Allgemein / Hotel
Ein Hotel aus den 60-ern Jahren des vorigen Jahrhunderts, oder sollte man sagen Jahrtausend? Dementsprechend ist auch das sehr verstaubte Ambiente und scheinbar auch die dort residierende Klientel! Das lebendigste im Hause ist der im oberen Dachgeschoss agierende Waschbär. Im Altteil des Hotels führt eine spärlich beleuchtete ausgetretene Treppe nach oben und ist m.E. ziemlich unfallträchtig, besonders bei dem fast ausschließlich altem Publikum!Insgesamt wirkt der gesamte Bau eher nach einem provisorischen Übergangsheim! Schmucklos, quadratisch, verschachtelt, unpraktisch und nicht besonders gut! 1967 war es mal bestimmt der Hammer, nunmehr jedoch nur ein fast schon museales und kaum mehr ansprechendes Haus! Einzig an der Sauberkeit gab es nichts zu bemängeln!Die Zimmer verfügen nicht einmal über einen Zimmer-Safe, sondern lediglich über eine zentrale Safe-Anlage im Rezeptionsbereich. Diese sind zwar kostenlos, jedoch muss man wegen jeder Kleinigkeit runterkleckern, wenn man an den Safe will/muss! Das geht eigentlich gar nicht, jedenfalls nicht bei dem Anspruch dem das Haus darzustellen bemüht ist!
Lage
Das Haus liegt direkt an der Ausfallstraße der B4 und ist dementsprechend geräuschträchtig. Bei offenem Fenster kann man nicht schlafen, es sei denn, man läge im Koma! Zur Fußgängerzone sind es knapp 10 Minuten Fußweg, je nach Alter der Gäste! Zur Seilbahn sind es jedoch nur einige Schritte.Als positiv kann man die etwas engen Tiefgaragen ansehen, denn den PKW draußen stehen zu lassen, halten wir für ziemlich verwegen!
Service
Der Service ist überraschenderweise ziemlich gut und die dort beschäftigen Angestellten sind richtig bemüht. Der Dialekt der meisten Bediensteten weist eindeutig auf das nächstgelegene neue Bundesland hin, offenbar werden diese dort aus Kostengründen den Einheimischen vorgezogen! Das ist nicht als Bewertung zu verstehen, eher als akustischer Nebeneffekt! Auch die Rezeptions-Kräfte sind durchaus akzeptabel und entgegenkommend.
Gastronomie
Das Frühstück ist recht konventionell, wobei hier die Qualität durchaus steigerungsfähig ist. Das sogenannte Rührei ist eine ziemlich feste und stabile Masse und ähnelt sonstiger gewöhnter lockerer Anrichtung nicht sehr. Auch die gekochten Eier werden nach 6 und 9 Minuten unterschieden. Wobei die Letzteren eher als Golfbälle brauchbar wären! Doch wahrscheinlich hat man sich hiermit der Klientel angepasst, weil die ja in dem Alter mehr Kleckerungsanfällig sein dürften! Das Abendessen, abwechslungsweise mal Menue und Buffet, ist eindeutig als äußerst positiv zu bewerten und somit ein absolutes Highlight des Hauses! Sehr schmackhaft, in sich stimmig und empfehlenswert! Einziges Manko ist die sehr dichte Bestuhlung des Speisesaals mit total unmoderner Dekoration! Wenn man Pech hat, wird man als Paar an einen 6-er Tisch rangiert, was nicht besonders erstrebenswert ist. Positiv dagegen die Möglichkeit, daß man in der Jägerstube Zum Zwölfender gemütlich essen kann und auch danach noch rauchen darf! Solch eine Einrichtung haben wir bisher nirgendwo entdeckt, sehr Gastfreundlich!
Sport / Wellness
Für Wanderer sind zahlreiche Möglichkeiten außerhäusig vorhanden! Im Hotel dagegen ist es ziemlich mau bis kläglich. Das Schwimmbad ist, jedenfalls gegen das Schwesternhotel Revita in Bad Lauterberg, lediglich ein Pfütze mit wirklich dicker Luft. Der Fitnessraum ist ein Witz, 5 Geräte, von denen zwei fehlerhaft sind und 2 Bodenmatten mehr als kläglich!Die offenbar noch vorhandene Kegelbahn wurd nicht besichtigt!Der dem Publikum zur Verfügung stehende Miet-PC ist eine echte Zumutung! Er ähnelt eindeutig den ersten Modellen der Computergenerationen und in seiner Geschwindigkeit fast noch analog zu bezeichnen! Also solch eine Antiquität anzubieten, das ist fast schon boshaft zu nennen, oder wollte man damit der sehr betagten Klientel entgegenkommen?
Zimmer
Das Zimmer war so was von antiquiert, unmodern und muffig, daß man sich wie in den Requisiten für einen Film aus der Nachkriegszeit fühlte! Dazu noch ein Kinderbettchen, was vielleicht ein Wink mit dem Zaunpfahl für die Senioren darstellen sollte? Der Fernseher hatte bestimmt seine 20 Jahre auf dem Buckel und solch eine seltsame Fernbedienung habe ich noch nicht mal in meiner Jugend gesehen! Da man ja nicht bei geöffnetem Fenster schlafen konnte, wurde die Luft in der Nacht ziemlich stickig und man schwitzte fast wie in der Sauna!Das Bad war noch einigermaßen, doch die Spiegelbeleuchtung war völlig falsch angebracht, weil diese nicht das Gesicht beleuchteten, sondern nur ausgiebig blendeten! Eine erfolgreiche Rasur war somit kaum möglich Dank der konträren Leuchten und man musste zu dem nicht beleuchteten Spiegel im Vorraum ausweichen. Wo liegt da eigentlich das Problem diesen Zustand zu ändern, oder lohn t sich das in dem Haus nicht mehr?
Preis Leistung / Fazit
Also das Urteil fällt eindeutig aus, Urlaub würden wir dort nicht empfehlen, für ein paar Tage Durchreise mit Station geht es gerade noch so! Warum die Hotelbesitzer hier nicht investieren und das Haus aufmöbeln ist völlig unverständlich. Das REVITA ist ja auch ein hässlicher Bau, aber wenigstens innen durchaus akzeptabel. Doch scheinbar meinen die Eigner wohl, daß die durchschnittlich alte Klientel diese offensichtlichen Mängel gar nicht mehr wahrnimmt, jedenfalls meiner Ansicht nach! Trotzdem ist die Preiskategorie ziemlich gepfeffert, jedenfalls bei der vorhandenen Ausstattung! Da würden 3 Sterne mehr als ausreichen!