Während seiner zweiten Reise entdecke Christoph Columbus am 5. Mai 1494 die Karibikinsel Jamaika. Später wurde sie von den Spaniern in Besitz genommen, dann von den Engländern zur Kolonie erklärt und erst 1962 erhielt das Eiland seine Unabhängigkeit. Heute ist Jamaika als Urlaubsparadies bekannt, indem vor allem All-inclusive-Hotels ihre Leistungen anbieten. Wer allerdings beim Jamaika-Urlaub die Insel kennenlernen möchte, der sollte die Hotelanlagen verlassen. Viele lohnenswerte Ziele gibt es auf ihr, die man allein oder bei geführten Touren entdecken kann. Dazu zählen beispielsweise die Dunns River Falls, die Blue Mountains und der Touristenort Negril.
Mit 200 Meter Höhe gehören die Wasserfälle zu den größten Attraktionen der Insel. Hier stürzt der Dunns River ins Meer. Dank mehrerer Kaskaden, die er dabei passiert, schäumt und faucht der Fluss und sorgt für ein unverwechselbares Naturspektakel. Man kann sogar die Falls erklettern, ohne dass man dafür Profi sein muss, allerdings sollte man einen Führer anheuern. Leider sind die Dunns River Falls gerade am Nachmittag stark frequentiert, es lohnt sich daher, sie in den frühen Morgenstunden zu besuchen.
Wanderer kommen bei einem Jamaika-Urlaub besonders in den Blue Mountains auf ihre Kosten. Hier ist die Landschaft einfach bezaubernd, klare Bäche, Schmetterlinge und Mangobäume säumen den Weg. Die Aussicht ist immer wieder beeindruckend. Allerdings hat die ihren Preis, denn für die Berge sollte man fit sein, da die Wanderwege teilweise recht steil verlaufen und der Schweiß selbst bei der angenehmen Kühle in dieser Region fließt.
Negril ist sicherlich der bekannteste Touristenort auf Jamaika. Er liegt an der Westküste der Insel und hat einen wunderschönen feinsandigen Strand. Auch die Felsklippen sind hier ein Besuchermagnet. Auf einer der Klippen steht Rick's Café. Schon am frühen Morgen drängeln sich hier die Urlauber, um einen schönen Platz auf der Terrasse zu ergattern. Highlight der Bar sind sicherlich die Klippenspringer, die sich von hier aus ins Meer stürzen. Nicht nur Einheimische wagen dabei den Sprung, auch so mancher Tourist ist mit von der Partie. Rick's Café ist ohne Zweifel einer der besten Plätze auf Jamaika, um einen besonders schönen Sonnenuntergang zu genießen.
Stadt | Anreisemöglichkeit | Termin | Sehenswürdigkeiten |
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Kingston | Flughafen Norman Manley International - KIN | April - Jamaica Carnival August - Independence Day | Jubilee Market Bob Marley Museum Devon House |
Montego Bay | Sangster International Airport - MBJ | April - Jamaica Carnival Juli/August - Reggae Sumfest | historisches Stadtzentrum St. James Parish Church Town House |
Port Antonio | Flughafen Norman Manley International - KIN | April - Jamaica Carnival | Blue Lagoon Folly Estate |
Ocho Rios | Sangster International Airport - MBJ | April - Jamaica Carnival Juni - Ocho Rios Jazz Festival | Coyaba River Gardens and Museum/Mahoe Falls Dunns River Falls Reggae Xploxion |
Negril | Sangster International Airport - MBJ | April - Jamaica Carnival Dezember - Reggae Marathon | Booby Cay Rick's Cafe |
Weiße Sandstrände, Reggae-Rhythmen und Lebenslust, das ist es, warum sich schon seit Beginn des 20. Jahrhunderts Touristen für Jamaika als Reiseziel entscheiden. Das Motto der ehemaligen britischen Kolonie in der Karibik: Out Of Many, One People (Aus Vielen ein Volk) trifft nicht nur auf die Vielfältigkeit der Bevölkerung zu, sondern auch auf die Tier- und Pflanzenwelt. Einige Arten haben sich nur hier entwickelt, wie der Nationalvogel Wimpelschwanz oder der Ritterfalter, der größte Schmetterling der Welt, und werden mittlerweile in einigen Naturparks geschützt. Ein beliebtes Ausflugsziel ist die Hauptstadt Kingston, wo man auf den Spuren bekannter Söhne der Stadt, wie Bob Marley und Elephant Man, wandeln kann. Auf die Sonneninsel Jamaika sollte man unbedingt einen Sonnenschutz mitnehmen, außerdem einen Moskitospray gegen die kleinen Plagegeister. Für Bergwanderungen wird Kleidung mit langen Ärmeln empfohlen, da es dort schon mal kälter werden kann. Je nach Urlaubsprogramm, Übernachtungsort und Aufenthaltsdauer sollte man mit 2.000 - 3.000 Euro für das Reiseziel Jamaika rechnen.
