Prag, die Hauptstadt von Tschechien, ist ein sehr beliebtes Reiseziel bei Urlaubern aus allen Ländern. Durch die Nähe zu Deutschland ist Prag auch immer als Städtereiseziel zu empfehlen. Erste Ziele dürften natürlich die verschiedenen, bekannten Sehenswürdigkeiten sein. Da wäre zum einen die berühmte Karlsbrücke, welche im 14. Jahrhundert errichtet wurde. Sie führt über die Moldau und verbindet die Altstadt Prags mit der sogenannten Kleinseite der Stadt. Entlang der Brückenpfeiler finden sich viele verschiedene Statuen von unterschiedlichen Bildhauern, die mehrere Heilige darstellen. Am bekanntesten ist sicherlich die Statue des Heiligen Johannes von Nepomuk, der im Jahr 1393 an dieser Stelle ertränkt worden sein soll. In der angrenzenden Kleinstadt fällt der Blick zugleich auf die Prager Burg, welche hoch oben auf dem Berg Hradschin thront. Sie ist das größte, geschlossene Burgareal auf der Welt und besteht aus mehreren Komplexen. Über die Jahre wurde die Burg um immer mehr Areale erweitert, weshalb sich hier viele verschiedene Baustile vereinen. Erstmals schriftlich erwähnt wurde die Burg um 885, große Erweiterungen folgten unter anderem im Jahr 1055 und während der Renaissance. Im Ludwigsflügel, der im 16. Jahrhundert erbaut wurde, können Besucher zudem ein Stück Weltgeschichte miterleben. Hier befindet sich das berühmte Fenster, aus dem der Statthalter Ferdinand II. geworfen wurde – ein Ereignis, das heute als Prager Fenstersturz bekannt ist und als Anfang des Dreißigjährigen Krieges gilt. Ähnlich wie beim Buckingham Palace in London ist auch die Wachablösung vor den Toren der Burg eine beliebte Touristenattraktion.
Ein Ereignis, von dem viele Besucher nicht wissen, ist die Aufschüttung Prags. Im 13. Jahrhundert fiel bei Grabenaushebungen eine Menge Schutt an. Da die Altstadt Prags in dieser Zeit sehr von Überschwemmungen heimgesucht wurde, nutzte man diesen Schutt, um die Straßen um bis zu 2 Meter zu erhöhen. Durch diese Maßnahme wurden die Erdgeschosse der damaligen Gebäude zu Kellern und das Obergeschoss „sank“ auf Straßenhöhe. Heutzutage können diese Keller und ehemaligen Erdgeschosse im Untergrund Prags besichtigt werden und bieten einen Einblick in den Lebensalltag der Menschen des Mittelalters. Verschiedene Führungen zeigen die unterschiedlichsten Keller, jedoch kann man die ältesten davon unter dem Rathaus Prags besuchen. Hier erhält man Einblicke in die ehemalige Waffenkammer, verschiedene Wohnhäuser oder auch einer Küche. Verschiedene Bräuche der alten Zeit werden auch erklärt, so kann man zum Beispiel die im Kamin der Küche eingebauten Tierknochen sehen, die dafür sorgen sollten, dass jedes Gericht gelingt und kein Feuer ausbricht. Ein besonderes Highlight der Tour ist zudem der ehemalige Kerker, in dem man noch die Einritzungen früherer Häftlinge begutachten kann.
Auf einer Reise nach Prag ist die Besichtigung der Prager Burg ganz weit oben auf der Prioritätenliste. Über die berühmte Karlsbrücke gelangt man zu ihr. Zuvor gehen die Besucher durch den Altstädter Brückenturm und durchqueren danach den Stadtteil Kleinseite. Auf dem Burggelände gibt es mehrere Burghöfe, Paläste, Museen und Parks. Zu den Attraktionen auf der Burg zählt der gotische St.-Veits-Dom, in dem Reliquien von tschechischen Heiligen aufbewahrt werden. Vom 99 m hohen Hauptturm des Doms hat man einen schönen Blick über die tief liegende Altstadt auf der anderen Modauseite und die restliche Umgebung. Ein weiteres Muss auf der Prager Burg ist das Goldene Gässchen mit seinen bunten Häuschen, wo Franz Kafka seine Werke verfasste. Ebenso lohnenswert ist das Schlendern durch die Gärten der Prager Burg, wobei besonders der Königsgarten mit seinem singenden Springbrunnen hervorzuheben ist. Singen tut er, weil Wassertropfen auf seine Glocken fallen. Beim Gang über die über 500 m lange Karlsbrücke kommen die Spaziergänger an 30 Statuen vorbei, wobei es sich im Wesentlichen um Heilige handelt. Wer den Sockel der Statue vom heiligen Johannes von Nepomuk berührt, darf mit Glück rechnen. Wo auf der Brücke die Statue steht, werden Urlauber auf ihrer Pauschalreise nach Prag schnell herausfinden. Vor allem tagsüber sind auf der gut besuchten Brücke viele Straßenkünstler und -verkäufer anzutreffen. Eine ebenfalls gute Sicht über Prag und das Umland hat man vom Aussichtsturm auf dem Laurenziberg aus. Möchte man nicht selber auf den 327 m hohen Berg steigen, kann eine Standseilbahn genutzt werden. Der Daliborka-Turm ist nicht nur wegen seines Aussehens interessant, sondern auch wegen seiner Geschichte, die besagt, dass der zu Tode verurteilte Ritter Dalibor von Kozojedy so schön Geige in seinem Gefängnis gespielt haben soll, dass täglich Menschen zum Zuhören kamen und auch Essen vorbeigebracht haben.
Junge Leuten nutzen in Prag gerne die Feiermöglichkeiten, darunter das Propaganda mit zwei Tischkickern. Hauptstadtprominenz ist in der Solidní nejistota (Soliden Unsicherheit) anzutreffen. Pragbesucher, die es gerne rockig mögen, gehen abends am besten ins Jáma (Schlucht). Wer auf einer Pauschalreise nach Prag ungern auf Sportübertragungen verzichten möchte, macht sich auf den Weg in die Legends Sport Bar, wo neben Texmex-Essen eine breite Cocktailauswahl lockt. Besucher, die den Flair einer New Yorker Bar in den 1930ern erleben möchten, sind in Tretter´s Bar gut aufgehoben. Im La Casa Blů (Das Blaue Haus) geht es gemütlich zu. Es wurde von Angehörigen ehemaliger sozialistischer Bruderländer eröffnet und verbreitet Wohnzimmeratmosphäre. Sind Kinder mit dabei, ist ein Abstecher in den Zoo eine Überlegung wert. Zoobesucher, die nicht laufen wollen oder eine Fahrt mit dem Sessellift erleben möchten, nehmen diesen, um in den höher gelegenen Teil des Zoogeländes zu gelangen. Neben Bussen fahren vom Stadtzentrum auch Boote über die Moldau zum Zoo.