Allgemein / Hotel
Wir wurden noch nie so enttäuscht, wie hier im Hotel Mozart. Hier wird am Gast gespart, wo es nur geht. Österreichische Gastfreundlichkeit geht anders. Schon die allgemeine Beschreibung der GIATA ist unzutreffend. Weder Innenpool noch Fitnessstudio noch Kaffee/Teemaschine oder Minibar auf dem Zimmer, noch sind die Zimmer behindertengerecht. Der "hoteleigene gepflegte Garten" ist in Wirklichkeit ein benachbartes Stückchen öffentliche grüne Wiese, auf der eine Mozartbüste sowie ein Kriegsdenkmal an die Gefallenen des 1. Weltkrieges stehen. Eine Terrasse ist auch nicht vorhanden, lediglich verläuft vor dem Hotel der schmale Bürgersteig, auf dem das Hotel nebeneinander (überdacht) ein paar Tischchen aufgestellt hat. Das kann man nicht Terrasse nennen. Das Hotel hat 1-2 schöne Jugendstilräume, die auf den Bildern besonders hervorgehoben werden, so dass Eingangs- und Restaurantbereich ganz passabel wirken, doch es kommt keine Athmosphäre auf, da der Rest runtergewirtschaftet ist, so dass sich auch keine Passanten hierher verirren. Wenn nicht gerade die Horde der regelmäßigen Busreisegruppen zum Essen einfällt, wirkt das Hotel wie ausgestorben.Gut gefallen hat uns eine größere Auswahl an Büchern. Aber das wiegt den Rest nicht auf. Auch die Sauna und Dampfbad sind leistungsstark. Allerdings darf man es mit der Sauberkeit im Duschbereich nicht so genau nehmen. Die Sauberkeit in den Restaurantbereichen und Zimmern war gut. Doch die wirklich fleißigen Reinigungskräfte waren unterbesetzt und daher zeitlich nicht in der Lage, die übrigen Hotelbereiche (Treppen, Flure oder Saunabereich etc.) auch noch sauber zu halten. Nicht nur dass die Läufer in den Fluren und auf den Treppen in einem erbärmlichen Zustand sind, herrscht in den Ecken und Kanten die Farbe "staubgrau" statt teppichrot vor.
Lage
Die Lage des Hotels ist gut. Obwohl von Strassen direkt umgeben dank des wenigen Verkehrs zur Nachtzeit ruhig. Keine 3 Gehminuten ins Zentrum.Allerdings ist Bad Gastein derzeit ein sterbender Ort. Erschreckend viele Häuser stehen zum Verkauf. Geschäfte sind kaum noch vorhanden. Ein Großteil des historischen Stadtkerns aus Kaiserzeiten wurde nach einer Informationstafel im Stadzentrum von einer Wiener Investorengruppe aufgekauft. Das muss schon einige Zeit her sein und noch immer wartet man auf die "Revitalisierung". Doch davon Spur. So läuft man gerade im Stadtkern durch die Silhouette einer Geisterstadt. Dafür kann das Hotel bestimmt nichts, doch der Urlaubslaune ist es nicht zuträglich.Im übrigen: wir waren zum Sommerwanderurlaub hier. Zum Klettern und Wandern (auch leichte Pfade) ist die Gegend gut geeignet.
Service
Die Servicebereitschaft war sehr unterschiedlich. Gerade von den Führungskräften an Rezeption und Restaurantbereich kam keine natürliche Freundlichkeit. Aufgesetzt, distanzierend und mit übetriebener Geschäftigkeit den Kontakt abwürgend trifft die Beschreibung wohl ganz gut. Man bekam zwar, was man wollte, wurde aber mit Sprüchen wie "Sonst noch Fragen" u.ä. abgestraft. Besonders toll der Umgang mit Beschwerden (Ironie). 3 Tage wird der Wein - wie üblich - mit Wasser serviert. Der Hinweis am vierten Tag auf das fehlende Wasser führt nicht zu der erwarteten Entschuldigung, die merken lässt, wie sehr das Missgeschick bedauert wird. Im Gegenteil - wir dm an als Gast über den eigenen Fehler belehrt, dass man Wasser mit bestellen müsse.Wie gesagt, das gilt nur für die "Leitungsebene". Das übrige Personal war ausgesprochen freundlich, was jedoch wegen der mangelnden Befugnis, auf Gastbeschwerden angemessen reagieren zu dürfen, kaum in die Wertung einfließen kann.