In den Touristenzentren Montego Bay, Negril und Port Antonio gibt es Urlaubsresorts mit all-inclusive-Angeboten. Ansonsten finden sich auf Jamaika Hotels aller Preisklassen, die natürlich in der Hochsaison etwas hochpreisiger sind. Der elfstündige Flug von Europa zum International Airport Montego Bay (Iata-Code: MBJ) oder zum Norman Manley International Airport in Kingston (Iata-Code: KIN) kann um die 1.000 Euro ausmachen. Die günstigste Möglichkeit und ein absolutes Erlebnis, um das Reiseziel Jamaika zu erkunden, ist eine Fahrt mit den öffentlichen Minibussen, die zirka 10 Dollar kosten und alle Ortschaften anfahren. Es gibt zwar Stationen, an denen die Busse halten, allerdings keine festen Abfahrtszeiten. Man hat dadurch die Möglichkeit, die Einheimischen richtig kennenzulernen. Im Gegensatz dazu gibt es die größeren Touristenbusse, die etwa 20 Dollar kosten und nur die wichtigsten Sehenswürdigkeiten anfahren. Eine etwas teurere Variante ist eine Fahrt mit dem Taxi oder der Flug mit dem Jamaika-Express, wobei man die hohen Berge überfliegt, die vor Jahrmillionen durch die Verschiebung der Karibischen Platte und der Nordamerikanischen Platte entstanden sind. Die genaue Entstehung der Insel ist aber umstritten, da sie aus zwei Teilen zusammengeschweißt zu sein scheint. Sehr bald nach der Entdeckung durch Columbus erlangte Jamaika eine wichtige Position im Überseehandel.
Bereits im 7. Jahrhundert vor Christus wurde Jamaika als Reiseziel genutzt, als die von Südamerika stammenden Taino dort eingewandert sind. Danach folgten verschiedene karibische Völker der Nachbarinseln, bis Christoph Columbus die Insel 1494 für die Spanier wiederentdeckte. Die Ureinwohner wurden zunehmend durch eingeschleppte Krankheiten dezimiert. Man brachte immer mehr Sklaven auf die Insel, dessen Nachfahren heute, neben Chinesen, Europäern und Amerikanern, den größten Teil der Einwohner ausmachen. Heute wird Jamaika als Reiseziel jährlich von mehr als zwei Millionen Menschen ausgewählt, die hauptsächlich die Monate zwischen Dezember und April nutzen, um dem kalten Winter in der Heimat zu entgehen. Zu dieser Zeit ist es dann auch am teuersten. Von Mai bis November können tropische Regenschauer und auch Hurrikans auftreten, aber es herrschen das ganze Jahr Temperaturen um die 30 Grad Celsius, was Jamaika als Reiseziel ganzjährig interessant macht. Der Passatwind, der von den Einheimischen Dr. Breeze genannt wird, kühlt die Luft etwas ab und macht die Nacht angenehm. Da es nur eine Jahreszeit gibt, ist es auf Jamaika immer schön, allerdings sollte man sich lieber für eine Reise außerhalb der Hurrikan-Saison entscheiden.
Wo das Reiseziel Jamaika am schönsten ist, sollte jeder für sich herausfinden. Die Natur ist atemberaubend und kann bei einer Rundreise mit dem Bus am besten entdeckt werden. Romantische Orangenbaum-Haine, malerische Wasserfälle, weiße Sandstrände und Dschungelgebiete sind über die ganze Insel verteilt. Neben den großen Touristenzentren gibt es noch kleinere Orte wie Treasure Beach, wo sich kleine Gästehäuser und Bungalows angesammelt haben oder Strawberry Fields, eine Kommune abseits der Touristenzentren. Es lohnt sich, einen Ausflug zur Nachbarinsel Sunny Island zu unternehmen, die sich aus Muschelschalen gebildet hat. Am sehenswertesten auf Jamaika sind die Naturdenkmäler, da die historischen Gebäude im Laufe der Zeit weitgehend zerstört wurden. Das Courthouse in Falmouth, das 1817 erbaut wurde, ist eines der wenigen, das erhalten geblieben ist, gleich wie die Saints Catherine’s Kathedrale in Spanish Town. Man sollte auf Jamaika außerhalb der Touristenzentren immer etwas Bargeld in Jamaika-Dollars oder US-Dollars dabeihaben, denn nur in den größeren Orten gibt es die Möglichkeit, Geld zu wechseln. In den Banken werden Kreditkarten und Reiseschecks akzeptiert.