Allgemein / Hotel
Das Tropical Villas verfügt über 52 Zimmer in maximal zwei Geschossen im Bungalowstil. Straßenseitig befinden sich Rezeption, Restaurant und Bar, der im inneren befindliche tropische Garten wird an den anderen Seiten von den Unterkünften umschlossen. Im Garten befindet sich ein kleines Spa im balinesischen Stil sowie ein schöner Pool mit Poolbar und ausreichend Liegemöglichkeiten.Der Anlage sieht man zwar an, das die im Mai 2011 beginnende Renovierung nötig ist, dennoch wirkt nichts vernachlässigt oder gar dreckig. Wir können über Ordnung und Sauberkeit nichts negatives berichten. Das von uns in Anspruch genommene "All inclusive"-Paket beinhaltete das morgenliche Frühstück entweder in bester britischer Tradition oder in der einheimischen Variante (Reis+Curry!), ein Lunchbuffet am Mittag und zum abendlichen Dinner ebenfalls die Buffetvariante. Alkoholfreie Getränke und einheimische Alkoholika waren ebenfalls inbegriffen. Die Anlage war während unseres Aufenthaltes gut ausgelastet, neben Deutschen hauptsächlich mit Briten, Schweden und einigen Einheimischen. Vertreten waren Gäste allen Alters, wobei es sich hauptsächlich um Paare, z.T. auch mit Kindern handelte.
Lage
Das Hotel befindet sich zwischen den Ortschaften Beruwela und Aluthgama (jeweils ca. 1 km ins Zentrum) direkt an der Küstenstraße von Colombo nach Galle. Vom Flughafen zum Hotel dauert der Transfer ca. 2-2,5 Stunden, Colombo und Galle sind ca. 1,5 Stunden entfernt. Das Hotel liegt in der 2. Reihe, über den hinteren Ausgang der Anlage sind es ca. 300 m bis zum Strand. Auf dem Weg dorthin kommt man an einer Tennis- und Minigolfanlage vorbei, die auch durch die Gäste des Tropical Villas genutzt werden kann. Im Hotel findet außer gelegentlicher Live-Musik im Restaurant zum Abendessen keine weitere aktive Unterhaltung statt, was wir als sehr angenehm empfanden. Die Bars sind bis ca. Mitternacht geöffnet, wer Party will, kann die Nachbarhotels aufsuchen. Als praktisch empfanden wir die die hauseigene Bibliothek, in der Bar kann auch Billard gespielt werden. Ausflugsmöglichkeiten sind grenzenlos, sowohl über den Reiseveranstalter im Hotel. als auch über örtliche Anbieter (zumeist in Personalunion mit den TukTuk-Fahrern vor dem Hotel). Wir hatten jeweíls 2-Tagestour beim Reiseveranstalter vor Ort gebucht und waren sehr zufrieden. Vorsicht ggf. bei den am Strand agierenden Beachboys, hier hörten wir von anderen Gästen sowohl positive als auch negative Berichte. Für kurze Ausflüge in die Umgebung gibt es keine Alternative zu den TukTuks, die Preise in die nächste Ortschaft (Aluthgama: Banken, Supermärkte, Basar, Schneidereien etc.) liegen bei 300 Rupien für Hin- und Zurück, das sind ca. 2 ?.
Service
Wir empfanden alle Mitarbeiter des Hotels als super freundlich und sehr um das Wohl ihrer Gäste bemüht. Mit Deutsch kam man oft klar, wobei ein paar Englischkenntnisse ebenfalls nicht schaden. Die "unteren Chargen" des Personals sprechen oftmals nur singhalesisch, so dass hier manchmal die Kommunikation schwierig war. Die Zimmerreinigung war nicht zu bemängeln, abend kam immer noch ein Boy, der gegen Insekten sprühte und das Moskitonetz fertig machte. Wir gaben dem Reinigungspersonal hin und wieder auch mal einen Hundert-Rupien-Schein, das war für die Motivation zufriedenstellend zu arbeiten sicher auch mitentscheidend. Kritiken im eigentlichen Sinne hatten wir keine, sicher wäre in einem deutschen 4-Sterne-Hotel manches noch schneller, noch edler oder noch ausgefallener gewesen, für eine 3-Sterne-Anlage in Sri Lanka empfanden wir es als super gut. Tipp: nehmt nicht zu viele Klamotten mit! Erstens zieht man bei über 30 Grad eh nicht viel an, das Hotel legt auch nicht überdurchschnittlich Wert auf Kleidungsetikette, zweitens reinigt die Wäscherei im Hotel innerhalb eines Tages für weniger als einem Euro pro Kleidungsstück und drittens gibt es am Strand und in den umliegenden Ortschaften jede Menge Textilgeschäfte und Schneidereien zu unglaublich günstigen Preisen, so dass man auf jeden Fall mit mehr Klamotten zurück fährt, als man gekommen ist.
