Allgemein / Hotel
Echt skurrile Anlage - mit alten Gräbern aus den 1920er-Jahren rund um den Kids Club und Spielplatz an der Straßenseite des Hotels. Ich hoffe, ich kriege es hin, ein paar Fotos runterzuladen, damit man sieht, was ich meine. Insgesamt habe ich auf der Hotelanlage insgesamt 15 Gräber, mehr oder weniger versteckt unter Sträuchern oder auch Schutt, gefunden. Laut Reiseleitung gehörte dieser Teil der Hotelanlage früher zu dem jüdischen Friedhof, der sich direkt neben dem Hotel befindet.Gräber direkt neben dem Wohnhaus sind auf Jamaika keine Seltenheit, da früher wohl meist auf dem eigenen Grund und Boden beerdigt wurde. Trotzdem fühlte ich mich ein wenig an den Film "Poltergeister" erinnert.Davon abgesehen, ist die Hotelanlage mittelgroß (ca. 140 Zimmer) und sehr gepflegt und sauber - wenn auch nicht mehr ganz so jung.Tagsüber hört man auf fast der gesamten Hotelanlage mehr oder weniger laute Musik. An der Pool-/Swim-up-Bar ist die Musik am Lautesten. Die Musik an der Snackbar und einer weiteren Strandbar ist ein wenig dezenter. Der Lautstärkepegel variiert, so dass man täglich aufs Neue nach einem ruhigen Plätzchen suchen muss - wenn man das denn will. Ich habe aber jeden Tag ohne Probleme ein lauschiges Plätzchen gefunden.Da das Hotel direkt am sog. Hip Strip liegt, gab es auch die ein oder andere Nacht, in der die Musik außerhalb des Hotels erst gegen 4 Uhr morgens ausgeschaltet wurde. Da hilft dann nur noch mitfeiern!
Lage
Das Hotel liegt direkt am feinsandigen Strand. Leider ist der Strand aber sehr klein, da er zu beiden Seiten des Hotels eingzäunt ist. Zum reinen Strandurlaub ist das Hotel nicht geeignet.Man kann gemütlich in ca. 10-15 Minuten entlang kleinerer Geschäfte in die "Innenstadt" von Montego Bay laufen. Für alleinstehende Frauen ist das allerdings nicht empfehlenswert, wenn man nicht ständig einen "Freund" an seiner Seite haben möchte, der Ausschau nach einer "Sugarmummy" hält.Während meines Aufenthaltes war ich im Hotel die einzige Deutsche. Es waren überwiegend Amerikaner, Canadier, Columbianer, und nach Ostern auch einige Engländer, vor Ort.Die Start- und Landebahn des Flughafens Motego Bay ist in Sichtweite des Hotels, stellt aber keine Lärmbelästigung dar.
Service
Alle Mitarbeiter des Hotels waren freundlich und zuvorkommend. Auf meine Beschwerde wegen eines defekten Duschkopfes wurde noch am gleichen Tag reagiert. Fremdsprachenkenntnisse sind beim Personal aufgrund der Gästestruktur allerdings nur rudimentär vorhanden.Die Zimmerreinigung war im Großen und Ganzen o.k. - getreu dem Slogan: "Jamaika - no problem".Zur Kinderbetreuung kann ich nichts sagen. Im Kids-Club habe ich jedenfalls nie ein Kind gesehen. In diesem Bereich konnte man in einem Ratansessel, der in einem Baum hing, im wahrsten Sinne des Wortes "in Frieden ruhen" (mit Blick auf besagte Gräber).Am Pool und Strand gab es einige Animateure, die aber - Gott sei Dank - nur selten unangenehm laut zu Strand- oder Poolspielen aufriefen.
Gastronomie
Das Essen entsprach im Großen und Ganzen den 4* des Hotels. Zu allen Mahlzeiten gab es viel frisches Obst und zwei Show-Cooking-Stationen. Morgens konnte man sich dort Rühr- oder Spiegelei oder Pfannkuchen frisch zubereiten lassen.Die Auswahl zu den Mahlzeiten war meist landesüblich, allerdings nicht sehr abwechslungsreich, man konnte aber immer etwas schmackhaftes finden. Im Allgemeinen war das Essen meist nur schwach gewürzt, manche Speisen waren allerdings auch sehr scharf - die Geschmäcker sind halt verschieden.Die Sauberkeit und Hygiene im Buffetrestaurant war gut. Es gab ein weiteres Restaurant auf dem Gelände, das ich aber nicht besucht habe.
Sport / Wellness
Das Sportangebot habe ich nicht in Anspruch genommen. Habe gesehen, dass die Animateure Wasserball. Strand-Volleyball und diverse andere Spiele angeboten haben. Es gab ein Jacuzzi mit 35 Grad C Wassertemperatur - bei gleicher Außentemperatur wurde das jedoch nicht genutzt. Tischtennis konnte man ebenfalls spielen. Es gab weitere Angebote im Meer, die ich aber nicht kenne.Zumindest im April gab es ausreichend Liegen, Hängematten und Sonnenschutz an den Pools und am Strand - Das Belegen der Liegen mit Handtüchern um 7.30 Uhr morgens ist übrigens nicht typisch deutsch, sondern auch bei Amerikanern und Kanadiern sehr beliebt!Das Hotel hat eine Disco, die bis 2 Uhr morgens geöffnet haben soll. Dort war ich aber nie - kann also auch nichts dazu sagen.
Zimmer
Mein Zimmer war auch für zwei Personen ausreichend groß und mit einem Kingsize-Bett mit guter Matratze ausgestattet, Helle Möbel mit jeweils zwei weißen Sesseln im Ratan-Look sowohl im Zimmer als auch auf dem Balkon mit Meerblick. TV mit Deutscher Welle, Klimaanlage, Bügeleisen und Bügelbrett, Zimmersafe (gegen Gebühr), Bad mit Dusch-Badewanne und Föhn. Alles hat einwandfrei funktioniert. Nur die Bodenfliesen sahen an einigen Stellen unsauber aus und man kann nicht genau sagen, ob es Schmutz war, oder Verschleiß.Lärmbelästigung aus anderen Zimmern gab es nicht. Durch die Eingangstüre war allerdings an einigen Festtagen die Straßenmusik sehr laut und schlafraubend.
Preis Leistung / Fazit
Mir hat es insgesamt sehr gut gefallen, obwohl mir die Musik auf der gesamten Hotelanlage manchmal doch etwas zu laut war (und ich bin eher lärmunempfindlich). Jamaika ist selbst während der Trockenzeit eine unglaublich grüne Insel. Ich hatte Ausflüge nach Kingston, Ochos Rios, Nine Miles, Negril, Rick's Cafe, Black River und verschiedenen Wasserfällen über meine Reiseleitung gebucht, die alle sehr schön waren. Einige Ausflüge sind allerdings mit relativ langen Busfahrten über teilweise sehr schlechte Straßen verbunden. Die Umgebung, die Menschen und die interessante Historie der Insel sind diese Mühen aber auf jeden Fall wert.