Allgemein / Hotel
Um in einer über 1000 Jahre alten Stadt und im mittelalterlichen Stadtkern ein historisches Hotel gefunden zu haben, erfüllte mich sofort mit Befriedigung. Das Hotel zum Bär existiert seit 1748 und wurde nach der ostdeutschen Revolution total restauriert ohne jedoch das historische Flair aufzugeben.
Lage
Durch die absolut zentrale Lage kann man alle touristisch wichtigen Punkte in wenigen Minuten erreichen. In ca. 12 Minuten ist man am Bahnhof und kann von dort mit der historischen "Harzer Schmalspurbahn" (HSB) unvergessliche Ausflüge unternehmen. Zwei Minuten vom Hotel nach rechts über den Marktplatz, links vom Rathaus, findet man den wunderschön gestalteten "Dampfladen" der HSB. Dort erfährt man alles über die möglichen Zugverbindungen und kann sich mit allerlei Eisenbahn-Souvenirs eine Freude machen. Hier am Rathaus sind mehrere Stadtinformationen ( I - Punkt) etabliert. Auch die Rezeption im Hotel zum Bär stand mir mit Rat und Tat hilfsbereit zur Seite. Kaffe und Kuchen/Torten erhält man gleich neben dem Hotel im Cafe.Wie ich hörte, wird bald auch nahe dem Rathaus ein original Dallmayr-Cafe eröffnet. Gegenüber des Hotels befindet sich auch zwei Cafes, eines auch mit hervorragendem Eisangebot (Cafe Schäfers).In Quedlinburg selbst lohnt schon ein Spaziergang um die ?Null? (Rezeption fragen). Wer es weiter möchte, geht entlang der Bode und findet unterwegs wunderschöne alte Villen, die vom früheren Reichtum der Stadt zeugen und den sehr gepflegten Stadtpark ?Brühl?.Pflicht ist ein Besuch auf dem Schlossberg und anschließend ein Gang um den Berg (niedliche Fachwerkhäuser). Im Schloss befindet sich ein Museum und in der Schlosskirche wird der weltberühmte ?Quedlinburger Domschatz? gezeigt.Westlich vom Schloss befindet sich der Münzenberg. Auf dieser Sandsteinklippe thronen eine Anzahl wunderschöner jahrhunderte alter Fachwerkhäuser. Man kann den Münzenberg über viele Treppenstufen oder von Rückwärts mit dem Auto besteigen. Von oben hat man einen wunderschönen Rundblick und kann in der dortigen Gastronomie einkehren.
Service
Immer traf ich auf freundlichstes, beflissentliches Personal. Das galt für die Rezeption, die Restauration, die Küche und die Zimmerreinigung. Ich hatte wirklich das Gefühl, hier kommt der Gast zuerst. Jede Bitte wurde sofort umgesetzt, so wünscht man es sich eben. Für den geleisteten Sevice war die Zahlung von Trinkgeldern im üblichen Rahmen angemessen.
Gastronomie
Das Restaurant ist sehr gemütlich eingerichtet. Die Bestuhlung ist mit rotem Samt bezogen und sehr bequem. Die Wände sind geschmackvoll mit historischen Bildern bestückt. Alles macht einen sauberen und soliden Eindruck. Die Speisenkarte ist straff und gut strukturiert. Die Preisgestaltung ist fair. Die Küche fertigt leckere Speisen, teils auch landestypisch, in ausreichender Quantität und guter Qualität. Sie reagierte auf Sonderwünsche flexibel.Das Frühstücksbuffet ließ aus meiner Sicht keine Wünsche offen. Leider war man auf Grund der in diesen Tagen herrschenden großen Hitze und Schwüle und der daraus resultierenden hohen Luftfeuchtigkeit nicht in der Lage, die im Korb gelagerten Brötchen knusprig zu halten. Das möchte ich jedoch nicht überbewerten, denn das ist mir sogar schon im Sommer bei Bäckern passiert. Es gab mehrer Sorten leckerer Körnerbrötchen und die üblichen Standardbrötchen. Auch ein Laib Körnerbrot wurde im Anschnitt angeboten. Auf der großen Kühlplatte standen mehrere Platten mit Wurst (Harzer Spezialitäten), Schinken, Kassler, garnierte Eihälften, Rührei auf Wunsch, Tomatenscheiben mit Mozzarella etc. Dazu wie üblich Müslis, Flakes, Säfte, Tee und Kaffee.