Gastronomie
Wer Haute Cuisine erwartet, sollte woanders hin gehen, uns hat es jederzeit gut gemundet. Zu jeder Mahlzeit gab es frisches Obst, Morgens diverse Minibrötchen, Crossions, Toast- und Weißbrot. Man kann sich seine Eier nach Belieben frisch zubereiten lassen, Käse, Würstchen und diverse Cerialien waren immer zu finden. Wer es magt, kann den Tag auch mit Porridge, Reis und Curry beginnen. Das Lunch und Dinnerbuffet war jeden Tag reichhaltig und abwechslungsreich, die einheimischen Currygerichte waren in einer Schärfe, die auch wir Europäer gut überleben, die europäisch angehauchten Speisen manchmal ein wenig schärfer, als bei uns üblich, aber sehr schmackhaft. Die frischen Salate waren nie zu beanstanden, auch gab es immer wieder frisch am Buffet zubereitete Gerichte als Barbecue oder Wok, immer sehr lecker. Fleischgerichte sind immer "durch", was leider für unseren Geschmack etwas zu "bissfest" war, dafür wurden wir mit super Fisch und Hühnerfleisch in zig Varienten entschädigt. Die Gemüse, Nudel und Kartoffelbeilagen waren optisch, wie geschmacklich gut, Reis immer in mindestens drei Varianten vorhanden. Die süßen Nachspeisen waren immer optisch wie geschmacklich ein Erlebnis. Wer jedoch deutsche Hausmannskost erwartet, wird enttäuscht sein. Tafelwasser zu den Mahlzeiten, morgens Tee(sehr gut) oder Kaffee (geht gerade noch) waren im Preis, leider ist der O-Saft nur aus Konzentrat und je nach Mischungsvermögen des Herstellenden meist zu süß oder zu wäßrig. Bier und Softdrinks sind o.k., Wein ist relativ teuer, ebenso wie internationale Spirituosen (Preise wie bei uns). Der Barkeeper in der Bar über dem Restaurant wirkte manchmal etwas muffelig, doch nachdem er trotz all inklusive hin und wieder mal einen kleinen Schein "Trinkgeld" von uns bekam, gab es keine Beanstanden mehr. Empfehlenswert ist das Candle-Light-Dinner, welches gegen Aufpreis im Spa-Bereich offeriert wird. Atmosphäre, Service und Optik einfach unglaublich. Über Geschmack lässt sich bekanntlich streiten, haben schon besseren Hummer gegessen, aber ausgesehen hat er nie besser! Wichtig: Alle Mahlzeiten finden mehr oder weniger draußen statt: Besonders Abends an Mückenschutz denken! Lange Kleidung bei immer noch 30 Grad und hoher Luftfeuchte ist eine Frage der Disziplin, wir trugen wie fast alle Gäste immer kurze Sachen. Das vor Ort käufliche Autan wirkt übrigens deutlich besser als unser deutsches und wirkte zudem noch besser!
