Die griechische Insel Samos wartet nicht mit dem geschäftigen Treiben anderer Insel in der Ägäis auf. Auch große Hotelkomplexe sucht man hier vergebens. Urlaub auf Samos ist damit für alle geeignet, die es ruhiger lieben, obwohl in den Touristenzentren wie Pythagorio und Kokkari trotzdem für Kurzweil gesorgt wird. Besonders landschaftlich weiß das 477 Quadratkilometer große Eiland zu faszinieren. Platanenwälder und Weinberge beherrschen etwa den Norden, während im Süden Buchten mit schönen Stränden zum Baden einladen und Olivenbäume und Kiefern Schatten spenden. Bekannt ist die Insel aber auch wegen des gleichnamigen Weins. Der typische Samos ist süß und süffig, wobei höherwertige Abfüllungen auch sehr differenziert nach Orangen und Limetten schmecken und über eine unaufdringliche Süße verfügen. Bei einem Urlaub auf Samos sollte man sich unbedingt ein Gläschen des Dessertweins nach dem Essen gönnen.
Oberhalb einer einzigartigen Bucht liegt der touristische Hauptort der Insel: Pythagorion. Wie es der Name vermuten lässt, stand der bekannte griechische Philosoph Pythagoras bei der Namenswahl Pate. Er erblickte nämlich 570 Jahre v. Chr. das Licht der Welt auf Samos. Ein ihm zu Ehren errichtetes Denkmal findet der Reisende auf der östlichen Mole. Wesentlich bestimmender für das Geschick der Stadt war aber der antike Herrscher Polykrates. Zeugnisse seiner Herrschaft sind auch heute noch zu finden, wie etwa die Ausgrabungsstätte Kastro Tigani oder der Tunnel des Eupalinos. Weitere Sehenswürdigkeiten sind die antike Stadtmauer, römische Bäder und das Kloster mit Höhlenkirche Moni Spilianis.
Das ehemalige Fischerdorf ist inzwischen vollständig auf den Tourismus ausgerichtet, ohne dabei seinen ursprünglichen Charme verloren zu haben. Die Uferpromenade ist autofrei, hier lässt sich herrlich flanieren. In der Nähe befindet sich das beschauliche Dorf Myli. Schon seine Lage in der üppig grünen Landschaft macht es einen Besuch wert.
Samos ist ein abwechslungsreiches Reiseziel, das auf eine gebirgige Insel führt. Die Vegetation wird von Pinien- und Mischwäldern bestimmt. Vielerorts kann man Olivenhaine, Obstgärten und Weinberge entdecken. In idyllisch gelegenen Bergdörfern kann man in Tavernen die gesunde Mittelmeerküche mit viel Olivenöl genießen, etwa die griechischen Spezialitäten Souvlaki (Schweine- oder Lammfleischwürfeln am Spieß) oder Mousaká (Auflauf aus Kartoffeln, Auberginen und Hackfleisch). Ein beliebtes und landschaftlich reizvolles Wandergebiet ist das Nachtigallental. Dort befinden sich kleine Quellen. Während der Wanderung laden mehrere kleine Kirchen zu einer Besichtigung ein oder man kann dem 35 0m hoch gelegenen Weinbauerndorf Stavrinides einen Besuch abstatten. Lohnenswert ist es auch, die Höhle des Pythagoras zu erkunden, die mitten im Kerkis-Massiv liegt. Es wird berichtet, dass der weltberühmte Mathematiker und Physiker in dieser Höhle vor seiner Auswanderung nach Italien Unterschlupf gefunden haben soll. Allerdings ist der Eingang in etwa 230 m Höhe an einer Felswand gelegen und der Aufstieg daher nur geübten Kletterern zu empfehlen sowie Personen, die absolut schwindelfrei sind. Direkt vor dem Höhleneingang befindet sich die Kapelle Panagia Sarantakaliotissa. Auch wenn man nur wenige Meter in das Innere der Höhle gelangen kann, lohnt sich der anstrengende Aufstieg, da man von dort oben aus eine herrliche Aussicht genießen kann.