Gastronomie
Das Frühstücksbuffet hat keinerlei Warmstrecke (abgesehen von gekochten Eiern). Die ersten Tage unseres Aufenthaltes wurde auch nichts nachgelegt. Das betraf vor allem die Käse- und eine Wurstplatte sowie den Brotkorb. Waren Wurstsorten, Brötchen oder Käse alle, dann hatte man Pech. Daneben noch eine Schüssel Naturjoghurt mit Obstsalat (Konsrerve) sowie einen Aufsteller mit 6 Minifächern Müsli- bzw. Cornflakesauswahl. Den restlichen Platz nahmen 3 große Thermophoren für Tee, Kaffee und heiße Milch sowie ein Ausschank für Wasser und deutlich verdünnten Orangensaft ein. Das ist alles. Wenigstens werden seit gestriger massiver Beschwerde seit heute Aufschnitt und Brötchen nachgelegt. Zwar ein Anfang, aber ohne Garantie, dass dies nach unserer Abreise so beibehalten wird.Auch der Kaffee schmeckt auf jeder Alm besser. Frisches Obst fehlt ebendso.Wirklich gut ist das Salatbuffet am Abend. Doch auch hier gilt, es wird nichts nachgelegt, so dass man besser zusieht, vor der Busgruppe am Buffet zu sein, sonst zwecklos.Das Hotel ist nach unserer kurzen Recherche offensichtlich nur mit Halbpension zu buchen. Um so mehr fällt ins Gewicht, wie unterdurchschnittlich das Abendessen ist.
Sport / Wellness
Gute Sauna und leistngsfähiges Dampfbad vorhanden. Auch gut und modern angelegt. Duschbereich jedoch seit Tagen unsauber.Gegen Gebühr auch Whirlpool und Thermalwannenbäder möglich, haben wir jedoch nicht genutzt.Entgegen der Beschreibung weder Pool noch Fitnessstudio vorhanden.
Zimmer
Zimmergröße gut. Kaum Möglichkeiten, nasse Sachen (Regen) zu trocknen. Skisachen sind wohl kaum vernünftig unterzubringen.Die Sanitärkeramik ist für ein 3-Sterne-Hotel gut. Badgröße durchschnittlich. Wir hatten ein Wannebad mit Duschvorhang. Soweit okay, doch gespart wurde am Brauseschlauch. Die Brause ist nicht über 1,70 m hoch zu bekommen. Zum Haarewaschen beim Duschen hilft nur in die Knie zu gehen.Balkon und ausreichend Schränke sind vorhanden. Vom Zeitgeschmack lange überholt und mit deutlichen Gebrauchsspuren. Aber wenigstens voll funktionstüchtig.Anders das Bett. Schlafen ist eine Qual. Überalterte, völlig durchgelegene Matratzen auf lautstark knarrenden Betten, so das jede Drehung einen selbst oder den Partner weckt. Nach Beschwerde wurden heute (nach 4 Nächten) endlich die übelriechenden Kopfkissen getauscht. Mal sehen, ob wir morgen dann mal ohne gereizte und zugequollene Schleimhäute in Nase und Augen aufwachen.Positiv: das Zimmer wird täglich gründlich gereinigt einschließlich täglichem Handtuchwechsel (selbst wenn die Handtücher nicht auf dem Boden liegen).Bei dem Arbeitsanfall durch die stetigen Busgruppenwechsel und Angesichts der für 60 Zimmer viel zu wenigen Putzkräfte - Hut ab, das Reinigungspersonal macht in unserem Zimmer jedenfalls einen guten Job.Aber die Bettenproblematik hat viel mehr Gewicht. Die fehlende Erholung ist deutlich bewertungsentscheidend. Leider kommt genau dieser Punkt bei den Einzelbewertungen nicht vor.Deswegen gibt es wegen der üblen Kopfkissen nur 1 Punkt bei Sauberkeit, was ansonsten 5 Punkte verdient hätte. Gleiches die Beschaffenheit Bad/Dusche etc. Eigentlich 3 Punkte aber die Bettenbeschaffenheit (knarrend, durchgelegen) ganz klar nur 1 Punkt.
Preis Leistung / Fazit
Sparen auf Kosten des Gastes. Schlechte Betten. Völlig unzureichende Halbpension. Das entspricht nicht Österreichs Gastlichkeit. Uns hat es den ganzen Urlaub verdorben. Wir werden nicht wiederkommen.