Allgemein / Hotel
Die auf den ersten Blick ansprechend renovierte und ausgebaute Anlage befremdet zunächst durch den abweisenden Eingangsbereich. Nachdem sich die schweren Holztüren automatisch für den öffnen, der sich weit genug zwischen die wachenden Löwen vortraut, schaut der Gast zunächst vor eine Wand. Rechter und linker Hand weitere schwere Türen, von denen nur die linker Hand, zur Anmeldung, automatisch öffnet. Die Tür zum Speisesaal muß jedesmal aufgestemmt werden!. Linkerhand dann eine weite, leere Halle mit überdimensionalen , asiatischen Sofas und einem Teppichsammelsurium , das auch das schöne Sternmosaik im Fußboden halb verbirgt. Gähnende Leere, auch in der angrenzenden Bibliothek, deren Bestand hauptsächlich durch uralte Ausgaben von Trivialstliteratur und einigen altbackenen Nachschlagewerken besticht.Zwischen Entree und Speisesaal quetscht sich eine kleine Bar im Bahnhofsstil. Drei nebeneinander liegende Sitzecken mit den gleichen unbequemen Sitzmöbeln wie in Halle und Bibliothek erlauben den Ausblick auf die Rücken der Barhockenden. Der Zimmertrakt ist modern , die Betten bequem und das Bad sauber. Leider klemmt die Tür des Kleiderschranks und die Schublade der Kommode. Eine Nachttischlampe ist defekt. Die Sitzecke ist zu klein und ungemütlich, da hier die gleichen Stühle wie im Eßsaal stehen, die nicht rückenfreundlich sind! Das Frühstücksbuffet ließ anfänglich die genaue Auszeichnung der angebotenen Speisen vermissen( was ist Butter, was Margarine) Drei Tage lang wurde dann die Orangenmarmelade als Aprikose bezeichnet. Die Brötchen schmeckten bereits um 8.30 Uhr altbacken. Auf meine Nachfrage nach Sojamilch gab es erschreckte Blicke und keine Antwort. Das bestellte Ei wurde ohne Löffel serviert. Der Aufschnitt war viel zu fett und von schlechter Qualität. Dazu wurde der Gast täglich mit derselben Musik vom Band bedudelt. Für Kleinkinder gibt es Hochstühlchen. Keine Spielecke, keinen Spielplatz.Bei Regenwetter streikt die Zimmerkarten-Öffnungsanlage des Seiteneingangs, den auch Rollstuhlfahrer benützen müssen. Bei Regen draußen bleiben!!!
Lage
Das Haus ist sehr schön gelegen, direkt am Bodden und angrenzend an ein riesiges Waldgebiet, das zum Wandern einlädt. Das Örtchen Lauterbach ist ca 15 Gehminuten entfernt und bietet einige gut bürgerliche Eßmöglichkeiten rund um den kleinen Hafen. Alles andere muß man irgendwie erfahren, per Auto oder Rad. Wer die Ruhe sucht, ist hier richtig.
Service
Beim Einchecken wurde sehr indiskret gefragt, warum wir als Paar 2 DZ. brauchen. Das geht eindeutig zu weit! Unserem Wunsch nach anderen Zimmern wurde aber entsprochen, wenn auch der Aufpreis nicht sofort berechnet werden konnte. Das Servicepersonal wirkte insgesamt wenig professionell und daher unmotiviert, bis auf wenige Ausnahmen. Es scheint keine Supervision zu geben. Erst am letzten Tag entdeckte ich in einer dunklen Ecke hinter dem Empfang einen Zeitungsständer mit einigermaßen interessanter , überregionaler Presse. Auf meine Nachfrage, warum das Ding nicht sichtbar vor dem Tresen stünde, erhielt ich ein gelächeltes Schulterzucken. ????
Gastronomie
Das Restaurant bietet eine ordentliche Speisekarte, die Preise sind allerdings im Vergleich recht hoch. Die Bar ist eng und ungemütlich, wie der gesamte Aufenthaltsbereich. Es mag sich auch kaum ein Gast dort aufhalten ;das Haus wirkt wie ausgestorben. Die bestellte Caipirinha dauerte 15 Min. und wurde endlich in einer großen Pfütze serviert. Der alkoholfreie Cocktail verursachte Hektik bei allen Mitarbeitern, da weit und breit kein Zitronensaft zu kriegen war. UNPROFESSIONELL!! Die Müslischüsseln waren nicht immer einwandfrei gespült.
Sport / Wellness
Das Wellnessprogramm wurde nur begrenzt umgesetzt. Die Fachkraft für Ayurveda war angeblich gerade in Urlaub. Dafür war der Masseur ein großer Künstler! Der Saunabereich ist ansprechend, der Pool eigentlich sehr schön, leider gurgelt die Filteranlage viel zu laut, so daß man sich nicht dort aufhalten mag.
Zimmer
Die Zimmer bieten meist eine schöne Aussicht auf Garten und Bodden. Leider blicken die Billigkategorie und die Hundebesitzer auf den Parkplatz. Die Zimmer sind zweckmäßig eingerichtet, leider warnen Schilder vor dem Öffnen der Fenster wegen der Insektengefahr. Es gibt weder Klimaanlage noch Fliegengitter. Wie paßt das zusammen?Eine defekte Lampe wurde vom Personal nicht entdeckt. Die Wattzahl am Bett ist nicht lesefreundlich.Im21. Jahrhundert hat dieses Luxushotel keinen WLan-Anschluß in den Zimmern!
Preis Leistung / Fazit
Die gesamte Insel hat sehenswerte Ecken, der nächste schöne Ort ist Binz oder Sellin.Gut gefallen hat uns der Service im Grand Hotel in Binz.