Sport / Wellness
Es findet keine Animation statt, d.h. man kann am Pool ungestört dösen oder lesen (Bibliothek mit Unterhaltungsliteratur - zumeist von vorherigen Gästen dagelassen - ist vor Ort), sich an der Poolbar unterhalten oder abend im Restaurant der Unterhaltungs-Live-Musik lauschen. Disko und Party sind hier Fehlanzeige und wohl auch ein Grund für viele Gäste, genau diese Anlage zu buchen. Der Souvenir-Shop ist eher rudimentär, aber eigentlich nicht notwendig, den am ca. 3 km langen Strand von Beruwela finden sich viele Shops und Boutiquen. Internet gratis über den PC in der Bar, W-LAN (gegen Gebühr - ca. 7 ? pro Woche) wäre auch möglich gewesen. Liegen sind am Pool ausreichend vorhanden, am Strand bekamen wir immer wann wir wollten unsere Liegen direkt am Wasser für ca. 3,50 ? pro Tag (2 Liegen+1 Sonnenschirm). Der Strand war für unser Empfinden nie sehr voll, links und rechts der Hotels ist man nach wenigen Metern fast allein (da dann natürlich keine Liegen), das Wasser war, wenn man vom aufgewirbelten Sand absieht, immer optisch sauber. Duschmöglichkeiten findet man in den umliegenden Strandhotels. Bei Wellengang die Unterströmung nicht unterschätzen, auf Badeverbot (rote Fahne) achten, dann keinesfalls zu tief reingehen, wenn man den unbedingt muss. Auf ausreichend Sonnenschutz achten, man ist 600 km vom Äquator entfernt und die Sonne steht zwischen zehn und drei fast senkrecht über einem. Am Strand gibt es eine Reihe fliegender Händler und jede Menge Beachboys, die ihre Dienste als Fremdenführer, Ladenschlepper und Unterhalter anbieten. Wenn man nicht mag, reicht i.d.R. ein freundliches aber bestimmtes NO! Thankyou! und man wird bezeiten in Ruhe gelassen. Für Reisende mit Kindern: Im Hotel außer Kinderpool (Mini) kein eigenes Angebot. Die Nachbaranlage bietet neben Minigolf und Spielplatz auch Ponyreiten am Strand, ansonsten ist da das Meer.
Zimmer
Die Zimmer sind gut, könnten gern mal wieder renoviert werden, was ab Mai wohl auch geschehen soll. Wir empfanden sie als ausreichend groß, ausreichend ausgestattet und ausreichend sauber. Wir hatten eine Terasse von ca. 8 m² mit zwei Sesseln und Tisch, in der unteren Ebene des Zimmers war eine (gemauerte) Couch mit 2 Sesseln und Tisch + Sat-TV (u.a. Deutsche Welle-TV), in der oberen Ebene (4 Stufen) stand ein großes Doppelbett und eine kleine Schreibecke. Das Zimmer verfügt über Klimananlage, das Bad nebenan hingegen nicht. Dort befinden sich neben Dusche, Waschgelenheit und WC ein (leider zu kleiner) Kleiderschrank (nehmt nicht so viele Klamotten mit - s.o.) mit Safe und ein Kühlschrank und ein Wasserkocher. Tee und löslicher Kaffee standen immer bereit. Bettwäsche wird alle 2 Tage, Handtücher werden täglich gewechselt. Badetücher gibt es gratis am Pool. Wer feine Ohren hat, sollte sich Ohropax mitbringen oder nachts die Klimanlage ausschalten. Je nach Windrichtung schallte nachts auch mal der Straßenverkehr durch bzw. hörten wir in den frühen Morgenstunden mal den Muezzin rufen. Kirchenglocken in Deutschland können lauter sein! Man ist in den Tropen, d.h. man trifft auch mal ein Insekt (Mücke, Ameise, kleine Spinne, Käfer etc. im Zimmer an, dagegen wird täglich was unternommen bzw. hier halfen auch die zwei Geckos in unserem Zimmer, die Tagsüber hinter den Wandbildern saßen. Vor der Tür toben Streifenhörnchen, die auch mal reikommen, wen was aufsteht, auch spazierte mal ein Waran an der Terasse vorbei und (harmlose) schwarze Nattern gibt es auch. Wirklich gefährliche oder giftige Tiere sehen wir in den 2 Wochen nicht. Malaria spielt dort direkt an der Küste aktuell keine Rolle, dennoch sollte man sich gerade abend, wenn die tropische Schwüle einsetzt und es dunkel ist, gut einreiben, wenn man sich draußen aufhält, sonst wird man schon mal gestochen. Wir kommen aus dem Havelland und konnten niúr feststellen, dass es dort in der Anlage deutlich weniger Mücken gab als an einem normalen Sommerabend bei uns zuhause.
Preis Leistung / Fazit
Wir können die Anlage allen denen nur ausdrücklich empfehlen, die neben tropischer Flora und Fauna und gutem Essen die Entspannung in einer eher ruhigen Anlage ohne Ballermann-Remmidemmi suchen.Wer zudem Land und Leute entdecken will ist bei den örtlichen Reiseleitern sehr gut aufgehoben. Das Preis-Leistungs-Verhältnis war aus unserer Sicht sehr gut.