Möchten Urlauber bei einer Reise nach Lissabon den Ort seiner Entstehung kennenlernen, gehen sie dazu den Burgberg hoch. Von dort, wo die Festung des heiligen Georgs (Castelo de São Jorge) steht, bietet sich einem ein schöner Panoramablick. Zu sehen sind die portugiesische Hauptstadt zu Füßen der Festung und das Tejodelta. Nachdem sich die Besucher kurz auf im Schatten von Bäumen stehenden Bänken ausgeruht haben, können sie sich an die Burgbesichtigung inklusive angebotener Multimediashow machen. Der wichtigste Platz im Zentrum der Hauptstadt ist der Rossio, der eigentlich Praça de D. Pedro IV heißt, woran die Säule mit der Statue des Königs erinnert. Charakteristisch für den Platz ist sein schwarz-weißes Wellenmosaik. Am Rossio befinden sich außerdem das Nationaltheater Dona Maria II. und die zwei traditionsreichen Cafés Suiça und Nicola. Außen schlicht, innen prunkvoll: so lässt sich das Erscheinungsbild der Kirche Igreja São Roque beschreiben. Zur Freude aller, die sie besichtigen, überstand die 1566 errichtete Kirche das Erdbeben von 1766, so dass sie dort die Seitenkapelle Johannes des Täufers bewundern können. Sie wurde in Rom gebaut, vom Papst geweiht, auseinandergelegt, nach Lissabon verschifft und dort wieder aufgebaut.
Portugalreisende kennen von ihren Aufenthalten die Azulejos, die bunten und glasierten Keramikfliesen. Ihnen ist in Lissabon ein Museum gewidmet. Mit einem Abstecher zum Parque das Nações lernen die Besucher auf ihrer Pauschalreise nach Lissabon den neuesten und modernsten Stadtteil kennen. Er entstand nach dem Ende der Weltausstellung 1998 auf deren Gelände. Buchtseitig gelangt man über die 17 km lange Ponte Vasco da Gama zu ihm. Weil das Wasser des Tejodeltas bei einem bestimmten Lichteinfall wie zum Trocknen ausgelegtes Stroh aussieht, hat es auch den Namen Mar de Palha (Strohmeer). Der im Parque das Nações befindliche Ostbahnhof hat eine Glas-Stahl-Konstruktion als Dach, die wie ein Palmenhain aussieht. Wer mit Kindern unterwegs ist, kann hier das Oceanáro besuchen. Es zählt zu den größten Meerwasseraquarien Europas. Die Kleinen werden auf einer Fahrt mit einer der alten Tejofähren, den Cacilheiros, ebenfalls auf ihre Kosten kommen. Zu den Sehenswürdigkeiten der Stadt gehört auch der Torre de Belém auf der Nordseite des Mündungstrichters des Tejos. Der Leuchtturm weist seit 1521 Seefahrern den Weg, von seiner 35 m hohen Spitze können Besucher die Landschaft überblicken. Ursprünglich hatte es auf der gegenüberliegenden Buchtseite einen Zwillingsturm gegeben, der aber dem Erdbeben von 1766 zum Opfer fiel. Im Stadtteil Belém befindet sich außerdem das Mosteiro dos Jerónimos mit seiner reich verzierten Kalksteinfassade. Neben vielen Königen ist der Entdecker Vasco da Gama in dem Kloster begraben.
Lissabon ist mit über 500.000 Einwohnern die Hauptstadt Portugals und zugleich die größte Stadt des Landes. Direkt am Atlantik gelegen, an der Tejo-Bucht schwang sich Lissabon im Laufe der Jahrhunderte zu einer wichtigen Hafenstadt auf. Sie zählt zu den wichtigsten Handelszentren auf der Iberischen Halbinsel. Die mittelalterlich anmutende Stadt erlebte im 16. Jahrhundert eine wahre Blütezeit, als das Portugiesische Königreich zur Seemacht wurde. Prunkvolle Gebäude mit reich verzierten Fassaden säumten die Straßen, die auch noch heute das Stadtbild Lissabons zieren. Wenngleich längst nicht mehr alle Bauten auf diese lange Tradition zurückblicken können, scheint der architektonische Stil von damals doch noch häufig durch. Bekannt ist Lissabon für seine schmalen Straßen und urigen Gassen, die einerseits zum Verkehrsproblem geworden sind, andererseits in den Abendstunden aber auch sehr romantisch sind. In einer der vielen kleinen Bars und Restaurants der Innenstadt können Urlauber in Lissabon die landestypischen Gerichte probieren. Fisch, Meeresfrüchte, Wurst oder andere Tapas erfüllen dabei jeden kulinarischen Wunsch.
Die Stadt Lissabon kann auf eine lange katholische Tradition zurückblicken und wartet daher mit einigen prächtigen Kirchen und Klöstern auf. Die älteste Kirche der Stadt ist die Catedral Se Patrical aus dem 12. Jahrhundert. Durch Erdbebenschäden und generelle Restaurierungsarbeiten weist die Kirche heute Elemente verschiedener Stilrichtungen wie der Gotik oder der Romantik auf. Sehenswert ist auch das Innenleben mit historischen Exponaten und der prunkvollen Schatzkammer. Weiterhin ist während eines Urlaubs in Lissabon die Basilica da Estrela einen Besuch wert. Die neoklassizistische Kirche aus dem Jahr 1779 besticht mit einer auffällig weiß-verzierten Fassade und zahlreichen Marmorstatuen. Nebenan liegt ein idyllischer Park mit exotischen Pflanzen. Ebenso beeindruckend ist die Klosteranlage Mosteiro dos Jeronimus aus dem 16. Jahrhundert. In der Anlage spiegelt sich der Reichtum Portugals als Seefahrernation wider. Per Schiff gelangten seltene Waren aus Portugals Kolonien ins Königreich, die hohe Preise auf den Märkten Europas erzielten. Die 300 Meter lange Anlage im Stadtteil Belém dient als letzte Ruhestätte zahlreicher portugiesischer Könige und Nationalhelden wie Vasco da Gama. Mittlerweile zählt das Mosteiro dos Jeronimos zum UNESCO-Weltkulturerbe. Kulturell interessierte Besucher können nicht nur die sakralen Ausstellungsstücke bestaunen, sondern auch ein Marinemuseum sowie ein archäologisches Museum, welche sich in der Klosteranlage befinden. Ganz in der Nähe steht außerdem der Torre de Belém, ein alter Leucht- und Wehrturm an der Tejomündung. Heute wird das 35 Meter hohe Gebäude als Aussichtsplattform genutzt.
Zur Stadtbesichtigung von Lissabon gehört ein Abstecher zum Castello de Sao Jorge. Die Wehranlage thront auf einem Hügel über der Stadt mit bestem Blick auf die Tejomündung. Früher diente die Burg zur Verteidigung der Stadt, von der aus man schon meilenweit feindliche Schiffe erspähen konnte. Heute kann man das Stadtpanorama von den Zinnen aus genießen.
Ein Urlaub in Lissabon ist nicht komplett ohne einen Besuch der Hafenanlage. Per Boot kann man das Umland erkunden und zum Beispiel auch an den Stränden von Cascais oder Estoril anlegen. Die Seebäder eignen sich hervorragend für einen Badeurlaub am Atlantik. Am angenehmsten ist der Atlantik von Juni bis September. In den anderen Monaten kostet das Eintauchen in den stets etwas kühlen Ozean mehr Überwindung.