Sport / Wellness
in diesem historisches Stadthotel wurden keinerlei Sportmöglichkeiten angeboten.
Zimmer
Ich bezog ein sauberes, geräumiges Einzelzimmer, Es machte auf mich sofort einen freundlichen Eindruck. Links stand ein Tisch. Auf diesem eine Flasche Mineralwasser, ein Korb mit frischem Obst (kostenlos), Messer, Teller etc, Flachbild-TV und Telefon, WLAN über Telekom auch kostenlos. Dankbar trank ich nach vier Stunden Anreise erst einmal von dem Wasser. Vor dem Tisch ein Stuhl, hinten rechts an der Wand ein Bett mit Nachttisch. Alle Bezüge, auch die Matratze, waren sauber. Wie ich feststellte, handelt es sich bei der Matratze um ein deutsches Qualitätsprodukt und das merkte ich wohltuend gleich in der ersten Nacht. Rechts im Raum stand im selben Stil ein schöner zweitüriger Kleiderschrank. So viel Platz fürs Gepäck habe ich selten bei meinen häufigen Hotelaufenthalten geboten bekommen. Auch an einen schmiedeisernen Gepäckständer hatte man gedacht. Da kann man seinen Koffer bequem aus- und einpacken, ohne sich dabei den Rücken zu verrenken. Alle Möbel sind im romantisch/französischen Stil der Luis-Epoche gefertigt.Den mittelalterlichen, glänzenden Dielenboden bedeckte in der Raummitte ein beige, gemusterter Teppich. Schwere, blumengemusterte Vorhänge sperren auf Wunsch das Tageslicht aus.Die nächste Freude erfuhr ich beim Betreten des Bades. Auch hier herrschte absolute Sauberkeit vor. Boden und Wände sind mit weißen großen Fliesen bedeckt. Die Raumgröße ist ausreichend bemessen. Rechts ist das Waschbecken montiert, daran schließt sich die Toilette und die deutsche Qualitätsduschkabine mit Echtglas an. Auch bei der Brause und den Armaturen wurde nicht bespart. Gegenüber ist ein von Heizungswasser durchströmter Badetuchhalter montiert. und auch an einen Haarfön hatte man gedacht. Nirgendwo konnte ich ein Haare oder Schmutzreste anderer Art entdecken. Alles war pickfein sauber und gut gelüftet.
Preis Leistung / Fazit
Von Quedlinburg aus bieten sich eine Reihe von schönen Touren in den Harz an. Nach Süden die Orte Gernrode, Neinstedt und Bad Suderode mit seinen neuen Kuranlagen und dem Cafe Schneider (Top-Kuchen!). Das malerische Städtchen Thale im Südwesten dient als Startort zum Hexentanzplatz und der Rosstrappe (Sage lesen) mit Blick in den Bodekessel. Auch kann man aus Thale heraus ebenerdig und gemütlich durch das malerische Bodetal wandern und unterwegs einkehren. Das Harzer Bergtheater ist als uhriges Freilichttheater immer eine Vorstellung Wert. Die in der Nähe liegende Rappbodetalsperre lohnt auch einen Besuch und dann kann man gleich in Wendefurth eine frische, leckere Forelle verspeisen.Wernigerode liegt ca. 56 Km von Quedlinburg entfernt. Neben dem schönen Schloss, einem wunderschönen Stadtkern nebst historischem Rathaus fährt ab hier die HSB auf den Brocken. Der deutsche Schicksalsberg, auf dem auch Goethe mehrfach weilte. Die dort oben schon seit längerem aufgeführte Tragödie Goethes ?Faust? als Rockversion ist auf jeden Fall ein unvergessliches Erlebnis. Auskunft erteilt auch der ?Dampfladen? in Quedlinburg. Die Hasseröder-Bierbrauerei hat im Westen der Stadt ihren Sitz und lädt zur Brauereibesichtung nach Terminabsprache ein. Die ?Teufelsmauer? reicht von Ballenstedt über Rieder und Weddersleben bis Blankenburg. In Weddersleben an der Bode befindet sich ein großer Parkplatz. Von dort führt ein Fußweg bergan zur ?Teufelsmauer? (ca. 15 min.). Vorher müssen Sie aber unbedingt die Sage lesen! Ein gewaltiges Erlebnis erwartet Sie.In der Stadt gibt es diverse Einkaufmölichkeiten. Auch im Süden der Stadt sind einige Supermärkte angesiedelt. Bei Bedarf hilft ihnen bestimmt die Hotelrezeption weiter.