Allgemein / Hotel
Das Hotel ist erst vor kurzem umgebaut worden bzw. wird noch umgebaut, zumindest im Außenbereich wurde immer noch tagsüber gebohrt, gesägt, gehämmert und Farbe gesprüht. Zum Glück waren wir hoch genug (4. OG), um davon nicht weiter gestört zu werden, aber schön ist auch anders. Aufgrund dieser Umbauten darf sich das Hotel jetzt 4-Sterne schmipfen, ist davon aber noch in vielen Bereichen (Personal, Gastronomie, Matratzen, um die Schlimmsten zu nennen) weit entfernt.
Lage
Das Hotel ist etwas abseits, quasi direkt am Anfang der Strandpromenade, aber direkt am Meer gelegen und so guter Ausgangspunkt für lange Spaziergänge. Das Stadtzentrum mit Busbahnhof ist in etwa 15 - 20 min. fußläufig erreichbar. Dadurch, dass ein großer Teil der Küste aus flachem Gestein besteht, kann man in beide Richtungen recht weit von Bucht zu Bucht laufen. In direkter Nachbarschaft liegt ein angesagter Club, der jedoch zumindest im Mai überwiegend tagsüber und nicht in den späten Abendstunden aktiv war und so keine Störung dargestellt hat. Mit einem Zimmer auf die Bucht hat man besonders abends einen sehr schönen Blick vom Balkon aus. Die Einkaufsmöglichkeiten halten sich jedoch am Ort in Grenzen, dafür sollte man lieber nach Ibiza Stadt fahren (alle halbe Stunde ein Bus, 30 min. Fahrzeit, moderater Ticketpreis).Ein Supermarkt für die Versorgung mit Wasser und was man sonst so braucht ist in unmittelbarer Nähe vorhaben, auf der einen Seite ein englischer Supermarkt, auf der Anderen ein Spar o. ä.
Service
Das Personal war, bis auf wenige löbliche Ausnahmen, den Gästen eher gleichgültig gegenüber, der Check In war zweckmäßig kühl. Da man alles nicht Mitgebuchte vor Ort bar bezahlen muss, gibt es keinen Check Out, da soll man nur seine Zimmerkarte in eine Box stecken - also alles sehr lieblos, man fühlt sich nicht wirklich willkommen und wann man abreist oder wie es einem gefallen hat, interessiert niemanden. Viele vom Personal sprechen deutsch, die Meisten englisch, man hat aber den Eindruck, dass Kommunikation eher nicht gewünscht ist. Beispiel: Am ersten Abend fragte ich den Show Cook höflich auf Spanisch (und ich spreche gut Spanisch), was das für ein Fisch sei, den er da brate. Antwort: "Fish." Super. Aber da die Gäste etwa zu 85 % stark übergewichtige und flächig tätowierte Engländer mit wenig Anspruch an das Essen zu sein scheinen, wundert das wenig.Ein Vorfall hat uns dann das Personal endgültig vergellt. Wir hatten Halbpension und beim Check In (logischerweise) kein Bändchen - im Gegensatz zu den (vorwiegenden) All inclusive-Gäste bekommen. Dies war weder beim ersten Abendessen noch sonstwo in den ersten 1 1/2 Tagen ein Problem. Beim zweiten Abendessen wurden wir jedoch trotz Zimmerkärtchen am Eingang zum Speisesaal aufgehalten: "Wo ist Ihr Band?" Nachdem wir beteuerten, dass wir keines bekommen hätten und man uns erklärt hatte, das Kärtchen würde zum Abendessen ausreichen ("Welche Kollegin soll das denn gewesen sein?"), wurden wir quasi zum ein Geschoss weiter oben liegenden Empfang "abgeführt" und uns dort ein hässlichstes Plastikbändchen verpasst. Die ganze Art und Weise spricht Bände über die Einstellung des Personals zum Gast .
Gastronomie
Das Frühstück war bestenfalls gerade so ausreichend und bestand - für die Engländer anscheinend das absolute Muss - überwiegend aus einer Variation von fettigen Würsten und dicken Bohnen in Soße. Das Rührei war nicht schmackhaft, der gebraene Spreck labrig, Wurst- und Käsescheiben sahen aus wie aus der billigsten Tausenderpackung, Yoghurt, Marmelade & Co. gab es nur in Plastikbecherchen. Überhaupt wirkte und schmeckte alles wie gerade aus der Fertigpackung gesprungen, z. B. die exakt gleichförmigen Minieirkuchen ohne Geschmack. Dazu taten die Lampen, unten den alles drapiert war, ihr Übriges, nichts war richtig warm und das kalte schon angetrocknet. Das einzig Frische war die Möglichkeit, sich vom Show Cook ein Omlett machen zu lassen. Das einzig Regionale waren die Churros an zwei oder drei Morgenden in einer Woche.Das Abendessen war reichhaltiger und wenigstens zum Teil abwechslungsreich, aber leider Glücksache. Manches schmeckte gut, das Meiste aber war entweder total fad oder versalzen. Der Koch schien kein Spanier zu sein, die wenigen landestypischen Speisen - wie z. B. die Tortilla de Patatas - war total versalzen und ungenießbar, in jeder spanischen Bar gibt es Bessere. Das Show Cooking war auch sehr relativ, man konnte sich nichts gezielt - dann wär's ja noch schön warm gewesen - machen lassen, sondern der Koch briet jeweils eine Sorte Fisch ("Fish!") und eine Sorte Fleisch und legte diese abseits in Schalen ab. Ich bin wirklich kein Gourmet, sondern mit Essen relativ leicht zufrieden zu stellen, aber hier habe ich viel liegen lassen, bis ich mich zu den guten Sachen durchgetestet hatte. Die immer präsenten Brötchen waren ebenso Glückssache, manche waren frisch, manche Stunden alt. Wem lauwarm und fettig genügt, viel Spaß, für alle Anderen ist das Hotel nicht empfehlenswert.Zum Abendessen kann man sich bei HP für 3, 25 pro Nase eine Getränkeflat kaufen, was wir auch genutzt haben. Dafür gibt es dem Getränkeautomaten Wasser, Brausen, Bier + "Wein".
