Allgemein / Hotel
Das Koggala Village ist ein tolles Strandhotel im Süden Sri Lankas. Das Koggala Village hat ca. 90 Zimmer, davon etwa ein Viertel in Bungalows direkt am Strand gelegen und mit Meerblick. Angeboten werden All-Inclusive (hatten wir) oder Halbpension (die Mehrzahl der Gäste), laut Informationen im Internet auch Übernachtung mit Frühstück. Während unseres Aufenthalts während der Osterferien waren neben deutschen vor allem russische Gäste im Hotel. Die Reisezeit Ende März / Anfang April war für uns ideal, da das Hotel nicht voll belegt war und sich Wartezeiten etwa an der Bar so in Grenzen hielten. Nach Auskunft von Einheimischen wurde das Hotel 2004 vom Tsunami schwer getroffen, ist aber vollständig wieder aufgebaut.
Lage
Das Hotel liegt direkt am schönen Sandstrand und die Bungalows haben alle direkten Meerblick. Während unseres Aufenthalts war berechtigterweise permanent rot geflaggt - die Wellen waren sehr heftig. Aber nur 300 Meter vom Koggala Village entfernt gibt es eine tolle Badebucht hinter einem Korallenriff, in der man wunderbar baden konnte - und jeden Tag große Meeresschildkröten als Schwimmpartner hatte. Ein Wermutstropfen ist lediglich die Entfernung von Koggala zum Flughafen Colombo (der nicht in Colombo sondern 30 km nördlich in Katunayake liegt) - der Transfer dauert günstigstenfalls knapp zweieinhalb Stunden - wenn keine Zwischenstopps in anderen Orten eingelegt werden und der Fahrer die neue (noch nicht durchgängig fertiggestellte) Autobahn nimmt. In Koggala selbst gibt es rund 6 weitere Hotels (darunter zwei Schwesterhotels des Koggala Village) und ansonsten. wenig. Das Städtchen hat einen Flughafen, auf dem "Linienflüge" des Anbieter Cinnamon Air landen sollen, davon haben wir aber nichts gehört und gesehen. Neben einigen Kiosken und drei kleinen Handwerksläden mit Schnitzereien, Lederwaren und Schmuck konnten wir keine Geschäfte ausmachen. Zum Einkaufen empfehlen sich die Nachbarorte Habarduwa im Westen und Ahangama im Osten, beide mit dem Tuk Tuk oder auch zu Fuß zu erreichen. Koggalla liegt an der Küstenstraße A2, nach Galle sind es ca. 16km, zur südlichsten Stadt Matara rund 20km. Auch die Eisenbahnstrecke nach Colombo führt durch Koggala.
Service
Die Hotelmitarbeiter sprechen alle mehr oder weniger gut Deutsch oder Englisch - wobei Deutsch häufiger verstanden wird. Alle Mitarbeiter vom Bademeister über den Kellner bis zum Zimmerboy sind sehr freundlich - Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel, waren bei unserem Besuch aber sehr selten. Wir haben TÄGLICH frische Bettwäsche und Handtücher bekommen (was uns sehr gewundert hat) und unser Bett jeden Tag neu dekoriert vorgefunden.Der Check-In war völlig unkompliziert und anders als gewohnt mussten wir nicht einmal den Reisepass zum Kopieren abgeben. Auch für Geldwechsel und andere Fragen hatte die Rezeption immer ein offenes Ohr. Für Kontakte zur Reiseleitung liegt am Empfang ein eigenes Handy bereit, so dass für entsprechende Gespräche keine Kosten anfallen. Ein Waschservice für die Kleidung wird zu einem sehr günstigen Preis angeboten, Strand-Badetücher gab es auf Nachfrage nicht nur kostenlos sondern sogar ohne Pfand.