Um das Reiseziel Samos zu erreichen, muss man von Deutschland mit einer Flugzeit von ungefähr drei Stunden rechnen. Es gibt günstige Flugverbindungen. Für ganz Griechenland und somit auch für Samos gilt die „Osteuropäische Zeit” (OEZ). Das heißt, bei der Anreise muss man die Uhr um eine Stunde vorstellen. Verständigen kann man sich meist auf Englisch, manchmal wird auch Deutsch gesprochen. Viele Ortsschilder sind in griechischen Buchstaben geschrieben, gut ist es daher, sich, bevor man Samos als Reiseziel wählt, mit dieser Schreibweise vertraut zu machen. Die Preise in der Gastronomie sind mit denen hierzulande vergleichbar. Für eine Tasse Kaffee muss man etwa 3 Euro bezahlen, der Eintritt ins Museum in Samos-Stadt kostet etwa 4 Euro. Wer einen Bootsausflug nach Patmos unternehmen möchte, muss mit Kosten von etwa 70 Euro rechnen. In der Gastronomie ist im Preis bereits Geld für die Bedienung enthalten, dennoch sind Trinkgelder üblich und erwünscht. Man rechnet einen Aufschlag von 10 Prozent hinzu und lässt das Geld nach dem Bezahlen der Rechnung einfach auf dem Tisch liegen.
Wer das Reiseziel Samos wählt, sollte sich darauf einstellen, dass es im Juli und August sehr heiß auf der Insel werden kann. Die Höchsttemperaturen liegen im Juli bei 32 Grad Celsius und im August bei 33 Grad Celsius. Etwas angenehmer sind die Temperaturen im September, der trotzdem noch genügend Sonnenstunden bieten kann. Im Oktober werden noch Höchsttemperaturen von 29 Grad erreicht. Auch der Mai ist eine herrliche Zeit, um Samos zum Reiseziel zu machen. In dieser Zeit erwacht die Natur zu neuer Blüte und es sind milde Temperaturen von bis zu 25 Grad zu erwarten. Am preisgünstigsten ist es, außerhalb der Saison und der üblichen Ferienzeiten zu reisen. Allerdings sind die Monate November bis März nicht zu empfehlen, da es in dieser Zeit häufig regnet und es empfindlich kalt sein kann. Samos ist zudem ein Reiseziel, das die Teilnahme an traditionellen Festlichkeiten ermöglicht. So wird auf Samos noch ein alter Brauch aufrechterhalten, der sonst in Griechenland nicht mehr überall verbreitet ist. Mindestens einmal im Jahr feiert jedes Dorf ein Kirchweihfest. Dazu wird eine besondere Suppe aus Getreide, Gewürzen und Fleisch (außerhalb der Fastenzeit) zubereitet und auf einem offenen Holzfeuer an einem öffentlichen Platz gegart. Nach dem Kirchgang wird die Suppe ausgegeben, danach wird bis in den Abend hinein gefeiert.
Wer sich für Samos als Reiseziel entschieden hat, wird es kaum bereuen. Das gilt natürlich besonders für Wanderfreunde und Naturliebhaber. Eines der herrlichen Wanderungen führt von der abgelegenen Ortschaft Drakei auf einem einsamen Pfad an einer Steilküste entlang. Von dort aus gelangt man zu zwei traumhaften Buchten, die ausschließlich auf dem Fußweg zu erreichen sind. Natürlich lassen sich die wunderschöne Natur und die idyllischen Bergdörfer auch mit einem gemieteten Auto entdecken – das Reiseziel Samos kommt somit den Wünschen vieler Menschen entgegen. Besonders empfehlenswert ist ein Tagesausflug auf die Nachbarinsel Pátmos. Für die Überfahrt muss man zweieinhalb bis drei Stunden Zeit einkalkulieren. Aber die Fahrt durch die Ägäis gehört sicher zu den Höhepunkten jeder Urlaubsreise in diese Region. Die Nachbarinsel Pátmos ist wesentlich kleiner als Samos, nur etwa 3000 Menschen leben auf der Insel. Die weißen Häuser und engen Gassen sind eine wahre Augenweide und versprechen einen schönen Urlaubstag. Doch wer es weniger still und abgeschieden mag, muss auf etwas Trubel nicht verzichten. Das Reiseziel Samos verspricht in Samos-Stadt internationales Flair, der vom Yachthafen Marina Pythagório ausgeht. Das nah gelegene Luxushotel Samos Marina beherbergt unter anderem ein exklusives Restaurant sowie einen Nachtclub. In der Nähe befinden sich weitere herausragende Gastronomieeinrichtungen, die auf Gäste mit gehobenen Ansprüchen eingestellt sind.