aus der Türkei. Es gibt gewisse Einschränkungen, welche Dinge nicht mit in den Flieger genommen werden sollten. Bei Zuwiderhandlungen drohen empfindliche Strafen. Eine abschließende Rechtsberatung zur Ein- und Ausfuhr bieten wir mit diesem Artikel zwar nicht an, aber die Liste der nicht erlaubten Souvenirs stellen wir euch hier dennoch kurz vor.
Antiquitäten
Es ist nicht erlaubt, echte Antiquitäten oder archäologische Fundstücke aus der Türkei auszuführen. Wer also zufällig ein sehr alt wirkendes Objekt am Strand oder nahe einer Ruine findet, sollte es den örtlichen Behörden überlassen. Das gilt übrigens auch für Münzen oder antike Teppiche, die mindestens 100 Jahre alt sind.
Waffen
Die Ausfuhr von Waffen ist stark beschränkt. Das bezieht sich nicht nur auf moderne Feuerwaffen, sondern eben auch auf antiquarische Objekte wie Säbel, Dolche oder alte Pistolen. Diese Dinge werden ab und zu auf Märkten oder in Antiquariaten angeboten, eignen sich aber nicht für die Ausfuhr außer Landes und somit auch nicht als Souvenir für die Lieben daheim.
Muscheln
Grundsätzlich ist es nicht verboten, am Strand gesammelte Muscheln mit nach Hause zu nehmen. Es kann aber vorkommen, dass Zollbeamte bei der Ausreise diese Muscheln als antiquarisch wertvoll bewerten. Dann wiederum ist der Versuch des Außer-Landes-bringen strafbar. Besser ist es also, sich Muscheln als Souvenir zu kaufen, den Kassenbeleg aufzubewahren und diesen gegebenenfalls an der Grenze oder am Flughafen vorzulegen. So seid ihr bei eurer Rückreise auf der sicheren Seite.
Zollbestimmungen und Wertbeschränkungen
Generell gibt es bei der Ausreise ein paar Beschränkungen zu beachten. So dürfen beispielsweise alkoholische Getränke nur bis zu einem Volumen von fünf Litern ausgeführt werden. Bei Zigaretten sind maximal zehn Päckchen erlaubt. Selbst bei Souvenirs gibt es eine Wertobergrenze von umgerechnet 1.000 US-Dollar. Alles darüber muss als Warenhandel verzollt werden.