Eine Reise nach St. Petersburg ist ein bisschen wie eine Reise in die Vergangenheit, zumindest, was die Häuser angeht. Russlands ehemalige Hauptstadt an der Ostsee ist noch recht jung: 1703 gegründet, sollte sie Russlands Zugang zur Ostsee sichern und zur 300-Jahr-Feier 2003 wurden zur Freude der Einheimischen und Besucher viele Gebäude restauriert. St. Petersburg ist die am nördlichsten gelegene Millionenstadt, Heimat von knapp fünf Millionen Menschen. Die bekannteste Straße ist die in West-Ost-Richtung verlaufende Straße Newski Prospekt. Auf einer Länge von viereinhalb Kilometern reihen sich hier Hotels, Geschäfte, Kneipen und Cafés aneinander. Touristen, die nicht mit vollen Einkaufstüten allzu lange unterwegs sein möchten, können zwischen drei Metrostationen an der Straße wählen. Zu den berühmtesten Bauten der Stadt zählt wohl die Eremitage, in der u. a. ein großes Kunstmuseum untergebracht ist. Früher diente das Gebäude der Zarenfamilie als Winterpalast und Hauptresidenz. Geografisch nicht mehr zu St. Petersburg gehörend, befindet sich an der südöstlichen Stadtgrenze der Katharinenpalast mit dem originalgetreu nachgebauten Bernsteinzimmer. Hierfür muss etwas Zeit mitgebracht werden, da der Besucherandrang sehr hoch ist. Schon einmal vor Ort, ist ein Spaziergang durch den Katharinenpark Pflicht. Noch mehr für Kulturfreunde gibt es im Russischen Museum, wo jede Menge Malereien, Skulpturen und Handwerkskunst bewundert werden können. Interessant sind hier u. a. die Werke des Sozialistischen Realismus.
Beste Reisezeit ist Ende Juni, dann ist zwar die gesamte Stadt voll, aber die Weißen Nächte finden nun einmal um die Sommersonnenwende statt. Zu der Jahreszeit, wenn die Sonne nur für wenige Stunden vom Nachthimmel verschwindet, stehen an den Ufern der Newa und an den Kanälen viele Menschen und feiern die Helligkeit inmitten der Nacht. Auch das Wasser verwandelt sich zur Partyzone und es fahren viele Privatboote und Touristenschiffe. Die Brücken sind hochgeklappt und beleuchtet. Ein Spektakel, das man sich bei einer Pauschalreise nach St. Petersburg nicht entgehen lassen sollte. Bei den Streifzügen durch die Stadt gelangt man irgendwann auch an die Peter-und-Paul-Festung, dem ersten Bau der Stadt. Ihrem zugedachten Zweck diente sie allerdings niemals. Heute sind in der Festung Ausstellungen und Museen vorzufinden. Möchten Urlauber einer Vorführung in der Philharmonie, dem Mariinski- oder Eremitagetheater beiwohnen, müssen sie einen deutlich höheren Preis als die Russen zahlen. Karten für Veranstaltungen bekommt man häufig an Kiosken bei den Metrostationen. Bei einem Aufenthalt in St. Petersburg sollten zur Stärkung für die vielen Unternehmungen außerdem Pelmeni probiert werden. Die traditionell mit Fleisch gefüllten Teigtaschen gibt es entweder als Suppeneinlage oder als Hauptgericht.