Sport / Wellness
Es gab einige Freizeitaktivitäten wie Bogenschießen oder andere Spiele, die wir jedoch nicht genutzt haben, ebensowenig wie den Pool. Jeweils abends um 22 Uhr gab es eine Show aus verschiedenen Themen, allerdings war der Raum, wo diese statt fand unseres Erachtens für die Größe des Hotels viel zu klein, daher recht früh überlaufen und - so wie man die Engländer auch als Fußballfans kennt - sehr sehr laut, so dass wir lieber Abstand hielten und zur Qualität der Shows nichts sagen können. Laut Plakat war aber von Papageien über Akrobtik bis Tanz alles dabei.Der linker Hand vor dem Hotel gelegene Strand war sauber und feinsandig, das Wasser klar und einladend, Liegen o. ä. gab es dort nicht, man sollte sich also selbst Handtücher mitbringen. Laut Rezeption hätte man sich Poolhandtücher an der Rezeption gegen Kaution (nach meinem Sprachgebrauch wäre das dann kostenlos) gegen lassen, laut Hotelinfo im Zimmer hätte man welche mieten (= kostenpflichtig?) können. Wir hatten Eigene und haben nicht die Probe auf's Exemple gemacht.
Zimmer
Wir hatten ein Zimmer mit Meerblick gebucht, bei Standardzimmern gibt es aber nur seitlichen Meerblick auf die Bucht, die aber besonders abends mit ihren vielen bunten blinkenden Lichtern der ganzen Clubs und Bars schön vom (normal großen) Balkon aus anzusehen ist.Das Zimmer an sichwar soweit okay, leider waren jedoch die Matratzen unter aller Sau, dünn aber mit Metallfedern, von den man jede Einzelne deutlich unter sich fühlen konnte. Bei mir - klein und nicht sehr schwer - war es gerade noch auszuhalten, mein viel größerer und schwererer Mann konnte aber gar nicht gut schlafen und kam sich vor wie ein Fakir auf nackten Sprungfedern.Gut war der Wasserkocher im Zimmer, zu dem man auch täglich löslichen Kaffee und Tee (es gab, wie beim Frühstück allerdings nur drei Sorten: schwarz, Pfefferminz und Kamille) dazu bekam. Das Bad war soweit auch in Ordnung, hätte die Toilette nicht irgendwie gewackelt und wäre der Duschschlauch nicht unten eingerissen gewesen. Duschgel und Shampoo gab es nur in Miniaufreißtütchen, eins pro Nase und Tag und das Nachlegen war auch eher eratisch. Ich konnte mich gut mit dem Zimmermädchen verständigen und unsere Versorgung sichern - schließlich duscht man im Urlaub ja auch mal zweimal am Tag, wenn man unterwegs oder am Strand war -, würde aber empfehlen, lieber eigenes Gel und Shampoo mitzubringen. Die Handtücher wurden aber zuverlässlich auf Wunsch jeden Tag getauscht. Die Sauberkeit in Zimmer und Bad war nicht überragend, aber okay.Es gab einen modernen Flachbildfernseher, allerdings war die Auswahl deutscher Sender sehr beschränkt, nur drei oder vier Sender (ARD, ZDF, 3SAT und KIKA oder so ähnlich, jedenfalls kein RTL, Pro7, VOX o. ä.), wer Englisch und/oder Spanisch spricht, kriegt mehr.Einen alten Safe mit Schlüssel hätte man kostenpflichtig bekommen können. Nicht zeitgemäß fanden wir das im ganzen Hotel kostenpflichtige W-LAN ( 6/Tag), auf das wir dann auch verzichet haben.
Preis Leistung / Fazit
Wer nur auf die Lage Wert legt, ist hier gut beraten, darf aber in Punkto Essen oder Getränke ("Wein"-Plörre aus dem Getränkeautomaten? Säfte ungenießbar, wässerig und nie frischer Saft und das im Land der Orangen?!) keine großen Erwartungen haben. Das Hotel ist erst kürzlich umgebaut worden und darf sich daher jetzt 4 Sterne schimpfen (was ich ja bei der Buchung nicht wusste). Beim Personal, Koch und den Matratzen sind diese 4 Sterne aber noch lange nicht angekommen - wie auch bei einigen Gästen (Barfuß die Füße auf den Tischen in der Lobby und keinen schert's?). Auch wurde jetzt in der Vorsaison noch im Außenbereich an allen Ecken und Ende gesägt und gehämmert und mit Farbe gesprüht. Wir waren hoch genug untergebracht (4. OG), um nicht sonderlich gestört zu werden, aber schön ist auch anders.Ich empfehle das Hotel nicht weiter, da muss noch Einiges passieren, um einem 4-Sterne-Anspruch gerecht zu werden. Wer nur fettiges Essen als Grundlage für die Sauftouren durch die Bars und Clubs braucht und dann halbtot ins Bett fällt, hat vielleicht trotzdem Spaß .