Gastronomie
Wir hatten All-Inlcusive genutzt und haben das außer an Ausflugstagen auch vollständig genutzt. Das Frühstück war eine Mischung aus English Breakfast und lokaler Küche. Fast täglich wurden frische Omelettes angeboten. Mittags und Abends wird eine schöne Mischung verschiedener lokaler Gerichte angeboten, bei denen es nichts zu meckern gab. Naturgemäß spielen dabei die verschiedensten Currys eine große Rolle. Leider nur zum Frühstück (vereinzelt) und mittags gab es frisches Obst - das sich in der Regel auf Bananen, Papaya und Ananas beschränkt hat. Größtes (und fast einziges) Manko war für mich der Getränkeservice im Restaurant - westliche Gaumen brauchen selbst bei Currys viel Flüssigkeit zum Löschen, und darauf ist das Hotel offenbar nicht eingestellt. Es war sehr schwer und jeden Tag aufs neue eine Herausforderung, die Kellner zu überzeugen, pro Person gleich zwei Gläser Wasser zu bestellen - denn nach der ersten Bestellung war es sehr schwer, den Getränkekellner ein zweites Mal zu erwischen. Und noch etwas war für ein All-Inclusive-Hotel mit obligatorischem Armbändchen SEHR lästig - bei jeder Mahlzeit kam ein Mitarbeiter vorbei, um die Zimmernummer zu notieren, und auch bei jeder - inklusiven - Getränkebestellung musste nicht nur die Zimmernummer genannt werden sondern im Anschluss noch ein Beleg unterzeichnet werden - "für die interne Statistik", wie der Reiseleiter zu erklären versuchte. Sehr positiv: An unseren Ausflugstagen haben wir Frühstücks- bzw. Lunchboxen erhalten. Ein gemischtes Bild bot die - einzige - Hotelbar am Pool: Es gab eine Vielzahl von Getränken (das übliche Angebot von "lokalen" Getränken inklusive) und sogar eine große Liste von All-Inclusive-Cocktails, die ich so noch nirgends anders gesehen habe. Leider hat die Abwicklung jeder Bestellung doch ziemlich gedauert - selbst wenn es nur eine Fanta war. Und die Größe des Glases hing offensichtlich vom jeweiligen Barkeeper ab.
Sport / Wellness
Ein Freizeitprogramm wie in anderen All-Inclusive-Clubs gibt es nicht (ab und zu waren "Events" am schwarzen Brett ausgeschrieben, davon haben wir jedoch nie etwas gesehen). Der Hotelpool ist sehr groß und würde manchem deutschen Freibad Konkurrenz machen, mit dem Meer hinter der Haustür haben wir aber nie mehr als 10 Gäste gleichzeitig dort erlebt. Es gibt wohl einen Sportraum, den wir uns aber nicht angeschaut haben. Liegen waren sowohl im Garten hinter unserem Bungalow als auch rund um den Pool ausreichend vorhanden, Strandtücher gab es auf Nachfrage kostenlos vom freundlichen Bademeister. In der Hotellobby gibt es kostenloses WLAN, das zumindest ausgereicht hat, um tägliche Foto-Updates des Urlaubs auf Facebook zu posten, per What's App mit zuhause zu chatten oder sogar telefonieren und gelegentlich in die Mails zu schauen. Im Lobbybereich gibt es einen kleinen Laden mit lokalen Kleidern, Holzschnitzereien und Postkarten.
Zimmer
Wir hatten einen "Low Cost Bungalow" gebucht - aber soweit wir das sehen konnten sind alle Bungalows gleich und wirklich toll. Ein so großes Zimmer haben wir noch nicht gehabt, das Zustellbett für unseren Sohn war überhaupt kein Problem. Es gab einen Flachbildfernseher (nicht in allen Zimmern, wie wir gesehen haben) unter anderem mit Deutsche Welle TV sowie - viel wichtiger - einen Kühlschrank. Unser mitgebrachter UK-Stecker-Adapter war nicht passend für Sri Lanka - da im Zimmer aber schon ein EU-Stecker-Adapter angebracht war, war das kein Problem. Tipp: Auf jeden Fall einen deutschen Mehrfachstecker im Gepäck haben! Täglich wurde pro Person eine 0, 5l-Flasche Wasser ins Zimmer gestellt. Das Badezimmer mit Dusche und WC war ausreichend groß und hatte einen installierten Fön - den mitgebrachten konnten wir also im Gepäck lassen. Wir hatten einen tollen Blick auf den Indischen Ozean und direkten Zugang zum Strand von unserem Zimmer. Von den Nachbarzimmern / -Bungalows haben wir nichts gehört, lediglich beim Sonnenbaden hinter dem Bungalow hat man die Nachbarn gesehen und konnte ins Gespräch kommen. Die Wäsche wurde - was wir überflüssig fanden - täglich gewechselt.
Preis Leistung / Fazit
Wir waren insgesamt mit dem Koggala Village sehr zufrieden und positiv überrascht. Abgesehen von der Entfernung zum Flughafen gab es nichts ernsthaftes auszusetzen. Aufgrund dieser Distanz würden wir beim nächsten Sri-Lanka-Urlaub überlegen, vielleicht zunächst eine mehrtägige Rundreise zu machen und dann den Badeurlaub in Koggala anzuhängen.